Ein paar Neuigkeiten gibt es auf ihrem Regal. Da Julia eine Montessori-Kinderkrippe besucht, probiere ich, ihr zu Hause andere Materialien anzubieten, solche, die sie dort gar nicht oder nur in einer anderen Form anfinden kann. Ich liebe die Montessori-Materialien und auch mir bereiten sie während meiner Ausbildung immer wieder Aha-Erlebnisse. Aber ich denke, zu Hause soll sie Abwechslung haben, abgesehen davon wüsste ich auch nicht zu jedem Material die dazugehörige Darbietung.
Wie auch immer, wirklich sinn- und anspruchsvolle Spielsachen sind teuer. Gerade eben habe ich ein neues Spielzeuggeschäft in der Innenstadt entdeckt, in dem ich binnen Minuten ein Vermögen lassen könnte. Ich kaufte nur zwei verschiedene Stücke und auch die waren recht teuer. Daher bastle oder stelle ich Julias Interessen entsprechend oft lieber selbst welche zusammen.
1.
Die Box mit den Holzperlen, Holzknöpfen und die unterschiedlich großen Wollnadeln zum Fädeln sind im Dauereinsatz. Mittlerweile befinden sich auch kleinere Knöpfe in den Boxfächern um die Herausforderung ein wenig zu erhöhen.
2.
Kräuter- und Fühlmemory in einem aus 12 kleinen Stoffsäckchen mit Kordelzug. Ich bin froh, dass ich endlich Zeit hatte mich an meine Nähmaschine zu setzen um diese Säckchen zu nähen. Seit sie den Inhalt auch herausnehmen und anschauen kann, kostet sie die Gewürze sogar hin und wieder.
3.
Cuboro sub Ergänzungskasten bestehend aus 11 Bauelementen und 6 Murmelkugeln. Schon seit einiger Zeit habe ich diese entdeckt und finde eigentlich die ganze Cuboro-Serie fantastisch. Die einzelnen Bauelemente sind aus Holz, naturbelassen, kompatibel und lassen sich vielseitig zusammenbauen. Sie kann diese Bausteine nur teilweise zusammenbauen, aber sie ist sehr motiviert. Bereits um 7.00 in der Früh experimentiert sie begeistert und freut sich über jede kleine Strecke, die die Kugel schafft.
4.
Das selbstgemachte Nagelbrett mit den Gummiringen, findet sie noch immer spannend, wobei sie damit keine geometrischen Figuren spannt, sondern wirklich nur um des Spannens willen damit arbeitet.
5.
Seit einiger Zeit findet sie den Spiegel wieder ganz interessant. Weil sie die geometrischen Flächen aus ihrem Nagel-Spiel immer auf dem Boden auslegte, überlegte ich mir, wie ich dies für sie noch interessanter gestalten könnte. Also besorgte ich eine Spiegelkachel, die relativ klein und leicht genug war für weitere Experimente mit den Holzplättchen. Und da sie fragte, was dann aus diesen nun geworden ist, benannte ich ihr die einfacheren Figuren, wie zB. den Kreis oder das Quadrat.
6.
Der geheimnisvolle Beutel gehört auch zu meinen großen Lieblingen. Eine so einfache und sinnvolle Idee. In den Beutel hineinzufassen und die Gegenstände durch Ertasten zu erraten schärft den Tastsinn und das Vorstellungsvermögen. Ich nahm dafür ihr bereits bekannte Gegenstände, die wirklich unterschiedlich sind: rund, hart, weich, eckig, glatt oder gerippt. Was zusätzlich für dieses Spiel spricht, ist, dass man den Beutel immer neu befüllen kann. Später kann sogar der Schwierigkeitsgrad erhöht werden, indem man unterschiedliche Münzen, Stoffe oder eben die geometrischen Körper hinein steckt.
7.
Ein Naturtablett mit ihren gesammelten Schätzen von unseren Spaziergängen, dazu eine gut funktionierende Lupe. In dem Glas steckt eine Handvoll Gras, das sie von unserem letzten Spaziergang unbedingt mit nach Hause nehmen wollte.
8.
Ihre Schleichfiguren haben einen festen Platz auf ihrem Regal. Sie hat eine Kiste ausschließlich mit Bauernhoftieren und eine andere mit Wildtiermüttern und ihren Jungen. Ich suchte ihr dazu aus dem Internet Fotos wo sowohl das Muttertier als auch ihr Kleines oben sind und fertigte Kärtchen zum Zuordnen an.
9.
Die selbstgemachte Lavendel-Knetmasse mit Stechform, einem kleinen Messer sowie einer Unterlage. Sie zupft gerne an der Masse, schneidet sie in kleine Stücke und seit kurzem wuzelt sie sie zwischen den Handflächen um damit Kugeln oder lange Würstel zu formen. Ich mag dieses Knetmassenrezept sehr, der Teig lässt sich wirklich gut kneten, ist weich genug und dennoch fest. Das Rezept habe ich dann noch mit Lavendel ergänzt, weil er einen angenehmen Duft an den Händen hinterlässt.
