Jakobs Zimmer
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Meine Lieben, da bin ich wieder! Noch gerade rechtzeitig zum Herbstbeginn melde ich mich zurück aus unserer ungeplant langen (aber keineswegs langweiligen) Sommerpause. Und ich gestehe, diese Blog- und Social Media-Pause tat mir so gut! Doch in den letzten Wochen habe ich das Schreiben immer mehr vermisst und so beschloss ich, den Kopf voller Ideen, das Herz voll mit Herzensthemen und die Hände gerüstet für neue Projekte und Planungen, mich wieder an den Laptop zu setzen. Und das beste daran ist, dass ich jetzt auch tatsächlich mehr Zeit für all das habe!


Denn Anfang September startete Jakob in sein zweites Kleinkindgruppenjahr. Er ist jetzt so ziemlich genau 2 1/2 Jahre alt und in seiner Entwicklung hat sich in den letzten Monaten unglaublich viel getan. Er steckt bis zum Hals in der Autonomiephase und will alles "alleine machen", redet ganz viel und ist seit einem guten halben Jahr komplett windelfrei. Auch nachts. Der Alltag mit einem Kleinkind ohne Windeln ist so viel einfacher und für ihn so viel würdevoller. Darüber möchte ich Euch dann noch mehr erzählen und Euch auch zeigen, welche praktischen Tipps uns dabei besonders geholfen haben.


Das ist übrigens eines seiner Lieblingsmaterialien zurzeit: Die Box mit den Schrauben. Wenn er nicht gerade klettert, hüpft, seine Autos durch die Wohnung schiebt oder in der Küche etwas arbeitet, verbringt er unzählige Minuten damit, die Schrauben mit dem kleinen Schraubenzieher in und aus den passenden Öffnungen zu schrauben. Das Schrauben-Set und die handgefertigte Holzbox sind übrigens von Manine Montessori. Im Set ist auch ein Schraubenschlüssel und dazu passende Schrauben vorhanden, die ich allerdings für den Anfang für Jakob rausgenommen habe, damit er sich besser auf nur eine Aufgabe konzentrieren kann.


Was Julia betrifft, so ist sie nun offiziell ein Schulkind. Endlich! Sie besucht seit der ersten Septemberwoche eine Montessori Schule (elementary) und ist so unglaublich stolz darauf! Sie geht jeden Tag, trotz des Frühaufstehens strahlend in ihre neue Schule und kommt genauso strahlend und gesättigt wieder nachhause. Ich habe mal das Büchlein fotografiert, das sie diese Woche dort in der Schule angefertigt und auch selbst gebunden hat. Ein Büchlein über Insekten. Ich bin so dankbar dafür, dass sie den Montessori-Weg gehen kann!


Das sind ihre erste stolzen (Terrassen-)Karotten. Die Samen hat sie selbst ausgewählt und gesät und die Pflänzchen gewissenhaft gepflegt und nun sind daraus 24-25 Karotten geworden, die sie gestern geerntet hat, um einige davon in die Schule mitzunehmen. Sie bat mich allerdings, noch vorher ein Foto zu machen.


Sie besucht nun auch regelmäßig eine richtig coole Abenteuer-Wildnis-Gruppe, die ihre Schule organisiert hat. Ich bin so begeistert von dem, was sie auf diesen Wildnis-Ausflügen alles erleben kann! Bei diesen stapfen sie zB. durch seichte Sümpfe, lernen, wie sie mithilfe von Funkenschläger und Zunder ein Lagerfeuer machen können, üben den Umgang mit dem Taschenmesser,  lernen, welche Früchte und Pflanzen essbar und welche giftig sind, gehen barfuß durch den Wald und entdecken neben Tieren auch die Spuren, die Tiere in der Wildnis hinterlassen. Von ihrem ersten Wildnis-Ausflug kam sie bis hinauf zu den Oberschenkeln voll mit Schlamm, den Rucksack voller Erlebnisse und mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht nach Hause.

