21.09.2014

Ein Schattenspiel und die Freiheit sich zu irren


Neulich habe ich ihr ein Schattenspiel gebastelt, bei dem Gegenstände in unterschiedlichen Formen und Größen ihren Schattenabbildungen zugeordnet werden müssen. Dazu nahm ich große Papierkarten, einen schwarzen Permanentmarker und einen Korb mit einigen Gegenständen aus ihrem Alltag von denen ich die Schattenbilder auf den Kärtchen abgebildet habe.


Sie legte die Karten auf dem Boden aus und suchte aus dem Korb die passenden Gegenstände heraus. Sie kannte das Prinzip schon und fragte daher gar nicht nach Hilfe.


Ich liebe diese Idee! Sie ist so simpel und dennoch so sinnvoll! Da die Gegenstände keine auffallenden Farben und Muster aufweisen, wurde sie beim Zuordnen nicht von diesen unnötig abgelenkt. Die Formen und Größen wurden so jedoch deutlich ersichtlich, was ihr bei der "Paarsuche" vom konkreten zum abstrakten Bild viel geholfen hat. Ich war gespannt, ob sie mit so vielen Gegenständen und Schattenbildern zurechtkommt, doch das tat sie tatsächlich. Ich glaube, ich werde sogar noch ein paar Karten anfertigen müssen. Es hat ihr so viel Spaß gemacht, dass sie später alles einsammelte und von vorne mit dem Auslegen begann.


Beim Zeichnen der Schattenbilder achtete ich auf Genauigkeit, damit sie die Möglichkeit auf eine Fehlerkontrolle hat. Bei der Kreisscheibe und der Kugel sind beide Schattenbilder jeweils ein Kreis und ich war sehr gespannt, ob sie den Größenunterschied dieser beiden entdeckt. Beim ersten Versuch legte sie die Holzkugel auf die Karte mit dem größeren Kreis, aber als die Holzscheibe an der Reihe war, merkte sie, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Ich mischte mich nicht ein, beobachtete jedoch das Geschehen weiter.

"Sage nie einem Kind, dass es etwas falsch oder schlecht gemacht hat. Biete dem Kind bei nächster Gelegenheit wieder dieses Material/diese Aufgabe an, bis es selbst am Material/an der Aufgabe seinen Fehler merkt und korrigiert. Wer Fehler macht, hat meistens schon eine Innenansicht davon, wie es richtig sein müsste." - Herbert Hasler/Hans-Dietrich Raapke

Sie überlegte eine Weile und tauschte schließlich die Holzkugel mit der Holzscheibe aus. Hätte sie diesen Irrtum nicht entdeckt, so hätte ich mich auch nicht eingemischt. Früher zog sie auch ihre Schuhe versehentlich verkehrt an und bis heute passiert es gelegentlich, dass sie umgekehrt in eine Hose hineinschlüpft. Doch ich finde, Fehler sind keineswegs schlecht, im Gegenteil. Sie machen enorm viel Sinn. Für mich bedeuten sie den Fortschritt, den Prozess selbst. Vor allem, wen man die Gelegenheit hatte, Fehler für sich selbst zu entdecken.

4 Kommentare

  1. Du Liebe,

    das ist eine ganz, ganz tolle Idee ♥♥♥
    Meine Zwillinge sind gerade in dem Alter (2 1/2 Jahre), solche tollen Dinge zu machen....muss ich unbedingt mal in Angriff nehmen.
    Wie hast du die Karten denn angefertigt??? Kann man die Dinge evtl. auch kopieren???

    Sei ganz, ganz lieb gegrüßt
    Bianca

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    1. Liebe Bianca,

      ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, ob man solche Karten kaufen kann und wenn ja, wo? Aber ich finde, es lohnt sich aus zwei Gründen diese doch selbst herzustellen. Einerseits, weil ich beim Anfertigen auf eventuelle Schwierigkeiten oder Fehler draufgekommen bin, die ich so ändern konnte und zweitens, weil ja die Gegenstände individuell zusammengesucht wurden. Es ist aber wirklich nicht so schwierig, solche Karten selbst zu basteln. Ich habe 20cm x 13cm Kartonkarten angefertigt, die Gegenstände abgepaust und mit dem Marker ausgemalt. Sie hat so viel Spaß damit! Die Mühe lohnt sich wirklich! ;)

      Vielen lieben Dank für Deine netten Kommentare und ganz liebe Grüße,
      Anna

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    2. Danke liebe Anna...ich werde es mal probieren :o))

      Sei lieb gegrüßt
      Bianca

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  2. Danke für diesen tollen Blog, danke fürs Teilen deiner Ideen!
    Ich schaue immer wieder gerne bei dir vorbei.

    Lg, Kathrin




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