Aufgrund der Datenschutzgrundverordnung kennzeichne ich diesen Beitrag mit Werbung

Was mich an solchen Montessori-Einrichtungen am meisten beeindruckt, ist diese große Sorgfalt und Liebe, mit der sie eingerichtet werden. Für mich zeigt das nicht nur das Vertrauen in die Fähigkeiten der jungen Kinder, sondern auch einen riesengroßen Respekt ihnen gegenüber. Denn wer sagt, dass Babys und Kleinkinder keine Vorliebe für schöne Dinge hätten?

Heute möchte ich Euch diese wunderschöne Montessori Spielgruppe mitten in Wien vorstellen: ILSA, die ihren Namen von ihren 2 Gründerinnen bekam, Iliana und Sabine. Beide sind Montessori-Pädagogen aus Leidenschaft und bieten durch diese Spielgruppe sowohl jungen Kindern als auch Eltern eine traumhaft schöne Montessori Umgebung.


Liebe Iliana, liebe Sabine, was ist ILSA und wie kam es eigentlich zu dieser Montessori Spielgruppe?

Sabine: Montessoripädagogik war lange Zeit auf Kinderhaus und Schule begrenzt. Für mich war klar, dass es etwas davor geben muss. Bei der Gründung von ILSA war es mir wichtig, die Eltern bereits in der Schwangerschaft zu begeistern und ihnen eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie anders man mit Kindern leben kann. Ilsa soll einerseits Begegnungsraum sein, aber auch einen Beitrag dazu leisten, Eltern sensibler für die wirklichen und grundsätzlichen Bedürfnisse ihrer Kinder zu machen.

Iliana: Im Rahmen meiner Arbeit im Kleinkinderhaus merkte ich, dass die Kinder, die mit ihren zarten 12 Monaten zu uns kommen, bereits geprägt von ihren Erfahrungen im ersten Lebensjahr sind. So wendete sich mein Blick stärker und immer mehr zu dieser ersten Zeit, die die Kinder zu Hause mit ihren Eltern verbringen. Die Wertschätzung und die Achtung, die ich zu den Kindern spüre, empfinde ich auch für die Eltern und da fühlte ich mich berufen, Eltern zu unterstützen, in diese wichtige Rolle zu wachsen und einen Ort zu schaffen, wo sie und ihre Kinder sich wohl- und willkommen fühlen.

ILSA ist ein richtig gemütlich und praktisch eingerichtetes Haus, in dem Mütter und Väter wertvolle Zeit mit ihren Babys oder Kleinkindern verbringen können. ILSA ist ein besonderer Lebensort für junge Kinder und Eltern mit vielen Komponenten aus der häuslichen Umgebung, wie Bilder, Pflanzen, ein gemütlicher Stillsessel, Sofas für Groß und Klein, Kunst- und Naturobjekte, Küche mit Nahrungsmitteln, Tee und Kaffee, Kinderwaschbecken, Büchern, Spiele, einem Neugeborenenbereich und noch vielem mehr.

Mein Wunsch ist, dass die Eltern und die Kinder durch die Begegnungen und die Erfahrungen, die sie im ILSA mit der Montessori-Pädagogik und anderen Menschen machen, einfach zu sich selbst finden, ihren eigenen Wert entdecken. Jedes Kind, überhaupt jeder Mensch, ist wertvoll und wundervoll so wie es/er ist, weil es ein einmaliges und einzigartiges Individuum dieser Schöpfung ist. Es kommt vor, dass solch philosophische Eingebungen uns in den Sinn kommen im Rahmen einer Montessorispielgruppe.

 
Wie seid ihr eigentlich zu der Montessori-Pädagogik gekommen?

Sabine: Ich habe mit legasthenen Kindern im Altersbereich 9 - 14 Jahre gearbeitet, nach alternativen Lehrmethoden gesucht und bin so zur Montessoripädagogik gekommen. Deshalb habe ich zuerst die Montessori-Schulausbildung bei der ÖMG besucht. Im Laufe meiner Arbeit wurde mir immer klarer, dass man viele Probleme verhindern könnte, wenn man bereits anders mit jungen Kindern arbeiten würde. Daraus entstand 2008 das Montessori KIDS Kinderhaus in Wien

