Seit mittlerweile 6 Jahren gestalte ich am Laptop für Julia einen Linear-Kalender, worauf sie sich auch heuer sehr gefreut hat! Sie ist bald 9 Jahre alt und kann inzwischen den Kalender selbstständig gestalten und auch ohne Hilfe ablesen. 

Da auf den Fotos Produkte gezeigt bzw. wiedererkannt werden können, kennzeichne ich den Beitrag mit Werbung

Puh! Seit 9 Wochen sind wir mittlerweile Corona-bedingt eng zusammengerückt und spielen mal, lesen, unterhalten uns, werken, kochen, streiten miteinander und versöhnen uns wieder. Die Ausgangssperre wurde zwar gelockert, dennoch fühlt es sich nicht als eine Erleichterung an, denn entweder stapeln sich die Wäscheberge, oder die Aufgaben auf meinem Schreibtisch. Allerdings kann Julia nun auch endlich ihre Freundinnen wieder sehen, die sie schon so sehr vermisst hat. Ich denke, dieses ständige Zusammensein belastet am allerwenigsten Jakob. Er genießt regelrecht die Alltagsmonotonie und dass er sich im Haushalt jederzeit und überall an meiner Seite beteiligen kann.


Seit Wochen arbeitet er fast tagtäglich mit diesen geometrischen Füllkörpern und dem kinetischen Sand (beides im Shop hier zu finden). Das Set bot ich schon vor Jahren Julia an, jetzt entdeckt damit Jakob die Welt und baut mithilfe dieser Füllkörper und dem Sand ganz behutsam einen Turm nach dem anderen.

Ich habe ihm mit dem Material eine ähnliche Darbietung gezeigt, wie ich es mit den blauen Geometrischen-Körpern aus dem Montessori-Kinderhaus gelernt habe, wobei die Körper eines Turms die gleichen und auch gleich großen Grundformen haben. Der Sand und die Füllkörper machen es mit dem Montessori-Material natürlich nicht Wett. Aber warum ihm nicht etwas zeigen, wodurch er mehr entdecken kann, statt nur "Kuchen zu backen"?


Ab Herbst besucht er dann ein Kinderhaus, aber da es bis dahin doch noch einige Monate dauert und er auch in der Sprache einen gewaltigen Sprung gemacht hat, bot ich ihm sein erstes Lautier-Körbchen an. Ein Körbchen mit kleinen Gegenständen, die nach ihrem Anlaut einander zugeordnet werden, wie zum Beispiel Haus zu Hose oder Ferkel zu Flugzeug. Dieses Spiel gibt Kindern die Möglichkeit, Laute in Worten bewusster wahrzunehmen, was ihnen später beim Schreiben und Lesenlernen zum Vorteil werden kann. Da er im Kinderhaus ganz andere Gegenstände bei diesen Lautier-Körbchen vorfinden wird, mache ich mir keine Sorgen, dass ihm dort das Material dann langweilig sein könnte.

Auf Instagram habe ich dazu einige Ideen und Tipps in meinen Highlights gespeichert. Und auch hier auf dem Blog habe ich dazu mal einen Beitrag geschrieben.


Solche Dinge, wie eine verschließbare Tüte mit Wasser gefüllt an die Glasscheibe geklebt, entdecke ich in der Wohnung immer öfters. Es gehört zu Julias Experimenten, die sie derzeit so gerne durchführt. Ich glaube, hier erforscht sie, wie das Wasser aufgrund der Hitze verdampft, sich in der Tüte wieder sammelt und als Wassertropfen an der Folie wieder runterrollen. Es regnet in der Tüte.


Die Experimente macht sie allerdings nicht aus dem Kopf. Sie bekam schon vor Jahren diese kleine Box mit 25 Karten mit spannenden Experimenten rund ums Wasser. Auf der einen Seite jeder Karte steht, was man für das Experiment braucht, auf der anderen Seite ist eine kurze Beschreibung darüber, was beobachtet werden kann. Diese Mini-Experimentier-Boxen gibt es auch mit anderen Themen, wie etwa Kraft & Elektrizität, sowie mit Licht und Luft. Ihr findet diese ebenso in meinem Shop unter der Kategorie "Für junge Naturforscherinnen".