Montessori schreibt in ihrem Buch The Discovery of the Child: "... a child needs to live naturally and not simply to have a knowledge of nature." Wir leben zwar in einer Großstadt, aber ich denke, solche Wildnis-Abenteuer werden ihrer Bedürfnisse auf jeden Fall gerecht.



In den Sommerferien haben Jakob und Julia aus praktischen Gründen die Zimmer getauscht. Die Zimmer sind zwar gleich groß, aber das Zimmer von Julia liegt nun direkt neben dem Wohnzimmer, wo sie sich zwar zurückziehen kann, dennoch nichts vom  alltäglichen Familientrubel verpasst. Jakobs Zimmer liegt nun näher an unserem Schlafzimmer und er besteht immer öfters darauf, in seinem eigenen Bett zu schlafen. Wie die Zimmer der Kinder nun aussehen und warum in Julias Zimmer oft ein Chaos herrscht, berichte ich Euch ganz bald. (Oh, ich habe so viel zu erzählen!)


Was ich am Herbst, außer den farbenfrohen Blättern und der angenehmen Frische in der Luft so mag, sind all die leckeren Dinge, die es in den anderen Jahreszeiten sonst nicht gibt. Endlich ist die Kürbis- und Pflaumen-Zeit da und da ich neulich ein recht unfotogenes, dafür aber sehr einfaches und vielversprechendes Pflaumen-Kuchen-Rezept in einer Jamie Oliver Sendung sah, beschloss ich, es mit Jakob gemeinsam auszuprobieren.

Der Kuchen besteht eigentlich aus nur 4 Zutaten, schmeckt aber köstlich und ist blitzschnell zubereitet. Ja, auch mit einem Kleinkind an der Seite:

Wir brauchten dazu 1 Rolle Blätterteig, 2 Hände volle saftige Pflaumen, 30 ml Ahornsirup und 1 Teelöffel Zimt.


Zuerst werden die Pflaumen halbiert und entkernt. Das Entkernen überließ ich Jakob und schnitt dazu die Pflaumen in der Hälfte etwas ein, damit er besser an die Kerne herankommen kann. Dann werden die Pflaumen mit dem Zimt und Ahornsirup in einer Pfanne angebraten, bis sich der Ahornsirup karamellisiert hat. Eine runde Tortenform mit Backpapier auslegen, die süßen, angebratenen Pflaumen einfach so hineingeben und gut verteilen und dann diese mit dem Blätterteig zudecken. Dabei den Teig an den Rändern einfach in die Tortenform hineinstecken.


Dann den Kuchen bei 180°C (Umluft) goldbraun backen, aus dem Backofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Einen Teller umgekehrt auf die Tortenform legen und alles umkippen, so dass die Pflaumen oben und der Teig unten ist. Mit einer Kugel Vanilleeis serviert schmeckt dieser Kuchen am besten, da aber beide Kinder ziemlich verschnupft sind, haben wir diesmal auf das Eis verzichtet. War trotzdem lecker!

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"Schließlich krabbelt das Kind durch das ganze Haus und untersucht alles aus eigenem Antrieb. Jetzt ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie alles im Haus organisiert ist. Ergibt alles einen Sinn? Ist es einfach und funktionell geordnet? Ist es schön? Jetzt ist Gelegenheit, 'einen Platz für alles und alles an seinem Platz' zu etablieren, bevor das Kind sich selbst daranmacht, alles nach seinem Gutdünken umzuräumen." - Paula Polk Lillard; Lynn Lillard Jessen; Montessori von Anfang an (S. 66)

Jakob nimmt am Alltag immer aktiver Teil. Er beobachtet uns nicht nur beim Tun, er macht auch unsere Bewegungen nach. Auch beim An- und Ausziehen macht er immer mehr mit und mag es daher umso weniger, beim Liegen gewickelt zu werden. Da auch Julias Zimmer dringend mehr Struktur gebraucht hat und auch andere Bereiche in unserer Wohnung nicht mehr praktisch eingerichtet waren, habe ich die letzten Wochen damit verbracht, in den Räumlichkeiten alles unter die Lupe zu nehmen um es an die Kinder besser anzupassen. Und wie unser Zuhause heute aussieht, möchte ich Euch in einigen Blogbeiträgen gerne zeigen.

