... und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können."
Konfuzius
 
 

Als meine Kleine erst noch ein sehnlichst erhoffter Wunsch war und später dann unterwegs, habe ich mich gegen Erziehungsratgeber gewehrt. Ich war der Meinung, wenn man auf seinen gesunden Menschenverstand und sein Bauchgefühl hört, ist man auf einem sicheren Weg. Doch mit ihrem ersten Aufschrei änderte sich meine Meinung schlagartig. Plötzlich überholte mich Angst und Unsicherheit. Ist mein Menschenverstand wirklich immer gesund? Mein Bauchgefühl immer verlässlich? 

Wie die meisten frischgebackenen Mütter war ich am Anfang in vielen Sachen rund um mein Baby unsicher. Ständig hatte ich Fragen: Warum schreit sie? Ist ihr kalt? Hat sie Schmerzen? Habe ich wenig Milch? Kann man überhaupt wenig Milch haben? Warum will sie sich nicht auf den Bauch drehen? Warum spuckt sie so viel? Mache ich was falsch? Ich wendete mich an meine eigene Mutter, an meine Schwester und an Freunde. Aber die Antworten waren nicht nur verwirrend unterschiedlich, oft blieb auch die erhoffte Antwort auf die Frage "Warum?" aus. Also drückte mir meine Schwester meinen ersten Erziehungsratgeber in meine Hand "Warum Babys weinen" (von Aletha J. Solter, Leseprobe HIER) und meinte, ich soll meine eigene Meinung bilden. 

Und ich las. Und machte mir Gedanken. Ich überlegte, ob ich mich mit allem, was ich las identifizieren konnte. Und zum ersten Mal bekam ich auch eine plausible Antwort auf das "Warum?". Ich fühlte mich besser, sicherer und ruhiger. Obwohl ich so viele gutgemeinte Ratschläge von ganz vielen lieben Menschen bekommen habe, machte mir erst dieses Buch bewusst, wie wichtig es ist, alles was man bisher zu wissen pflegte, einfach loszulassen und von vorne zu beginnen. Ganz neu. Ganz individuell. Ich verstand schlagartig wie wichtig es ist, sein Kind mit anderen Augen zu sehen und zu versuchen es zu verstehen. 

Ich fing an nach weiteren Büchern zu suchen und musste feststellen, dass die Auswahl auf dem Markt enorm groß ist. Viele Bücher die ich laß schmiss ich einfach auf den Müll und viele schlinge ich regelrecht runter und frage mich: "Will ich das? Ist es DAS, was ich meinem Kind bieten möchte? Respekt? Liebe und Geborgenheit? Grenzen setzen ohne dabei ihre Würde zu verletzen? Sie bei ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung unterstützen und ihr helfen sich in dieser Welt zurechtzufinden? Dass sie mir immer vertrauen kann? Dass sie in einer Familie aufwächst, wo man aufeinander Acht gibt und ihren eigenen Bedürfnissen auch nachkommen kann? Keine Perfektion sondern das Streben nach Glück". 

Die Antwort weiß man meistens schnell, hapern tut es jedoch bei der Umsetzung. Bei meiner Suche nach dem WIE stolperte ich unter anderem auch über Namen wie Dr. Carlos González, Emmi Pikler, Heidi Maier-Hauser, Jesper Juul und Maria Montessori. Ich las viele ihrer Bücher und machte mir Gedanken über mich, über meine Verantwortung und über DAS Kind. Über MEIN Kind. Einen Erziehungsratgeber zu lesen bedeutet nicht, dass man blind annimmt, was man liest, es bedeutet lediglich sich zu reflektieren, sich Anregungen zu holen und sich Gedanken über Macht, Verantwortung und Gleichgültigkeit zu machen. Es bedeutet, sich zu bilden, egal, ob man dem, was man liest zustimmt oder nicht. 

Wir alle streben nach Frieden, Glück und Liebe und hoffen, unseren Kindern all das ebenso bieten zu können und dass sie in einer besseren und schöneren Welt groß werden dürfen, als wir es taten. Wir möchten ihnen helfen selbstständig zu werden, die Welt, das Leben um sich herum zu entdecken und auch zu schätzen. Wir wünschen uns, dass sie selbst auch geschätzt und geliebt werden und auch sie zu lieben lernen. Dazu brauchen wir unsere Intuition, ein gutes Bauchgefühl, einen gesunden Menschenverstand UND Wissen. Denn wir müssen dazu auch uns, unsere Verantwortung und unser Kind verstehen versuchen. Von Anfang an. 

Denn weiß man das wirklich intuitiv, warum Kinder "trotzen", warum das wichtig ist und warum sie beim Spazierengehen ständig stehen bleiben? Warum sie unsere Nähe suchen, warum sie die Möbel wegschieben oder alles ständig in den Mund nehmen? Warum sie uns ignorieren und warum sie unsere Spiegelbilder sind? Würden hierfür das Bauchgefühl und der Menschenverstand wirklich ausreichen?

