Zurzeit sind dies ihre Lieblingsbücher. Bücher über Vögel, über Kinder und über den Schnee und die Winterzeit. Es gibt Tage, da bittet sie uns diese mindestens 5 mal gemeinsam mit ihr anzuschauen und ihr vorzulesen.

Auch ich liebe diese Bücher, ganz besonders die von Gerda Muller, einer niederländischen Buchautorin, die ihren Beruf, Kinderbücher zu illustrieren, ihr Leben lang mit Herz und Seele ausübte. Ihre Zeichnungen sind atemberaubend schön. Für die lebensgetreuen Zeichnungen verwendet sie in der Regel Grafit- und Sepiastifte, Details hebt sie mit Wasserfarben, Öl, Pastell, Buntstiften und Lithographien hervor. Das besondere an dieser Serie ist auch, dass in den Büchern keine Texte vorhanden sind. Diese sind aber auch nicht nötig, denn jede einzelne detailreiche Illustration ist eine Geschichte für sich.


Dieses Buch ist ganz hoch oben auf meiner Favoriten-Liste. Was war hier bloß los? erzählt ganz ohne Texte eine Geschichte über einen Jungen und seinen Hund, die einen Spaziergang in der schneebedeckten Landschaft unternehmen, allerdings sieht man weder den Hund, noch den Jungen, lediglich ihre Spuren. "Spuren die vor dem Bett beginnen, ins Bad und zum Frühstückstisch führen und dann zur Tür hinaus in den Schnee. Zuerst sind es Spuren nackter Füße, dann die von Hausschlapfen, schließlich die von Stiefeln. Draußen gesellen sich Hundespuren dazu, später die einiger Vögel und natürlich jene Spuren, die Rückschlüsse auf das Tun der Hauptfigur zulassen." (der Verlag)


Bei jedem gemeinsamen Buchanschauen ist die Geschichte etwas anders, da wir von Mal zu Mal neue Details entdecken. Daher sorgt dieses Buch auch enorm für die Wortschatzerweiterung. Gelegentlich beobachte ich sogar, dass meine Tochter in ihrer Leseecke hockend sich das Buch selbst "vorliest" und nicht selten, dass beim abendlichen gemeinsamen Buchlesen nach der letzten Seite mir zugeflüstert wird: "Bitte noch einmal, Mama."


Die weite Reise der Mauersegler von Anne Möller ist ein Sachbilderbuch mit wunderbaren Zeichnungen, das in Zusammenarbeit mit Fachleuten der Schweizer Vogelwarte Sempach entstanden ist. Es erzählt über das faszinierende Leben dieser Zugvögel, vom Schlüpfen aus dem Ei bis zu ihrer eigenen Zeit als Eltern oder wie sie fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen. Sie sind Meister der Lüfte, sie schlafen sogar im Flug und in der kalten Jahreszeit starten sie ihre lange Reise nach Afrika. Am Ende des Buches gibt es sogar eine Anleitung zum Bauen eines Mauerseglerhauses, das an der Hausmauer montiert werden kann um den Vögeln einen Nistplatz zu ermöglichen.

Mit diesen Kinderbuchempfehlungen schreibe ich nun hier im Blog den letzten Beitrag dieses Jahres. Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und die allerbesten Wünsche für das Jahr 2015! Prosit Neujahr!


Der erste Schnee dieses Winters fiel gestern sanft herunter. Endlich! Wir haben schon so sehr auf einen weißen Winter gehofft! Gleich am Vormittag zogen wir unsere Schianzüge an, um die weiße Pracht aus der Nähe zu bewundern und zu genießen.


Dies war der erste richtige Schnee-Engel ihres Lebens.


Es sind herrliche Feiertage, abseits von Terminen, Hektik oder ermattenden Stundenplänen. Wir genießen die Ruhe, das Zusammensein und die wohltuenden Ausflüge in die Natur.


Wir nutzen die Zeit, das neue Memory-Spiel auszuprobieren, welches ihr das Christkind gebracht hat. Sie interessiert sich zurzeit verstärkt für Vögel, so war dieses Geschenk mit den wunderbaren Zeichnungen von Johann Friedrich Neumann genau richtig.