Auch in Jakobs Zimmer hat sich einiges getan. Er ist zwar meistens in meiner Nähe, verbringt aber auch viel Zeit in diesem Raum, der direkt neben dem Wohnzimmer und der offenen Küche liegt und wo ich ihn deshalb gut im Blickfeld habe.


Sein Bodenbett ist nach wie vor sehr simpel und wird nur tagsüber benutzt. In der Nacht, da ich ihn auch noch dann stille, schläft Jakob neben mir im Familienbett. Wenn er untertags von seinem Nickerchen erwacht, krabbelt er alleine runter und haltet nach mir Ausschau und wenn er mich "ruft", setze ich mich neben sein Bodenbett, begrüße und streichle ihn, warte aber bis er ganz munter wird und lasse ihn selbst von der Matratze runterkrabbeln.


Früher war hier ein Spiegel an der Wand und eigentlich hatte ich vor, vor diesem Spiegel eine Stange zu montieren an der sich Jakob hochziehen kann. Aber da ich dafür keine gute Lösung fand, dafür aber Jakob sich sonst überall in der Wohnung geschickt aufstellt und entlang der Möbeln trippelt, ließ ich das mit der Stange lieber bleiben. Stattdessen bekam er einen gemütlichen Weidenkorb* zum Hineinkuscheln und auch zum Rein- und Rausklettern. Auch Julia liebt diesen Korb und ganz oft finde ich die beiden hier vor, wie sie ihm Bücher vorliest.


Direkt neben dem Korb montierten wir ihm eine Bilderleiste als Buchregal, wo gerade mal 3-4 Bücher Platz haben und was für Jakob völlig ausreicht. Diese Bilderleiste ist etwas schmaler als die vom Möbelschweden und ragt daher nicht so hervor, was ich persönlich schöner finde. Wir montierten die Leiste sehr niedrig, so dass Jakob sogar beim Sitzen an seine Bücher kommt. Das war mir wichtig, weil er sich sonst hier hochziehen würde, was mir, trotz tadelloser Montage vom Ehemann, nicht sehr sicher erschien.


Er liebt seine neue Kugelbahn die er von seinem Großonkel geschenkt bekommen hat. Sie ist schlicht und unglaublich schön und auch nicht zu hoch, so dass Jakob sie bereits jetzt bespielen kann. Sie ist auch sehr robust, aber als Jakob versuchte, sich daran hochzuziehen, merkte er ganz schnell, dass das keinen sicheren Halt gibt. So kniet er nun meistens davor, um die Kugel oben in das Loch stecken zu können. Ich bestellte ihm (unglücklicher Weise) auch eine Holzkugelbahn, die allerdings noch zu groß ist, die ihm aber später, wenn er bereits gehen kann, sicher auch viel Freude bereiten wird.


Er klettert zurzeit unglaublich gerne und weil wir in der Wohnung keine Treppen haben, stellte ich zum Klettern den Hocker vom Möbelschweden mitten in sein Zimmer. Der Hocker ist stabil und die Höhe perfekt und Jakob klettert mittlerweile schon  geschickt rauf und wieder runter. Manchmal vorwärts, aber manchmal auch rückwärts und ertastet den Boden dabei ganz behutsam mit den Füßen.


