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Wenn ich auf dieses Jahr zurückblicke, so war Zeit für mich etwas, womit ich ganz oft haderte. So oft hatte ich mit zwei Kindern zu Hause das Gefühl, als würde mir die Zeit in Windeseile davonfliegen und gleichzeitig wünschte ich mir so oft einfach nur mehr Zeit für mich selbst zu haben. Neben dem Homeschooling von Julia und ihrem kleinen, 20 Monate alten Bruder, der im Alltag noch viel  Begleitung braucht, kam ich leider nicht so oft zum Bloggen und zur Umsetzung meiner Ideen, wie ich es mir vorgenommen habe.

Ja, es war ein Jahr voller Herausforderungen und manchmal fragte ich mich, ob ich mir nicht allzu viel vorgenommen hatte, aber wenn ich nun auf dieses Jahr zurückblicke, empfinde ich dennoch tiefste Dankbarkeit. Dafür, meinen Kindern so viel Zeit schenken zu dürfen, Julia zu Hause unterrichten zu können und einen Ehemann an meiner Seite zu haben, der mich dabei voll und ganz unterstützt und all das überhaupt möglich macht. 

Für das kommende Jahr habe ich mir dennoch vorgenommen, mir selbst etwas mehr Zeit zu verschaffen um meine Ideen endlich zu verwirklichen und auch mehr zu bloggen. Ich verabschiede mich nun vom Jahr 2018 mit den 10 meistgelesensten Beiträgen und bedanke mich bei Euch für all die unglaublich vielen und lieben Nachrichten und Kommentare hier, auf Instagram, auf Facebook und via E-Mails! Ich wünsche Euch von Herzen ein glückliches, gesundes und gleichzeitig spannendes und buntes neues Jahr 2019!

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Geschenke zu Weihnachten für Freunde und für Verwandte selbst zu machen, ist bei uns fast schon Tradition. Wir kaufen auch gerne Geschenke, aber selbstgemacht kann auch mit wenig Zeitaufwand verbunden sein und ist dafür etwas ganz Besonderes. Ich weiß, Heiligabend steht praktisch schon vor der Tür, aber falls ihr noch nach Ideen für einfache, selbstgemachte Präsente sucht, hätte ich da zwei simple Anleitungen und ein blitzschnelles Rezept, die auch mit Kindern durchgeführt werden können.

Bunte Windlichter falten


In einem Magazin fand ich diese wunderschönen Windlichter aus Papier und da Julia unglaublich gerne faltet, zeigte ich ihr, wie sie diese Sterne aus Papier ganz einfach selbst falten kann. Für unsere Windlichter verwendeten wir zweifärbiges Origamipapier*, so wurden die Sterne noch außergewöhnlicher. Bei den ersten zwei Versuchen half ich Julia bei den einzelnen Schritten, ihr drittes Windlicht machte sie jedoch schon ganz ohne Hilfe:


Als erstes werden vom Quadrat beide Diagonalen gefaltet, dann das Papier gewendet und auch die Mittellinien gefaltet. So lässt sich das Papier leicht zu einem kleineren Quadrat zusammenklappen (siehe Bild 5 und 6). Dann werden die Ecken an den Seiten bis zur Mittellinie eingeklappt (8-9-10) und die restlichen Spitzen abgeschnitten (11-12). Die vier eingefalteten Laschen werden dann jeweils ausgeklappt und an ihren Kanten wieder reingefaltet. So entstehen 8 kleine Laschen (16).


Die Ecken der Laschen werden nun auch bis zur Mittellinie gefaltet (17-19), dann aber das ganze Papier wieder vorsichtig aufgemacht. Die Spitzen des 8-Ecks entlang der Faltlinien reinfalten (21-23) und das Ganze zu einem Deltoid zusammenklappen (24). Die oberen Spitzen runterfalten (25-26), dann noch die untere Spitze etwas hochfalten (27) und dann das Windlicht vorsichtig aufmachen. Den Boden noch etwas mit den Fingern zu einer Schale formen (29) und fertig. Diese bunten Windlichter sind für Schulkinder eine wunderbare Handarbeit und nicht nur als kleine Präsente schön, sondern auch auf dem Esstisch ein wahrer Hingucker.


Perlensterne zum selber fädeln verschenken


In einem meiner Lieblingsläden fand ich eine sehr schöne Idee: Perlensterne als Christbaumanhänger fädeln. Wir verwendeten Schmuckdraht* zum Fädeln, damit die Sterne mehr Halt bekommen, aber genauso gut geht das Fädeln auch mit Nylonfaden* oder mit einer Nadel und etwas festeren Garn.


Für einen Stern brauchten wir 30 Holzperlen und einen etwa 40 cm langen Draht. Zuerst fädelten wir 12 Perlen auf den Draht (siehe Bild 2), dann steckten wir bei der ersten Perle den Draht wieder durch und bekamen so eine Kreisform (3-4).


