Es sind bereits drei Wochen vergangen, seitdem sie das Kinderhaus besucht. Im Kleinkinderhaus war sie eine von den "Großen", nun ist sie eine von den "Kleinen". Sie erzählt uns zwar nicht allzu viel, aber von den Pädagogen wissen wir - und haben auch selbst diesen Eindruck -, dass sie sich in die neue Umgebung und vor allem in die neue Gruppe bereits eingefunden hat. In diesen 3 Wochen bemerkten wir auch eine Veränderung ihrer Art: Sie wirkt reifer, klarer und noch genauer, als zuvor.

Neulich kam sie zu mir mit dem Wunsch, "ein Messer zu kaufen für zu Hause, womit man Kräuter schneiden kann und das hin und her schaukelt. Genau so eines, wie im Kinderhaus." Wir bestellten also das Wiegemesser und sie war so überglücklich.



Sie liebt schöne Sachen um sich herum. Blumen in einer kleinen Vase zu arrangieren ist so viel mehr, als 15 Minuten schneiden, gießen und dekorieren. Es weckt die Liebe für das Schöne, die Liebe für die Natur und für das eigene Zuhause.


Schon seit einiger Zeit habe ich mir vorgenommen, ihr so eine Platzdecke zu nähen. Ich sah hier diesen einfachen, netten Platzhalter und setzte mich sofort an die Nähmaschine.


Als Ostergeschenk machten wir einige Seifenkugeln für unsere Freunde und für die Verwandtschaft. Dazu haben wir Seifenreste geraspelt, mit ein wenig Wasser durchgeknetet, mit den Handflächen kleine Kugeln geformt und die Seifenkugeln kurz noch einmal ins Wasser getaucht.


Im Kinderhaus ist eine englische Nativ-Speakerin beschäftigt und unsere Tochter erzählt immer wieder von ihr. Andere Sprachen, ganz besonders aber Englisch scheint sie sehr zu interessieren und hin und wieder sagt sie auch Englische Wörter, die sie sich gemerkt hat. Im Montessori-Shop fand ich letzte Woche dieses englischsprachige Kinderbuch von Trevor Eissler, Autor des Buches Montessori Madness. Die entzückende Geschichte, in wenigen, einfachen Sätzen geschrieben, erzählt von einer Familie, die bei strömenden Regen auf der Suche nach dem passenden Hut ist. Im Geschäft entdecken sie die verschiedensten Hüte und reisen dabei in Gedanken in ferne Länder. Sie liebt dieses Buch so sehr, dass sie uns am Tag mindestens 2 Mal bittet, es ihr vorzulesen.


Diese unbehandelten Bauklötze sind einfach genial! Wir bauten mit ihnen schon so viel Verschiedenes. Sie eignen sich bereits für den ersten Geburtstag als ein wunderschönes Geschenk und sind wunderbar zum Puzzeln, zum Balancieren und zum hohe Türme bauen geeignet.

Wie ihr seht, habe ich kürzlich eine "Eltern vom Mars - aStore" eingerichtet, wo ich all meine Tips bezüglich praktischem Alltag, Spielsachen und Bücher regelmäßig sammeln werde und wo ihr vielleicht die eine oder andere nützliche Idee für zu Hause entdecken könnt.


Diese Woche besuchte ich Julias ehemaliges Kleinkinderhaus. Ich machte einige Fotos vom wunderbaren Ambiente und von den Kindern bei ihrer Arbeit und schmiedete Pläne mit der Gründerin. In diesen anderthalb Jahren, in der Julia dieses Kleinkinderhaus besuchte, entwickelte sich eine Freundschaft zwischen den Pädagogen und mir und wenn ich dort bin, fühle ich mich jedes Mal wie zu Hause.

Unsere Entscheidung: Montessori

Damals, als Julia noch ein Baby war, wünschte ich mir, ich hätte 3 Jahre mit ihr zu Hause bleiben dürfen, doch es ging nicht. Aufgrund der großen Entfernung konnten wir auf Hilfe von der Familie nicht hoffen, als Eltern waren wir und sind heute noch voll und ganz auf uns allein gestellt. Wie schwer uns dieser Schritt damals auch fiel,  hielten wir Ausschau nach einer geeigneten Kinderkrippe.