Jakob beim Zucchiniraspeln für das Mittagessen. Wie Julia damals vor 5 Jahren, lässt er keine Gelegenheit aus und ist beim Kochen und Backen stets an meiner Seite. Ich muss daher immer mehr Zeit für das Essenzubereiten einplanen, aber es ist einfach so schön, die Freude und die Konzentration in seinem Gesicht zu sehen!

Apropos Kleinkinder und praktischer Alltag: Wir starten wieder mit unseren Montessori-Eltern-Webinaren! Deborah (mehrfach diplomierte Montessori-Pädagogin und 4-fache Mama) und ich starten nächsten Dienstag mit unserer Webinar-Reihe zum Thema (Montessori) Kleinkinder zu Hause. Wir sprechen über Entwicklungsbedürfnisse der Kinder ab ihrer Geburt, wie ihr zu Hause die Räumlichkeiten für Eure Babys und Kleinkinder passend einrichten könnt und wie praktischer Alltag mit so jungen Kindern zu Hause aussehen kann. Es sind interaktive Webinare, was bedeutet, dass wir Euch beim Umsetzen wirklich aktiv begleiten werden. Hier klicken für mehr Details.


Von seiner Tante bekam Jakob zu seinem 3. Geburtstag ein wunderschönes Hochbeet für Kinder. Das Hochbeet war ruck-zuck aufgebaut und gemeinsam bepflanzten wir es mit unterschiedlichen Kräutern. Seit dem werden die Pflänzchen jeden Tag liebevoll begossen und bewundert, sogar an ihnen geschnuppert. Selbst Pflänzchen umsorgen zu dürfen, ist so viel mehr, als ihnen nur beim Wachsen zuzusehen. Wie Montessori so schön schrieb: "Die Kinder lieben die Dinge, die sie umgeben."


Julia fragte mich neulich, seit wann es eigentlich Handys gibt und wie das Telefon früher mal aussah. Ich erzählte ihr von dem Telefon, das wir besaßen, als ich noch ein Kind war und wir sprachen dann auch darüber, was für eine geniale Erfindung es doch ist. Wir stellten uns vor, wie unser Alltag jetzt wohl ohne dieses Gerät aussehen würde und wie lange es dann dauern würde, Oma und Opa Briefe zu schicken und auf ihre Antwort zu warten. Wir hatten ja schon ein ähnliches Gespräch über Klopapier (ihr könnt darüber hier im Podcast von Ellen mehr erfahren) und mir fiel ein, dass ich vor Jahren diese Karten für Julia angefertigt hatte.

Ich holte die Karten aus dem Stauraum und Julia legte gleich mit dem Zuordnen der Karten los. Wer hat den Reißverschluss erfunden und wie kam es dazu? Und was hat die Geschichte mit dem Geschirrspüler auf sich? Die Herausforderung, die Corona uns als Familie gestellt hat, ist wirklich nicht immer leicht. Aber ich denke, es ist wichtig, besonders Schulkindern auch eine andere Sichtweise mitzugeben. Nämlich eine positive. Dankbar für die Dinge zu sein, die wir haben und darüber, dass es Menschen gab, die einmal Dinge erfunden haben, die uns jetzt den Alltag enorm erleichtern.

Die Karten über Erfinungen und ihre Erfinder könnt ihr gerne hier kostenlos herunterladen.

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Kaum zu glauben, dass dieser kleine Mann hier schon 3 Jahre alt geworden ist! Ich finde, der 3. Geburtstag gehört bereits zu den Geburtstagen, wo Kinder zum ersten mal auch wirklich mitbekommen, dass an diesem Tag sie gefeiert werden. Wir wollten für Jakob dennoch keine große Party schmeißen, aber diesen besonderen Tag mit feierlichem Ambiente, einer schönen Erdbeer-Torte und natürlich mit passenden Geschenken würdigen.