Obwohl sie die Kinder aus ihrer Kinderkrippe vermisst, genießt sie die Zeit zu Hause sehr. Sie ist stets beschäftigt, macht es sich in ihrer Leseecke bequem, schraubt oder sortiert, denkt sich eigene Spiele aus und sorgt liebevoll für ihre Puppe.


Ihre neue Lieblingsecke: auf der Treppe neben dem CD-Player. Da ihre Begeisterung für Musik unersättlich ist, bekam sie eine CD mit klassischer Musik für Kinder, sowie einen Kinderkopfhörer für Autofahrten, der allerdings ebenso gerne auch zu Hause eingesetzt wird.

Ich habe diese Ruhe in den letzten Monaten schon sehr vermisst und sie tut mir jetzt so richtig, richtig gut. Vielleicht ist es auch die Gewissheit, mich von der Regelschule endlich loslösen zu dürfen und das zu machen, was mir mein Herz diktiert. Obwohl das neue Jahr recht munter beginnen wird, freuen wir uns darauf riesig!


Ein Kleinkind kurz vor seinem 3. Geburtstag ist zu so manchem fähig. Es wird von Monat zu Monat stärker und geschickter und sucht regelrecht die Herausforderungen des Alltags. Daher braucht es Aufgaben, die es zufrieden stellen. Ein wesentlicher Teil seines Alltags ist produktive Arbeit in der es seine Fähigkeiten steigern kann und das Gefühl erlangt, etwas wichtiges für die Gemeinschaft zu verrichten.

"Die Aufgabe des Kindes besteht darin, den Menschen zu schaffen, zu dem es werden muss. Während Erwachsene arbeiten, um ihre Umwelt zu verbessern, arbeiten Kinder, um sich selbst zu verbessern. Haushaltstätigkeiten sind genau das, womit sich Kinder in diesem Alter (1-4 Jahre) gerne beschäftigen wollen: Tätigkeiten, bei denen sie ihre Muskeln anstrengen können und die zu sichtbaren Ergebnissen führen, die sowohl den Kindern selbst als auch den Menschen in ihrer Umgebung nützlich sind."

Julia liebt es bei der Hausarbeit mitzuhelfen. Ganz besonders beim Kochen. Früher hatte sie nur einen Tritthocker vom Möbelschweden in der Küche um den Arbeitstisch zu erreichen, doch aus Platzmangel und wegen ihres zunehmenden Bedürfnisses nach Bewegung ließen wir uns eine andere Lösung einfallen.


Wir richteten ihr direkt neben der Küche ihren eigenen kleinen Arbeitsbereich ein. Er besteht aus 2 NORNÄS von IKEA die genau die passende Höhe haben und die wir zusätzlich mit jeweils einer Holzplatte als Ablage ergänzten. Einige Utensilien stehen ihr in kleinen Körbchen oder auf einem Tablett bereit, Geschirr und Besteck liegen nach wie vor in einer der unteren Schubladen in der Küche. Auch ihr Putz-Kasten findet hier Platz, Kehrwerkzeug und Schürzen hängen auf einer für sie gut erreichbaren Hakenleiste in der Ecke.


Sie liebt ihre eigene kleine Küche sehr. Sie richtet sich alles selbst her was sie zum Arbeiten braucht: holt sich einen Teller und das Schneidebrett aus der Küchenschublade, den Schäler und das Messer aus dem Körbchen und schleppt sogar ihren kleinen Sessel vom Schreibtisch her um bei der Arbeit bequem sitzen zu können.

So kann sie eine Aufgabe in der Küche von Anfang bis zum Ende wirklich selbstständig verrichten. Sie hat hier nicht nur endlich ausreichend Platz, sondern auch mehr Zeit und genügend Bewegungsfreiheit. Ihr Tritthocker steht nach wie vor in der Küche, wird allerdings nur noch benützt zum Wasser holen, den Kühlschrank zu bedienen oder gemeinsam mit mir beim Herd zum Tee oder Suppe zu kochen.