Iliana: Mein Montessori-Weg begann, als ich das erste Mal in einem Montessori-Kinderhaus in Wien stand, auf der Suche nach einem Betreuungsplatz für mein erstes Kind. Es war mir damals nicht bewusst, aber dieser Moment war für mich schicksalshaft, mein Leben nahm eine Wende, die mich bis heute bereichert. Das war vor 14 Jahren. Die liebevolle und reichhaltige Lernumgebung, die den Kindern zur Verfügung stand und das pädagogische Team in diesem Kinderhaus haben mich tief beeindruckt. Ich war schon zu der Zeit ausgebildete Kindergartenpädagogin und arbeitete selbständig als Tagesmutter. Es folgten zwei Diplomausbildungen für das Alter 0-3 und 3-6 Jahre, zwei Zertifikatlehrgänge und unzählige Fortbildungen in der Montessoripädagogik, sowie die Gründung des Montessori Kleinkinderhauses „Grashalm“ und die Geburt meines zweiten Sohnes.


Was spricht Euch am meisten an der Montessori-Philosophie an? 

Sabine: Die Art und Weise, wie kompetent und respektvoll ein Kind gesehen wird und wie viel Vertrauen dem Kind entgegengebracht wird, damit es sich in einer guten Umgebung optimal entwickeln wird. 

Iliana: Für mich ist Montessori mehr als eine anspruchsvolle pädagogische Richtung, die wissenschaftlich fundiert und genial durchgedacht ist, Montessori ist für mich eine Haltung - allen Menschen, Lebewesen und im allgemeinen der Welt und dem Leben gegenüber. Montessoris Vision für den Weltfrieden und die Überwindung der Unterschiede zwischen den Menschen berührt mich zutiefst und gibt mir Kraft, in meinem kleinen Rahmen zu versuchen, diese Mission in unserer aktuellen Zeit fortzusetzen. Meinen kleinen Beitrag zu dieser großen Idee sehe ich einfach in der Aufgabe, die Menschen in meiner Umgebung die Liebe, den Respekt, das Vertrauen, den Glauben und alle die guten Gefühle spüren zu lassen, die es so gibt.


Was beeindruckt Euch am meisten an Eurer Arbeit mit der Altersgruppe 0-3?

Sabine: Wie kompetent so junge Menschen von Anfang an sind und wie viel und schnell sie Dinge erlernen. Auch diese Wissbegierde und Beharrlichkeit, an Dingen dran zu bleiben. Ich nehme als Beispiel gerne die Bewegungsentwicklung: wie oft versucht ein Kind aufzustehen und fällt wieder hin und gibt nicht auf bis es gehen kann. 

Iliana: Ich liebe es, still junge Kinder zu beobachten, während sie vertieft mit Hingabe in einer Beschäftigung versunken sind. Dann leuchten ihre Gesichter und Körper durch einen einzigartigen Ausdruck der Glückseligkeit, Freude, Konzentration und innerer Harmonie. Mich begeistert es zu sehen, wie junge Menschen sich gerne anstrengen und scheinbar unüberwindbare Hürden bewältigen. Manchmal überraschen sie ihre Eltern und sich selbst mit ungeahnten Fähigkeiten, die sie in sich entdecken. Gemeinsam mit diesen kleinen spontanen Forschern die Welt zu bestaunen, lässt mich die Zeit vergessen und denken, dass ich den schönsten Beruf auf dieser Erde habe.

Außerdem finde ich im allgemeinen die Arbeit mit Kindern im Alter von 0-3 für unsere Gesellschaft essentiell und äußerst verantwortungsvoll. Die ersten drei Jahre dienen als Basis für das menschliche Leben.


Wie sieht so eine Montessori „Spielgruppe“ bei ILSA aus? 

Die Kinder in der Spielgruppe entdecken in ruhiger und friedvoller Atmosphäre neue Dinge und sammeln für Ihre Entwicklung kostbare Erfahrungen mit den ersten Montessori-Materialien. Die Eltern staunen oft, wie die Kinder in der liebevoll vorbereiteten Umgebung aufblühen und wie sich ganz neue Verhaltensweisen offenbaren. Maria Montessori schrieb: „Kooperation ist Folge eines freien Lebens mit freier Aktivität“ (aus dem Buch: Spannungsfeld Kind-Gesellschaft- Welt).