Welche Torte ich ihm backen werde, wusste ich schon vor Wochen. Doch was seine Geburtstagsgeschenke betrifft, so tat ich mir diesmal bei der Suche sehr schwer. Denn eigentlich hat er genug Spielsachen (von seiner großen Schwester vererbt bekommen). Aber was ist ein Kinder-Geburtstag so ganz ohne Geschenke? Also sollte er etwas Neues bekommen, etwas, was sinnvoll ist und woran er noch lange Freude haben kann. Er bekam nicht viele, aber wertvolle Geschenke: ein Feuerwehrauto aus Holz von Fagus, ein Foto-Pappbilderbuch und einige Gartenwerkzeuge.

Ihr wisst, ich bin der Meinung, dass Montessori zu Hause vor allem in der Haltung gelebt wird und dass die bekannten Montessori-Materialien ihren Platz in den Einrichtungen haben. Aber es gibt wirklich genug Spielsachen und Materialien, die auch für zu Hause wunderbar sind, die den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder gerecht werden, die schön und sinnvoll sind und woran die Kinder sich erfreuen können. Was würde ich also einem jungen Kind zu seinem 3. Geburtstag schenken?

  • Eine kleine, handliche Spülbürste* und einen ebenso kleinen Schneebesen*, damit es nach Herzenslust bei den Küchenarbeiten teilnehmen kann.
  • Riesengroße Bausteine aus leichtem Lindenholz von Grimms*, um mit ganzem Körpereinsatz riesige Türme zu bauen. 
  • Ein Hammerspiel mit winzigen Nägeln* und geometrischen Formen um Zusammenhänge zwischen Form und Größe zu entdecken, kreative Bilder zu gestalten und dabei die Finger geschickt einzusetzen.
  • Qualitative Buntstifte* mit dünner Mine. Denn für kleine Hände sind klobige Stifte nicht so bequem zu halten.
  • Eine Hängehöhle*, die sowohl draußen als auch drinnen einen Riesenspaß verspricht. Mein Tipp: die Hängehöhle möglichst niedrig anbringen, so dass auch die jungen Kinder selbstständig ein- und rausklettern können.
  • Ein Foto-Bilderbuch über Onkel Gustavs Bauernhof*.
  • Dazu passende, unglaublich schöne, handgemachte Bauernhof-Tierfiguren aus Filzstoff.
  • Ein Feuerwehrauto aus Holz von Fagus* mit ausziehbarer Leiter und 6 Feuerwehr-Männchen.
  • Eine Tigerbox* (siehe Foto weiter unten) um die Lieblingslieder in Dauerschleife anhören zu können. Ich mag diese Box, weil es eine kindgerechte maximale Lautstärke hat und Jakob die Lieder anhand der wenigen Knöpfe selbst steuern kann. Das Gerät lässt sich unkompliziert via Bluetooth mit anderen Geräten verbinden, allerdings können die Lieblingslieder auch auf eine SD-Karte gespeichert und in die Box gesteckt werden - was mir übrigens symphatischer ist. Die SD-Karte kommt in der Box hinter eine Schraubenkappe und ist somit auch vor kleinen Händen ganz sicher versteckt.
  • Eine Sprossenwippe zum Balancieren*, die aber auch gewendet und als eine Brücke zum Rüberklettern verwendet werden kann.
  • Kleine, echte Gartenwerkzeuge*.
  • Passend dazu eine Tüte Erdnuss-Aufzuchtset*.
  • Bunte Wikki-Sticks*: mit Wachs überzogene Schnüre, die man nach Belieben biegen und formen, zuschneiden und kneten und daraus spannende Kreationen machen kann.

Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Wenn Du ein mit einem *(Stern) markiertes Produkt erwirbst, erhalte ich eine kleine Provision. Für Dich entstehen dabei jedoch keine höheren Kosten.

... sage ich mir selbst als ein Mantra, während ich im Vorraum stehe und das Stillleben betrachte, das meine 8-jährige Tochter hinterließ. Ihre Schuhe liegen verstreut auf dem Boden: der linke gleich bei der Eingangstür, der rechte 1 Meter weiter in der Ecke. Ihre Jacke hängt diesmal zwar auf einem Kleiderbügel, gibt aber mit dem, nach innen gestülpten Ärmeln und nur durch die Nackenschlaufe gesteckten Bügelhaken ein recht ramponiertes Abbild her. Und wie der Roller in der Mitte vom Raum zum Stillstand kam, davon scheint eine lange Spur aus Erdklumpen zu zeugen.