Dann fädelten wir 2 weitere Perlen auf, ließen bei der Kette eine Perle aus und fädelten den Draht durch die übernächste Perle (5-8). Zum Schluss kamen die "Spitzen" des Sterns, dazu mussten wir den Draht immer durch 3 bestehende Perlen durchstecken, eine neue Perle auffädeln und den Draht wieder durch bereits 3 bestehende Perlen zurückfädeln (9-11).


Allerdings verschenken wir nicht die Perlensterne, sondern die Freude am Fädeln selbst und steckten dafür die 30 Holzperlen und etwas Draht in ein schönes Säckchen und legten eine selbstgemachte Bildanleitung dazu. Wenn ihr Perlen zuhause habt und so einen Stern zum Selbstfädeln verschenken möchtet, könnt ihr unsere Bildanleitung gerne hier herunterladen.


Feste Handsalben selbst machen


Dieses Jahr probierten wir selbstgemachte, feste Handsalben, die wirklich blitzschnell zubereitet werden können. Das Rezept ist denklich einfach. Wir brauchten für 12 Stück: 7 g Bienenwachs, 10 g Kakaobutter (aus dem Reformladen), 20 g raffinierte Sheabutter (z.B. aus der Apotheke), ein TL Traubenkernöl (geht aber auch mit Olivenöl oder Mandelöl) und ein EL getrocknete Lavendel (optional).


Die Zutaten (außer die Lavendel) wogen wir auf der Waage genau ab und ließen sie über Wasserdampf in einer Schüssel schmelzen. Wir nahmen eine einfache Eiswürfelform vom Möbelschweden, streuten etwas getrocknete Lavendel hinein und füllten die Förmchen mit der flüssigen Mischung. Anschließend stellten wir die Form für etwa 30 Minuten in das Tiefkühlfach.

Die kleinen, vorportionierten Handcreme-Stückchen duften herrlich nach Trauben und schmelzen ganz leicht in der Hand. Ich finde, solche selbstgemachte Handcreme Stücke sind nicht nur für Kinder spannend zuzubereiten, sie sind auch, in einer kleinen Dose verpackt, ein sehr feines und auch nützliches Geschenk für die raue Haut während der kalten Jahreszeit.


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Auch dieses Jahr gibt es bei uns einen Zeit-Für-Dich-Adventskalender, allerdings war ich diesmal mit der Umsetzung, wegen kranker Kinder und wenig Zeit, viel zu spät dran. Ich hätte zwar noch am 2. Dezember (irgend)einen Adventskalender für die Kinder schnell anfertigen können und fand sogar im Internet so einen Zeit-Für-Dich-Adventskalender zum Herunterladen, aber irgendwie fühlten sich für mich beide Optionen nicht ganz stimmig an. Zeit-Statt-Zeug als Last-Minute? Oder gar als Printable? War all das nicht ein Widerspruch in sich?

Für mich war dieser Zeit-Adventskalender immer ein ganz persönliches Geschenk an meine Kinder. Klar füllte ich dabei die 24 Säckchen mit Gegenständen aus der Wohnung als Hinweis darauf, was wir an dem Tag gemeinsam tun könnten, aber es waren immer Dinge, die wir als Familie ohnehin zu dieser Jahreszeit gerne machten. Außerdem war für uns dieser Zeit-Kalender bereits eine Art Tradition, wodurch nicht nur die gemeinsam verbrachte Zeit mehr im Vordergrund stehen konnte, sondern wo wir uns einfach wieder über die kleinen Dinge erfreuten.

Aber verliert dieser Zeit-Adventskalender nicht seinen eigentlichen Sinn, wenn ich schon beim Gestalten Stress bekomme? Und gibt dieser Adventkalender überhaupt noch ein persönliches Geschenk her, wenn ich ihn aus dem Internet herunterlade? Was bedeutet für mich, den Kindern Zeit statt Zeug zu schenken wirklich?


Ich ließ mich von einer sehr lieben Freundin inspirieren und bestellte lieber eine einfache Adventsspirale, bei der wir jeden Tag etwas in eine der leeren Mulden stecken, um die Tage bis zum Heiligabend zurückzuzählen. Aber auch dieser einfache Zeit-Für-Dich-Adventskalender ist genau das, was er verspricht - meinen Kindern wirklich Zeit zu schenken.


Denn statt am 2. Dezember lange Stunden vor der Nähmaschine zu verbringen, um an einem Last-Minute Adventskalender zu tüfteln, unternahm ich mit der Familie eine lustige Schlittenfahrt durch den frisch gefallenen Schnee.


Am nächsten Tag backten wir Weichnachtskekse, später bereiteten wir auch einige selbstgebastelte Geschenke vor und da Julia zurzeit liebend gerne mit Perlen arbeitet, machten wir gemeinsam auch einige entzückende Perlenfiguren für Freunde, Cousinen und Cousins. Wir werden auch noch den Weihnachtsmarkt besuchen, Christbaumschmuck basteln, einen heißen Kakao kochen und es uns eng zusammengekuschelt mit einigen Bücher gemütlich machen - auch wenn ich es diesmal nicht geschafft habe, dazu kleine Hinweise in Säckchen zu verstecken.