Ich liebe es zu unterrichten. Diese Woche stand in Biologie das Thema "Entstehung des Universums" auf dem Plan. Aber wer sagt, das Jugendliche keine Geschichten mögen? Ich nahm mir vor ihnen die Geschichte von der Erstehung des Universums und unserer Galaxie zu erzählen... und zu zeigen. Á la Montessori, versteht sich.
Also besorgte ich einige Murmelkugeln, Perlen und Sand sowie einen großen schwarzen Satin-Stoff und setzte mich eines Abend vor meine Nähmaschine um ein "Universum" zu nähen. Besser gesagt die kleine Tasche da rechts. Da versteckte ich dann einen aufgeblasenen Luftballon den ich gleich am Anfang der Geschichte mit einer Nadel platzen lies. Denn die Geschichte beginnt mit dem Urknall.
Der Sand stellt die vielen Teilchen (oder wie die Physiker sie nennen: "Passierchen") dar, die Murmelkugeln die Riesensterne und die Perlen die größeren Sterne nach der Supernova. Als letztes seht ihr unser Sonnensystem. 
Die Schüler (14 Jahre alt) waren begeistert. Sie bombardierten mich gleich mit Fragen, sogar als es schon bereits geläutet hatte. Es war ein schönes Gefühl zu sehen, wie sie alles in sich aufsaugten, wie sie sich dies alles vorzustellen versuchten, wie sie wie gefesselt zugeschaut haben. Es war herrlich!

Nächste Woche lernen wir, wie das Leben auf der Erde begonnen hat. Freue mich schon darauf. :)
 

Die Welt entdeckt der Mensch von Geburt an durch seine sinnliche Wahrnehmung. Sie ist ein Schlüssel zum Wissen zusammen mit der körperlichen Bewegung und der Koordination.Wenn ich mir es recht überlege, werden Riechen und Schmecken von unseren Sinnen am allerwenigsten geschult. Weder in der Kindheit, noch im Erwachsenenalter. Es gibt zahlreiche schöne Bücher, Bausteine, Puppen und Puppenhäuser aber kaum Spielsachen auf dem Markt, die das Schärfen dieser beiden Sinne ermöglichen

Montessori jedoch entwickelte Materialien, die ganz gezielt diese Sinne schulen. Und eines davon habe ich neulich für meine kleine Tochter nachgebastelt: Das Geruchsmemory.

Gebraucht habe ich dafür:


  • 12 Salbenkruken (aus der Apotheke, je 10g)
  • 1 Meter Schlauchgaze (auch aus der Apotheke)
  • 2 unterschiedlich färbige Stoffe
  • Alleskleber
  • Schere
  • Faden
  • 6 unterschiedliche markante Gewürze


Und so wird's gemacht:
Den Schlauchgaze in ca. 8cm x 8cm große Vierecke schneiden und einen daumennagelgroßen Haufen Gewürz auf die Mitte positionieren. Dann alle Ecken zusammenzwicken und mit einem Stück Faden schön fest umbinden, überflüssiges Gaze und Schnur abschneiden. Von jeder Gewürzsorte 2 solche kleine Säckchen vorbereiten.


Den Krukendeckel kann man gleich als Schablone für die Kreise verwenden und auf beiden Stoffen jeweils 6 solche aufzeichnen. (Beim Ausschneiden habe ich nicht genau entlang der Linie geschnitten, sondern einen Milimeter innerhalb des Kreises. So passen die Stoffkreise perfekt auf die Deckel.)


Die Gewürzbeutelchen in die Dosen stecken so, dass jeweils eine blaue und eine rosarote Dose ein Gewürzpaar bilden. Um kontrollieren zu können, ob die beim Spielen gefundenen Paare auch wirklich ein Paar sind, ist es ratsam, die Paare auf der Unterseite mit derselben Zahl zu markieren. Der Schnüffelspaß kann losgehen!


Ein Kind zu fördern, ihm Möglichkeiten und Anregungen anzubieten um sich besser zu entwickeln ist nicht nur eine tolle Sache, es ist unsere elterliche Aufgabe.

Aber warte, damit habe ich noch längst nicht alles gesagt.

Denn nicht alles, was nach Förderung aussieht ist das auch. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob wir unser Kind nach Lust und Laune, rein aus "Modegründen fördern" wollen, oder ob wir wirklich genau wissen, was wir tun. Ob wir gleich durch die Bank alle Babykurse, die man in unserer Umgebung anbietet besuchen, oder ob wir unser Kind beobachten und ihm genau das anbieten, wofür es sich gerade besonders interessiert. Ob wir ihm helfen, seine Interessen nachzugehen und ungeahnte Fähigkeiten zu erproben. Der Unterschied ist: (über)fordern und fördern. 

Wir Eltern sind der Schlüssel zu allem. 

Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell und nach seinem eigenem Tempo. Was sie jedoch alle gemeinsam haben ist: Neugier. Wissen und Können wollen. Lernen wollen! Wann und was, ist jedoch ganz unterschiedlich. Während einige Kinder ganz früh zu sprechen versuchen, üben sich andere in ihrer körperlichen Geschicklichkeit und versuchen diese zu perfektionieren. Andere wiederum stecken winzige Gegenstände in winzige Öffnungen um ihre Augen-Hand-Koordination zu verbessern und andere wiederum schärfen ganz besonders gerne ihre Sinne indem sie trommeln, "singen", alles riechen, ertasten und schmecken möchten. Um diese sensible Phasen zu erkennen, müssen wir unser Kind nur beobachten. Wir brauchen nur aufmerksam zusehen und unsere Kinder verstehen, verstehen wie es ihnen bei bestimmten Entwicklungsphasen geht, welche Interessen sie haben, warum sie gerne beim Spazieren die Ameisen betrachten, Steinchen sammeln, warum sie „ewig brauchen“ um weiter zu gehen. Denn wenn wir das versteht, können wir sie ganz gezielt fördern. 

Es spricht nichts gegen einen spannenden Babyschwimmkurs, gegen ein nettes Krabbeltreffen oder ein motopädagogisches Turnen. Aber wenn ihr mich fragt, nur in Maßen. Frühföderung soll keine Mode sein. Es soll bewusst und ganz individuell statt finden und zwar bereits zu Hause.

Und es muss weder großartig, noch teuer sein. Es muss nur genau passen. Indem wir die gesammelten Steine zuhause gemeinsam mit unserem Kind mit der Lupe untersuchen oder sogar bemalen. Wenn wir die gesammelten Tannenzapfen einfach in einem Korb legen und dem Kind zum Spielen überlassen, oder uns beim Spazieren ausgiebig Zeit lassen und geduldig abwarten, bis die Kleinen ihre Neugier stillen konnten, indem sie alles genau anschauen,  fördern wir es.
Wenn wir verstehen, dass unser 3 Monate altes Baby gerade seine Hände entdeckt und diese ausgiebig untersucht und wir unserem Baby einfach nur zuschauen und sich entdecken lassen statt ihm gleich zehn Rasseln in die Hand zu drücken, fördern wir es bereits.
Wenn wir ein Kleinkind, dass ständig unsere Tasche ausräumt und auch unsere Karten aus unserem Portemonnaie "klaut" verstehen und erkennen, dass es damit nicht nur uns nachahmen möchte sondern auch das Stecken übt, können wir ihm eine eigene Tasche oder ein Portemonnaie mit Karten anbieten (statt mit ihm zu schimpfen), so kann es in aller Ruhe üben. Indem wir dies tun, fördern wir es.
Indem wir es, wenn es sich gerade in ein Spiel sehr vertieft oder sich auf eine Arbeit sehr konzentriert einfach nur lassen, statt ihm dabei zu unterbrechen, um ihm Anweisungen zu geben oder zu korrigieren, fördern wir es. 

Indem wir unserem Kind die Freiheit lassen, sich nach seinem eigenem Tempo zu entwickeln und es bei seinem Probieren und Lernen oft sogar unbemerkt unterstützen, fördern wir es.

"Die vorrangige Aufgabe einer Erziehung besteht darin, Leben zu aktivieren, es sich aber frei entwickeln zu lassen. "
- Maria Montessori

Seit sie in die Montessori Kinderkrippe geht hat sie sich irgendwie verändert. Ob die Veränderung tatsächlich mit der Kinderkrippe zu tun hat, kann ich nur vermuten, Fakt ist, dass sie anders ist.

Vorgestern, nachdem sie am Nachmitag ausgiebig gespielt hat, kam sie ca. um 18:30 zu mir und wollte meine Hand nehmen. Sie führte mich zur Stiege und sagte "Oben, baden." Also gingen wir baden. Nach dem Baden zogen wir wie üblich den Pyjama an, sie schaute mich an und sagte "Bedd." und ging auf eigenen Füßen in ihr Zimmer um sich auf ihr Matratzenbett zu legen. Die Krönung war, dass sie noch schnell die dicke Decke nahm und versuchte sich selbst zuzudecken. Die Nacht schlief sie praktisch durch. Was ist da los? Auch gestern und heute spielte es sich ähnlich ab. Sie legt sich auf ihr Bett und WILL schlafen.

Ich wollte es genau wissen und fragte in der Krippe nach. Dort erfuhr ich, dass sie sich dort sogar ganz alleine hinlegt und einschläft. Wie die meisten Kinder auch. (Auch dort schlafen sie auf Matratzen auf dem Boden.) Wie ich das hörte, dass sie sich ganz alleine zum Schlafen hinlegt, war ich völlig aus der Fassung. Unglaublich!