Seit 5 Wochen sitzen wir mittlerweile wegen Corona zu Hause in der Isolation fest. Das heißt, die Kinder und ich, denn mein Ehemann muss nach wie vor in die Arbeit fahren. Tagsüber bin ich also alleine mit den Kindern und versuche, neben dem ganz gewöhnlichen Haushalt, meinem Schulkind Darbietungen zu geben, oder es zu managen, damit es gut alleine arbeiten kann, während ich seinem kleinen Bruder mit möglichst sinnvollen Aufgaben bei Laune zu halten versuche. Und wenn ich dann noch eine halbe Stunde am Tag finde, wo es im Haus tatsächlich etwas ruhiger ist, setze ich mich zum Laptop, um meine Eltern-Webinars zu planen und hier meine Gedanken abzutippen. Randnotiz: Diesen Beitrag habe ich vor gut einer Woche angefangen zu schreiben. So viel zum Thema ruhigere Minuten im Haus...

Vor mehr als einem Jahr pflanzte mir meine Freundin Saskia von "a lovely journey" die Idee in den Kopf, einen eigenen Online-Shop aufzumachen. Einen Ort, wo ich all meine Ideen und Empfehlungen übersichtlich sammeln und einfach auffindbar machen könnte. Ich überlegte lange, wie ich das konkret angehen könnte und welche Möglichkeiten mir überhaupt zur Verfügung stehen.

Ich setzte mich hin und recherchierte nach technischen Möglichkeiten; überlegte genau, welche Struktur ich meinem Shop geben möchte, so dass es Sinn macht und es übersichtlich wird; was ich überhaupt als "Montessorianerin" und Pädagogin empfehlenswert finde. Denn mein Ziel war nicht, mehr Geld mit dem Bloggen zu verdienen, sondern vor allem euch etwas Sinnvolles bereitzustellen.

Ich verbrachte ein halbes Jahr damit, meinen Shop aufzubauen. Jeden Tag saß ich mehrere Stunden vor dem Laptop und recherchierte nach passenden Produkten. Ich sortierte mein Inventar und wählte wirklich mit Sorgfalt und dem Blick auf die kindliche Entwicklung aus, was in meinem Shop einen Platz findet. Und vieles, was nicht im Shop anzufinden ist, ist tatsächlich aus gutem Grund nicht dort. Bei der Erstellung und Pflege dieses Sortiments schöpfe ich vor allem aus dem Wissen, das ich während meiner Ausbildung und der Arbeit in den Montessori-Einrichtungen sowie durch unsere Homeschooling Erfahrung aufgebaut habe.

Mehr als nur mein Beruf


Ich bin wirklich stolz auf meinen kleinen Affiliate-Online Shop und steckte aus Überzeugung so viel Zeit, Mühe und ja, auch Geld in diesen Shop. Ebenso wie ich es bei meinem Blog tue. Weil die Montessori-Pädagogik für mich viel mehr ist, als nur mein Beruf oder ein Blog-Thema. Mein Blog (und ja, damit auch mein Shop) ist für mich mehr, als eine einfache Online Plattform. Es ist mein persönliches Tagebuch einer jahrelangen Arbeit. All mein Wissen, meine Erfahrung und vor allem meine Begeisterung stecken dort in jeder Zeile. Es ist mein persönliches Wachstum, das ich hier mit Euch teile. Es ist die Essenz dessen, was ich tagtäglich genau so lebe, was mich Tag für Tag bereichert und was ich daher so unglaublich gerne hier zeige und in das ich daher so viel Zeit und Arbeit investiere.

Was mir diese Arbeit hier seit geraumer Zeit so schwer macht sowie immer mehr meine Freude vom Bloggen nimmt und es letzte Woche tatsächlich auf die Spitze getrieben hat, ist, wenn ich sehe, wie dieser Blog und auch mein Shop missbraucht werden.

