Ich liebe solche Kleiderschrank-Ideen im Kinderzimmer. Sie schaffen Übersicht im Kleiderkasten, haben die passende Höhe für Kinder und ermöglichen somit bereits den allerjüngsten beim An- und Ausziehen mehr Selbstständigkeit. Ab dem Moment, wo Julia gehen und Schranktüren öffnen konnte, richteten wir ihr auch einen passenden Kleiderschrank ein. In ihrem damaligen Mini-Zimmer war kein Platz für einen Schrank, so bekamen ihre Klamotten die 3 untersten Regale in einem der  Einbauschränke in unserem Zimmer. Nach unserem Umzug besorgten wir ihr dann endlich einen SUNDVIK Kleiderschrank vom Möbelschweden, wo sie ihre Kleider und Westen ganz praktisch aufhängen konnte.

Für uns funktioniert der Kinder-Kleiderschrank mit der Kleiderstange wunderbar und wir würden es nicht mehr missen wollen! Die Kleiderstange macht den Schrankinhalt viel übersichtlicher und auch Julia fällt es so leichter bei ihren Klamotten Ordnung zu halten. Damit sie aber die Kleiderstange wirklich problemlos erreichen kann, sägten wir die Beine des Schrankes erheblich kürzer.


Wie jedes Jahr, beginne ich vor dem Frühlingsbeginn (und vor dem Wintereinbruch) ihren Schrank auszusortieren, so dass sie entweder Klamotten für die warme oder eben nur für die kalte Jahreszeit vorfinden kann. Ich mag dieses System, denn es schafft viel Raum in ihrem Kleiderschrank und macht unseren Alltag viel reibungsloser wenn sie sich selbst Klamotten zum Anziehen aussucht oder ihre Klamotten wieder wegräumen will. Bereits als Kleinkind haben wir sie beim alltäglichen Wäschewegräumen so oft wie möglich miteingebunden und auch beim Anziehen selbst hatten wir oft die Gelegenheit zu Bbesprechen, zu welchem Wetter oder Anlass welche Klamotten passen.


Es hat wirklich alles seinen Platz. Kleider und Westen hängen auf praktischen Kleiderhaken, Röcke, Leggings, Hosen und ihre Pyjamas sowie ihre Badeanzüge liegen sortiert in Körbchen bereit. Letztere zwei sind im oberen Regal, da sie diese nicht so oft braucht. Wenn sie sich jedoch einen neuen Pyjama oder einen ihrer Badeanzüge holen möchte, nimmt sie sich als Hilfe den Tritthocker aus dem Badezimmer nebenan.


In der Schublade sind Unterwäsche und auch ihre T-Shirts in praktischen Stoffkörben sortiert. Ich legte auch eine kleine Seife in die Schublade, wie es auch einst meine Mama immer machte. So bekommt die Wäsche immer einen zarten, lang anhaltenden Duft.

Damit sie nicht jeden Korb ständig herausziehen muss, um zu sehen, was drinnen ist und auch alles wieder alleine wegräumen kann, kleben bis heute kleine Bilder über den jeweiligen Kleidungsstücken auf den Körbchen und auf der Kleiderstange - und es funktioniert prima! (Hier unsere Bilder zum Herunterladen.) Genauso gut können aber die Klamotten nach Jahreszeiten oder Wetterbedingunegn sortiert werden, (wie wir dies früher aus Platzmangel gemacht haben) und dabei kleine Fotos über das Wetter anbringen.


Es braucht wirklich keines der originalen Montessori-Materialien um das Spielregal im Kinderzimmer nach Montessori zu gestalten. Einige sorgfältig ausgewählte Spielsachen, die schön, schlicht und sinnvoll sind und den Interessen der Kinder entsprechen, sind völlig ausreichend. Beim Kauf von Spielsachen bin ich allerdings sehr kritisch und bevor ich ihr was neues kaufe, stelle ich mir jedes mal folgende Fragen:
  • Ist das wirklich sinnvoll? 
  • Kann sie dadurch etwas neues über ihre Welt oder über sich selbst erfahren? 
  • Ermöglicht es Kreativität? 
  • Ermöglicht es zu forschen, zu denken und zu hantieren? 
  • Wirklich mit beiden Händen aktiv zu arbeiten? 
  • Bietet es eine angemessene Herausforderung? 
  • Kann sie damit auch alleine arbeiten? Ohne Hilfe?
  • Kann sie die Arbeit damit wiederholen, so oft sie will? 