Sie schält Karotten und Weißwurzeln für die Mittagssuppe. Aber für sie ist diese Arbeit eine ganz andere als für mich. Sie tut dies mit Begeisterung, mit Freude, mit allen Sinnen und ganz darauf konzentriert, die kleinen Hände geschickt einzusetzen.


Ich beobachte auch, dass die Bewältigung solcher Aufgaben ihren Charakter von Mal zu Mal stärkt. Sie geht mit den Werkzeugen und mit den Lebensmitteln sehr achtsam um. Sie arbeitet ruhig, mit langsamen Bewegungen und achtet sogar darauf, das Essen ästhetisch anzurichten. Sie gewinnt dadurch einen ganz anderen Zugang zu ihrer Nahrung.


"Praktische Arbeit hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Durch sie erhalten Kinder das Leben in ihrer Umgebung aufrecht und machen sich anderen nützlich. Sie spüren, dass sie gebraucht werden, und entwickeln ein Gefühl der Verantwortung für die Umgebung, in der sie leben und handeln. Ihr Ich entwickelt sich weiter und wird durch ihre wachsenden motorischen Fähigkeiten gestärkt, die auf diese Weise in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Selbstentfaltung der Kinder dienen."

Zitate von Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen

P.S.: Ich möchte mich bei Euch für Eure liebevollen Glückwünsche auf Facebook recht herzlich bedanken! DANKESCHÖN! Dass sich so viele liebe Menschen mit mir freuen, macht diese Freude so viel schöner! Ich kann es kaum erwarten in der Montessori-Schule das Team und die Kinder besser kennen zu lernen! Auch Julia startet gleichzeitig mit mir, allerdings im Kinderhaus, das neue Jahr beginnt also recht vielversprechend.

Es ist schon einige Wochen her, dass ich mich hier gemeldet habe, dies ist allerdings ausschließlich dem turbulenten Alltag zuzuschreiben. Seitdem ich die Montessori-Ausbildung gestartet habe, hat sich mein Leben in so vieler Hinsicht geändert. Einerseits, weil ich meine Berufung gefunden habe, andererseits aber auch, weil ich dadurch zahlreiche neue und wertvolle Freundschaften und Kontakte gewonnen habe. So ergab sich für mich in den letzten Wochen eine wunderbare Chanche über die ich leider noch nicht allzu viel verraten darf. Aber bald mehr dazu!

Auch hier im Blog habe ich große Pläne, auch wenn diese nur in kleinen Schritten vorankommen. In den letzten Wochen steckten wir, also zwei wunderbare und kompetente Montessori-Pädagogen, eine befreundete Studienkollegin sowie meine Wenigkeit unsere Köpfe zusammen und gründeten eine Gruppe auf Facebook mit dem Namen "Montessori beginnt bei dir". Diese Gruppe ist keine Beratungsstelle, sondern ein Raum für Fragen und Gedanken, ein Ort der dabei helfen könnte Montessori besser zu verstehen. Schau vorbei und schließ dich uns an, es würde uns sehr freuen!

Noch zum Foto: dies war ein großer Moment für sie am Wochenende. Sie war das erste mal in ihrem Leben auf dem Eis und traute sich sogar meine Hand kurz loszulassen.

Eine hochansteckende Hand-Mund-Fuß-Krankheit hat uns diese Woche erwischt. Bisher wusste ich gar nicht, dass es sowas gibt. Zum Glück blieben uns so richtig schmerzhafte Blasen an Gliedern und im Mundbereich erspart, dennoch verbrachten wir den Großteil der Woche unter Quarantäne. Langweilig wurde es uns aber nie und wir genossen das Miteinander-Sein.

Ihre Begeisterung für Zahlen wächst rastlos von Woche zur Woche. Sie zählt die Äpfel und Birnen, die wir in unseren Einkaufskorb legen, die Servietten, die wir zum Tischdecken brauchen, ihre Finger und auch meine oder die U-Bahn Stationen, bis wir aussteigen müssen. Ich habe ihr das Buch Zehn Blätter fliegen davon von Anne Möller bestellt, ein wirklich empfehlenswertes Buch mit wundervollen Illustrationen. Sie legt Muggelsteine auf die illustrierten 10 Weidenblätter und zählt diese laut ab. 