Auch beim Spielen bemerke ich seit gut einer Woche, dass sie sehr konzentriert und vertieft arbeitet. Gestern baute sie sogar ihre Eisenbahn ganz alleine ohne jegliche Hilfe auf und spielte fast 40 Minuten. Alleine! Und heute wollte sie den rosa Turm wieder aufbauen. Immer und immer wieder. (Einmal hat sie sogar die Steine nach ihrer Größe gestapelt. Siehe Foto auf Facebook und Foto des Tages.)

Ich freue mich gerade über diese unglaubliche Änderung und frage mich dabei: Was ist passiert?


Diese riesigen Käferbohnen (Feuerbohnen) sind bei unserer Tochter der Hit. Seit ich ihr die Übung mit den Bohnen und dem Eiswürfelbehälter gezeigt habe, hat sie mit diesen Bohnen dicke Freundschaft geschlossen. Da sie selbst merkt, dass ihr der Löffel beim Esstisch noch nicht ganz in der Hand liegt, nutzt sie jede andere Gelegenheit und übt das Schaufeln und das Transportieren mit dem Löffel. Also nahm ich:

  • Die heißgeliebten Bohnen
  • einen handgerechten Löffel
  • und einen bis zur Hälfte aufgeschlitzten Tennisball

Der Ball wurde natürlich zur Hauptattraktion und sie steckte die Bohnen sofort mit der Hand in die Öffnung. Nach einer Weile allerdings griff sie nach dem Löffel um diesen zu benutzen. Da sie den Ball nur mit 2 Händen aufkriegen konnte, habe ich ihr assistiert und hielt ihr den Ball offen. Sie löffelte und befüllte ihn immer und immer wieder.



"Löffelübungen bieten dem Kind die Möglichkeit, immer sicherer und geschickter mit einem Löffel umzugehen. Es lernt mehr und mehr seine Bewegungen zu koordinieren und zu kontrollieren. Beim Löffeln von einem Gefäß in ein anderes kommt es immer wieder zur Überkreuzung der Körpermittellinie. Dies verbessert die Zusammenarbeit der beiden Gehirnhälften. Die Konzentration wird gefördert und das Kind eignet sich dabei mathematische Vorläuferkompetenzen an." 
(Jutta Bläsius - Übungen des praktischen Lebens für Kinder unter 3 Jahren)


P.S.: Mit dem befüllten Rassel-Ball kann man übrigens auch super Ball spielen! ;)
P.P.S.: Trotz wenig Zeit fürs Bloggen werden hier dennoch fleißig Fotos geschossen und heute habe ich auch endlich mal die Tagesfotos ein wenig aufgestockt.

Zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr vollbringen Kleinkinder unglaubliche Leistungen. Sie lernen zu gehen, zu sprechen, ihre Hand als Werkzeug zu benutzen und sie entdecken ihren eigenen Willen. Allerdings wird die Entdeckung des eigenen Willen in unserer gegenwärtigen Gesellschaft am wenigsten verstanden, toleriert und unterstützt. Dabei muss, genau wie das Gehen und das Greifen, auch die Selbstkontrolle erlernt werden und im Gegensatz zur Körperkontrolle ist die Selbstbeherrschung ein langwieriger Lernprozess mit vielen Stolpersteinen. Und diesen Weg muss jeder von uns gehen.

Auch unser Kind ist keine Ausnahme und als sie vor 5 Monaten ihre ersten richtigen Wutanfälle bekam, standen wir völlig perplex da. Es passierte nachdem sie zu Gehen begonnen hat. Als wäre ihr mit dem Mobil-Werden plötzlich auch eine andere Tür aufgegangen. Diese emotionsgeladenen Momente waren damals viel schlimmer und heftiger, als sie heute sind. Sie hatte 4-5 Mal solche Wutausbrüche am Tag und jeder einzelne dauerte 15-20 Minuten! Sie explodierte regelrecht, schmiss sich auf den Boden, ballte ihre Fäuste und riesige Krokodiltränen rollten über die geröteten Wangen. Es waren herzzerschmetternde Szenen. Wir fragten uns ständig, was da passiert ist? Was sollten wir tun ohne sie dabei im Stich zu lassen, ohne sie zu ignorieren und ohne ihr ihre Würde zu nehmen.
Was tun?

Mein Mann und ich führten damals jeden Abend, als unsere Kleine bereits schlief, ganz intensive Gespräche miteinander. Und wir waren nicht immer derselben Meinung. Wir versuchten es daher unter anderem mit den Ratschlägen von Juul, Maier-Hauser und Ansätze von Montessori (und den Lillards) und nahmen von jedem das mit, was uns am ehesten zusagte:

  • Die Wutanfälle unseres Kindes ernst nehmen, diese sind ja seine Gefühle.
  • Auch wenn wir bei unserem Nein bleiben, weil es eben notwendig ist, hören wir ihr zu und zwar richtig, wenn sie ihre Gefühle offenbart. Wie oft passiert mir, dass ich mein Problem jemandem erzähle und statt mir zuzuhören, fängt dieser jemand an, sein Problem zu schildern. Aber die Situation zwischen einem wütendem Kind und seinen Eltern, die nur auf ihrer eigenen Meinung beharren, ist meines Erachtens nicht viel anders.
  • Ruhe bewahren. Am Anfang war dies für uns die größte Herausforderung. Wir sind eher stille Menschen und ihr schrilles, heftiges Geschrei brachte uns völlig aus dem Konzept. Ich komme heute noch ganz schön ins Schwitzen, wenn ich unter Zeitdruck stehe und meine Kleine protestiert, jedoch halte ich mir ganz bewusst vor Augen: "Verstehe sie doch! Verstehe, wie sie sich fühlt!"
  • Sie mit ihrer Wut nie alleine lassen! Daher bleiben wir immer in ihrer Nähe, setzen uns hin und "hören ihr zu", auch wenn sie uns in ihrer Rage ablehnt, dass heißt, nicht von uns berührt werden möchte. (Dabei muss ich oft an den Beitrag von Sina denken und ich wünschte, ich hätte schon damals diese Erfahrungen gemacht.)
  • Die persönliche Sprache verwenden. Das heißt, nicht in der 3. Person sprechen ("Mama will das nicht!") sondern in der 1. Person ("Ich will das nicht!"). Denn das sind MEINE Gefühle und MEINE Wünsche zu denen ICH stehe. Dies schenkt unserem Wort mehr Glaubwürdigkeit, was wiederum zu einem gesunden Zusammenleben führt. Denn wir sprechen über UNSERE Grenzen. Auch vermeiden wir ("Man tut sowas nicht!") zu verallgemeinen, damit wir ihr nicht das Gefühl geben, alle anderen machen das "richtig", nur sie nicht, auch da bleiben wir bei einem "ICH will (nicht)!"
  • Wir gehen sparsam mit dem Nein um, was nicht immer einfach ist. Sie ist sehr neugierig und mutig noch dazu, daher verwenden wir eine andere Strategie: wir sagen ihr, was sie stattdessen tun kann. 
  • Ihre Gefühle melden wir ihr in wenigen aber klaren Worte zurück. Erstens, damit sie lernt ihren Gefühlen einen Namen zu geben, zweitens, damit sie sich von uns bestätigt fühlt: "Du ärgerst dich, weil Du noch gerne länger gespielt hättest. Es ist nicht schön, wenn du baden gehen musst, wenn Du doch noch hämmern möchtest." 
  • Wir ziehen sie in alle möglichen Alltagssituationen mit ein, lassen sie im Geschäft entscheiden, ob wir eine grüne oder eine rote Paprika kaufen sollen, ob sie die gepunktete oder rosarote Haube anziehen möchte oder welche Farbe die Serviette beim Mittagessen haben soll. Wenn sie Lust hat, kochen wir gemeinsam, sie hilft beim Staubsaugen, beim Wäscheaufhängen oder beim Müllentsorgen.
  • Wir versuchen eskalierende Situationen spielerisch an zu gehen, mit ihr Spaß zu treiben und ich bin unendlich froh, dass mein Mann hierbei ein richtiger Weltmeister ist. :)

Im letzten Monaten haben wir uns auf diese Weise bemüht, ihr den Weg so liebevoll, sanft und dennoch bestimmt zu weisen, wie es uns nur möglich war und haben dies auch in der Zukunft vor. Ich sage nicht, dass wir uns immer an jeden Punkt halten, wir sind schließlich auch Menschen und haben manchmal einen wirklich harten Tag an dem wir schneller die Nerven verlieren, als sonst. Aber das ist gut so, denn wir wollen keinesfalls perfekt sein. Wir glauben nicht, dass sie perfekte Eltern braucht. Und überhaupt: Wer ist schon perfekt? Viel mehr braucht sie Eltern, die da sind und die ihre Fehler eingestehen können.
 
Ich kann jedoch sagen, dass unsere Beziehung zu unserer Tochter viel inniger geworden ist, dass sie viel besser mit ihrem Willen und ihren unerfüllten Wünschen umgehen kann und, dass wir als Eltern viel gelassener geworden sind. Viiiiiiel gelassener. Statt gegen ihren Willen zu kämfpen, haben wir uns einstimmig entschlossen, lieber mit ihr auf diese Weise mitzukämpfen.



Bücher und Artikel die wir gelesen haben und die uns enorm viel geholfen haben:

Heidi Maier-Hauser - Lieben, ermutigen, loslassen
Heidi Maier-Hauser - "...dass wir unser Bestes geben" - Erziehen nach Montessori

Das Gitterbettchen hat bei uns sehr früh ausgedient. Es war nicht nur die Tatsache, dass sie gerne kletterte, das Bett schien einfach zu klein geworden zu sein. 

