Vor mehr als einem Jahr pflanzte mir meine Freundin Saskia von "a lovely journey" die Idee in den Kopf, einen eigenen Online-Shop aufzumachen. Einen Ort, wo ich all meine Ideen und Empfehlungen übersichtlich sammeln und einfach auffindbar machen könnte. Ich überlegte lange, wie ich das konkret angehen könnte und welche Möglichkeiten mir überhaupt zur Verfügung stehen.

Ich setzte mich hin und recherchierte nach technischen Möglichkeiten; überlegte genau, welche Struktur ich meinem Shop geben möchte, so dass es Sinn macht und es übersichtlich wird; was ich überhaupt als "Montessorianerin" und Pädagogin empfehlenswert finde. Denn mein Ziel war nicht, mehr Geld mit dem Bloggen zu verdienen, sondern vor allem euch etwas Sinnvolles bereitzustellen.

Ich verbrachte ein halbes Jahr damit, meinen Shop aufzubauen. Jeden Tag saß ich mehrere Stunden vor dem Laptop und recherchierte nach passenden Produkten. Ich sortierte mein Inventar und wählte wirklich mit Sorgfalt und dem Blick auf die kindliche Entwicklung aus, was in meinem Shop einen Platz findet. Und vieles, was nicht im Shop anzufinden ist, ist tatsächlich aus gutem Grund nicht dort. Bei der Erstellung und Pflege dieses Sortiments schöpfe ich vor allem aus dem Wissen, das ich während meiner Ausbildung und der Arbeit in den Montessori-Einrichtungen sowie durch unsere Homeschooling Erfahrung aufgebaut habe.

Mehr als nur mein Beruf


Ich bin wirklich stolz auf meinen kleinen Affiliate-Online Shop und steckte aus Überzeugung so viel Zeit, Mühe und ja, auch Geld in diesen Shop. Ebenso wie ich es bei meinem Blog tue. Weil die Montessori-Pädagogik für mich viel mehr ist, als nur mein Beruf oder ein Blog-Thema. Mein Blog (und ja, damit auch mein Shop) ist für mich mehr, als eine einfache Online Plattform. Es ist mein persönliches Tagebuch einer jahrelangen Arbeit. All mein Wissen, meine Erfahrung und vor allem meine Begeisterung stecken dort in jeder Zeile. Es ist mein persönliches Wachstum, das ich hier mit Euch teile. Es ist die Essenz dessen, was ich tagtäglich genau so lebe, was mich Tag für Tag bereichert und was ich daher so unglaublich gerne hier zeige und in das ich daher so viel Zeit und Arbeit investiere.

Was mir diese Arbeit hier seit geraumer Zeit so schwer macht sowie immer mehr meine Freude vom Bloggen nimmt und es letzte Woche tatsächlich auf die Spitze getrieben hat, ist, wenn ich sehe, wie dieser Blog und auch mein Shop missbraucht werden.

Wenn Inhalte vom Blog oder gar der gesamte Shop von Menschen als Vorlage genommen wird um dann im Hobbybereich das selbst zu schreiben oder einen quasi identischen Affiliate-Shop aufzumachen. Nicht nur mit den gleichen Kategorien, sondern auch noch mit den selben Produkten. Jedoch ohne qualifizierte Fachkenntnisse über die Montessori-Philosophie und wie sie konkret angewendet wird.

Ja, das trifft mich persönlich sehr!

Inspiration oder Imitation?


Nicht, weil ich etwas gegen Inspiration hätte. Im Gegenteil, ich liebe es, wenn mich Texte oder Ideen von anderen auf eigene Ideen oder zu neuen Erkenntnissen führen. Ebenso liebe ich das Gefühl, wenn ich andere durch meine Arbeit hier inspirieren kann. Aber in den letzten Monaten und besonders letzte Woche, wo ich den Eindruck hatte, dass es wirklich auf die Spitze getrieben wurde, weil mein gesamter Affiliate-Shop einfach so als Vorlage für einen eigenen Online-Shop genommen wurde, musste ich doch innenhalten und mich fragen: Wo hört Inspiration auf? Und wo beginnt schamlose Imitation?

Vielleicht kann ich mit diesem Beitrag diejenigen, deren Hemmschwelle im Internet so unverschämt klein geworden ist, gar nicht erreichen. Aber ich möchte dich als Leser sensibilisieren, im Social Media Bereich etwas genauer hinzugucken und dich zu fragen, wer eigentlich hinter einem Blog oder einem Affiliate-Shop steckt?

Die Frage nach der Quelle


Hat sie/er eine qualifizierte Ausbildung genossen? Oder wenn nicht das, aber hat sie oder er ein wirklich fundiertes Wissen? Besucht diese Person Vorträge, Kurse oder lässt sich von Fachwissenden beraten? Hat diese Person Erfahrung? Kennt und benennt der Autor seine eigenen Grenzen? Woher nimmt sie/er die Ideen und Informationen? Und kann sie/er tatsächlich dafür einstehen?

Es ist mir wirklich ein Anliegen, das hier zu schreiben. Denn ich möchte, dass du die Chance hast, diese wunderbare Pädagogik besser zu verstehen. Deine Kinder besser zu verstehen und sie in ihrer Entwicklung achtsam zu begleiten. Und auch wenn der Name "Montessori" mittlerweile leider zu einem Modewort geworden ist und auch schamlos missbraucht wird, gibt es hier im Internet tatsächlich noch Menschen, Montessori-Pädagogen, die ihr Wissen, ihre Begeisterung teilen in der Hoffnung, etwas Gutes in dieser Welt beitragen zu können.