Wenn Inhalte vom Blog oder gar der gesamte Shop von Menschen als Vorlage genommen wird um dann im Hobbybereich das selbst zu schreiben oder einen quasi identischen Affiliate-Shop aufzumachen. Nicht nur mit den gleichen Kategorien, sondern auch noch mit den selben Produkten. Jedoch ohne qualifizierte Fachkenntnisse über die Montessori-Philosophie und wie sie konkret angewendet wird.

Ja, das trifft mich persönlich sehr!

Inspiration oder Imitation?


Nicht, weil ich etwas gegen Inspiration hätte. Im Gegenteil, ich liebe es, wenn mich Texte oder Ideen von anderen auf eigene Ideen oder zu neuen Erkenntnissen führen. Ebenso liebe ich das Gefühl, wenn ich andere durch meine Arbeit hier inspirieren kann. Aber in den letzten Monaten und besonders letzte Woche, wo ich den Eindruck hatte, dass es wirklich auf die Spitze getrieben wurde, weil mein gesamter Affiliate-Shop einfach so als Vorlage für einen eigenen Online-Shop genommen wurde, musste ich doch innenhalten und mich fragen: Wo hört Inspiration auf? Und wo beginnt schamlose Imitation?

Vielleicht kann ich mit diesem Beitrag diejenigen, deren Hemmschwelle im Internet so unverschämt klein geworden ist, gar nicht erreichen. Aber ich möchte dich als Leser sensibilisieren, im Social Media Bereich etwas genauer hinzugucken und dich zu fragen, wer eigentlich hinter einem Blog oder einem Affiliate-Shop steckt?

Die Frage nach der Quelle


Hat sie/er eine qualifizierte Ausbildung genossen? Oder wenn nicht das, aber hat sie oder er ein wirklich fundiertes Wissen? Besucht diese Person Vorträge, Kurse oder lässt sich von Fachwissenden beraten? Hat diese Person Erfahrung? Kennt und benennt der Autor seine eigenen Grenzen? Woher nimmt sie/er die Ideen und Informationen? Und kann sie/er tatsächlich dafür einstehen?

Es ist mir wirklich ein Anliegen, das hier zu schreiben. Denn ich möchte, dass du die Chance hast, diese wunderbare Pädagogik besser zu verstehen. Deine Kinder besser zu verstehen und sie in ihrer Entwicklung achtsam zu begleiten. Und auch wenn der Name "Montessori" mittlerweile leider zu einem Modewort geworden ist und auch schamlos missbraucht wird, gibt es hier im Internet tatsächlich noch Menschen, Montessori-Pädagogen, die ihr Wissen, ihre Begeisterung teilen in der Hoffnung, etwas Gutes in dieser Welt beitragen zu können.


Ich hoffe, ihr hattet einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020! Um ehrlich zu sein, bedeutet für mich der Jahreswechsel weniger einen neuen Zeitabschnitt als vielmehr eine Fortsetzung, dennoch lässt mich Silvester immer wieder über den Begriff Zeit nachdenken. Denn obwohl ich versuche, diese gut einzuteilen und sie mit Dingen zu verbringen, die mir wichtig sind und obwohl ich durch das Internet und Co. eigentlich mehr Zeit gewinnen sollte, habe ich ganz oft das Gefühl, als würde mir besonders eines immer wieder fehlen: genügend Zeit.

Und dann, wenn ich Jakob, der jetzt 2,5 Jahre alt ist, beim Spielen beobachte oder aber bemerke, wie er sich in etwas vertieft, bewundere ich, mit welcher Freude er den Moment lebt. Nur im Hier und Jetzt. Und welches große Geschenk es doch ist, vom Gewicht der Zeit so unbelastet zu sein.

Interessanterweise erlebe ich das sogar noch bei Julia (bald 8 Jahre alt) sowie bei den 6-9-jährigen in der Montessori-Schule. Denn auch wenn sie schon wissen, warum es die Jahreszeiten gibt, was ein Kalender ist und sie auch die verschiedensten Zeitleisten entdecken, und obwohl sie den Tagesplan schon sehr selbstständig einhalten können, haben sie noch diese Gabe, das Hier und Jetzt zu genießen und dabei weder an später noch an früher zu denken.