Wir besorgten ihr also eine größere Matratze und legten sie auf den Boden ins Kinderzimmer. Ich richtete alles genau so, als wäre das ihr Bett und genau genommen war es das auch. Ich legte ihr eine dicke Decke aufgerollt zwischen Matratze und Wand hin und legte ein Schaffell vor die Matratze hin. Auch wenn sie runterrollen sollte, landet sie nun sanft und kann in Ruhe weiterschlafen. Vorher schlief sie Tag und Nacht in unserem Bett, sie fing an sich viel zu bewegen und ich entschloss mich, dass es Zeit war daran was zu ändern. Schön langsam in ihrem Tempo, aber dennoch. 

Zuerst nur für den Schlaf tagsüber, später, also heute bereits auch für die Nacht. Sie spürt gerne meine Nähe beim Einschlafen, also lege ich mich neben sie hin, sie kuschelt zu mir (klammert sich an meinen Arm), ich streichle ihr ein paar Mal liebevoll über die Haare und den Rücken und lass sie dann selbst einschlafen. Die Tür wird zugelehnt, sodass sie ihre Ruhe hat, jedoch rauskommen kann, wenn sie wieder wach wird (wir haben endlich eine passende Gittertür gefunden, die wir bei der Treppe montiert haben, so konnten wir die alte aus dem Türrahmen entfernen). Meistens bleibt sie jedoch in ihrem Zimmer und fängt an zu spielen.


Heute schläft sie auch nachts dort, jedoch landet sie auch oft bei uns im Bett. Entweder kommt sie mitten in der Nacht selbst rüber und klettert zu uns ins Bett (unser Ehebett ist niedrig) oder wir holen sie rüber wenn sie aufweint und wir am nächsten Tag arbeiten müssen. Zu zweit ist es auf ihrer Matratze nämlich nicht so gemütlich. ;)

Sie mag ihre Matratze sehr. Oft legt sie sich einfach hin und gönnt sich eine Verschnaufpause, ehe sie wieder weiterturnt oder schaut sich dort ein Buch an. Sie hüpft und tollt gerne auf ihrem Bett herum und sie weiß mittlerweile, dass sie bei der Wand aufpassen muss. Sie probiert gerne verschiedene Liegepositionen aus und legt auch in der Nacht ihren Polster mal hier oder mal dort auf der Matratze ab. Auch wenn sie ein Glas Milch trinken möchte, bedient sie sich ganz einfach, indem sie aufsteht und zum Nachttisch rübergeht.

Auch ich mag diese Matratze sehr und bereue, dass wir sie nicht von Anfang an verwendet haben. Sie ist herrlich unkompliziert! Sie bietet meiner Kleinen viel Bewegungsfreiheit und mir die Möglichkeit, sie schnell wieder beruhigen zu können, sollte sie mal einen schlechten Traum haben. Diese einfache Lösung ist wirklich ein großer Segen für ihr Schlafverhalten.

"Wenn wir den Kindern jede, auch die kleinste Hürde aus dem Weg räumen, nehmen wir ihnen die Chance, auf eigenen Füßen zu stehen, Schwierigkeiten standzuhalten und sie zu überwinden. Sie werden uns und ihre Umwelt dann noch mit zwanzig für die Lösung ihrer Probleme verantwortlich machen. 

Ebnen wir unseren Kindern nicht jeden ihrer Wege! Besser ist es, sie zu ermutigen, die kleinen Steinchen selbst wegzuräumen. Das gibt ihnen Mut und Selbstvertrauen. Voraussetzung ist, dass wir ihnen und ihren ungeahnten Fähigkeiten vertrauen. Diesen Kindern wird weniger zustoßen, weil sie gelernt haben, auf sich aufzupassen und der Welt mit wachen Augen zu begegnen.“


- Heidi Maier-Hauser
 

"Wirkliche Freiheit beginnt am Anfang des Lebens, nicht erst im Erwachsenenalter." - so Maria Montessori. Dieser Grundsatz ist eine der Hauptsäulen in ihrer Lehre, denn um sich individuell entwickeln zu können, muss man die freie Wahl haben darüber zu bestimmen, womit man sich beschäftigen möchte. Ohne diese Freiheit kann ein Kind nicht "sein eigener Baumeister" sein, wie sie das einst so schön formulierte.

Unser Spielregal ist daher ständig in Änderung und beherbergt Spielsachen und andere Übungsmaterialien, die unsere Kleine interessieren könnte. Ich beobachte sie wochenlang um zu erfahren, welchen Interessen sie zurzeit nachgeht, welche Handbewegungen sie gerade erprobt oder welche Herausforderungen sie gerade sucht. Manchmal findet sie selbst eine Spielidee oder eine Beschäftigung und manchmal kommen mir Ideen um ihre Interessen zu unterstützen oder ich nehme die Praxisbücher als Anregung für passende Übungen, die ich ihr dann anbieten könnte. Diese kommen dann auf das Regal, andere, nicht mehr so interessante Spiel- oder Übungssachen kommen wieder weg. Einige befinden sich auf ihrem Schreibtisch oder auf dem RAST-Tischchen, ich versuche das Wohnzimmer so zu gestalten, dass sie in jeder Ecke was Spannendes entdecken kann. 
 
