Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen: Zeichnen. Sie zeichnet gerne Häuser, Wolken, Blumen und Menschen und all ihre Eindrücke und Erlebnisse. Sie fragte mich, wie sie einen Apfel mit Kernen zeichnen sollte und schließlich, ob ich ihr einen zeichnen könnte. Stattdessen schnitt ich 2 Äpfel quer durch und wir schauten uns das Innenleben näher an. Sie schnappte sich ein Blatt Papier und zeichnete nach, was sie sah.


Obwohl ich Holzspielzeug schöner finde, haben wir hier auch einiges aus Plastik. Auch ich habe als Kind gerne mit Lego gespielt. Zwar hatte ich nicht viel und nur eine ganz einfache Variante, konnte daraus aber alles mögliche konstruieren und war oft stundenlang damit beschäftigt. So wie sie heute. Für ihre Legosteine besorgten wir von Ikea einen robusten und hübschen Korb mit Deckel und durch den kleinen Spielteppich gehen auch die kleineren Teile nicht so schnell verloren und auch ich muss nicht ständig auf welche draufsteigen.


Auch aus Plastik und auch eine Erinnerung an meine Kindheit: die Rondi Bauscheiben. Sie hat diese während unserer Reise am Hochkönig in einem Spielzeugladen ausgesucht und mag es, am liebsten Motorräder, Blumen, Brücken und Sonnen daraus zu bauen. 


Seitdem nehmen wir diese bunten Bauscheiben, in einer kleinen, verschließbaren Box auch auf längere Autofahrten mit, um die Zeit zu überbrücken. Dazu nehmen wir auch noch ein "Licht an!"-Buch mit, wo sie mit der Papiertaschenlampe die Tiere einzeln entdecken kann und auch ihre absolute Lieblings CD, Hol dir ein Gelb aus der Sonne von Dorothée Kreusch-Jacob. Jeden Tag hört sie sich diese an und dementsprechend kennt sie bereits alle Lieder auswendig. (Hier eine leider sehr kleine Hörprobe.)



Die Wettervorhersage verspricht wieder einige sonnige Tage, dennoch bekamen wir Lust auf unsere erste Kürbiskremsuppe dieses Jahres. Sie war sehr überrascht, wie hart die Schale ist und wie viele Kerne in so einem Kürbis drinnen stecken.


Bald beginnt für sie wieder das Kinderhaus und für mich die Schule, bis dahin versuchen wir die letzten Ferientage und auch die warmen, herbstlichen Sonnenstrahlen ganz auszukosten.


Wenn Du in die Suchmaschinen von Pinterest, Instagram oder Facebook "Montessori" eintippst, werden eine ganze Reihe Blogs und Fotos mit selbstgebastelten Materialien und Aktivitäten aufgelistet. Du klickst einige Bilder an und überlegst: "Oh, wie toll! Vielleicht wäre das auch etwas für mein Kind?" Du gestaltest das Spielregal mit den selbstgebastelten oder gar gekauften Materialien, doch mit der Zeit stellst Du enttäuscht fest, dass weder das Kind, noch das Material das macht, was Du Dir erhofft hast. Warum funktioniert das alles nicht?

Ja, wie funktioniert Montessori zu Hause wirklich? Ich denke, die meisten Eltern, die sich bemühen Montessori umzusetzen, haben sich oft diese oder ähnliche Fragen gestellt. Man möchte was von all den netten Ideen aus dem Internet und diversen Büchern zu Hause ausprobieren, doch es läuft nicht ganz so, wie erwartet. Woran liegt das?

Es liegt daran, dass Montessori so viel mehr ist! Daher mein Rat: Vergiss das Spielregal und vergiss die Materialien! Zumindest fürs erste. Diese sind schön und gut, aber da fängt es nicht an. Es beginnt mit dem Verstehen, warum, weshalb, wozu es gut ist und überhaupt wie man es umsetzt. Damit meine ich nicht, dass wir Montessori zu Hause nach einem Drehbuch leben sollten, aber es macht wirklich Sinn zuerst die Grundgedanken zu verstehen.

Einst habe ich hier eine kleine Serie mit einigen Tipps gestartet, doch ich denke, es wäre sinnvoller weiter zurück zu spulen und beim Herzen dieser Pädagogik zu beginnen. Daher werde ich diese Serie neu gestalten und demnächst wieder starten. Diesmal möchte ich aber auch Euren Fragen und Beobachtungen mehr Raum geben und nach jedem einzelnen Beitrag in unserer Facebook-Gruppe "Montessori beginnt bei Dir", gemeinsam mit den anderen Administratoren eine Austauschrunde führen. Also, auf die Plätze, fertig, ... und zurück zum Start!