Aber ich denke, worauf es bei diesem Zeit-Statt-Zeug-Adventskalender letztendlich ankommt, ist gar nicht das, WAS wir tun, sondern das WIE. Was für mich wirklich zählt, ist dieses wohlige Gefühl und die Erinnerungen, die ich meinen Kindern schenke. Erinnerungen an Momente, bei denen wir einander einfach nur zuhörten, miteinander über alles reden konnten und dabei ganz viel lachten. Aktivitäten, die ich weder herunterladen kann, noch last-minute basteln muss - nur die Herzen meiner Kinder damit füllen.


Noch mehr Ideen und Gedanken zum Thema Zeit-Statt-Zeug findet ihr hier:

Unser Zeit-Statt-Zeug-Adventskalender 2013
Unser Zeit-Statt-Zeug-Adventskalender 2016
Unser Zeit-Statt-Zeug-Adventskalender 2015

Lesenswerte Texte von anderen Bloggern:


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"Könntest Du auf deinem Blog auch für ganz junge Kinder Geschenkideen zeigen? Ich würde mich darüber so freuen!" bat mich vor ein paar Tagen eine Freundin. Und weil ich auch auf Instagram bereits einige Nachrichten mit der gleichen Bitte bekam, komme ich dieser Bitte sehr gerne nach.

Allerdings denke ich, dass Kinder, besonders in den ersten Lebensjahren, nicht wirklich viele Spielsachen brauchen. Auch Jakob bekommt dieses Jahr "nur" zwei Spielsachen zu Weihnachten, ansonsten Klamotten oder Kleinigkeiten, die uns den Alltag erleichtern. Solltet ihr aber noch auf der Suche nach einem passenden Geschenk für ganz junge Kinder sein, das schön und vor allem sinnvoll ist, findet ihr hier einige Ideen:
  1. Einfache Musikinstrumente, wie etwa dieser kleiner Klang-Holzblock* oder diese Kinder-Rassel.
  2. Ein Schälchensatz von Grimm's* zum Stapeln, Ineinanderstecken und zum Ordnen.
  3. Eine Sortierbox von der Firma Prüfl mit 7 verschiedenen Deckeln und Schwierigkeitsgraden (was ich an diesem Material besonders liebe) sowie eine Lade zum Herausziehen. Für Jakob habe ich allerdings die Lade entfernt, so kann er sich besser auf das Wesentliche konzentrieren.
  4. Ein Sortierspiel mit 3 Formen zum Fädeln. 
  5. Eine Kugelbahn von Schöllner. Wir haben unsere seit gut einem Jahr und es vergeht kein einziger Tag, wo sie nicht bespielt wird. Jakob liebt sie so sehr!
  6. Ein wunderschönes Hammerspiel*, das auch ganz junge Kinder mit oder ohne Hammer bespielen können, indem sie die Kugel einfach nur hineindrücken und dabei ihre Kraft spüren dürfen.
  7. Eine Zieh-Ente aus Holz* die nicht so leicht umkippen kann. Es gibt auch eine etwas buntere hier*.
  8. Ein wunderschöner Steh-Auf-Stapelturm von Grimm's*.
  9. Ein Metallophon*.
  10. Pappbilderbücher, wie zum Beispiel das Buch von Duden: Ich mag Tiere* oder für Kinder, die eher näher an ihrem zweiten Geburtstag sind: die Lotta-Bücher*.
  11. Ein Brummkreisel* das stabil stehen kann. 
  12. Ein Laufrad aus Holz*, das heuer unter dem Christbaum für Jakob stehen wird. 
  13. Wachsmalblöcke* für Kinder ab ca. 14-15 Monaten.
  14. Einfache Puzzles mit großen Knöpfen zum Ergreifen. Ganz besonders mag ich die Puzzles von dieser Firma* und die Kleinkind-Puzzles von Nienhuis.
  15. Eine handbemalene Matroschka Puppe*.
  16. Eine Verschluss-Box mit unterschiedlichen Verschlüssen*. Sie wird zwar irrtümlicherweise als Montessori-Material verkauft, ich denke aber, in einem Kinderzimmer ist sie ein wirklich schönes und spannendes Spielzeug.

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Als Jakob damals zu krabbeln begann, wurde unser Alltag um einiges lebhafter. Schnell entdeckte er die Steckdosen an der Wand, die Erde in den Pflanzentöpfen und je flotter und geschickter er wurde, umso verlockender wurde es für ihn, auf sämtliche Möbel hoch zu klettern.

Auch wenn es für mich keine Option ist, ihn die Steckdosen erkunden oder die Blumenerde auf dem Parkettboden verteilen  zu lassen, versuche ich mit den "Neins" sehr sparsam zu sein. Einerseits, weil mir wichtig ist, dass Jakob auf mein "Nein" wirklich vertrauen kann (was er eher weniger tun würde, wenn ich es ihm zu häufig sagen würde). Aber auch, weil die Art und Weise, wie ich ihm begegne, wesentlich ist. Es prägt nicht nur sein Selbstwertgefühl sondern schlicht und einfach auch unsere Beziehung.