Ich nähte ihm einige Säckchen mit Bohnen, Kichererbsen und Reis gefüllt um zu Werfen, zu Befühlen und auch um diese aus dem Korb aus- und dann wieder in den Korb einzuräumen. Dabei nahm ich den Stoff doppelt und nähte die Rechtecke zuerst mit Zickzack- dann zusätzlich mit einfachen Stichen auch noch einmal zu. Sicher ist sicher. Gerne schreibe ich dazu noch eine genauere Anleitung.


Sein Spielregal steht nach wie vor an derselben Stelle, lediglich tauschte ich seine Materialien um. Manchmal arbeitet Jakob direkt am Regal, manchmal räumt er alles nacheinander aus. Darum ist sein Regal natürlich nicht immer so aufgeräumt wenn er gerade alles erkundet, es dauert jedoch keine 2 Minuten hier wieder alles auf seinen Platz zu stellen (was ich am Tag auch mindestens 4-5 mal mache).


Seinen Kleiderschrank habe ich an die andere Wand rübergeschoben damit gleich daneben auch ein Sessel zum An- und Ausziehen und ein Korb für Schmutzwäsche Platz haben. Für den Würfelhocker, den ich selbst gebaut habe, ließ ich mich von der lieben Ellen von Chez Mama Poule inspirieren, nahm lediglich nur andere Maße. Die Sitzhöhe beträgt nur 13 cm, so dass Jakob hier wirklich bequem sitzen aber auch alleine wieder runterklettern kann. Das An- und Ausziehen ist so viel entspannter, seitdem er dabei hier sitzen kann. So kann er auch, besonders bei den Hosen und Socken aktiv mitmachen und mir seine Füße entgegenstrecken.

Es war mir wichtig, dass sein Zimmer viel Ruhe ausstrahlt und trotz weniger Dekoration (und der überschaubaren Menge an Materialien), schön und einladend wirkt. Wenn Jakob sein Zimmer erkundet, schaut es öfters mal so aus wie auf diesem letzten Foto, aber weil hier alles seinen eigenen Platz hat, ist es ebenso schnell auch wieder aufgeräumt.


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Seitdem sich Jakob alleine aufsetzen kann, geschieht alles in Windeseile. Er zieht sich an sämtlichen Möbelstücken hoch, beginnt zu krabbeln und wenn er Gegenstände ergattert hat, versucht er herauszufinden, wie diese zueinander passen. Daher war es an der Zeit, sein Regal neu zu gestalten.

Und so sieht Jakobs Regal zurzeit aus. Er räumt es am Tag mindestens 3 mal ab und ich nachher mindestens 3 mal  alles wieder zurück. Genau so, wie es vorher war, weil ich weiß, wie wichtig für ihn Ordnung ist.


1. // Ein Korb mit einer Würfelrassel, zwei Holz-Greiflinge und der Greifling mit Traubenkernen gefüllt, den ich für ihn genäht habe. Den Kugelgreifling* hat er zu Weihnachten bekommen, den Greifling mit dem Fisch* und die Würfelrassel nimmt er nach wie vor gerne in die Hände, daher ließ ich diese auf seinem Regal. 

2. // Ein Korb mit einigen Haushaltsgegenständen, wie eine hölzerne Wäscheklammer, ein metallener Eierbecher, ein kleiner Kochlöffel und eine Pilzbürste. Ich zeigte ihm, wie er diese Gegenstände aus dem Korb rausnehmen und alles wieder einräumen kann. Rein, raus, rein, raus - genauso spannend wie die Materialien selbst. Worauf ich allerdings achte, ist, dass nur wenige Dinge in dem Korb sind, nicht mehr als 3-4 Stück, damit Jakob mit dem Korbinhalt nicht überfordert wird.


3. // Ein hölzernes Ei mit Behälter. Ein wunderbares Material, auch wenn es auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich wirkt. Es ist Jakobs erstes "Puzzle" das ich in einem der nächsten Beiträge ausführlicher zeigen werde. Zurzeit steht nur das Ei samt Behälter auf seinem Regal, aber im Set befinden sich noch eine Kugel und ein Würfel, die ich ihm erst dann anbieten werde, wenn seine Hände nach mehr Herausforderung suchen.