"Die frühe Kindheit ist eine sensible Entwicklungsstufe - darum reicht es nicht aus, dass Kleinkinder gute Betreuung erhalten, die Betreuung muss hervorragend sein." Magda Gerber

Wir entschieden uns für eine Montessori-Einrichtung und hatten das große Glück, einen Platz hier im Grashalm Montessori Kleinkinderhaus zu bekommen. Die tägliche lange Reise in den 5. Bezirk nahmen wir gerne im Kauf, denn alles war genau nach unserer Vorstellung.


Die Vorbereitete Umgebung

Ich liebe diese Einrichtung! Sie ist so klar, so einladend, so hilfreich für so junge Kinder. All die sorgfältig vorbereiteten Materialien auf Tabletts und Körbchen auf dem Regal sowie die kleinen Accessoires und Möbeln rufen dem Betrachter zu: "Komm, probiere mich aus!". Auf den Tischen stehen kleine Vasen mit Tulpen, im Fenster ein bunter Blumenstrauß. Die Küche ist so eingerichtet, dass die Kinder alles gut erreichen können: niedrige Waschbecken und offene Regale mit kleinen Keramiktellern, kleine Glaskrüge und handgerechte Picardie-Gläser. Die Kinder verbringen fast bei jeder Wetterlage ausreichend Zeit im eigenen Garten und schlafen nach dem Mittagessen auf der Galerie in Floorbeds.


Alles hier wirkt hell und freundlich und lädt zum Entdecken und zur Selbstständigkeit ein. Tag für Tag. Es machte mir viel Spaß, diese Fotos zu schießen und den Kleinkindern bei ihrem Tun zuzusehen.


Der Alltag der Kinder

Während diesem Besuch beobachtete ich ein zirka 2,5 Jahre altes Mädchen, das gerade Orangen presste. Es rollte die Frucht mit der Handfläche auf dem Tisch umher um sie weicher zu machen, schnitt diese langsam und konzentriert in der Mitte durch und presste den frischen Saft auf der Zitronenpresse aus. Es wiederholte diese Arbeit noch ein paar Mal, goss anschließend den Orangensaft in einen kleinen Krug um und stellte das Kännchen in der Küche auf dem Regal ab. Es presste Orangensaft für den Mittagstisch für alle anderen Kindern auch. Die Pädagogin saß neben ihr und wenn es nach Hilfe fragte, half sie ihm, sonst aber mischte sie sich in keinster weise ein. Es war wunderbar, das Mädchen bei dieser Arbeit zu beobachten während es meiner Anwesenheit kaum Beachtung schenkte. Bereits den ganz jungen Kindern wird Zutrauen geschenkt, was ihr Selbstwertgefühl stärkt und ihren Charakter formt. Sie können ihre Fähigkeiten in ihrem eigenen Tempo erproben, lernen enorm viel voneinander, für sich selbst, für ihre Umgebung und für einander zu sorgen.

Während das Mädchen Orangen presste, las eine andere Pädagogin drei Kindern ein Buch in der Leseecke vor, hinter mir wusch ein kleiner Bub das Fenster und ein anderes Kind malte mit Wasserfarben auf der Staffelei. Obwohl der Raum mit Leben erfüllt war, umgab mich eine entspannte, leise Atmosphäre. Ich hätte noch stundenlang zuschauen können.


Die Arbeit der Pädagogen

Doch was ich als Mama am meisten bewundere, ist die Grundhaltung der Pädagogen den Kindern (und auch den Eltern) gegenüber. Mit viel Vertrauen, Geduld und mit einer Haltung, zu zeigen wie es geht und dann nur so viel helfen, wie nötig, begleiteten sie auch Julia tagtäglich und sie profitierte immens davon. Auch mir standen sie bei meinen Fragen immer wieder mit Rat zur Seite, daher bin ich diesen Pädagogen für ihre wunderbare Arbeit, ihr Engagement sowie ihre kompetenten und hilfreichen Tipps unendlich dankbar!