Das Rezept: 1 Becher Mehl (ich verwendete dazu Dinkel-Kuchenmehl), 1/4 Becher feines Salz, 1/2 Esslöffel Weinsteinbackpulver, 1/2 Esslöffel Öl (Olivenöl), ein wenig Lebensmittelfarbe (ich habe meine aus dem Reformladen; wegen seinen natürlichen und dennoch kräftigen Farben mag ich diese Marke besonders gerne), 2/3 Becher Wasser und getrockneter Lavendel. Außer dem Wasser und dem Lavendel alles zusammenmischen, zum Schluss dann das Wasser dazu geben und in einem Topf bei ständigem Rühren aufkochen, bis aus dem Flüssigen eine dickere Masse wird. Erst zum Schluss, vom Herd runtergezogen den getrockneten Lavendel dazugeben.
Sich alleine Anziehen zu können ist eine wirklich große Leistung in ihrem Alter. Sie ist mittlerweile sehr geschickt darin und fragt immer seltener nach unserer Hilfe. Wir helfen ihr daher lieber indirekt, damit sie diese große Aufgabe wirklich alleine meistern kann.
Vieles habe ich der Montessori-Pädagogin aus Julias Kinderkrippe zu verdanken. Sie ermutigte mich damals, meine Tochter im Stehen zu wickeln damit sie alle meine Bewegungen genau beobachten kann. "Probieren Sie es einfach, es ist gar nicht so schwer." - sagte sie zu mir. "Wenn Sie langsame, ruhige und klare Bewegungen machen und ihr sogar vorher mit kurzen Sätzen sagen was als nächstes passiert, wird sie alles, was sie sieht, verinnerlichen. Es wird ihr später eine große Hilfe beim selbstständigen Anziehen sein."
Was sie sagte hatte Hand und Fuß und so verabschiedete ich mich vom Wickeln im Liegen, reduzierte mein Tempo beim Aus- und Anziehen, achtete mehr auf klare Bewegungen und hin und wieder sagte ich Julia in einfachen Sätzen, was ich als nächstes machen werde. Somit hatte ich sie ins Geschehen miteinbezogen und das Wickeln im Stehen wirkte auf sie tatsächlich wie eine Einladung aktiv mitzumachen.
Da ihr Zimmer sehr klein und dort kein Platz für einen eigenen Schrank ist, richtete ich ihr eine Garderobe in einem unserer Einbauschränke ein. Drei Regalböden in ihrer Augenhöhe gehören ihr. Socken, Unterhosen und Hemdchen wurden in Körbchen sortiert, Hosen, T-Shirts, Westen und Pullis in Stapeln. Um ihr auch selbstständigen Zugang zum Kleiderschrank zu ermöglichen, band ich noch eine Schnur an den Schranktürgriff, so konnte sie daran ziehen und die Tür aufmachen.
Sie räumte oft und gerne ihren Kleiderschrank aus und obwohl das für mich nicht immer einfach war, lies ich sie alles erkunden. Damit sie mit der Zeit einen besseren Bezug zu ihrer Garderobe bekommt, lud ich sie immer wieder ein, mir beim Waschmachinenbefüllen, Wäscheaufhängen und Socken sortieren zu helfen und am Abend bat ich sie, ihre schmutzigen Klamotten selbst in den Wäschekorb zu schmeißen. Sie bekam auch einen eigenen Wäscheständer, sowie einen Tritthocker, so konnte sie mir auch helfen, wenn ich den großen Wäscheständer behängte.
Sie ist derzeit im Alter, in dem sie sehr nach Autonomie strebt. Entscheidungen selbst treffen zu dürfen bedeutet ihr daher eine Menge, sollten diese für mich noch so unbedeutend erscheinen. Deshalb boten wir ihr zwei Hosen und zwei T-Shirts an, von denen sie entscheiden konnte, was sie anziehen möchte.
Da sie beim Anziehen alles genau beobachten und mitmachen konnte, wollte sie immer mehr alleine probieren. Sie strengte sich an und solange sich diese Anstrengung nicht in Frustration wendete, mischte ich mich auch nicht ein. Wenn sie mich aber um Hilfe bittet, helfe ich ihr indem ich ihr zeige, wie ich das mache. Manchmal muss ich mir dann langsam durch den Kopf gehen lassen, wie das alles eigentlich geht? Welche Griffe und Finger verwende ich beim Anziehen? Welche Bewegungen führe ich dabei durch?
Die Pädagogen in ihrer Kinderkrippe haben es den Kinder so vorgezeigt, dass die Hosen, Strumpfhosen oder Unterhosen zuerst auf dem Boden vor sich ordentlich ausgelegt wurden. So macht sie das auch zu Hause und richtet alles für sich her. Es hilft ihr, sich besser zu orientieren wo die Füße hineingesteckt werden .... und wo sie wieder rauskommen sollten.