4. // Er liebt Bälle und alles was rollt und krabbelt hinter diesen begeistert hinterher. In seinem Ball-Korb befinden sich: ein Pikler-Ball (Flechtball), ein gehäkelter Ball, ein Gummiball mit Noppen*, eine Klingelkugel* die rollt und ein selbstgemachter Filzball. Auch die ineinandergreifenden Scheiben stehen auf seinem Regal, weil diese ebenso rollen, dazu sogar recht spektakulär.


5. // Diese wunderschöne Holzbox mit Ablage und Kugel habe ich bei Manine Montessori entdeckt und gleich bestellt. Sie ist so schön und dennoch schlicht. Und gerade diese Schlichtheit ermöglicht es Jakob, sich auf das Wesentliche zu fokussieren, nämlich darauf, dass Dinge, die er plötzlich nicht mehr sehen kann, dennoch da sind und wieder sichtbar werden können. Ein wunderbares Material, das Jakob gerade jetzt, wo er zu "fremdeln" beginnt, wichtige Entdeckungen ermöglicht. Ich liebe die Genialität dieser Materialien!


6. // Ein Korb mit einigen wenigen Musikinstrumenten wie etwa eine Kürbisrassel (Kalebasse), ein Murmelklapper (Tonblock)* und ein Bambello, ein simples Musikinstrument aus Bambus, das ein herzhaftes "Tok-Tok" Geräusch macht und das ich auf dem Weihnachtsmarkt entdeckt habe.


Zwar nicht auf seinem Regal, aber bei seinem Spiegel steht ein kleiner Korb mit rollenden Spielsachen drinnen. Seitdem er krabbelt, sind diese Zylinder erst richtig spannend geworden. Den Rasselturm habe ich von hier, den Zylinder mit der Schelle und den großen Zylinder mit den bunten Kugeln habe ich, wie so vieles andere auch, von Manine Montessori.

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In den letzten 2-3 Wochen sind unsere Nächte viel zu kurz. Jakob meldet sich dann im 2 Stunden-Takt und erklärt oft bereits um 05:00 Uhr die Nacht für beendet. Tagsüber beobachte ich gleichzeitig, wie viele neue Fähigkeiten er an sich entdeckt:

Zum Beispiel, dass er eine Stimme hat und deshalb plappert er den ganzen Tag herzig vor sich hin. Daher singe ich ihm auch wieder öfters Lieder vor oder erzähle ihm, was um uns herum passiert, so, dass er dabei meine Lippen ganz genau beobachten kann.


Er arbeitet eine Menge mit seinen Beinen und immer mehr zieht er seine Knie unter den Bauch während er sich mit den Händen in die Höhe stemmt. Vor ein paar Tagen schaffte er es sogar, sich durch einen kräftigen Schwung aufzusetzen. Damit er sich besser spürt und mehr Bewegungsfreiheit hat, lasse ich ihn oft nur in einer Windel oder zumindest ohne Hose und Socken auf dem Boden.


Weil er so gerne die Füße erforscht und riesige Tritte in die Höhe macht, habe ich ihm einen Stoffball aufgehängt, so dass er diesen mit nackten Füßen kicken kann. Ähnlich wie bei der Schelle und Ring am Band, habe ich zusätzlich ein Gummiband angenäht, damit das ganze etwas nachgibt, wenn Jakab daran rüttelt.


Den Tipp mit dem Ball zum Kicken bekam ich von einer guten Freundin, die gerade ein Montessori-Diplom für 0-3 absolviert und vor wenigen Tagen zum 2. Mal Mama geworden ist. Ich liebe auch ihren Blog Das Große im Kleinen wo sie über ihren Montessori- und Pikler-Alltag schreibt. Der Tipp war ein Volltreffer, Jakob hat so viel Freude mit dem aufgehängten Ball.