Die Montessori-Materialien haben einen sehr starken Aufforderungscharakter und geben dem Kind eine Orientierung, sodass der Erwachsene fast überflüssig wird. Die Kinder, die schon gehen können und ihre Hände frei haben, können Obst und Gemüse für die gemeinsame Jause schälen, schneiden, Pflanzen gießen, Tische waschen usw. Für diejenigen, die sich gerne bewegen, stehen Treppen, eine kleine Rutsche, Kletterkisten mit Bällen und eine Hängematte zur Verfügung. Wir versuchen in unseren Spielgruppen eine „schöne, heile und heitere Welt“ zu erschaffen, denn die Kinder in diesem zarten Alter brauchen das Gefühl der „allumfassenden Sicherheit“. Das gemeinsame Essen einer gesunden Jause in unserer Küche wird bei uns jedes Mal zelebriert, mit hübsch gedecktem Tisch und Blumendekoration. Die Schönheit umgibt die Kinder überall. Als Abschluss der Spielgruppe sitzen wir gemeinsamen im Kreis, in dem gesungen und getanzt wird.

Das pädagogische Wissen für das Alter 0-3 Jahre, das durch ILSA verbreitet wird, ist in dieser Form für Österreich noch einzigartig und relativ neu. Dank der Montessori-Akademie in Wien, wo alle Kolleginnen im ILSA ihre Ausbildung abgeschlossen haben, wurde diese schon lang existierende und fundierte Praxis nach Österreich gebracht. Ich empfinde es als Privileg, gemeinsam mit meinen Kolleginnen im ILSA diese ersten Schritte in einer Pionierbewegung in Österreich gehen zu dürfen. Natürlich wünschen wir uns für die Zukunft für alle Kinder noch mehrere solche Häuser.


Liebe Iliana, liebe Sabine, ich bedanke mich bei Euch für das schöne Interview und für Clara von Luftikus für die tollen Fotos.

Am kommenden Montag, dem 23. September findet übrigens bei ILSA (Straußengasse 14, 1050 Wien) von 10-17 Uhr ein Tag der offenen Tür, mit vielen tollen Programmen und spannenden Vorträgen statt.

Das Programm im Überblick:

11 Uhr - Singspatzen
12 Uhr - Babyyoga
13 Uhr - Vortrag: „Ein Tag mit meinem Kind“
14:30 Uhr - Kreativangebot
15:30 Uhr - Trageworkshop
16 Uhr - Vortrag: „Essen, Schlafen, Trockenbleiben“


Aufgrund der Datenschutzgrundverordnung kennzeichne ich diesen Beitrag mit Werbung

Meine Lieben, da bin ich wieder! Noch gerade rechtzeitig zum Herbstbeginn melde ich mich zurück aus unserer ungeplant langen (aber keineswegs langweiligen) Sommerpause. Und ich gestehe, diese Blog- und Social Media-Pause tat mir so gut! Doch in den letzten Wochen habe ich das Schreiben immer mehr vermisst und so beschloss ich, den Kopf voller Ideen, das Herz voll mit Herzensthemen und die Hände gerüstet für neue Projekte und Planungen, mich wieder an den Laptop zu setzen. Und das beste daran ist, dass ich jetzt auch tatsächlich mehr Zeit für all das habe!


Denn Anfang September startete Jakob in sein zweites Kleinkindgruppenjahr. Er ist jetzt so ziemlich genau 2 1/2 Jahre alt und in seiner Entwicklung hat sich in den letzten Monaten unglaublich viel getan. Er steckt bis zum Hals in der Autonomiephase und will alles "alleine machen", redet ganz viel und ist seit einem guten halben Jahr komplett windelfrei. Auch nachts. Der Alltag mit einem Kleinkind ohne Windeln ist so viel einfacher und für ihn so viel würdevoller. Darüber möchte ich Euch dann noch mehr erzählen und Euch auch zeigen, welche praktischen Tipps uns dabei besonders geholfen haben.


Das ist übrigens eines seiner Lieblingsmaterialien zurzeit: Die Box mit den Schrauben. Wenn er nicht gerade klettert, hüpft, seine Autos durch die Wohnung schiebt oder in der Küche etwas arbeitet, verbringt er unzählige Minuten damit, die Schrauben mit dem kleinen Schraubenzieher in und aus den passenden Öffnungen zu schrauben. Das Schrauben-Set und die handgefertigte Holzbox sind übrigens von Manine Montessori. Im Set ist auch ein Schraubenschlüssel und dazu passende Schrauben vorhanden, die ich allerdings für den Anfang für Jakob rausgenommen habe, damit er sich besser auf nur eine Aufgabe konzentrieren kann.


Was Julia betrifft, so ist sie nun offiziell ein Schulkind. Endlich! Sie besucht seit der ersten Septemberwoche eine Montessori Schule (elementary) und ist so unglaublich stolz darauf! Sie geht jeden Tag, trotz des Frühaufstehens strahlend in ihre neue Schule und kommt genauso strahlend und gesättigt wieder nachhause. Ich habe mal das Büchlein fotografiert, das sie diese Woche dort in der Schule angefertigt und auch selbst gebunden hat. Ein Büchlein über Insekten. Ich bin so dankbar dafür, dass sie den Montessori-Weg gehen kann!