Wenn sie etwas bereits alleine an- oder ausziehen kann, bemühe ich mich sehr, mich kein bisschen einzumischen, ich verlasse sogar oft lieber den Raum. Auch wenn sie etwas verkehrt anzieht korrigiere ich sie nicht, sie ist doch so bemüht, so stolz wenn sie etwas alleine meistern konnte. Das möchte ich ihr nicht wegnehmen indem ich sie auf die Fehler hinweise. Und wenn es ihr wirklich unbequem sein sollte, meldet sie sich sofort und bittet uns um Hilfe.
Wir können sie notwendigerweise nicht bei jeder Gelegenheit sich selbstständig anziehen lassen, aber wir achten darauf, dass es so oft wie möglich vorkommt. Und auch sie will es so, denn sie möchte es alleine schaffen.
Bei ihren T-Shirts oder Tops bat sie uns immer um Hilfe. Seit es ihr einmal gelungen ist ihre Hände durch die Öffnungen zu stecken, gibt sie sich sehr viel Mühe es selbst zu schaffen. Es klappt nicht immer, aber wenn sie es schafft, dann strahlt sie vor Freude, ist gut gelaunt durch ihren Erfolg und ein gutes Stück unabhängiger.
Sie räumte oft und gerne ihren Kleiderschrank aus und obwohl das für mich nicht immer einfach war, lies ich sie alles erkunden. Damit sie mit der Zeit einen besseren Bezug zu ihrer Garderobe bekommt, lud ich sie immer wieder ein, mir beim Waschmachinenbefüllen, Wäscheaufhängen und Socken sortieren zu helfen und am Abend bat ich sie, ihre schmutzigen Klamotten selbst in den Wäschekorb zu schmeißen. Sie bekam auch einen eigenen Wäscheständer, sowie einen Tritthocker, so konnte sie mir auch helfen, wenn ich den großen Wäscheständer behängte.
Sie ist derzeit im Alter, in dem sie sehr nach Autonomie strebt. Entscheidungen selbst treffen zu dürfen bedeutet ihr daher eine Menge, sollten diese für mich noch so unbedeutend erscheinen. Deshalb boten wir ihr zwei Hosen und zwei T-Shirts an, von denen sie entscheiden konnte, was sie anziehen möchte.
Bis vor 3-4 Wochen funktionierte das auch wunderbar. Dann aber begann sie alles abzulehnen, was wir ihr anboten und wollte sich ganz alleine aus ihrer Garderobe bedienen. Sie wollte bei strahlendem Sonneschein und 31°C eine dicke Hose anziehen und bei kaltem, windigen Wetter ein dünnes Kleid. Sie ist zur Zeit sehr am Wetter interessiert und deshalb sortierte ich mit ihr gemeinsam ihren Kleiderschrank neu. Wir trennten ihre Kleidung nach kühler und warmer Wetterlage und klebten ihr sogar kleine Bilder als Orientierungshilfe dazu.
Da sie beim Anziehen alles genau beobachten und mitmachen konnte, wollte sie immer mehr alleine probieren. Sie strengte sich an und solange sich diese Anstrengung nicht in Frustration wendete, mischte ich mich auch nicht ein. Wenn sie mich aber um Hilfe bittet, helfe ich ihr indem ich ihr zeige, wie ich das mache. Manchmal muss ich mir dann langsam durch den Kopf gehen lassen, wie das alles eigentlich geht? Welche Griffe und Finger verwende ich beim Anziehen? Welche Bewegungen führe ich dabei durch?
Die Pädagogen in ihrer Kinderkrippe haben es den Kinder so vorgezeigt, dass die Hosen, Strumpfhosen oder Unterhosen zuerst auf dem Boden vor sich ordentlich ausgelegt wurden. So macht sie das auch zu Hause und richtet alles für sich her. Es hilft ihr, sich besser zu orientieren wo die Füße hineingesteckt werden .... und wo sie wieder rauskommen sollten.
Wenn sie etwas bereits alleine an- oder ausziehen kann, bemühe ich mich sehr, mich kein bisschen einzumischen, ich verlasse sogar oft lieber den Raum. Auch wenn sie etwas verkehrt anzieht korrigiere ich sie nicht, sie ist doch so bemüht, so stolz wenn sie etwas alleine meistern konnte. Das möchte ich ihr nicht wegnehmen indem ich sie auf die Fehler hinweise. Und wenn es ihr wirklich unbequem sein sollte, meldet sie sich sofort und bittet uns um Hilfe.
Wir können sie notwendigerweise nicht bei jeder Gelegenheit sich selbstständig anziehen lassen, aber wir achten darauf, dass es so oft wie möglich vorkommt. Und auch sie will es so, denn sie möchte es alleine schaffen.
Bei ihren T-Shirts oder Tops bat sie uns immer um Hilfe. Seit es ihr einmal gelungen ist ihre Hände durch die Öffnungen zu stecken, gibt sie sich sehr viel Mühe es selbst zu schaffen. Es klappt nicht immer, aber wenn sie es schafft, dann strahlt sie vor Freude, ist gut gelaunt durch ihren Erfolg und ein gutes Stück unabhängiger.