Gibt es Kinder, die von Magneten nicht fasziniert sind? Wie durch Zauberkräfte lassen sich damit Gegenstände bewegen, ohne einen einzigen berühren zu müssen. Ein kleiner Hufeisenmagnet, dazu noch ein Körbchen mit den unterschiedlichsten Sachen und die Anziehungskraft auf sie war perfekt.

Ich lud sie ein, den Korb und den Magneten genauer anzuschauen und nachdem ich ihr gezeigt habe, was dieser Hufeisenmagnet kann, lies sie diesen kleinen Knopfmagneten viele Minuten lang ganz begeistert auf dem Tablett herumtanzen.


Wir nahmen alles heraus und sie überprüfte, welche Gegenstände am Magnet "hängen" bleiben und welche nicht. Ich legte mehrere ähnliche Sachen in den Korb, damit sie erforschen konnte, ob alle vom Magneten angezogen werden, oder nur ganz bestimmte.


Der Magnet, den ich ihr gekauft habe ist nicht allzu stark, aber stark genug um damit einfache Experimente, wie diese durchzuführen. In den Korb kamen einige Deckel aus Plastik und aus Metall, ein kleiner Teelöffel, Korken und Muscheln, eine Münze und einige Schrauben, Tannenzapfen, ein Stein und eben ein anderer kleiner Magnet. Manchmal sucht sie sogar selbst in der Wohnung nach weiteren Gegenständen, die sie in das Körbchen legen kann. Ein spannendes Experiment, das auch zu Hause ganz einfach umgesetzt werden kann.


Wenn so junge Kinder experimentieren, geht es nicht darum, dass sie das Phänomen ganz genau verstehen. Es geht darum, dass sie machen, probieren, entdecken, zigmal wiederholen und einfach nur staunen dürfen.


Gefühlte hundert Mal am Tag stellt sie mir Fragen. Fragen nach dem Warum, dem Wie, dem Wer und dem Wann. Fragen über Fragen und ich ahne, dies ist erst der Anfang. Es gibt Tage, da wünschte ich mir, es würde ihr nur für eine einzige Stunde keine Frage mehr einfallen, und dennoch schafft sie es, auch an diesen Tagen, dass ich über ihre Fragen staune.

"Wer viel fragt, weiß mehr"

...habe ich mal auf einem Buchcover gelesen und ich finde, es ist so wahr! Ihre Fragerei begann einige Monate nach ihrem 3. Geburtstag. Sie wurde merkbar anders, viel bewusster als zuvor und begann all das, was sie bisher ganz still absorbiert hatte, auf einmal zu hinterfragen. Diese vielen Warum und Weshalb sind manchmal anstrengend, aber ich muss wirklich zugeben, sie stellt oft die genialsten Fragen. "Warum sind die Wolken grau und nicht weiß?", "Warum hat der Papa einen Bart, du aber nicht?", "Warum fällt das Fahrrad nicht hin, wenn jemand damit fährt?" und einer meiner Favoriten ist, "Warum kann ich den Mond noch immer sehen, obwohl schon die Sonne scheint?".

Ich finde, Fragen zu stellen ist gar nicht so einfach. Müsste ich auf der Stelle eine Frage über Cloud Computing formulieren, würde mir keine einzige einfallen. Ich wüsste nicht einmal, welche Worte und Fachausdrücke ich da benutzen müsste um eine Frage zu formulieren. Wenn sie mir aber am Tag gefühlte hundert Fragen stellen kann, so denke ich, weiß sie bereits eine Menge!

Warum all diese Fragen?

Sie fragt, weil sie über diese Welt staunt. Weil sie sich in dieser Welt besser orientieren möchte, weil sie ihren eigenen Platz darin zu finden versucht. Das Bedürfnis von uns allen, auch von so jungen Kindern.

In ihren Fragen entdecke ich auch viel von ihrer eigenen Persönlichkeit. So zum Beispiel auch bei ihrer Frage nach dem Fahrrad. Sie mag es nicht, hinten auf dem Drahtesel als Fahrgast mitzufahren, das Gefühl, das Fahrrad könnte beim Fahren umkippen, sie allerdings dabei ihre Füße nicht auf den Boden stellen, beunruhigt sie sehr. Sie kann blitzschnell mit dem Laufrad fahren, aber wie das geht, dass das Rad nicht umkippt, wenn die Füße den Boden nicht berühren können, beschäftigt sie sehr. (Ich denke, es ist Zeit für ihr eigenes Fahrrad.) Ihre Fragen sind nicht einfach nur Fragen. In jeder einzelnen steckt ihre eigene Individualität, ihre persönliche Note. Daher bemühe ich mich, ihren Fragen mit Respekt zu begegnen.