Ich fand in einem amerikanischen Online Shop ein richtig nettes Steckspiel, doch zu unserem Pech liefert die Firma nicht nach Österreich. Also bastelte ich ihr ein eigenes Spiel. Die Ziffern fertigte ich aus Filz an, so dass sie mit den Fingerspitzen über diese streichen kann. Sie war überglücklich als ich es ihr zeigte und steckt die Stöpseln seither jeden Tag ein und aus. Und weil sie zurzeit die Null am interessantesten findet, habe ich ihr auch einen Stein ohne Löcher dazugegeben.


Granatäpfelkerne auslösen. Gleicht einer halben Stunde Meditation.


Wir lieben dieses Spiel! Sie schließt fest die Augen und ertastet einen Gegenstand im Beutel. Dann errät sie was es sein könnte, zieht ihn heraus und dann bin ich an der Reihe. Ich lege immer Gegenstände in den Beutel, die sie gut kennt und die sich unterschiedlich anfühlen.


Das ist aus unserer Käferbohne geworden: Eine prächtige junge Pflanze. Ein neues Leben, das wir nun in einen Topf voller schwarze Erde steckten.

Unsere Wohnung ist nicht sehr groß, wir leben auf knapp 74 Quadratmetern auf 2 Ebenen verteilt. In einem Jahr können wir endlich in unser neues größeres Heim einziehen, bis dahin versuchen wir das Beste aus dieser räumlichen Situation zu machen. Wir richteten unser kleines Zuhause Montessori-inspiriert ein und können seither jeden Tag feststellen, wie unglaublich viel so eine vorbereitete Umgebung für unsere Tochter bedeutet. Sie liebt ihre kleinen Ecken und Möbel, denn diese tragen viel zu ihrer Selbstständigkeit bei. Es ist schon über ein Jahr her, dass ich unser Zuhause gezeigt habe. Seitdem hat sich einiges hier verändert, also fand ich, es wird Zeit für ein kleines Update:

Vorzimmer


Im Vorzimmer haben wir ihr einen kleinen Ablagetisch vom Möbelschweden eingerichtet. Unter dem Tisch und im Fach stehen ihre Schuhe und Stiefel, sowie ein Korb mit Hauben, Schals und Handschuhen. Auch Haarbürsten und Spangen braucht unsere Tochter hier tagtäglich, daher stehen diese in einem kleinen Körbchen auf dem Tisch bereit. Auf ihren Wunsch hin besorgte ich auch eine große Schuhputzbürste, mit der sie ihre Stiefel endlich ordentlich schrubben kann. Zum Sitzen bekam sie einen Kinderstuhl vom Möbelschweden, dessen Beine wir etwas abgesägt haben. So kann sie mit ihren Füßen den Boden bequem erreichen, was beim selbstständigen An- und Ausziehen ein großer Vorteil ist. In den kleinen Spiegelkacheln in Augenhöhe an der Wand kann sie ihre Haare, ihre Haube oder ihren Schal noch einmal richten bevor wir das Haus verlassen.

Wohnzimmer


Ihr Regal stand früher in Küchennähe. Um mehr Raum und Licht zu gewinnen siedelten wir das Regal zum Fenster rüber. Obwohl ich einst andere Regale für unsere Tochter im Sinn hatte, muss ich gestehen, mit diesen vom Möbelschweden sind wir recht zufrieden. Die Regalböden sind verstellbar, so dass sie leicht an ihre Körbchen und Tabletts herankommt, aber geräumig genug um dessen Inhalt problemlos zu erkunden.