Nachdem ich alles vorbereitet hatte, einen größeren Korb mit einer Holzscheibe, ein ausgestopftes Herz, einen kleinen Schwamm, ein Stück Plüschstoff, eine Wachskreide und eine Muschel, dazu auch noch zwei weitere kleinere Körbchen, lud ich sie zu einem Sortierspiel ein.
Ich nahm das ausgestopfte Herz und rieb es, wie einen kuscheligen Polster, an meiner Wange. Ich befühlte es dann auch mit meinen Händen und sagte: "Hmmm, das ist weich." und legte es in eines der kleineren Körbchen. Dann nahm ich die Wachskreide, rieb auch diese an meiner Wange, machte eine überraschte Miene, befühlte sie dann auch mit den Händen und sagte: "Oh! Das ist hart." und legte sie in das andere kleine Körbchen hinein.
Sie kapierte sofort und wollte es auch gleich ausprobieren. Das Reiben an der Wange fand sie besonders lustig.
Obwohl sie diese Gegenstände schon gut kennt, begutachtete sie diese trotzdem genau. Auf einmal war da ein wesentlicher Unterschied, der ihr jetzt erst so richtig bewusst wurde: die einen Gegenstände waren weich, die anderen hart. Und sie konnte diesen Unterschied auf der Haut fühlen.
Dann kamen auch alle andere Gegenstände dran und wurden an die Wange gerieben, mit den Händen befühlt, an manchen sogar gerochen und was weich war, auch noch zusammengedrückt und schließlich dann in den kleinen Körbchen sortiert.
Durch dieses kleine Spiel hat sie nicht nur neue Wörter gelernt, sondern auch eine ganz neue Erfahrung gemacht: sie hat den wesentlichen Unterschied zwischen etwas weichem und hartem erfahren. Und das Wichtigste überhaupt: sie hatte Spaß dabei!
Durch dieses kleine Spiel hat sie nicht nur neue Wörter gelernt, sondern auch eine ganz neue Erfahrung gemacht: sie hat den wesentlichen Unterschied zwischen etwas weichem und hartem erfahren. Und das Wichtigste überhaupt: sie hatte Spaß dabei!
Schon seit langem plante ich für Julia so ein Memory-Spiel selbst zu nähen. Kleine Stoffsäckchen mit einem Kordelzug, damit sie den Inhalt nicht nur riechen und betasten, sondern auch anschauen kann. Nun endlich, endlich hatte ich mehr Zeit und bastelte ihr aus 12 solchen Säckchen ein Gewürz- und Fühlmemory.
Die Säckchen habe ich aus einfachen Rechtecken, an den Seiten ver- und oben am Bund zurückgenäht, Kordel reingesteckt und dann mit Lavendel, Zimtstangen, Vanilleschoten, Anis und anderen intensiv duftenden Gewürzen befüllt. Obwohl Julia die Säckchen gleich öffnen kann, um nachzuschauen, ob sie wirklich zwei mit demselben Inhalt gefunden hat, nähte ich sicherheitshalber Stoffreste als Markierungen auf die Säckchen, paarweise natürlich die gleichen Farben.
"Was ist das?" fragt sie mich und natürlich werden alle Säckchen beschnuppert, dann aufgemacht, ihr Inhalt noch genauer untersucht und benannt.
Auch als Fühlmemory finde ich diese Säckchen fantastisch. Kichererbsen, Reis, Nudeln und Ähnliches mit den Fingern ertasten ist eine neue Erfahrung und es kommen ganz neue Eigenschaften des Säckcheninhaltes zur Geltung.
Einkaufen gehört zu unserem Alltag. Meistens gehen wir gemeinsam einkaufen, zu dritt oder zu zweit, denn für uns war es wichtig, dass Julia auch in diesem Teil unseres Alltags aktiv miteinbezogen wird. Einfach ist es allerdings nicht immer. Es gibt Tage, wo ich mitten im Supermarkt beruhigende Atemübungen durchführen muss um nicht "auszuzucken".
Es sind diese Momente, in denen sie sich den Einkaufswagen schnappt und davonläuft, kreischend und lachend in der Hoffnung, dass ich ihr hinterhereile und wir zwischen den Regalen Fangen spielen können. Oder diese, wo sie, egal was ich zu ihr sage, mit einem lauten "Neiiiiin!" antwortet. Es sei denn, es geht um ihren geliebten Kakao. Wenn man es gerade eilig hat oder mal nach 17.00 einkaufen gehen muss und das in einer Großstadt, dann bringen mich diese Momente ganz schön ins Schwitzen.
Und dennoch finde ich viele andere Gründe, warum ich trotz solcher
Situationen das gemeinsame Einkaufen befürworte. Sie schaut gerne alles an, Obst und Gemüse werden gelegentlich sogar beschnuppert. Und ich lasse sie das auch in aller Ruhe machen. Sie will ja doch nur das, was sie sieht, auch mit den Händen und anderen Sinnen wahrnehmen, danach legt sie alles wieder zurück. Oft bekommt sie dadurch auch Gusto auf etwas bestimmtes und bittet mich, ein Stück davon zu kaufen. Heute war es zum Beispiel eine einzige Tomate.