Er liebt alles was rollt und rund ist. Nicht nur mit beiden Händen gleichzeitig zu halten, sondern auch diese beim Rollen zu beobachten und versuchen das Weggerollte zurückzuergattern. Daher habe ich seinen Korbball mit einer Holzkugel und einem runden Greifling ergänzt und auch die ineinandergreifenden Scheiben daneben hingestellt. Ich bat meine Schwester hierfür einen winzigen Seilkorb zu nähen, so rollen die Scheiben nicht gleich davon, wenn Jakob sie vom Regal nehmen möchte.


Da er bereits beide Hände gleichzeitig und immer geschickter einsetzt, biete ich ihm zu den Mahlzeiten ein kleines Trinkglas an, aus dem er übt, alleine zu trinken. Ich gieße wirklich nur ganz wenig Wasser in sein Glas, so dass er zwar nass werden kann, aber keine Überschwemmung entsteht. Allerdings kann er das Glas noch nicht so hoch heben, damit auch wirklich Wasser in seinen Mund läuft.


Ich versuche ihm allerdings nur so viel zu helfen, dass er dennoch das Gefühl hat, selbstständig zu trinken. Er isst auch seit Wochen mit uns beim Esstisch mit, darüber schreibe ich aber noch demnächst etwas ausführlicher.

Die Nächte sind nicht gerade erholsam, anderereits weiß ich, es ist kein Rückschritt sondern ein Fortschritt und ich versuche, zwar mit Augenringen unter den Augen, seine neuen Fähigkeiten mit ihm mitzufeiern.


Ich wollte für Jakob von Anfang an einen Platz in der Wohnung, der wirklich nur ihm gehört. Sei es nur eine Ecke in unserem Schlafzimmer oder gar ein ganzer Raum. Er verbringt zwar die meiste Zeit bei uns im Wohn- und Essbereich, aber tagsüber sind wir doch auch oft in seinem Zimmer, besonders wenn es für ihn zu turbulent wird. Hier ist es ruhig und alles an ihn und seine Bedürfnisse angepasst.


Abends schläft er bei uns im Bett, tagsüber oft im Tragetuch oder hier auf seinem Bodenbett. Für letzteres nahm ich eine einfache Matratze fürs Kinderbett, so kann ich mich auch zu ihm hinlegen und ihn gegebenenfalls im Liegen stillen. Er hat von dort freie Sicht auf den Raum und wenn er später mobiler wird, kann er selbstständig rauf- und runterkrabbeln. Sollte er mal beim Schlafen runterrollen, landet er sanft auf einem Schaffell. Ich kann mich erinnern, dass ich damals Julia ein paar Mal so vorgefunden habe: friedlich auf ihren Schaffell schlafend vor ihrem Bodenbett.


Er ist fasziniert von seinem Spiegelbild und immer, wenn er sich selbst erblickt, lächelt er das Gesicht an, das er dort sieht. Er beobachtet im Spiegel auch oft die Bewegungen seiner Beine. Auch der Ring am Band hängt noch hier an einer, an die Wand montierten, höhenverstellbaren Regalkonsole. Vor einigen Wochen hat sich Jakob noch geärgert, wenn der Ring zwischen seinen Händen durchrutschte, jetzt schnappt er ihn bereits während der Ring noch baumelt und das sogar mit beiden Händen gleichzeitig - und quietscht dabei so herzhaft. Ich habe das sogar gefilmt, aber ich bin noch immer nicht dazu gekommen, dies hier zu zeigen.


Ich habe lange nach so einem niedrigen Regal gesucht (siehe Foto ganz oben) und bin so froh, eins in Leens Manine Montessori Shop gefunden zu haben. Es ist sehr niedrig, so dass Jakob bereits jetzt sehen kann, was auf dem untersten Regalboden steht. Immer wieder rollt er hin, wenn er etwas dort erblickt.