Ihre Spielsachen sind also so gut wie möglich ihren Interessen angepasst, wann und mit was genau (und wie) sie damit spielen möchte, bleibt ganz ihr überlassen. Wenn es um eine Übung geht, zeige ich ihr beim ersten mal vor, wie das geht. Wenn sie es kann und nachmacht, lasse ich ihr freie Wahl, was sie damit sonst noch anfangen kann.

Zurzeit sind auf dem Regal und auf den Tischen (und auch sonst im Wohnzimmer) zum Beispiel diese Spiel- und Übungssachen anzufinden:


  • Eine wasserdichte Box mit Utensilien zum Fensterputzen.  Wie ich ihr die Übung zum Fensterputzen vorgezeigt habe, hat sie dies mit Begeisterung nachgemacht. In den letzten 4-5 Tagen hat sie die Box allerdings nicht angerührt.
  • Eine Pappbox mit 3 kleinen Schubladen, Haarspangen und Halsketten (mit großen Perlen) und ein Spiegel. Die Box fesselt ihr Interesse seit Monaten. Die Schubladen ausziehen und dann ganz wieder zurückstecken findet sie am spannendsten.




  • Ein Tablett mit einer Sortierübung wobei jeweils 2 gleiche Gegenstände gepaart werden. Sortiert werden 2 Bohnen, 2 Muschel, 2 Wäscheklammer und 2 Weinglasstöpsel aus Glas.
  • Der Anziehrahmen.




  • Die selbstgemachten Reissäckchen und
  • das Angel-Magnetspiel. Diese Spiele stehen schon seit Monaten ganz oben auf ihrer Hitliste.


  • Ein Korb mit (2) Musikboxen. Deren Hebel zu drehen fasziniert sie jedes Mal aufs neue, diese zu drehen klappt jedoch noch immer nicht so richtig, dennoch nimmt sie die Boxen immer wieder unter die Lupe.


  • Ihr etwas überstrapaziertes, dennoch heiß geliebtes Fädelspiel steht seitdem auf ihrem Schreibtisch am anderem Ende des Zimmers.
  • Sowie ihre Aloe Vera, die sie immer wieder untersucht, abstaubt und begießt.


  • Ein Watschelpelikan zum Schieben, sowie
  • der noch immer geliebte Wheely Bug. Sie bewegt sich viel, auch in der Wohnung. Von Hüpfen, klettern und Turnübungen mal abgesehen sind diese zwei ihre Lieblinge.
Seit einiger Zeit beobachte ich auch, dass die Käferbohnen (auch Feuerbohnen genannt) sie sehr faszinieren: ihr Klang wenn sie diese in die Schüssel fallen läst oder das Gefühl, mit beiden Händen darin herumzuwühlen. Also werden bald auch Bohnen-Übungen auf dem Regal landen. Ideen hätte ich schon, mal sehen, ob sie ihr auch gefallen. ;)


Dieser Meinung, dass die Welt einfach nicht so tickt, wie die Welt innerhalb eines Montessori-Hauses oder eben nach dieser Lehre, mögen wohl manche sein. Immerhin gibt es in unserer Gesellschaft sehr wohl Strafen (Gefängnis, Geldstrafen, Entlassungen...) und auch Belohnungen (Gehaltserhöhung, Bonus-Prämie, Auszeichnungen...), sowie Befehle, die man befolgen muss, ohne wenn und aber. Werden dann all die Kinder, die nach der Montessori-Philosophie, ohne Strafen und ohne Loben allerdings mit viel Freiheit aufwachsen tatsächlich weltfremd?

Wer ein Montessori-Haus von Innen erleben kann, wird bald feststellen, dass dort ein sehr ruhiges und starkes Gemeinschaftsleben stattfindet. Es gibt dort auch gewisse Regeln, an welche sich jeder halten muss. Wenn mal eine Regel von einem Kind ignoriert wird, muss es die Verantwortung dafür tragen, das heißt, den Fehler korrigieren oder den Gegenstand ersetzen. Durch die Tatsache, dass die Verantwortung den Kindern gegeben und nicht für sie getragen wird, lernen sie weit aus mehr, als würde man sie beleidigen, demütigen, bestrafen oder ihnen ihre Freiheit nehmen. Strafen wird schlichtweg unnötig. Denn diese Kinder lernen schnell: für ihre Taten sind sie verantwortlich. In der großen weiten Welt gibt es Strafen, ja. Die sind nötig, weil eben nicht alle Menschen verantwortungsbewusst handeln. Wäre aber doch schön, wenn sie es doch täten, oder? Ist in diesem Ansatz von Montessori nicht die Hoffnung auf eine schönere, friedlichere Zukunft zu sehen?