Sie schaut sich alles an und fragt immer wieder, wie die Produkte heißen und wozu sie gut sind. Dabei merke ich immer wieder, wie interessiert sie eigentlich an Allem ist. An Allem, was sie umgibt.
Es mag vielleicht seltsam klingen, aber ich bin mir absolut sicher: sie liebt das Gefühl des Sich-Orientieren-Könnens. Jeder fühlt sich doch dabei (selbst)sicherer, wenn er weiß, wo er sich befindet und andere Sachen finden kann! Egal, ob in einer fremden Stadt, auf einem Flughafen oder einfach nur in einem Supermarkt. Mittlerweile kennt sie unseren Supermarkt um die Ecke in- und auswendig und wenn ich dann zu ihr sage, ich brauche noch Nudeln, dann weiß sie haargenau bei welchem Regal sie abbiegen muss.
Oft bitte ich sie sogar mir noch eine Butter oder eine Milch zu nehmen und in den kleinen Einkaufswagen zu legen. Alles Waren, die in ihrer Augenhöhe sind und die sie sehr gut kennt. Ich liebe diese Freude, die diese einfache Aufgabe auf ihr Gesicht zaubert. Bei der Milch erzählt sie dann oft von unserem Bauernhofurlaub, von den Kühen die gemolken wurden und von denen letztendlich diese Milch kommt.
Oft bitte ich sie sogar mir noch eine Butter oder eine Milch zu nehmen und in den kleinen Einkaufswagen zu legen. Alles Waren, die in ihrer Augenhöhe sind und die sie sehr gut kennt. Ich liebe diese Freude, die diese einfache Aufgabe auf ihr Gesicht zaubert. Bei der Milch erzählt sie dann oft von unserem Bauernhofurlaub, von den Kühen die gemolken wurden und von denen letztendlich diese Milch kommt.
Wenn sie die Gummibärchen sieht, versucht sie jedes Mal ihr Glück und fragt, ob sie welche haben darf. Das geht natürlich nicht immer. Ihre Frage beantworte ich dann mit einem ruhigen "Ich will heute keine Gummibärchen kaufen". Wenn sie etwas wirklich, wirklich, wirklich haben will, dann bitte ich sie, nur eine Ware auszusuchen was oft bedeutet, dass sie ihren kleinen Kakao zurücklegen muss. Erstaunlicherweiße klappte das bisher wirklich gut.
Bei der Kassa legen wir die Waren gemeinsam auf das Förderband und sie wartet erstaunlich geduldig, dass wir an die Reihe kommen. Vor 10 Monaten musste ich sie bei dieser Stelle auf den Arm nehmen damit sie nicht davonrennt. Aber heute kennt sie den Ablauf ziemlich gut. Nach dem Bezahlen wird der Einkauf gemeinsam weggeräumt, der Kakao oder die Gummibärchen sofort beschlagnahmt und verschlungen.
Den Einkaufswagen bedient sie mittlerweile absolut selbstständig und ich weiß, dass sie das ein ganzes Stück Arbeit gekostet hat. Sie lässt sich ihren Stolz aber nicht durch unsere Hilfe nehmen und will das bei jedem Einkauf selbst machen.
Wie gesagt, es gab schon mühsamere Einkaufsaktionen, aber danach wusste ich, ich hätte sie an dem Tag besser einschätzen sollen. Aber der gemeinsame Einkauf bereichert sie auch gewaltig, sie lernt neue Wörter, sie lernt sich zu orientieren, sich anzupassen und den Ablauf. Und ich hoffe, dass sie dadurch auch einen gesunden Bezug zum Geld bekommt. Das ist mir die Mühe wert. Und eines sind die Einkäufe seitdem ganz sicher nicht: sie sind kein bisschen langweilig.
Wie gesagt, es gab schon mühsamere Einkaufsaktionen, aber danach wusste ich, ich hätte sie an dem Tag besser einschätzen sollen. Aber der gemeinsame Einkauf bereichert sie auch gewaltig, sie lernt neue Wörter, sie lernt sich zu orientieren, sich anzupassen und den Ablauf. Und ich hoffe, dass sie dadurch auch einen gesunden Bezug zum Geld bekommt. Das ist mir die Mühe wert. Und eines sind die Einkäufe seitdem ganz sicher nicht: sie sind kein bisschen langweilig.
Kinder machen manchmal die seltsamsten Dinge.
Sie ziehen sorgfältig alle Taschentücher aus der Box heraus, binnen Minuten verwandeln sie das Badezimmer in einen Swimmingpool und lassen mit der Kinderschere auf dem Perser-Teppich ihrem künstlerischen Geist freien Lauf. Und ein paar Mal muss man auch dann ordentlich schlucken, wenn man die großzügigen Filzstift-Signaturen seines Kindes auf den Seiten seines Buches - eine echte Rarität noch dazu - entdecken muss.