Das Regal ist sehr stabil, so dass sich Jakob später daran hochziehen kann um zu sehen, was sich auf dem oberen Regalboden befindet. Welche Materialien er zurzeit da stehen hat, zeige ich dann bald in einem anderen Beitrag.


Die Bilder an seiner Wand hängte ich recht niedrig, so dass er diese bereits jetzt gut sehen kann. Ich habe einfache, jedoch ganze Tiermotive ausgesucht, weil ich weiß, dass er bereits jetzt alles unbewusst absorbiert.


Das Foto zeigt Jakobs Blick vom Boden auf diese Bilder. Auch damals in Julias Zimmer habe ich die Bilder für sie über ihrem Spielregal aufgehängt, denn so konnte sie diese gut sehen, aber nicht erreichen.


Vorgestern kam auch endlich Jakobs neuer Kleiderschrank an. Ist er nicht herrlich? Ich habe ihn bereits vor dem Urlaub bestellt und mich schon so darauf gefreut. Die alte Wickelkommode musste also weg und diesem Kleiderschrank Platz schaffen.


Ich mag diese Kombination von einzelnen Fächern und auch eine Kleiderstange, weil es einerseits praktisch ist, aber auch, weil es übersichtlich bleibt, besonders für Kinder. Die Bodys und Hosen legte ich hintereinander statt gestapelt, so ist es viel einfacher, ein Stück auszusuchen und zu entnehmen.


Später stelle ich Jakob auch noch einen niedrigen Stuhl bereit, wo er sich beim An- und Ausziehen hinsetzen kann, jetzt aber liegt dafür noch eine Wickelauflage auf dem Boden. Hier wird er aber wirklich nur an- und ausgezogen, wickeln tun wir ihn im Badezimmer.

Auch ich bin gerne in diesem Raum, er strahlt so viel Ruhe aus! Da das Zimmer wirklich an ihn angepasst ist, kann ich mich entspannt hinsetzen und ihn beim Entdecken beobachten - und es genießen.

P.S.: Gestern zeigte auch Kylie von How We Montessori einen kleinen Einblick in das Babyzimmer von ihrem dritten Sohn, Otto. Ich liebe ihre Garderoben-Idee und diese friedliche und stimmige Atmosphäre des Zimmers. Schaut es Euch unbedingt an!


Damals, vor 5 Jahren, richteten wir Julias Babyzimmer noch völlig anders ein. Sie hatte einen Wickeltisch, darüber ein Mobile, in der Mitte vom Raum ein Gitterbettchen und irgendwo stand ein Sessel, auf dem ich sie stillen konnte. Doch letztendlich benutzten wir das Gitterbettchen gar nicht, lediglich nur den Wickeltisch und das Zimmer war viel mehr an uns Erwachsene angepasst, als an unsere kleine Tochter. Deshalb habe ich mir diesmal bereits während der Schwangerschaft Gedanken darüber gemacht, wie ich Jakobs Zimmer einrichten möchte.

Nachdem er neun Monate lang in einer perfekten Vorbereiteten Umgebung war, wollte ich ihm auch für die Zeit nach seiner Geburt einen Ort schaffen, der in seiner Einfachheit beruhigend, schön und seinen Grundbedürfnissen angepasst ist - und mehr zu bieten hat, als nur einen Platz zum Wickeln.


Das Zimmer lässt sich in vier Bereiche einteilen: ein Bereich zum Wickeln und zum An- und Ausziehen, den Schlafbereich, den Bereich für Aktivitäten sowie den Bereich zum Stillen. Eigentlich wollte ich den Wickelplatz direkt auf dem Boden einrichten, doch so direkt nach der Entbindung fand ich es dann doch von Vorteil, nicht so oft am Boden sitzen zu müssen.