Nun ist es mir daher eine große Freude, die Montessori-Spielgruppe ab dem 10. April, jeden Freitagvormittag hier im Kleinkinderhaus führen zu dürfen. Eltern mit ganz jungen Kindern haben dabei die Möglichkeit, regelmäßig einige Stunden hier zu verbringen und sich so mit der Umgebung, den Materialien und mit unserer Arbeit vertraut zu machen. Am Beginn und am Ende der Spielgruppe ist auch Platz für Fragen und Themen, ein Singkreis und eine kleine Jause sind ebenso eingeplant. Ich freue mich schon sehr, Euch an diesen Vormittagen mehr zeigen und erzählen zu dürfen! Bei Interesse könnt ihr gerne die Gründerin Iliana oder auch mich kontaktieren.

Ich möchte Euch auch einladen, die Facebook-Seite des Montessori Kleinkinderhauses zu besuchen, die ich für das Haus eingerichtet habe und im Zukunft mit großer Freude führen werde. Für mich ist dies eine wunderbare Chance Euch Einblicke in dem Alltag einer Montessori-Einrichtung zu gewähren und zu zeigen, wozu bereits ganz junge Kinder fähig sind wenn wir ihnen die Umgebung passend gestalten und ihren Fähigkeiten Zutrauen schenken.

Nach meinem Beitrag über Geschenkideen für den 3. Geburtstag wurde ich gebeten, einige Ideen auch für den 2. Geburtstag zu präsentieren. Leider komme ich erst jetzt dazu, dieser Bitte nachzugehen, aber vielleicht findet ihr auch einige Ideen dabei als Ostergeschenk. Viele dieser Sachen haben wir auch zu Hause erprobt und einige hatte meine Tochter in ihrer damaligen Montessori-Kinderkrippe, daher möchte ich Euch diese Auswahl ganz besonders ans Herz legen:
  1. Einfache Puzzle-Spiele mit Quadraten und Kreisen aus Holz.
  2. Ein Fädel-Käse aus Holz um die Feinmotorik zu fördern.
  3. Ein Obst-Puzzle, das beim Herausnehmen der Obstsorten auch das Innere der Früchte Preis gibt (siehe Foto unten).
  4. Ein Sortierspiel für das erste Zählen von 1-4 und ohne Ziffern.
  5. Eine handgerechte Gießkanne um Zimmerpflanzen und Garten zu pflegen.
  6. Eine Lieblingsausstattung von uns: Ein Wäscheständer, Nostalgie Wäscheklammern für das einfache Stecken, und damit das Ganze komplett ist, noch ein kleiner Wäschekorb dazu.
  7. Eine kleine Emaille Schüssel und eine kleine Gießkanne (16 cm) für die tägliche Waschroutine. Als Ergänzung passen dazu eine kleine Schale mit einem kleinen Stück Seife sowie ein kleines Handtuch.
  8. Ein Glockenspiel aus Holz, dessen Stäbe man einzeln runternehmen kann um sie dann wieder nach der Größe anzuordnen.
  9. Eine Champignon-Bürste fürs gemeinsame Zubereiten von Speisen, die auch kleine Hände gut greifen und benutzen können.
  10. Eine Spiegelecke um Spiegelbilder von diversen Objekten zu erforschen.
  11. Ein absoluter Favorit: die Schleich-Figuren. Für den Anfang hatten wir nur 3-4 davon, dazu kann man eventuell auch passende Fotos von den Tieren zum Zuordnen dazugeben, ist aber kein Muss. Die Fotos kann man auch aus dem Internet zusammensuchen und ausdrucken, oder wie wir es machten, die Karten von einem Tiermemory verwenden. 
  12. Ein praktischer Eierschneider, der auch bei uns ganz oft im Einsatz ist.
  13. Kreative, naturbelassene Hotz Bauklötze die viel Geschicklichkeit und Ausdauer erfordern und für jede Menge Spaß sorgen. Wir lieben diese Bauklötze!