Sie singt und hört leidenschaftlich gern Lieder. In ihrem Zimmer im oberen Stock hat sie einen eigenen CD-Player, hier unter haben wir ein gemeinsames Gerät. Dies stand bisher ganz oben auf dem Regal und sie musste ihr kleines Stockerl aus der Küche mühevoll durch das Wohnzimmer schieben um es bedienen zu können. Also stellten wir den CD-Player auf einen kleinen Tritthocker, damit sie endlich CD-s wechseln und abspielen kann ohne vorher das Stockerl schleppen zu müssen.


Vor der Treppe hat sie auch einen langen Schreibtisch stehen. Da sie gerne schneidet und Buntstifte spitzt, habe ich ihr unter ihren Tisch einen kleinen Papierkorb hingestellt. Gesammelte Kastanien, Schneckenhäuser aber auch Pflanzen die sie regelmäßig pflegt stehen hier als Tischschmuck. Die kleinen herzförmigen Tischdecken sind von meiner lieben Schwester und Julias Taufpatin selbst genäht worden und sind, wie ich finde, ein richtig hübscher Blickfang.

Leseecken


Kleine Ruheoasen, die zum Lesen einladen hat sie sowohl in ihrem Zimmer, als auch im Wohnzimmer neben der Couch. In erster Linie aus Platzmangel bekamen die Kinderbücher einen Korb, mittlerweile finde ich diese Lösung aber ziemlich praktisch. Auch sie liebt diese Körbchen und rückt sie gelegentlich zur Couch.


Neben der Leseecke im Wohnzimmer hat sie auch einen Hängesessel. Hier lässt es sich ebenso gemütlich Bücher lesen.

Küche


Gemeinsames Kochen und Jause vorbereiten stehen ganz oben auf ihrer Lieblingsaktivitätenliste. Sie steht dann auf ihrem Tritthocker (der einst der "Lernturm" war) und schält mit mir Champions, löst Zuckererbsen aus oder rührt Eier und hilft beim Panieren. Allerdings ist unsere Küche nicht sehr geräumig, sodass wir ihr zusätzlich zum Tritthocker auch diesen kleinen Arbeitsbereich eingerichtet haben. So kann auch sie in Ruhe arbeiten und hat außerdem viel mehr Bewegungsfreiheit.


Ich liebe diese kleinen Tische, die im Geschäft als Beistelltischchen verkauft werden. Sie haben die passende Höhe und können außerdem ganz schnell zusammenge- oder verschoben werden. Beim Baumarkt besorgten wir noch zusätzlich zwei dünne Holzplatten und bastelten daraus Regalböden für die Küchenutensilien.


Besen, Schürze und Schaufel hängen auf einer einfachen, für sie leicht erreichbaren Hakenleiste. Wir wollten ihr diesen Bereich besonders hübsch einrichten und hängten Fotos in ihrer Augenhöhe an die Wand und legten einen kleinen Teppich vor dem Tisch hin, wo sie meistens steht.


Hier kann sie Geschirr abwaschen, Champions und Gemüse schälen oder schneiden. In den Körbchen liegen Teller, Schneidebrett und andere Werkzeuge bereit. Das scharfe Messer im obrigen Foto allerdings nicht, das muss sie aus der Küchenschublade mit mir gemeinsam holen.

Badezimmer


Mittlerweile erreicht sie den Wasserhahn im Badezimmer auf einem Hocker stehend problemlos. Zum Händewaschen reicht es, aber zur täglichen Gesichtswäsche nicht. In dem großen Spiegel über den Waschbecken kann sie sich noch nicht betrachten, deshalb richteten wir ihr einen eigenen Waschtisch ein.


Hier stehen ihr außer einer kleinen Seife und Nagelbürste auch ein Haarkamm, ihre Zahnbürste und ein Spiegel in Augenhöhe bereit. Ein kleines Handtuch hängt gegenüber auf einem für sie gut erreichbaren Haken.


Sie liebt diesen Waschtisch und wiederholt gerne ihre kleine Waschzeremonie, einfach nur um des Tuns willen. Was ihr offensichtlich viel Freude bereitet, ist die Herausforderung, das Wasser zu tragen und zu gießen .... und natürlich das Plantschen.