Der Wickeltisch gehörte noch Julia, allerdings hängt diesmal kein Mobile drüber, denn ich wollte, dass Jakob die Pflege ganz aktiv miterlebt und nicht abgelenkt ist. Während ich ihn wickle oder aus- und anziehe, binde ich ihn jetzt schon in das Geschehen ein, indem ich ihm sage, was als nächstes passieren wird, was er als nächstes spüren wird. Auch wenn er die Wörter noch nicht versteht, die ich zu ihm sage, beginnt für mich ein respektvoller Umgang bereits hier, beim Körperkontakt.  Zum Wickeltisch positionierten wir auch einen Tritthocker, so kann auch Julia bei der Pflege ihres Bruders aktiv mitmachen.


Der Aktivitätsbereich besteht aus einem Spielregal mit einigen wenigen Materialien darauf und einer Bewegungsmatte gegenüber. Dieses wunderschöne Spielregal habe ich von Manine Montessori. Es ist nicht nur ein echter Blickfang, sondern genau in passender Höhe und so robust, dass sich Jakob später daran hochziehen kann. Auch wenn Jakob sein Spielregal noch nicht wirklich erkunden kann, war es mir wichtig, dass es von Anfang an Teil dieser Umgebung ist. Ich suchte auch einige hübsche Aquarellbilder aus dem Internet und platzierte diese eingerahmt in passender Höhe über dem Spielregal.


Auch die Materialien sind größtenteils von Manine Montessori, wie etwa die Holzrasseln, die Kupplungsscheiben, der Ball-Zylinder oder der kleinere Glocken-Zylinder. Den Montessori Ball und den Beißring haben allerdings meine Schwester genäht. Ich liebe diese wunderschönen Babyspielsachen. Sie sind natürlich, schlicht und dennoch sehr anziehend und genau deswegen ermöglichen sie bereits Babys, sich zu konzentrieren.


Als Bewegungsmatratze besorgte ich für den Anfang eine relativ feste Kokosmatratze, denn auf einem zu weichen Untergrund fallen die Bewegungen recht schwer. In gleicher Größe, wie die Matratze, montierten wir auch einen einfachen Spiegel an die Wand, wo Jakob seine eigenen Bewegungen und seinen Körper gut beobachten kann. Gut 1,5 Meter über der Matratze kam auch eine einfache, weiße Regalkonsole vom Baumarkt an die Wand, wo dann unter anderem die Montessori Mobile aufgehängt werden können.


Der Schlafbereich besteht aus einer 160cm x 70cm großen Matratze als Bodenbett. Unter der Matratze legten wir einen Lattenrost aus, damit die Matratze besser lüften kann. Damit Jakob später beim Hin- und Herrollen nicht an den kalten Wänden ankommt, legten wir diese mit einem einfachen, unauffälligen Randschutz aus. Direkt vor der Matratze ist auch noch ein weicher Lammfellteppich als zusätzlicher Schutz. Er schläft allerdings nur tagsüber hier und meistens bin ich dann in seiner Nähe, nachts schläft er bei uns im großen Bett.


Obwohl ich nicht ausschließlich nur hier stille, war es mir wichtig, dass wir einen Platz in der Wohnung haben, wo wir uns auch ungestört zum Stillen zurückziehen können. Ich mag diesen Sessel und ich mag es, dass er direkt neben dem Fenster steht.


Als kleiner Ablagetisch für meinen Stilltee, für Mulltücher oder Stilleinlagen, dient ein keiner Hocker vom Möbelschweden, der später als Jakobs Nachttischchen dienen wird.

Auf der Innenseite der Tür hängte ich auf praktischen Türhaken die anderen Montessori Mobiles auf. Ich liebe diesen Anblick! Diese wunderschönen Mobiles hat mir eine sehr gute Freundin und Montessori-Pädagogin (0-3 und 6-12) gebastelt. Falls ihr auch auf der Suche nach schönen Montessori Mobiles seid, schreibt mir bitte eine E-Mail und ich leite Eure Nachrichten gerne an sie weiter.