Und gleichzeitig, wenn ich dann das Schulhaus am Nachmittag wieder verlasse, frage ich mich, ob Kindern in dieser zu turbulenten und schnelllebigen Welt wirklich genug Zeit gelassen wird, alles in ihrem eigenen Tempo zu entdecken. Ob sie das Lesen, Schreiben und das Rechtschreiben tatsächlich in ihrem eigenen Tempo entdecken und erlernen dürfen? Ob ihnen wirklich ausreichend Zeit für mehr Bewegung an der frischen Luft, für spannende Gespräche untereinander, für Ausflüge oder für ihr Streben nach Unabhängigkeit gelassen wird? Ob ihrem inneren Bauplan in dieser, zu sehr auf schnelle Ergebnisse fokussierten Welt überhaupt vertraut wird? Oder ob ihnen reichlich Zeit gelassen wird, diese wunderbare Gabe zu bewahren, im Hier und Jetzt zu leben?

Was ich durch Montessori verstehen und schon so oft erleben durfte, ist die Tatsache, wie unglaublich wertvoll doch Zeit ist. Wie unglaublich wichtig es ist, weniger auf Ergebnisse fokussiert zu sein, vielmehr dem Prozess selbst zu vertrauen. Auch wenn diese über Jahre lang dauern kann. Als Julia vor 3 Jahren, damals noch im Kinderhaus, mit dem Material zur analogen Uhr arbeitete weil diese sie interessierte, sie dennoch die Uhr nicht ablesen konnte, fragte ich mich: Warum kann sie die Uhr nicht ablesen, wenn sie doch im Kinderhaus mit dem Material selbstständig arbeiten kann?

Und Jahre danach machte es einfach bei ihr Klick und sie las die analoge Uhr ab. Aber vielleicht kam es nur mir so vor, als wäre es einfach nur ein Klick bei ihr gewesen und in Wirklichkeit saugte sie all die Jahre alles in sich auf. Stück für Stück. All die kleinen Erkenntnisse durch diese wunderbar durchdachten Montessori- Materialien, oder durch die Erfahrungen mit der Uhr im Alltag, durch mein Vertrauen und ganz einfach... durch mehr Zeit. Denn was ich damals vor 3-4 Jahren nicht bedacht habe, ist, dass das Konzept der Zeit etwas sehr abstraktes ist und es braucht tatsächlich mehr Zeit und vor allem mehr Erfahrung für Kinder, ein Zeitgefühl zu bekommen - zu verstehen, was 10 Minuten, was morgen, gestern und heute bedeuten oder wie die Uhr und wie ein Kalender funktionieren.


Bereits während der Weihnachtszeit wurde ich angeschrieben, ob ich unseren Linear-Kalender für Kinder auch für 2020 hochladen würde. Selbstverständlich, denn ich liebe diesen Kalender und habe ihn auch diesmal für Julia aktualisiert! Wohlgemerkt, einen sogenannten Montessori-Linear-Kalender gibt es eigentlich nicht. Da aber dieser Kalender so schlicht und übersichtlich gestaltet ist (Isolation der Eigenschaft), die Zeit tatsächlich linear darstellt, finde ich ihn ganz im Sinne der Montessori-Pädagogik. Außerdem fand ich es immer so schön, dass Julia den Kalender mit ihren eigenen Zeichnungen (und mit ihren eigenen Ideen) selbst gestalten bzw. wegen der linearen Anordnung der Tage auch immer wieder nachzählen konnte, wie oft sie noch bis zu einem bestimmten Ereignis schlafen musste.


Die 4 bunten Punkte markieren die Tage zur Sonnenwende, die Wochen machte ich durch stärkere Linien sichtbar. Auch die Buchstaben sind in einem anderen Design, die auch für Erstlesekinder geeignet sind, da die Buchstaben "l" und auch "t" besser erkennbar sind. Und da dieses Jahr ein Schaltjahr und daher etwas ganz besonderes ist, habe ich auch den 29. Februar extra markiert. Hier könnt ihr, wie gewohnt, unseren Linear-Kalender für 2020 kostenlos herunterladen.