Mit der Antwort habe ich allerdings keine Eile

"Antworten schließen die Welt, Fragen öffnen sie. Erst, wenn einem etwas fraglich geworden ist, beginnt man weiter zu forschen... Die Fragen sind wichtiger, als die Antwort." -Lotte Ingrisch

Eines meiner Lieblingszitate, an die mich meine Dozentinnen an der Montessori-Akademie regelmäßig erinnern. Statt Antworten, stellen auch sie uns oft Fragen, die einfach Lust machen weiter zu forschen. In der Regelschule habe ich es eher umgekehrt erlebt. Dort wurden Kinder, die Fragen gestellt haben, eher als "nichtwissend" abgestempelt. Aber Antworten haben etwas Endgültiges an sich, als wäre mit einer Antwort alles schon getan. Natürlich gibt es Fragen, auf die die Antwort klar ist (denn 4 hoch 4 hoch 4 ist ... ). Es geht viel mehr darum, dem Grübeln und vor allem dem Selbst-Entdecken genügend Raum und Zeit zu lassen.

Daher versuche ich, auf ihre Fragen lieber mit einem "So weit ich weiß...", "Vielleicht..." oder "Es könnte sein..." zu antworten, um ihr nicht das Gefühl zu geben, ich wüsste alles und es gelte nur meine Antwort. Manchmal stelle ich ihr eine Gegenfrage und frage sie auch, wie sie darüber denkt. Daraus entstehen so nette Gespräche! Oft staune ich selbst und lasse sie das mit einem "Das ist aber eine interessante Frage!" wissen. Und je nach dem, was sie gerade interessiert, machen wir einen Ausflug zum Schmetterlingshaus, biete ich ihr ein einfaches Experiment oder ein passendes Buch dazu an,  einfach Möglichkeiten, wo sie selbst eine Antwort finden kann - und gefühlte 100 weitere Fragen.

Ich bewundere diese zwei kleinen Hände jeden Tag aufs neue. Sie haben immer was zu tun und suchen sich eine Herausforderung nach der anderen. Ich kann mich erinnern, als sie erst einige Monate alt war und ihre kleine geballte Faust hoch konzentriert studierte. Es war der Moment, als sie ihre Hände das erste Mal entdeckte.


Monate später verschlang sie eine weiche, geschälte Birne, die sie bereits selbst halten konnte. Sie konnte ihre Spielsachen selbst ergreifen, mit dem Zangengriff der Finger kleine Steinchen aufpicken und ein kleines Glas Wasser zum eigenen Mund führen. Dann lernte sie zu gehen und gab sich mit Steinchen sammeln und ihren Bausteinen nicht mehr zufrieden - sie suchte nach zielgerichteten Aufgaben. Sie öffnete sämtliche Schränke, leerte Schubladen aus und stopfte alles Mögliche wieder hinein. Sie zog ihre Socken aus um diese wieder anziehen zu können und liebte es, mir beim Kochen zu helfen. Sie war begeistert von der Arbeit im Haushalt.


Obwohl sie bereits 3,5 Jahre alt ist, hat diese Begeisterung kein bisschen nachgelassen. Nur dass ihre Hände viel stärker und geschickter, die Bewegungen viel flüssiger und präziser geworden sind. Kaum bin ich in der Küche, eilt sie mir nach und will mitmachen. Ich denke, diese kleinen Utensilien, wie der Handmixer oder der Gemüseschäler sind auch ein Grund, warum sie so gerne in der Küche mithilft. Sie liebt es, diese zu benutzen, weil sie ihr echte Arbeit ermöglichen um das zu meistern, was auch die "großen Hände" meistern. Sich fähig und nützlich zu fühlen.


Sie liebt es zu klettern, etwas schweres zu heben, zu tragen oder behutsam zu balancieren. Aus Matsch kleine Bälle zu formen, Gegenstände mit den Fingerspitzen zu berühren und die ganze Hand in eine Schüssel Linsen hinein zu tauchen. Eine Kurbel zu benutzen, etwas zu zerbröseln oder in winzig kleine Stücke zu schneiden; zu schrubben, zu wischen oder mit ihrem kleinen Besen den Boden zu fegen. Mit viel Sorgfalt einen Papierflieger zu falten und mit den unterschiedlichsten Materialien kleine Bücher und Bilder kreieren. Diese Hände sind ihr Werkzeug und Mittel zu ihren Gedanken, Gefühlen und ihrem Verstand.


Einfach großartig, was diese zwei kleinen Hände Tag täglich leisten - mit wie viel Freude und Bestreben sie ihre Umwelt erobern.