Garderobe


Ihr Kleiderschrank ist auf 4 Regalböden im Einbauschrank beschränkt. Solange sie den Griff der Schranktür nicht erreichen konnte, befestigten wir eine Schnur daran, woran sie ziehen konnte. Heute braucht sie diese Schnur aber nicht mehr.


Ihre Klamotten ordnete ich nach Regen-, Wind- und Sonnentagen und klebte kleine Fotos hin, damit sie sich leichter zurechtfindet.

Schlafzimmer


Da es für das floor bed auf dem Boden immer kälter wurde und sie auch bereits viel gewachsen ist, beschlossen wir, ihr ein Bett zu kaufen. Wir suchten eines, das die passende Höhe zum Runtersteigen hat, das in ihr kleines Zimmer passt und auch preisgünstig ist, wurden aber nicht fündig. Also besorgten wir ihr ein Bett vom Möbelschweden und sägten auch dessen Beine etwa um 15 cm kürzer. Ganz unkompliziert. Sie beharrt darauf in iherm eigenen Bett einzuschlafen, aber was die Nächte betrifft, ist es im Familienbett natürlich viel kuscheliger.

All die kleinen Möbel und die mit Liebe gestalteten Details verhelfen ihr tagtäglich zu immer mehr Unabhängigkeit. Die Wohnung so nach Montessori einzurichten war weder teuer noch in der Beschaffung aufwendig. Bei den Details gaben wir uns natürlich viel Mühe, aber das war es uns wert. Sie liebt ihre kleinen Einrichtungen und gebraucht sie für echte alltägliche Arbeiten. Und wenn ihr etwas gelingt, wenn sie für sich selbst sorgen konnte, ist sie so stolz und hat die Zuversicht gewonnen, fähig zu sein. Genau darauf kommt es an.

"Wenn wir die Umgebung des Kindes sorgfältig vorbereiten, so ist dies schon eine große Aufgabe, da es sich darum handelt, eine neue Welt zu schaffen: die Welt der Kinder." Maria Montessori: Dem Leben helfen

Letzte Woche fragte sie mich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, was ein Kaktus ist. Ich nehme an, sie hat darüber von einem anderen Kind in der Kinderkrippe gehört.
 

Heute überraschte ich sie mit ihren eigenen vier Kakteen, denen wir gemeinsam ein neues Zuhause gegeben haben. Sie legte die Kieselsteine so behutsam um die Kakteen herum. Es war herrlich sie dabei zu beobachten und den Ausdruck auf ihrem Gesicht zu sehen und dasselbe zu fühlen: respekvolle Bewunderung für diese seltsamen Lebewesen.


Vor 5 Tagen steckten wir diese Käferbohne in ein kleines Glas und umhüllten sie mit Watte. Jeden Tag goßen wir gemeinsam Wasser auf die Watte um die Bohne feucht zu halten. Gestern entdeckten wir den aufbrechenden winzigen Keim. Unsere Bohne ist zum Leben erwacht! Auch heute beobachtete sie die Bohne und stellte mit Freude fest, dass der Keim viel gewachsen ist.


Dieses Kunstmemory mit Werken von Dürer fand ich in einem der bekanntesten Kunstmuseen Wiens, in der Albertina und wir lieben es! Das Memory spielt sie eigentlich alleine und sucht die Paare gerne auch so, dass sie dabei alle Karten aufdeckt.
 
 
Obwohl wir endlich einen neuen Geschirrspüler haben (der nur noch auf seine Montage wartet), werden wir das Geschirrwaschen mit der Hand nicht aufgeben. Es ist so eine entspannende Arbeit für uns beide! Sie wäscht Geschirr in ihrer großen Wanne und ich in der Spüle in der Küche. Wir reden dabei kaum, man hört nur das Plantschen des Wassers und das Klirren des Geschirrs. Und George Winston aus dem CD-Player.

Am Wochenende plane ich, Euch erneut auf einen Rundgang durch unser Montessori-inspiriertes Zuhause mitzunehmen, denn im letzten Jahr hat sich hier das eine oder andere verändert. Ich freue mich schon darauf! :)