Sie ziehen sorgfältig alle Taschentücher aus der Box heraus, binnen Minuten verwandeln sie das Badezimmer in einen Swimmingpool und lassen mit der Kinderschere auf dem Perser-Teppich ihrem künstlerischen Geist freien Lauf. Und ein paar Mal muss man auch dann ordentlich schlucken, wenn man die großzügigen Filzstift-Signaturen seines Kindes auf den Seiten seines Buches - eine echte Rarität noch dazu - entdecken muss.
Kinder machen aber auch die erstaunlichsten Sachen.
Wenn sie etwa 20 Minuten lang voller Motivation damit beschäftigt sind, ihre Schuhe auf- und wieder zuzuschnüren. Oder wie sie ganz konzentriert entlang eines schmalen Sockels herum balancieren können und wenn sie aus den einfachsten Gegenständen etwas ganz neues kreieren können. Oder wenn sie beim Aufbruch unbedingt und um jeden Preis ihre Sachen in ihrem eigenen Rucksack verstauen und dann tragen möchten und während wir die Haustür zusperren, kommen sie plötzlich auf die Idee, dann unbedingt und um jeden Preis doch ohne Rucksack gehen zu wollen. Oder wenn sie uns den ganzen Tag nur Löcher in den Bauch fragen.
Warum tun sie all diese Dinge?
Wenn sie etwa 20 Minuten lang voller Motivation damit beschäftigt sind, ihre Schuhe auf- und wieder zuzuschnüren. Oder wie sie ganz konzentriert entlang eines schmalen Sockels herum balancieren können und wenn sie aus den einfachsten Gegenständen etwas ganz neues kreieren können. Oder wenn sie beim Aufbruch unbedingt und um jeden Preis ihre Sachen in ihrem eigenen Rucksack verstauen und dann tragen möchten und während wir die Haustür zusperren, kommen sie plötzlich auf die Idee, dann unbedingt und um jeden Preis doch ohne Rucksack gehen zu wollen. Oder wenn sie uns den ganzen Tag nur Löcher in den Bauch fragen.
Warum tun sie all diese Dinge?
Kinder machen die geheimnisvollsten Sachen.
Sachen, für die wir keine Erklärung finden. Und nach denen wir auch gar nicht suchen sollten. Denn alles, was Kinder machen, ist das Prinzip ihres eigenen Werdens. Sie wissen zwar nicht so genau, warum sie etwas machen, aber sie machen es ganz einfach. Es ist ihre Natur. Weil sie von Neugierde, von einem Entdeckungs-, Erforschungs- und Erprobungsdrang angetrieben werden, welcher genauso natürlich für ihren Geist ist, wie das Wachsen ihres Körpers. Wir können ihnen zuschauen, sie bewundern, aber was immer sie machen und warum sie dies machen, bleibt ganz alleine ihr Geheimnis.
Und wenn das Bücherregal nicht zum Klettern, die Raritätenbücher nicht zum Ausmalen, das Waschbecken nicht für Wasserexperimente und der Perser-Teppich nicht für künstlerische Laune geeignet sind, dann brauchen Kinder halt Alternativen. Es wäre völlig sinnlos, sie von diesem seltsamen, erstaunlichen und geheimnisvollen Tun gänzlich abhalten zu wollen. Ich habe es ein paar mal gewagt. Geht nicht.
Was sie statt dessen brauchen, sind Alternativen, womit sie ihren Drang, den sie so stark verspüren, nachgehen können. Einen Ort oder passende Gegenstände, wo und womit sie das, was sie wirklich bewegt, ausleben können. Wo sie in Ruhe an ihrem "Werden" arbeiten können. Völlig ungestört. Befreit von unserem ständigen Eingreifen. Befreit von unseren nervigen Bemerkungen, Besserwisser- und Fragerei.
Sachen, für die wir keine Erklärung finden. Und nach denen wir auch gar nicht suchen sollten. Denn alles, was Kinder machen, ist das Prinzip ihres eigenen Werdens. Sie wissen zwar nicht so genau, warum sie etwas machen, aber sie machen es ganz einfach. Es ist ihre Natur. Weil sie von Neugierde, von einem Entdeckungs-, Erforschungs- und Erprobungsdrang angetrieben werden, welcher genauso natürlich für ihren Geist ist, wie das Wachsen ihres Körpers. Wir können ihnen zuschauen, sie bewundern, aber was immer sie machen und warum sie dies machen, bleibt ganz alleine ihr Geheimnis.
Und wenn das Bücherregal nicht zum Klettern, die Raritätenbücher nicht zum Ausmalen, das Waschbecken nicht für Wasserexperimente und der Perser-Teppich nicht für künstlerische Laune geeignet sind, dann brauchen Kinder halt Alternativen. Es wäre völlig sinnlos, sie von diesem seltsamen, erstaunlichen und geheimnisvollen Tun gänzlich abhalten zu wollen. Ich habe es ein paar mal gewagt. Geht nicht.