Denn wenn ich zu oft Nein zu ihm sage, könnte ich es riskieren, ihm das Gefühl zu geben, immer alles falsch zu machen und unfähig zu sein. Aber ich habe gelernt, dass ich ihn durch meine Sprache auch ermutigen kann zu kooperieren, sich auf seine Fähigkeiten zu verlassen und ihm vergewissern, das ich dies auch tue.


Wie gehe ich aber mit bestimmten Situationen um, ohne Jakob ständig "Nein" zu sagen?

So wie in meinem Beruf als Montessori-Pädagogin, bemühe ich mich auch zuhause sehr um eine positive Sprache. Wenn ich sehe, dass Jakob die Pflanzenerde auf dem Boden verteilt oder gar die Blätter der Pflanze abreißen will, begegne ich ihm auf Augenhöhe, lege dann meine Hand auf die Erde im Topf (oder auf das Blatt) und sage zu Jakob freundlich aber klar: "Die Pflanzenerde gehört in den Topf." oder "Das Blatt gehört zu der Pflanze.". So richte ich seine Aufmerksamkeit nicht auf eine Aktivität, wovor ich ihn eigentlich abzuhalten versuche, sondern helfe ihm zu verstehen, wohin die Sachen gehören.

Wenn er auf seinen Tisch klettert oder mit seinen Holzbausteinen wirft, aber auch wenn er die Erde aus dem Blumentopf holt, sehe ich dies als Gelegenheiten, ihm zu helfen zu verstehen, wofür Gegenstände da sind. "Der Tisch ist zum Essen/Arbeiten da. Wenn Du möchtest, kannst Du Dich hier zum Tisch setzen." oder "Mit den Bausteinen kannst Du bauen.". Und nachdem ich ihn auf die Erdklumpen auf dem Boden aufmerksam gemacht habe ("Oh, da sind Erdklumpen auf dem Boden!"), lade ich ihn ein, das Kehrblech und den Handbesen zu holen und zeige ihm dann, wie diese benutzt werden können.


Aber auch, wenn er in die Steckdose greifen will oder aus Spiel mir heftig ins Gesicht zu klatschen versucht, sende ich ihm lieber Ich-Botschaften statt einfach "Nein" zu sagen. Dann halte ich meine Hand zwischen ihn und die Steckdose bzw. vor mein Gesicht um meine Botschaft auch mit der Körpersprache zu verdeutlichen und sage zu ihm: "Das kann ich nicht zulassen."

Manchmal versucht er es dennoch weiter und schiebt meine Hand zur Seite um an die Steckdosen ranzukommen oder versucht noch eimal, mein Gesicht zu treffen. Dann wiederhole ich meinen Satz, bleibe aber geduldig, weil ich weiß, dass ihn nur seine Neugier treibt und weil es bei so einem jungen Kind noch mehrere Sekunden dauert, bis die Information wirklich ankommt. Und oft hilft es dann, wenn ich ihn einlade den Schauplatz zu wechseln und ihm etwas anderes Interessantes anbiete.


Seit Wochen will er weder getragen werden, noch im Kinderwagen sitzen, sondern nur noch laufen, laufen, laufen! Wenn wir jedoch einkaufen oder zur Post gehen, müssen wir an etlichen Garageneinfahrten vorbeispazieren und auch oft die Straße überqueren. Darum ist es mir wichtig, unterwegs seine Hand zu halten. Das fällt ihm nicht immer leicht, denn zu gerne würde er dahin gehen, wohin ihn seine Neugier treibt. Ich begleite ihn dann liebevoll und sage ihm immer wieder: "Hier, auf der Straße, halte ich Deine Hand." und frage ihn auch "Möchtest Du meine linke oder meine rechte Hand halten?" Anfangs musste ich noch öfters mit meiner Ungeduld kämpfen, aber je ruhiger ich wurde, umso mehr Sicherheit konnte ich Jakob vermitteln und umso entspannter wurden unsere Spaziergänge auch entlang der Straße.

Allerdings plane ich auch Spaziergänge in unserem Alltag ein, wo der Weg das Ziel ist und wo Jakob die Richtung mitbestimmen kann. Wenn er dabei auf eine nicht ganz ungefährliche Stelle zusteuert, eile ich ihm lieber voraus, statt ihn von hinten zu packen, begegne ihm zuerst auf Augenhöhe und lade ihn dann mit einem "Lass uns in diese Richtung gehen." ein, die Richtung zu wechseln. Es ist nur eine kleine Geste aber so viel achtsamer und schafft auch viel mehr Vertrauen zwischen uns beiden.


Zugegeben, ich habe Jahre gebraucht, um solche positiven Sätze im Alltag anwenden zu können. Denn in der Situation rutschte ein ermahnendes "Nein!" oft viel schneller raus als es mir lieb war. Damals bei Julia hat es mir aber sehr geholfen, wenn ich mir abends, wenn das Haus ruhiger war, ein paar Sätze überlegt und in ein kleines Heft notiert habe, die mir an den jeweiligen Tagen in bestimmten Situationen einfach nicht einfielen. Und die mir dann aber am nächsten Tag oft geholfen haben, Julia achtsamer zu begegnen.