Ich denke, was solche kleinen Hände brauchen, sind unzählige Gelegenheiten bei welchen sie üben können und für zielgerichtete Aufgaben gebraucht werden. Gelegenheiten, die Welt um sich zu erforschen. Zu begreifen.


"Die Entwicklung der Fähigkeiten der Hand ist beim Menschen mit der Entwicklung der Intelligenz verbunden und auch mit der Entwicklung der Kultur. Man könnte sagen, dass, wenn der Mensch denkt, er mit den Händen denkt und handelt.

Beobachten wir ein dreijähriges Kind, so sehen wir, dass es stets mit etwas spielt. Das Kind ist in diesem Alter unausgesetzt tätig; es ist glücklich und unbeschwert, wenn es nur immer die Hände betätigen kann. Seine Hand wird nun das unmittelbare Werkzeug geistigen Begreifens." - Maria Montessori, Das kreative Kind

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Geflochtene Körbe und Holzschalen im Kinderzimmer finde ich nicht nur schön sondern vor allem sehr praktisch. Obwohl meine Tochter schnell ein Chaos verursachen kann, merke ich bei ihr den Anspruch auf eine ordentliche Umgebung, besonders dann, wenn sie klagt dass etwas nicht auf seinem gewohnten Platz ist. Spielsachen wirken in Körbchen so viel hübscher, übersichtlicher und einladender und nicht zuletzt ermöglichen sie es den Kindern die Spielsachen selbst aufzuräumen.

Nach meinem Beitrag über einladende Lesebereiche wurde ich mehrmals gefragt, woher wir unsere Körbe haben, also habe ich einige Fotos von Julia's Spielbereichen gemacht und auch im Internet nach schönen Körben, Schalen aber auch Spielteppichen gesucht. Macht Euch also auf unzählige Linktipps bereit.


Holzschälchen

Solche kleine Holzschalen auf dem Spielregal sind echte Hingucker und wunderbar um diverse Spielsachen darin aufzubewahren, wie etwa Dominosteine oder Kreisel. Auch für Karten, buntes Faltpapier, für Papierschnipsel beim Schneiden aber auch um zu sortieren sind diese Schalen sehr dienlich. Wir haben einige "eckige", einen mit Fächern und ein paar runde aus Home-Deko-Shops und ebenso findet man welche in diversen Möbelgeschäften, wie etwa beim Möbelschweden oder aber auch hier (Link führt zur Leiner-Websiete). Vorgestern wurde ich sogar in einem Holzspielwarengeschäft in der Innenstadt fündig. Auch des öfteren auf Flohmärkten.



Spielteppiche

Sie hat, außer in ihrem eigenen Zimmer, auch im Wohnzimmer einen Spielbereich, da sie gerne in unserer Nähe ist. In ihrem Zimmer stört es mich eher weniger, aber hier im Wohnzimmer mag ich kein Spielzeugchaos, immerhin ist es ein Raum für die ganze Familie. Daher haben wir ihr in diesem Bereich auch einige Spielteppiche und Platzdecken bereit gestellt. Die sind wirklich genial!


Ich bevorzuge eher einfärbige und hellere Teppiche statt den Bemusterten, da sie durch ihre Schlichtheit die kleinen Teile nicht so schnell "verschlucken" und auch nicht so stark ablenken. Am Anfang hatte sie zwei kleine, nicht allzu schöne, dafür aber rutschfeste und leicht aufrollbare (7) vom Möbelschweden, seitdem hat sie aber auch ein paar größere und schönere Flickenteppiche, auf denen sie auch liebend gerne Mosaikbilder auslegt. Es gibt natürlich auch preiswerte und leicht aufrollbare Montessori Arbeitsteppiche, wie etwa diesen oder diesen hier, aber auch kleinere Flickenteppiche, wie etwa dieser oder dieser sind wunderbar geeignet für den Spielbereich der Kinder.



Körbe und Kästchen

Für Körbe habe ich eine besonders große Schwäche. Dementsprechend haben wir zu Hause eine große Sammlung an geflochtenen aber auch Stoffkörbe. Ich finde auch solche mit Deckel sehr praktisch, aber offene haben den Vorteil, dass man auf den ersten Blick sehen kann, was diese beherbergen. Große Körbe mit Bausteinen oder eine Holz-Eisenbahn haben ihren Platz auf dem Boden, damit Julia den Inhalt sehen und den Korb leichter heben kann.

Wirklich preiswerte und schöne Stücke, wie unseren mit den Mosaik-Steinen drinnen, habe ich in diesem kleinen Montessori-Shop entdeckt, doch viele unserer Körbe haben wir hier (Link führt zur Kika-Webseite) gekauft. Ganz einfache Brotkörbe können allerdings ebenso hübsch auf dem Spielregal aussehen.