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Egal wie sehr sie sich über Ausflüge in den Park, Wanderungen in den Wald oder über einen Tiergartenbesuch freute, es kam der Moment, wo es um unser Tagesprogramm kritisch wurde: in der Garderobe. Hier schien die Zeit plötzlich still zu stehen. Oder gar rückwärts zu gehen. Kennt ihr das auch? Es wurde plötzlich ein Handschuh vermisst, bereits mit angezogenen Schuhen oder Jacken noch ein Toilettenbesuch gestartet, die Strumpfhose für ungeeignet erklärt oder beschlossen, doch lieber mit dem Puzzle zu spielen. Ich war immer froh, wenn wir die Wohnung endlich verlassen konnten, ohne dabei schweißgebadet und/oder erschöpft zu sein.

Auch wenn ich nicht alle Hindernisse aus dem Weg räumen konnte, ein paar Änderungen in der Umgebung und beim Ablauf als auch die tägliche Routine haben unsere "Garderobenmomente" erheblich erleichtert.


1. Zugang schaffen

Schals, Hauben und Handschuhe liegen in einem Korb im Fach ihres Beistelltischchens und sind für sie immer griffbereit. Auch Jacken und Westen hängen für sie gut erreichbar auf einem niedrigen Kleiderhaken. Ich habe die Erfahrung gemacht, je näher der Korb und der Kleiderhaken sich an der Eingangstür befinden, um so besser, denn umso weniger besteht die Gefahr, dass unsere Tochter von etwas abgelenkt werden könnte. 

2. Entscheidungsfreiheit lassen

Ich sortiere den Inhalt des Korbes und den Bestand des Kleiderhakens immer wieder aus, so dass nur solche Jacken, Westen und Accessoires zur Verfügung stehen, die zur aktuellen Wetterlage passen. Wenn es zum Beispiel nicht regnet, verstaue ich ihre Gummistiefel rechtzeitig vorher im Schuhschrank. Sie hat eine Auswahl von 2-3 Sachen, ist aber nicht mit zu viel überfordert. Es erfordert mehr Engagement meinerseits den Korb und den Kleiderhaken auf seinen Bestand zu überprüfen, so kann sie aber selbst entscheiden was sie anziehen möchte und diese Entscheidungsfreiheit ist ganz wesentlich.


3. Schuhe anziehen leicht(er) gemacht

Ein bequemer Sessel in der Garderobe, wo sie sich zum Schuhe anziehen hinsetzen kann, erwies sich als ungeheuer praktisch. Ich legte ihr auch einen kleinen Schuhlöffel bereit und zeigte ihr, wie er funktioniert. Sie liebt ihn so sehr, dass sie auch tagsüber in die Garderobe geht und ihre Schuhe aus und anzieht, nur damit sie diesen Schuhlöffel benutzen kann.


Da sie ja noch keine Schuhbänder zusammenbinden kann, vermeide ich es, so gut ich nur kann, ihr Schuhe zum schnüren zu kaufen. Stattdessen besorge ich ihr lieber Schuhe mit Klett- oder Reißverschluss, die sie auch alleine anziehen kann. Manche Reißverschlüsse sind dennoch schwierig beim Auf- und Zumachen, bei diesen knotete ich auf den Schiebergriff eine zusätzliche Schnur, damit sie an dieser leichter ziehen kann.


Auf einem Kartonpapier zeichnete ich die Umrisse ihre Schuheinlage ab, schnitt diese aus und klebte sie anschließend auf ein anderes Kartonpapier. So kann sie vor dem Anziehen überprüfen, welcher Schuh zu welchem Fuß gehört. Ich bin kein großer Fan vom Laminieren, doch diesmal fand ich es recht praktisch, da sie ja ihre Schuhe tagtäglich auf diese Vorlage daraufstellt.

4. Ein Spiegel

Ein kleiner Spiegel in ihrer Augenhöhe wird liebend gerne zum Schal anziehen, zum Hauben zurecht rücken oder Lippenbalsam auf die Lippen aufzutragen benutzt. So kann sie vor dem Aufbruch noch einmal ihren Auftritt überprüfen. Auf dem Beistelltisch stehen ihr dafür ein Haarkamm, einige Haarspangen und Taschentücher bereit. Der Spiegel ist mittlerweile ein wichtiger Garderobenbestandteil und wird ebenso gerne auch als Putzobjekt benutzt.