Ich lernte, dass diese Art der Sprache wirklich Zeit und Übung braucht und auch besonders viel Nachsicht mit mir selbst erfordert. Aber je mehr ich mich darin übte, umso leichter fiel es mir, sie zu verwenden so, dass ich von mal zu mal auch die Veränderung in meiner Haltung spürte. Ich wartete geduldiger, begegnete meinem Kind achtsamer und hatte nicht nur mehr Vertrauen in mein Kind, sondern wurde mir meiner Vorbildrolle, wie ich anderen Menschen respektvoll begegnen kann, immer mehr bewußter.

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Während ich auf Julia wartete, die gerade ihre Ballettstunde besuchte, stöberte ich in einem Büchergeschäft gleich in der Nähe und fand dabei dieses wunderschönes Buch: Das Planetarium - Einritt frei!* von Raman K. Prinja. Da ich ja Julia infolge unseres Montessori-Homeschoolings viel über die Entstehung unserer Erde und über unser Sonnensystem erzählt habe und weil sie mir ständig Fragen zum Universum stellt, packte ich das Buch ohne zu zögern in meinen Einkaufskorb. 


Es sind nicht nur die wunderschönen Illustrationen, die einen zum Staunen bringen, sondern auch die packenden Texte. Dass unser Planet eine genaue Adresse im Universum hat oder dass Sterne ebenso sterben wie entstehen können, faszinierte Julia (und auch mich) ungemein, so sehr, dass wir noch am selben Abend im Bett liegend das Buch fast nicht weglegen konnten. 

Allerdings empfehle ich das Buch wirklich erst ab Schulalter, vielleicht ab 6 oder 7 Jahren. Einerseits, weil die Texte sehr lang, andererseits auch sehr anspruchsvoll sind.


Ein absolutes Lieblingsbuch ist hier zurzeit Das Sprachbastelbuch* unter anderem von Vera Ferra-Mikura, Christine Nöstlinger, Mira Lobe und viele mehr. Es ist ein wunderbar lustiges aber auch ernsthaftes Buch (nicht nur) für junge Sprachgenießer, voll mit Un-Sinn-Geschichten, Reimen, Schüttelversen und Schnellsprechsätzen. Egal, wo wir das Buch aufschlagen, wir finden immer etwas interessantes oder etwas, was uns zum Lachen und zum Grübeln bringt. Und manches davon haben wir schon so oft gelesen, dass wir es bereits auswendig kennen.


Das Buch Kinder in fernen Ländern für uns erzählt* von Caroline und Martine Laffin steht eigentlich schon seit Jahren auf unserem Bücherregal, allerdings wurde es erst jetzt für Julia wirklich interessant. Sie blätterte auch vorher gerne darin, aber nur um die Bilder anzuschauen, jetzt aber verschlingst sie auch die Texte und erzählt mir dann voller Begeisterung, was sie gelesen hat und wie Kinder auf anderen Kontinenten und in anderen Ländern leben.


Was Jakobs Bücherregal betrifft, so bekam ich einige wunderbare Tipps von einer Freundin für schlichte aber schöne Bilderbücher, die wirklich nur ein Bild pro Seite vorweisen. Ich war meiner Freundin sehr dankbar für diese Büchertipps, denn Bücher für ganz junge Kinder zu finden, die wirklich schlicht gehalten werden, ist gar nicht so einfach.


Das Buch Katze, Hund und noch viel mehr...* von Christine Meier zeigt auf jeder Doppelseite echte Tierfotos von jungen Tieren und ihren Müttern. Auch die Texte zum Vorlesen sind auf nur einen Satz reduziert, was ich sehr angenehm finde. Es ist eines der schönsten Pappbilderbücher für Kinder ab ca 10-12 Monaten, das ich kenne.

Die Duden Pappbilderbücher sind zwar nicht mit echten Fotos, aber mit wunderschönen, detailgetreuen Zeichnungen von einem meiner Lieblings-Kinderbuchillustratoren, Thomas Müller. Auf jeder Seite wird ein Tier oder ein Gegenstand gezeigt, was es jungen Kindern ermöglicht, sich auf dieses eine Bild zu konzentrieren. Wir haben aus dieser Serie Ich mag Tiere*, Ich esse* und Ich mag den Bauernhof*.

Wir lieben auch nach wie vor die wunderschönen Bilderbücher über Blumen* und Früchte*, die mir mal Katelynn von @montessori.mother empfohlen hat. Katelynn ist eine AMI Pädagogin für 0-3 und führt in Berlin eine wunderschöne Pop-Up Montessori Spielgruppe. Sie gibt außerdem auch Workshops für Eltern und richtet auf Wunsch auch Kinderzimmer nach Montessori für Neugeborene zuhause ein.