Das sind ihre erste stolzen (Terrassen-)Karotten. Die Samen hat sie selbst ausgewählt und gesät und die Pflänzchen gewissenhaft gepflegt und nun sind daraus 24-25 Karotten geworden, die sie gestern geerntet hat, um einige davon in die Schule mitzunehmen. Sie bat mich allerdings, noch vorher ein Foto zu machen.


Sie besucht nun auch regelmäßig eine richtig coole Abenteuer-Wildnis-Gruppe, die ihre Schule organisiert hat. Ich bin so begeistert von dem, was sie auf diesen Wildnis-Ausflügen alles erleben kann! Bei diesen stapfen sie zB. durch seichte Sümpfe, lernen, wie sie mithilfe von Funkenschläger und Zunder ein Lagerfeuer machen können, üben den Umgang mit dem Taschenmesser,  lernen, welche Früchte und Pflanzen essbar und welche giftig sind, gehen barfuß durch den Wald und entdecken neben Tieren auch die Spuren, die Tiere in der Wildnis hinterlassen. Von ihrem ersten Wildnis-Ausflug kam sie bis hinauf zu den Oberschenkeln voll mit Schlamm, den Rucksack voller Erlebnisse und mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht nach Hause.

Montessori schreibt in ihrem Buch The Discovery of the Child: "... a child needs to live naturally and not simply to have a knowledge of nature." Wir leben zwar in einer Großstadt, aber ich denke, solche Wildnis-Abenteuer werden ihrer Bedürfnisse auf jeden Fall gerecht.



In den Sommerferien haben Jakob und Julia aus praktischen Gründen die Zimmer getauscht. Die Zimmer sind zwar gleich groß, aber das Zimmer von Julia liegt nun direkt neben dem Wohnzimmer, wo sie sich zwar zurückziehen kann, dennoch nichts vom  alltäglichen Familientrubel verpasst. Jakobs Zimmer liegt nun näher an unserem Schlafzimmer und er besteht immer öfters darauf, in seinem eigenen Bett zu schlafen. Wie die Zimmer der Kinder nun aussehen und warum in Julias Zimmer oft ein Chaos herrscht, berichte ich Euch ganz bald. (Oh, ich habe so viel zu erzählen!)


Was ich am Herbst, außer den farbenfrohen Blättern und der angenehmen Frische in der Luft so mag, sind all die leckeren Dinge, die es in den anderen Jahreszeiten sonst nicht gibt. Endlich ist die Kürbis- und Pflaumen-Zeit da und da ich neulich ein recht unfotogenes, dafür aber sehr einfaches und vielversprechendes Pflaumen-Kuchen-Rezept in einer Jamie Oliver Sendung sah, beschloss ich, es mit Jakob gemeinsam auszuprobieren.

Der Kuchen besteht eigentlich aus nur 4 Zutaten, schmeckt aber köstlich und ist blitzschnell zubereitet. Ja, auch mit einem Kleinkind an der Seite:

Wir brauchten dazu 1 Rolle Blätterteig, 2 Hände volle saftige Pflaumen, 30 ml Ahornsirup und 1 Teelöffel Zimt.


Zuerst werden die Pflaumen halbiert und entkernt. Das Entkernen überließ ich Jakob und schnitt dazu die Pflaumen in der Hälfte etwas ein, damit er besser an die Kerne herankommen kann. Dann werden die Pflaumen mit dem Zimt und Ahornsirup in einer Pfanne angebraten, bis sich der Ahornsirup karamellisiert hat. Eine runde Tortenform mit Backpapier auslegen, die süßen, angebratenen Pflaumen einfach so hineingeben und gut verteilen und dann diese mit dem Blätterteig zudecken. Dabei den Teig an den Rändern einfach in die Tortenform hineinstecken.


Dann den Kuchen bei 180°C (Umluft) goldbraun backen, aus dem Backofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Einen Teller umgekehrt auf die Tortenform legen und alles umkippen, so dass die Pflaumen oben und der Teig unten ist. Mit einer Kugel Vanilleeis serviert schmeckt dieser Kuchen am besten, da aber beide Kinder ziemlich verschnupft sind, haben wir diesmal auf das Eis verzichtet. War trotzdem lecker!