Schon lange her, dass ich gezeigt habe, welche Spielsachen Julia auf ihrem Regal stehen hat, dabei sind einige dieser Sachen bereits seit gut einem Jahr hier, aber es sind auch einige Spielsachen dabei, die sie erst seit ein paar Monaten besitzt:

1.// Ein Korb mit Spielzeugautos und Verkehrszeichen*, dazu ein kleiner Autoteppich vom Möbelschweden, der eingerollt in ihrem Teppichkorb für sie bereit steht. Sie bekam dieses Set und den Teppich bereits letzten Sommer, spielt aber bis heute gerne und oft damit. Sie stellt viele Fragen zu diesen Schildern und wir reden darüber, was diese bedeuten, was die Autos dabei machen müssen und sie spielt auch gerne Szenen nach, die sie bereits gesehen und erlebt hat.

2.// Die Cuboro ist seit gut 2,5 Jahren Julias Lieblingskugelbahn. Den Korbinhalt stockten wir jedes Jahr mit einem Ergänzungspacket auf, diesmal gab es zu Weihnachten die Cugolino Hit*.


3.// Ein wunderschönes Baum-Puzzle aus Holz mit europäisch beheimateten Vogelarten. Das Puzzle ist handgefertigt und Qualitätsarbeit, so dass sich die Teile lückenlos zusammenlegen lassen. Die Namen der Vögel waren im Paket dabei, sogar in mehreren Sprachen, so dass sich daraus auch tolle Sprachkarten anfertigen lassen. Das Puzzle findet ihr, neben vielen anderen tollen Puzzles, im Shop von Manine Montessori.


4.// Auf den Rücken rollen wie ein Bär, watscheln wie eine Ente oder seitwärts krabbeln wie eine Krabbe, das Nachmachen der Tiere macht mit diesen Karten* richtig viel Spaß! Außerdem ist dabei für jede Menge Bewegung gesorgt.

5.// Ich finde klassisches Lego für Kinder großartig! Es ermöglicht Kreativität, führt zu Konzentration und macht schlicht und einfach Spaß! Auch ich hatte als Kind Lego und auch hier wird der Korb mehrmals in der Woche herausgeholt. Damit aber die kleinen Teile nicht überall herumliegen, bot ich Julia von Anfang an einen kleinen Teppich als Arbeitsbrereich* dazu an, sowie eine kleine Holzschale, wo sie ganz kleine Teile, die sie später dann braucht, beiseitelegen kann.

6.// Sie wird in wenigen Tagen 5 Jahre alt und ich spüre schon seit mehreren Monaten, dass für sie soziales Lernen, mit anderen etwas gemeinsam machen, sich an Regeln zu halten, enorm wichtig und auch stark bewusst ist. Daher halten wir auch immer mehr Ausschau nach solchen Gesellschaftspielen für die ganze Familie. Bei diesem Bärenspiel* mag ich, dass es keine Gewinner oder Verlierer gibt, sondern die Aufgabe nur gemeinsam gemeistert werden kann.


7.// Seit einem guten halbenJahr hat sie großes Interesse an Knochen und dem Skelett. Wir besuchen hin und wieder das Naturhistorische Museum um alle möglichen Arten und Größen von Knochen zu bewundern, zusätzlich bekam sie auch dieses Skelett-Puzzle aus Schaumstoff. Das Skelett ist um einiges größer als sie, daher macht es ihr jedes mal einen Riesenspaß sich auf die fertig zusammengesteckten "Schaumknochen" zu legen um zu schauen, welcher ihrer Knochen wo zu finden ist.


8.// Als Ergänzung zum Skelett-Puzzle besorgte ich ihr auch einige Röntgenkarten. Die Karten zeigen Fotos von Tieren und Menschen, wenn man diese Fotos aber gegen das Licht hält, sieht man die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihres Skeletts. Spannend!

9.// Ein Korb mit afrikanischen Musikinstrumenten: eine handgefertigte Djembe* sowie ein Regenmacher*. Bei der Djembe habe ich ihr gezeigt, wie sie diese anschlagen kann und mit welchem Teil ihrer Hände welche unterschiedlichen Töne erzeugt werden können.


10.// Ein großes Weltkarten-Puzzle über Tiere und wo sie leben. Das Puzzle besteht aus recht großen Teilen, so dass auch viel Bewegung ins Spiel kommt wenn sie die Karte auslegt. Ich habe lange nach diesem Puzzle gesucht, denn die meisten haben entweder zu viele Tiere oben, oder auch Elemente, die mich sehr gestört haben. Da ich aber dieses Puzzle in keinem Shop gefunden habe, kaufte ich ein gebrauchtes auf einem Flohmarkt. (Ein ähnliches findet ihr allerdings hier*.)

11.// Vom Christkind bekam sie diese wunderschönen Mosaiksteine von Grimm's*, da sie so gerne baut und Mandalas legt. Ich liebe diese Farben!