Was sie statt dessen brauchen, sind Alternativen, womit sie ihren Drang, den sie so stark verspüren, nachgehen können. Einen Ort oder passende Gegenstände, wo und womit sie das, was sie wirklich bewegt, ausleben können. Wo sie in Ruhe an ihrem "Werden" arbeiten können. Völlig ungestört. Befreit von unserem ständigen Eingreifen. Befreit von unseren nervigen Bemerkungen, Besserwisser- und Fragerei.
Kinder machen manchmal Sachen, die einem den Verstand rauben. Aber nur, weil sie falsch verstanden wurden bzw. werden. "Unser Part ist es, Hilfe zu geben wenn wir gebeten werden. Wenn wir achtgeben, nicht in kindliche Aktivitäten und Interessen einzugreifen, so lange sie nicht schädlich sind, wird die Schöpfung für die Entwicklung des Kindes sorgen. Lassen Sie sie ihr kindliches Geheimnis wahren. Und durch die Jahre werden Sie sehen, wie das Geheimnis ihrer Kindheit zu erwachsener Stärke des Charakters und echter Unabhängigkeit heranwächst." (Maria Montessori)
Übungen des praktischen Lebens
Was mich immer wieder bei Julia fasziniert, ist ihr Eifer, mit dem sie versucht ihren Alltag zu meistern. Was für mich bereits Gewohnheit ist, ist für sie eine spannende Herausforderung. Egal was ich zu Hause mache, kommt von ihr jedesmal der gleiche Ausruf: "Ich will auch mal!". So war das beim Sockenanziehen, beim Lichtschalter betätigen, beim Eier pellen und auch beim Butterbrot schmieren.
Sie will am Alltag teilnehmen, die Aufgaben geschickt und ohne meine Hilfe meistern, daher versuche ich, so oft es nur geht,
sie im Haushalt miteinzubeziehen. Auch wenn ich dann mit der Arbeit (wesentlich) langsamer vorankomme. Aber für sie sind ihre Bemühungen eine echte Arbeit, die
sie mit vollem Ernst verrichtet. Immer und immer wieder. Am
liebsten würde sie dann 5-6 Butterbrote schmieren, alle Hemden im
Schrank auf- und wieder zuknöpfen, alle Socken anziehen und kiloweise Eier pellen. Ihr ist egal, was das Ziel ist,
sie will einfach nur diese Bewegungen üben. Tun um des Tuns willen.
Es gibt viele Gelegenheiten im Alltag, wo sie diesem Bedürfnis nachgehen kann, doch ist für sie bei vielen dieser Gelegenheiten nicht immer ersichtlich, ob und wo sie einen Fehler gemacht hat. Sie liebt es zu gießen und ich weiß genau, sie übt auch, damit sie in der Bewegung geschickter wird. Auch Wasser in der Badewanne oder Sand in der Sandkiste liebt sie hin- und her zu schütten, doch bleibt ihr jedes Mal die Herausforderung erspart. Denn wenn sie Sand schüttet und dabei etwas Sand daneben geht, merkt sie das vielleicht auch gar nicht, immerhin ist die ganze Kiste voll mit Sand. Wozu dann die Mühe?
Der Alltag steckt voller Übungsmöglichkeiten: Stecken, fädeln, rollen und falten, löffeln, ergreifen, gießen und schütten, tragen und halten, ziehen und schieben aber auch drehen und schrauben nur um ein paar Beispiele zu nennen. Hier ein paar Ideen aus unserem Alltag:
Es gibt viele Gelegenheiten im Alltag, wo sie diesem Bedürfnis nachgehen kann, doch ist für sie bei vielen dieser Gelegenheiten nicht immer ersichtlich, ob und wo sie einen Fehler gemacht hat. Sie liebt es zu gießen und ich weiß genau, sie übt auch, damit sie in der Bewegung geschickter wird. Auch Wasser in der Badewanne oder Sand in der Sandkiste liebt sie hin- und her zu schütten, doch bleibt ihr jedes Mal die Herausforderung erspart. Denn wenn sie Sand schüttet und dabei etwas Sand daneben geht, merkt sie das vielleicht auch gar nicht, immerhin ist die ganze Kiste voll mit Sand. Wozu dann die Mühe?
Der Alltag steckt voller Übungsmöglichkeiten: Stecken, fädeln, rollen und falten, löffeln, ergreifen, gießen und schütten, tragen und halten, ziehen und schieben aber auch drehen und schrauben nur um ein paar Beispiele zu nennen. Hier ein paar Ideen aus unserem Alltag:
Als sie 13 Monate alt war, fädelte sie gerne die dicken Holzscheiben von ihrem IKEA-Turm auf dessen Ständer. Doch jedes Mal, wenn sie damit anfing zu arbeiten, schmiss sie kurzerhand die Holzscheiben uninteressiert durch die Gegend. Ich hatte das Gefühl, als wäre das für sie keine Herausforderung mehr. Ich stellte ihr eine CD-Spindel und einen Korb mit ein paar CDs hin um diese aufzufädeln. Eine echte und sinnvolle Herausforderung, ganz besonders die Aufgabe, die CDs danach wieder runterzukriegen. Sie übte damit sehr vertieft und wirklich lang.