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Habt ihr schon einmal probiert, Müsliriegel selbst zu machen? Weil mir eine gute Freundin (@amontessoriway) bei einem Gespräch einen Floh ins Ohr setzte, probierten wir letzte Woche sogar zwei unterschiedliche Varianten aus. Wir waren überrascht, wie einfach Müsliriegel selbst zubereitet werden können und um wie viel leckerer sie schmecken, als die Gekauften!

Bei den Zutaten hielten wir uns nicht an ein bestimmtes Rezept, ich las nur lediglich im Blog Backeifer und beim Minimalist Baker nach, mit welchen Zutaten die Müsliriegel auch ohne Backen schön fest blieben. Sonst aber nahmen wir Zutaten, die wir mögen und ließen aus, was wir nicht so mögen und kreierten so unser eigenes Rezept. Während ich die Haferflocken und die Mandeln in den Backofen schob um sie etwas anzurösten, holte sich Julia ihren Tritthocker, ein Messer sowie ein Schneidebrett, und machte sich daran, die Kürbiskerne kleinzuhacken.


Dann entschied sie sich, die Walnüsse doch lieber mit dem Mörser zu zerstampfen, damit es schneller geht. Sie liebt es, mit dem Mörser zu arbeiten! In der Zwischenzeit schnitt ich einige Trockenfrüchte klein und nahm aus dem Backofen die gerösteten Haferflocken und Mandeln und hörte Julia zu, die immer ganz viel zu erzählen hat, wenn wir in der Küche etwas gemeinsam zubereiten.


In unsere Schüssel kamen ungefähr 3 große Hand voll geröstete Feinblatt-Haferflocken, einige Rosinen, kleingehackte Haselnüsse und geröstete Mandeln, außerdem kleingeschnittene Datteln und getrocknete Marillen, ganze Sonnenblumenkerne, grobgehackte Kürbiskerne, etwas geriebene Mandeln, Walnüsse in kleineren Stücken sowie 4 Esslöffel Mandelmus, 3 Esslöffel Honig, ein wenig Zimt und ein wenig Vanille.


Während Julia alle Zutaten zu einer Masse verrührte, legte ich schon mal einen Backpapierbogen in eine mittelgroße Backform. Nachdem Julia die Masse gleichmäßig in der Form verteilte, drückte sie diese mit einem weiteren Bogen Backpapier überall ganz fest ab.


Wir entschieden uns, zwei Varianten auszuprobieren: diesmal eine mit einer dünnen Schicht Schokolade, an einem anderem Tag dann eine Variante ohne. Julia verteilte die flüssige Schokolade mit einem kleinen Schaber auf der Masse, dann kam alles für eine Stunde in den Kühlschrank. 


Müsliriegel selbst zuzubereiten ist so unkompliziert und bereits mit jüngeren Kindern ganz einfach umsetzbar. Und abgesehen von dem Schokoüberzug, der ohne weiteres auch weggelassen werden kann, sind sie eine gesündere Alternative für Naschkatzen, wie wir es nun mal sind.

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Dieses Jahr tue ich mir nicht so leicht, ein Weihnachtsgeschenk für Julia zu finden. Aber nicht, weil ich keine Ideen oder sie keine Wünsche hätte. Sondern weil es zu viele Ideen und/oder recht teure Wünsche gibt. Wie jedes Jahr, werden wir wohl auch diesmal der Verwandtschaft einige Geschenketipps geben, so dass unter dem Weihnachtsbaum die Kinderaugen leuchten, die Menge der Geschenke dabei dennoch überschaubar bleibt.

Da einige von Euch mich bereits um Geschenkideen für dieses Jahr gebeten haben, habe ich unsere Liste in diesem Beitrag zusammengestellt und mit weiteren Ideen ergänzt. Mit Dingen, die Julia bereits hat und die ich für Kinder ab 6 Jahren wärmstens empfehlen kann.