12.// Ein großes Holztablett, eine große Packung Kinetic Sand* und ein Körbchen mit einigen geometrischen Füllkörpern*. Von letzteren bestellte ich ein recht großes Set, reduzierte es aber für sie auf nur einige der Körper. Der Sand ist fantastisch! Er lässt sich wunderbar mit diesen Hohlkörpern formen und dennoch muss Julia vorsichtig sein, damit diese nicht gleich auseinander fallen, wenn sie sie berührt.


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Als Montessori-Pädagogin liebe und schätze ich die Montessori-Materialien! Und ebenso liebe ich selbstgemachte Materialien und tolle Ideen für zu Hause, die schlicht und sinnvoll sind und es Kindern ermöglichen, eigene Entdeckungen zu machen. Ich habe schon viele tolle Ideen im Internet gesehen und auch ich selbst mache gerne solche Materialien für meine Tochter, dennoch denke ich, dass in Wirklichkeit nicht diese Materialien Montessori zu Hause ausmachen.


Ich kenne einige Familien, die viele Materialien für zu Hause basteln, den Kindern aber nur in wenigen Bereichen Selbstständigkeit ermöglichen und auch mit der Philosophie nicht ganz einverstanden sind. Und ich kenne Familien, (unter anderem auch von Montessori-Pädagogen), wo Kinder in ganz vielen Bereichen im Alltag  selbstständig sind und auch mit dieser ganz bestimmten Grundhaltung begleitet werden, jedoch kaum selbstgemachte Materialien zu Hause haben. Ich weiß, dass manche Eltern verzweifelt sind, weil ihre Kinder keine Montessori-Einrichtung besuchen können oder weil sie weder die Zeit noch die Ressourcen haben, all die schönen Materialien aus dem Internet nachzubasteln. Aber das Wesentliche, was Montessori zu Hause wirklich ausmacht, sind nicht diese Materialien.


Mit einer Vorbereiteten Umgebung die es Kindern erlaubt, ihre Unabhängigkeit Stück für Stück zu erobern, ist bereits eine Menge getan! Auch mit einigen wenigen, sorgfältig ausgesuchten Spielsachen, die den Interessen der Kinder entsprechen, die schön, schlicht und sinnvoll sind, kann man ein Kinderzimmer wunderbar nach Montessori gestalten. Wenn Kinder am Alltag teilhaben dürfen, echte Aufgaben von Anfang bis zum Ende selbstständig verrichten dürfen und ihre Hände sinnvoll gebrauchen, ist dies viel wesentlicher, als selbstgemachte Materialien. Montessori findet man aber auch im Garten oder im Wald, wo Kinder die Lebewesen und die Natur beobachten, erleben und bewundern können. Oder aber auch in Büchern, beim Wäsche zusammenlegen, beim Tischdecken... Montessori steckt überall!


Es bedeutet, den Kindern zu zeigen, wie schön doch unsere Welt ist und ihnen nur "einen Lichtstrahl geben und dann weitergehen" (Maria Montessori) und sie einfach staunen und entdecken lassen. Es bedeutet, sie nicht ständig zu korrigieren und sich auch nicht in ihre (innere) Arbeit einzumischen und ebensowenig ihnen ständig was beibringen zu wollen, sondern ihnen zu vertrauen. Darauf, dass sie einem inneren, natürlichen Bauplan folgen, dass sie geborene "Macher" sind, die von Anfang an lernen wollen - aber immer nur das, wozu SIE bereit sind.


Es ist die Bereitschaft, Kinder zu verstehen, sie ernst zu nehmen und achtsam auf ihrem Weg zu begLEITEN. Es bedeutet, in allem, was wir tun, den Kindern Vorbilder zu sein und ihnen so auch das Rüstzeug zu geben, anderen Menschen respektvoll und friedlich zu begegnen aber auch, ihre Konflikte und ihr Bangen gewaltfrei zu lösen. Auch wenn ich selbst gerne solche Materialien herstelle, bin ich zu Hause keine Pädagogin, sondern Mama. Diejenige, die ihren Kindern zeigt, was eine Beziehung im wesentlichen ausmacht und was es bedeutet, einander zu vertrauen... die, die sie bedingungslos liebt, ermutigt aber auch loslässt. Und all das braucht keine selbstgemachten Materialien.

"Wenn wir erkennen, das Montessori ein Verb ist, eine Handlung und keine Sache, gestatten wir uns selbst [...] zu wachsen. Wenn wir erkennen, dass Montessori nicht benannt, etikettiert oder identifiziert werden, sondern nur gelebt werden kann, sprechen wir den Zauberspruch." 
- Catherine McTamaney: Das Tao von Montessori


Ihr allerliebster Platz in ihrem Zimmer ist das Regal, wo ihre Bastel- und Kunstmaterialien stehen. Es vergeht praktisch kein Tag, wo sie nicht an etwas basteln oder etwas kreieren würde. Ihr Regal ist nicht besonders groß, dennoch bietet es genügend Platz für ihre Materialien, so, dass es für sie trotzdem übersichtlich bleibt.