Mit 15 Monaten stand sie permanent in der Küche um beim Ausräumen des Geschirrspülers zu helfen. Sie wollte immer etwas in den Besteckkorb stecken, doch mir war das nicht so recht, da waren auch echt scharfe Messer dabei. Also bot ich ihr diese Übung an: Kochlöffel in relativ schmale Behälter stecken, ohne das dieser umkippt. Geht aber auch mit Strohhalm und einer Vase o.Ä.
Tischtennisbälle mit einem Sieb aus einer Schüssel Wasser zu fischen macht nicht nur Spaß, es schult auch die gezielte Bewegung des Handgelenks. Noch schwieriger wird die Übung mit einem Schöpflöffel oder gar einem Esslöffel, denn hier wird dann Wasser transportiert und der Ball auch noch balanciert.
Auch beim Essenzubereiten half sie bereits mit 15 Monaten mit. Mit der Gemüsebürste ein paar Karotten abschrubben war eine tolle Koordinationsübung für die Hände: Etwas festhalten, gleichzeitig leicht abdrücken und dazu auch noch hin- und herbewegen.
Kurz vor ihrem 2. Geburtstag kaufte ich ihr diesen Nussknacker, damit sie das Schrauben üben kann. Später, ungefähr mit 26 Monaten stellte ich ihr Walnüsse in einer Schale dazu und zeigte ihr, wie das geht. Langsam und deutlich, dennoch mit fließenden Bewegungen. Für ein kleines Kind eben nachvollziehbar. Auch war ich sehr wortkarg um sie nicht unnötig von meinen Händen abzulenken.
Ein Tablett voller unterschiedlicher Dosen und Gläser, dazu einen Korb mit dem passenden Deckel - ein wenig Puzzlespiel, ein wenig Erforschen und ganz viel Üben.
Mit 20 Monaten übte sie dann das erste Mal einen Schwamm auszudrücken, so, dass dabei das Wasser von einer Schüssel in die andere transportiert wurde. Übungen mit dem Wasser findet sie bis heute besonders lustig.
Den Wasserhahn auf- und zudrehen und mit einem kleinen Stück Seife Hände zu waschen erfordert nicht nur viel Konzentration, es fördert auch die Geschicklichkeit.
Gewisse Küchenarbeiten erachtet sie bereits als ihren eigenen Posten. Wenn es darum geht, Champions zu schälen, Suppenwürfel auszupacken, Butterbrote zu schmieren oder Erbsen auslösen, ermahnt sie mich immer wieder: "Ich mach das!" Ich liebe, wie sie die Erbsenschoten beim auslösen studiert.
Schüttübungen mit zwei identen Bechern und Linsen mag sie auch gerne. Das Geräusch, das die Linsen dabei erzeugen aber auch die Herausforderung, keine der Linsen dabei zu verlieren findet sie ungemein spannend. Die Übung geht aber auch mit 2 Kännchen oder Reis, Mais o.Ä. Aber noch mehr Herausforderung ist es dann mit Wasser.
Eine Arbeit mit der Zuckerwürfelzange um die Zusammenarbeit der Finger zu üben, wobei im Wasser schwimmende Korken herausgefischt und ins Trockene gerettet werden.
Eine Löffelübung mit Kichererbsen. Den Löffel legte ich ihr zwischen die zwei Schüsselchen, damit sie sich entscheiden kann, mit welcher Hand sie löffeln möchte. Die Kichererbsen füllte ich in der linken Schale, damit sie nach rechts löffelt, eben so, wie wir in unserer Kultur lesen und schreiben.
Ich bastelte ihr einen Knopfrahmen mit großen Knöpfen und stellte ihr diesen auf ihr Regal, als sie anfing überall Knöpfe auf- und zuzumachen. Es muss aber kein Rahmen sein, wo Kinder üben können. Ein Korb mit 1-2 Hemden mit relativ großen Knöpfen passt genau so.
Socken paaren ist für sie eine lustige Puzzlearbeit. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte auch so viel Spaß dabei, wie sie.
Auch den Tisch deckt sie sehr gerne, oft entfernt sie dann alles wieder um erneut von vorne beginnen zu können.
Eine Übung, die sie vor kurzem entdeckte: Fingernägel bürsten. Sie war so begeistert, als sie sah, wie ich meine Nägel schrubbte, also besorgte ich ihr eine kleinere, handlichere Bürste. Ihre Lieblingstelle bei dieser Übung war die Bürste ordentlich mit Seife einzureiben.
Es ist für mich aber wichtig zu erwähnen, dass ich sie zu keiner dieser Übungen gezwungen habe, im Gegenteil: Diese Arbeiten waren ihre Interessen, die sie verrichten wollte und die ich für sie deshalb zugänglicher gestaltet habe. Ich mischte mich auch nie in ihre Arbeit, egal ob sie das halbwegs so machte, wie ich es gezeigt hatte oder lieber auf ihre eigene Art und Weise vorging. Sie machte diese Übungen, weil ihr diese Freude bereitet haben. Und letztendlich geht es doch bei Montessori genau darum: es soll einfach Spaß machen!
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