  1. Das klassische Code-Spiel: Mastermind*. Neben Holzbausteinen gehört für mich Mastermind zu den zeitlosesten Spielsachen. Auch ich liebte dieses Spiel als Kind und noch jetzt macht es mir Spaß, mit Julia Farb-Codes zu knacken.
  2. Eine höhenverstellbare Staffelei für Kinder*. Julia hat zwar bereits eine Tisch-Staffelei, aber ich finde, im Stehen zu malen macht einen Unterschied. Es ermöglicht einfach mehr Körperausdruck und Perspektive.
  3.  Wasserfarben in guter Qualität*. Denn mit gut funktionierenden Materialien macht auch das Malen viel mehr Freude.
  4. Ein 100 teiliges Puzzle* mit einer Abbildung eines Kunstwerkes von Claude Monet. Es gibt so viele Puzzles mit Comicfiguren oder Tiermotiven, aber warum nicht mal solche, die Kindern schöne und berühmte Kunstwerke näher bringen? Von der gleichen Firma fand ich auch Puzzles für Kinder über das Sonnensystem* und "dem Baum des Lebens"*.
  5. Ein Perlenwebrahmen* um wunderschöne Armbänder selbst herzustellen (siehe Bild ganz unten).
  6. Ein schöner Kompass aus Holz* (nicht nur für junge Pfadfinder).
  7. Wie funktioniert eigentlich ein Fotoapparat? Ein Experimentierkasten*, mit dem Kinder ihre eigene "Lochkamera" bauen und erforschen können.
  8. Ein Kristall-Zucht-Set* mit Schutzbrille und anderen Werkzeugen, um unterschiedliche Kristalle zu züchten.
  9. Ein Super Optic Wonder*, ein Alles-In-Einem Gerät. Ausgestattet mit einem Kompass, einer Vergrößerungslinse, die es ermöglicht, Insekten auch von unten zu beobachten, weiters mit einem Fernglas, einem Heliograph, einer Taschenlampe, einer Pfeife, dem Morsealphabet und einer Sonnenuhr.
  10. Ein Regenbogenglas* für Experimente mit dem Licht.
  11. Ein Elektronik-Baukasten* für Elektro-Experimente.
  12. Ein motorisiertes Sonnensystem-Modell und Planetarium* in einem.
  13. Ein wunderschönes Puppenhaus von Schöllner. Ähnliche (und etwas preisgünstigere) Puppenstuben fand ich auch hier und hier.
  14. Fractiles, das magnetische geometrische Mosaikspiel, um wunderschöne Mandalas und Muster zu legen. Ein ähnliches Mandalaspiel, mit praktischem Tablett für lange Autofahrten, fand ich hier*.
  15. Ein echtes Schülermikroskop* mit 50-500-facher Vergrößerung, einem LCD Monitor bzw. einem USB Anschluss und mit kompletter Ausstattung.
  16. GraviTrax Kugelbahnsystem* für kreatives Bauen, bei dem die Kugeln mit Hilfe von Magnetismus, Kinetik und Gravitation ins Ziel rollen.
  17. Ein Metallbaukasten* inklusive Fernbedienung.
  18. Julias größter Geschenkwunsch ist so ein Roboter aus Lego*, den sie selbst zusammenbauen kann. Ich habe mir ein paar Videos dazu angeschaut und kann es gut verstehen, dass Julia diesen Roboter spannend findet. Er gehört sicher nicht in die günstigste Preisklasse, deshalb wird es ein Gemeinschaftsgeschenk der ganzen Familie.

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Als Montessori-Pädagogin gehört es zu meinen Aufgaben, die Umgebung der Kinder in den Einrichtungen für sie so vorzubereiten, dass sie sich möglichst unabhängig und in ihrem eigenen Tempo entfalten können. Um Montessori zuhause zu leben braucht es aber weder Montessori-Materialien, noch ist es nötig, die Wohnung in ein Kinderhaus oder eine Kleinkindgemeinschaft umzugestalten. Aber es gibt einige Grundsätze, die eine gut vorbereitete Umgebung ausmachen und die ich auch zuhause umzusetzen versuche.


Was also macht für mich eine vorbereitete Umgebung nach Montessori zuhause aus?

1 // Sie ermöglicht meinen Kindern am Familienalltag aktiv teilzunehmen. Ganz egal ob 6 Jahre oder 17 Monate alt,  und ganz egal ob Fenster putzen, Möbel abwischen, die Wäsche erledigen oder in der Küche die Jause zubereiten, beide meine Kinder lieben es, im Haushalt aktiv mitzumachen. Da Julia bereits alles erreichen kann und mittlerweile im Haushalt die Sachen benutzt, die auch wir Eltern benutzen, muss ich für sie die Umgebung unter einem anderen Aspekt vorbereiten. Aber für Jakob muss ich noch alles auf seiner Augenhöhe anbringen und mir Gedanken machen, wie ich ihm seine Utensilien vorbereite, so dass er sich zurechtfindet.

Sein kleiner Besen*, sein Handbesen und das Kehrblech* hängen auf einer einfachen Hakenleiste gleich neben der Küche. Dazu stellte ich ihm einen Eimer* und einen Korb mit einigen zugeschnittenen Scheuerlappen*, die er gerne nimmt, wenn etwas Wasser verschüttet wird. 


Gegenüber der Hakenleiste steht ein niedriges Regal, wo für ihn alles zum Fensterputzen und Staubwischen in gut greifbaren und tragbaren Boxen bereit steht. Diese Utensilien stehen ihm zwar jederezeit zur Verfügung, aber wir zeigen ihm immer wieder, wie er diese benutzen kann.

2 // Sie ermöglicht echte Arbeit. Wenn Jakob mit mir das Fenster putzt oder den Boden fegt, wird das Fenster zwar nicht wirklich sauber und auch der Boden nicht krümmelfrei, trotzdem sind seine Bemühungen nicht einfach ein netter Zeitvertreib, sondern wichtige Entwicklungsarbeit. Das bedeutet für mich aber auch, ihm handgerechte und echte Werkzeuge anzubieten, mit denen er wirklich gut arbeiten kann. Außerdem hat er mit Werkzeugen, die wirklich funktionieren, auch mehr Erfolgserlebnisse und so auch mehr Freude an seiner Arbeit.