5. Der Trick mit der Jacke

Dieser Trick, den ich ihr vor gut einem halben Jahr gezeigt habe, ist mittlerweile Routine und sie hat ihn sogar perfektioniert, indem sie vorher ihre Pulloverärmel festhält, damit diese nicht hochrutschen. Sie verwendet den Trick nicht nur für Westen, sondern auch für Jacken oder Gilets und er funktioniert nach wie vor einwandfrei.

6. Rechtzeitige Ankündigung

Noch in der Früh teile ich ihr mit, welches Programm für den Tag ansteht. Manchmal macht sie sogar selbst einige Vorschläge, so dass wir unser Programm umändern können. Noch lange bevor wir losstarten wollen, erinnere ich sie erneut an unseren Plan, so dass sie noch ihre Arbeit, falls sie gerade beschäftigt ist, in Ruhe beenden kann. Bereits als sie noch ein Baby war haben wir es uns angewöhnt, ihr mit wenigen Worten mitzuteilen was als nächstes passieren wird. Damals, dass sie frische Windeln bekommt, das sie nun von uns angezogen wird oder dass wir bei der nächsten Haltestelle aus der U-Bahn steigen. Es hilft ihr nun enorm bei der Orientierung und ein besseres Zeitgefühl zu bekommen und auch sprachlich profitiert sie sehr davon.

7. Gemeinsame Vorbereitung

Ich lade sie auch ein, mir beim Rucksack packen oder bei der Zubereitung der Jause zu helfen. Wenn auch nicht immer, ist sie doch oft mit viel Freude dabei. So kann sie auch mitentscheiden was wir mitnehmen sollen und sich auf unseren Aufbruch einstellen.



8. Zeit einplanen

Je jünger, umso mehr Zeit benötigt ein Kind. Bei allem. Und dabei mag es schon gar keine Hektik. Es ist ihm daher viel geholfen, wenn wir unser Tempo erheblich reduzieren. Aus diesem Grund plane ich meistens 15-20 Minuten extra ein, damit sie sich in ihrem Tempo anziehen kann. Ich versuche auch viel weniger zu reden um sie nicht unnötig abzulenken oder sie zu hetzen. In der Früh ist dies für mich besonders herausfordernd, doch musste ich feststellen, durch meine Hektik wurden wir nie schneller. Eher nur schlechtgelaunter.

9. Rituale und Routine

Rituale und Routine geben so viel Sicherheit und machen einiges leichter! Wir haben ganz viele Rituale, die den Großteil unserer Tage ausmachen: das Aufstehritual, das Einkaufritual, Koch-, Ess-, Zähneputz-, Schlaf- oder Garderobenrituale. Je routinierter etwas abläuft, umso einfacher fällt es einem Kind, sich zu orientieren. Vorbereitungen und Abläufe, die jedes Mal gleich bleiben, werden mit der Zeit automatisch. Unsere Tochter weiß mittlerweile was als nächster passiert und weiß daher auch was zu tun ist.

10. Verständnisvoll und spielerisch geht's oft leichter

Es gibt Tage, da will sie sich ganz alleine anziehen. Ich respektiere das und greife nicht ungefragt in ihr Tun ein. Es gibt aber auch solche Tage, an denen sie nach mehr Hilfe verlangt, auch bei Sachen, die sie Tage zuvor schon alleine meistern konnte. Sei es weil sie müde, hungrig oder gar schlechtgelaunt ist oder weil sie genau dann das Bedürfnis nach mehr Aufmerksamkeit verspürt. Auch mir geht es an manchen Tagen so und ich gebe ihr dann auch gerade so viel Hilfe, soviel sie benötigt. Um ihr, aber auch mir zu liebe versuche ich diese Situationen mit Pfiff zu nehmen und denke mir aufmunternde Lieder über Mützen, Jacken, Schals oder über das Anziehen aus. Manchmal ergeben sich sogar ganz spontan Spiele daraus und ehe sie es bemerkt, hat sie sich zum Großteil doch noch selbst angezogen. Es ist wichtig Verständnis zu zeigen und genau so viel Hilfe zu geben, wie nötig, aber es ist ebenso entscheidend, dass Unabhängigkeit für uns beide weiterhin eine positive Erfahrung bleibt.