Einige dieser Materialien sind bereits seit langem da und werden nur gelegentlich aufgestockt. So zum Beispiel ein Körbchen voller Washi Tapes*, einige bunte Mosaiksteine, Filz- sowie Stempelstifte, Plastilin-Knete*, Wassermalfarben und natürlich auch Bastelklebstoff, zu dem ich ihr zusätzlich eine kleine Schale zum Portionieren und eine Spachtel zum Auftragen bereitgestellt habe. Auch ihr Holz-Spirograph steht schon seit langer Zeit auf diesem Regal, mit welchem sie wunderschöne Kreismuster zeichnen kann, sowie eine Box mit Filzwolle, dazu eine Schale mit einer kleinen Seife zum Nassfilzen.


Ihre Aquarell-Bunststifte befinden sich ganz oben auf ihrem Regal in kleinen Gläschen nach Farben sortiert. Daneben stehen in Gläsern Wikki-Sticks, bunte Holzperlen sowie Bügelperlen mit einer Pinzette und Schablonen.


Da sie gerne mit dem Knüpfstern* arbeitet, sich aber immer schwer tat, die Wolle passend zurechtzuschneiden, besorgte ich ihr eine kleine Box mit einem Loch im Deckel. So kann sie alle 7 Fäden gleichzeitig herausziehen und auch in der gleichen Länge zuschneiden.


Von Mal zu Mal zeige ihr auch etwas neues, allerdings achte ich darauf, dass ich ihr nur die Handhabung der Werkzeuge und die Technik zeige und keine fertige Arbeiten. Immerhin zeige ich ihr all dies, damit sie ihre eigenen Ideen umsetzen und kreativ werden kann und sich nicht an fertige Werke von anderen hält.


Zu Weihnachten bekam sie diesen Rundwebrahmen mit Löchern. Es gibt auch einen Rundwebrahmen mit Kerben, aber ich fand, dass es für sie durch die doppelten Fäden zu unübersichtlich werden würde. Bei diesem Rundwebrahmen mit Löchern sind die Faden jeweils einzeln und daher durchschaubarer beim Weben.


Dazu steht ihr auch ein Korb mit kleineren bunten Wollknäueln bereit, sowie ein kleines Tablett mit Nadelkissen, Wollnadeln, einer kleinen Schere und einem Nadeleinfädler.


Nassfilzen ist ihr zwar für sie nichts neues, aber dennoch macht es ihr jedes Mal einen Riesenspaß. Damit die ganzen Filzknäueln nicht kaputt gehen, bereiten wir schon vorher die Filzmenge vor. Dann seift sie in ein wenig lauwarmen Wasser beide Hände ordentlich ein und rollt zwischen beiden Händen Schicht für Schicht den Filzball. Wichtig ist nur, dass wirklich viel Schaum auf den Händen ist, denn gerade die Seife filzt die kleinen Haare zusammen. Wir benutzen hierfür Schafmilchseife, weil diese hautschonend und rückfettend ist.



Als sie fertig war, wollte sie unbedingt wissen, wie es in dem Filzbällchen innen ausschaut, so schnitt sie diesen einmal quer durch. Sie war ganz begeistert von den vielen Schichten und Farben und auch ich fand das richtig spannend.


Letztes Wochenende machten wir Druckbilder mit Linolschnitt. Das Werkzeug ist wirklich scharf, sodass es mir sehr wichtig war, ihr zu zeigen, wie sie sicher damit arbeiten kann. Am besten immer weg vom Körper schneiden. Die Erfahrung blieb ihr dennoch nicht erspart und sie musste beim Schneiden der Schildkröte mit einem Pflaster versorgt werden, dennoch machte sie weiter und schnitt das zweite Bild ganz alleine aus.


Doch einer ihre allerliebsten Arbeiten ist pricken. Die Pricknadeln und die Filzunterlage habe ich von Labbé, ebenso die Bilder zum Kamon pricken. Ich zeigte ihr einige Handsticharten und sie machte diese Laternen fertig. Ich finde, sie sind ein echter Hingucker geworden. Eine Anleitung und weitere Handsticharten gibt es übrigens auf dieser tollen Seite.

Auch ihre Geburtstagseinladungen prickte und stickte sie selbst. Als Schablone verwendete sie die Herzform aus ihrem Bügelperlen-Set. Ich zeigte ihr lediglich nur, wie Steppstiche gehen, den Rest machte sie ganz  alleine. Besonders stolz ist sie auf ihr spiralförmiges Herz (blau).


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