3 // Sie ermöglicht Selbstständigkeit und das Gefühl, fähig zu sein. Denn auch wenn er noch sehr jung ist und noch nicht wirklich sprechen kann, gibt er uns jeden Tag ganz klar zu verstehen: er will es alleine meistern. In der Küche steht seit einigen Wochen ein niedriges Regal, wo neben den Sachen zum Tisch decken, auch immer ein Krug* mit Wasser und ein Glas bereit stehen, wo er sich jederzeit selbst etwas einschenken kann, wenn er durstig wird. Im Krug ist allerdings immer nur so viel Wasser, so viel in das Glas hineinpasst, so muss ich seinen Krug natürlich immer wieder nachfüllen.


Seitdem er stehen kann, wäscht er seine Hände nach dem Essen und unseren Spaziergängen hier bei seinem Waschtisch im Badezimmer. Der Tisch ist eigentlich ein Teil von diesem Tisch-Set vom Möbelschweden und hat eine perfekte Höhe, wie ich finde. Auch der kleine Krug, mit dem er seit ein paar Tagen das Wasser nun selbst in die Schüssel gießt, ist vom Möbelschweden.


Natürlich ist auch sein Zimmer so eingerichtet, dass es ihm viel Unabhängigkeit ermöglicht. Er hat nicht nur jederzeit Zugang zu seinen Büchern und Spielsachen, sondern auch zu seinem Kleiderschrank und wenn er von seinem Nickerchen erwacht, kann er ohne Hilfe das Zimmer verlassen oder sich entscheiden, doch noch zu bleiben und etwas vom Regal zu nehmen.

4 // Sie bietet möglichst viel Freiheit, daher ist es mir auch wichtig, dass sie sicher ist. Um sich nach seinem inneren Bauplan entfalten zu können, braucht Jakob viel Bewegungsfreiheit. Je aktiver er wurde, umso mehr eroberte er seine Umgebung, so dass ich immer wieder dafür sorgen musste, ihm die Wohnung möglichst sicher zu gestalten. Steckdosen wurden mit Kinderschutz bestückt, einige Pflanzen auf einen Hocker gestellt und Julias scharfe Küchenwerkzeuge wanderten in die oberste Küchenschublade, an die Jakob noch nicht rankommt.


Da ich ihm für seine Arbeiten in der Küche alles genau vorbereite, sind seine restlichen Utensilien in den untersten Küchenschubladen verstaut. So sind sie zwar für ihn gut erreichbar, dennoch hat er sie nicht ständig vor Augen.


5 // Sie ist simpel, ordentlich aber dennoch schön und einladend. Da er noch sehr jung ist, ist es mir wichtig, ihm die Umgebung bis ins kleinste Detail gut überlegt vorzubereiten. Es dauert manchmal Tage oder gar 1-2 Wochen, bis dann alles seinen Platz gefunden hat. Ich stelle dabei mehrmals die Möbel um, ergänze oder reduziere die Inhalte der Fächer und Körbe und beobachte dann Jakob, ob er so damit dann besser zurechtkommt als zuvor.

Manchmal sind das wirklich nur kleine Veränderungen, die aber viel ausmachen, so dass Jakob selbst tätig werden kann. Vielleicht ein kleineres Tablett, das er besser tragen kann, eine einfach umgedrehte Bürste auf seinem Frisiertisch, so dass er sofort die Haare bürsten kann, wenn er diese ergreift.


6 // Sie passt sich dem Kind an. Und nie umgekehrt. Montessori zuhause bedeutet für mich nicht, aus unserer Wohnung eine Kleinkindgemeinschaft zu machen. Auch nicht, meine eigenen Bedürfnisse völlig außer Acht zu lassen. Aber wenn ich Jakob beobachte und dann die Bereiche zuhause entsprechend seinen Bedürfnissen, Interessen und Fähigkeiten anpasse, ermögliche ich es ihm, bereits jetzt an unserem Familienalltag teilzuhaben, dabei Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten zu gewinnen und so seine Unabhängigkeit Stück für Stück zu erobern.

Die Leiterin von Julias ehemaligen Kinderhaus und gleichzeitig eine gute Freundin von mir schrieb mir einmal während eines E-Mailverkehrs diese wunderbaren Zeilen, die mich sehr berührten: 

"Wir dürfen Kinder niemals an eine Methode anpassen, auch nicht an eine, vermeintlich perfekte vorbereitete Umgebung, sondern wir müssen unser Wissen über die kindliche Entwicklung FÜR die Kinder verwenden. Das heißt auch: wir müssen offen sein, kreativ und nach genauer Beobachtung und in Liebe eine vorbereitete Umgebung gestalten, in der Kinder, besser gesagt DIESES EINE KIND sich offenbaren kann." - Dagmar Wirl, Kinderhaus-Leiterin und AMI Pädagogin für 0-3 und 3-6


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