Belohnungen werden in unserer Gesellschaft als motivierend angesehen. Meiner Meinung nach aber besteht zwischen "Arbeiten-müssen-um-Geld-zu-verdienen" und "Die-Arbeit-genießen-und-dabei-Geld-verdienen" ein wesentlicher Unterschied. Es ist nicht egal, ob ich das was ich tue gerne mache, oder nur weil ich dafür was bekomme. Wenn ein Kind also für eine Tat belohnt wird, ist dies für mich Konditionierung. Dabei konnte ich selbst erleben, wie viel Freude es einem Kind bereiten kann etwas zu tun. Auch ohne dafür gelobt zu werden. Ja, in der "Außenwelt" gibt es Belohnungen. Wenn man aber die Freude an dem was man macht entdeckt und nicht nach einer Belohnung strebt, hat man wesentlich mehr gewonnen.

Kinder, die nach der Montessori-Philosophie aufwachsen, wachsen nicht auf einem anderen Planeten auf. Sie leben in dieser Welt, hier in dieser Gesellschaft und wissen sehr wohl, dass man Geld verdient um die Familie und sich selbst zu erhalten, sie wissen, dass man vor Gericht kommt, wenn man betrügt und wissen, dass man fürs Falschparken eine Geldstrafe zahlen muss. Aber durch diese montessorische Grundhaltung in ihrer Kindheit werden sie starke und selbstständige sowie selbstbewusste Menschen die Freude am Lernen und Entdecken haben und zwar ein Leben lang. Tatsächlich motiviert mich genau das , um mit der Montessori-Ausbildung zu beginnen bzw. um als Pädagogin Kindern die Freude am Lernen zu ermöglichen oder wieder zurückzugeben. Denn auch ich habe für sehr lange Zeit diese Freude verloren gehabt. Und als mir wieder bewusst geworden ist, wie schön und interessant die Welt doch ist, wie viel es noch zu entdecken gibt, musste ich traurig feststellen, dass ich über 20 Jahre mit verschlossenen Augen gelebt habe.

Ich habe auch ein wenig nachrecherchiert, welche bekannte Personen eigentlich eine Montessori-Schule besucht haben und war selbst über die lange Liste überrascht:

  • die Erfinder von Google, Larry Page und Sergey Brin
  • Jeffry P. Bezos, der Erfinder von Amazon.com
  • Jimmy Wales, der Wikipedia ins Leben gerufen hat
  • der Nobel-Preis Träger Gabriel Garcia Marquez
  • Katherine Graham, Inhaberin von und Redakteurin bei The Washington Post
  • Anne Frank
  • Beyonce Knowles
  • Joshua Bell, berühmter amerikanischer Geiger
  • Friedensreich Hundertwasser, berühmter österreichischer Architekt und Künstler (er absolvierte eine Montessori-Schule hier in Wien wo er die Liebe zu Farben und den Respekt gegenüber der Natur erworben hat)
  • der Unternehmer-Guru Peter Drucker
  • die junge Schauspielerin Dakota Fanning
  • Helen Hunt
  • Alan Rickman
  • Anne Hathaway
  • und auch Prinz William und Prinz Harry

Und dies sind nur ein paar, die ich gefunden habe. Sind all diese Menschen etwa weltfremd?

Was sie wohl eher gemeinsam haben ist, dass sie einen freien Geist und eine starke Persönlichkeit besitzen. Sie alle hatten die Möglichkeit sich frei zu entfalten und durch diese Freiheit etwas zu schaffen.

Ich möchte nicht, dass meine Kinder kleine Dakotas oder große Computergenies werden. Was ich ihnen anbieten möchte ist, dass sie durch Achtsamkeit und Respekt starke und unabhängige Menschen werden können. Dass sie nicht nur Freude am tun haben, sondern mit Begeisterung alles in sich aufsaugen können, was sie interessiert. Dass sie dadurch ihre Stärken noch mehr stärken können. Dass sie das werden können, was sie sind und nicht, wie andere sie gerne hätten. Und ich bin mir sicher: das wünschen sich die meisten Eltern für ihre Kinder.

Montessori sah in den Kindern etwas, was nie zuvor jemand gesehen hat. Sie sah das Kind als Baumeister seiner selbst, voll mit Würde und Freude am Schaffen. Sie sah den sich frei entwickeln wollenden Geist und das Hungern nach Selbstständigkeit. Sie sah einen kleinen Menschen, der genau weiß, was es brauchst um "zu wachsen". Und vor allem sah sie in den Kindern eine bessere Zukunft.

"Das einzige was wir wirklich tun müssen, ist, unsere Grundhaltung gegenüber dem Kind zu ändern und es zu lieben mit einer Liebe, die an seine Person glaubt und daran, dass es gut ist; mit einer Liebe die nicht seine Fehler, sondern seine Tugenden sieht, die es nicht unterdrückt, sondern es ermutigt und ihm Freiheit gibt. " - Maria Montessori