27.03.2013

Buchtipp im März

Du Iiiiebe Güte! Der März ist ja schon fast vorbei und ich habe Euch noch gar kein Buch vorgestellt. Na dann wollen wir mal:


Weil Kinder unter 3 Jahren auf keinen Fall zu unterschätzen sind. Sie können so einiges und zwar ganz alleine! In diesem Buch, Übungen des praktischen Lebens von Jutta Bläsius, stehen Seite für Seite ganz tolle Übungsideen (oder eben Spielideen) die den Kleinen dazu verhelfen, den Alltag ohne Hilfe zu meistern. Es wird umgefüllt, eingesteckt, sortiert, gefädelt und gesammelt... und zwar nicht (nur) Legosteine oder Hot Wheels-Autos, sondern alltägliche Gebrauchsgegenstände, Getreide oder Naturschätze, die man beim Spaziergang gesammelt hat.

Damit Ihr ein wenig ins Buch gucken könnt, habe ich im Internet nach was brauchbarem gesucht und dabei DAS HIER entdeckt. Wenn das auch nur wenige Seiten aus dem Buch sind (wenn ich mich richtig erinnere 16), sind 10 davon auf jeden Fall megainteressant! (Der Rest sind nämlich die üblichen ersten "leeren" Seiten und Inhaltsverzeichnis *grins*)

2 Kommentare

  1. Liebe Anna, danke für den Link, das Buch hört sich sehr interessant an, und zumindest der theoretische Teil, den man auf diesen ersten Seiten vorgestellt bekommt, ist sehr aufschlußreich. Ich dachte beim Lesen allerdings, dass man Montessori sehr stark auch im Kontext ihrer Zeit sehen muss -- zu ihrer Zeit waren ihre Ansichten natürlich absolut revolutionär, und ihre Beobachtungen sind natürlich auch heute noch gültig.

    Aber wieder dachte ich mir beim Lesen -- warum soll ich gezielt eine spezielle Umgebung schaffen, in der das Kind mit Alltagsgegenständen hantieren kann?

    In einer heutigen ganz normalen Umgebung geschehen meiner Meinung nach diese Dinge ganz von alleine -- vorausgesetzt natürlich man übertreibt es nicht mit der Sicherheit und verschließt jede Lade, ;-). Die Kinder haben unsere Schränke aus und wieder eingeräumt, Minka hat das Tischdecken beim ... Tischdecken gelernt (Trial and Error, und legendär ist ihr Ausruf nach einem lauten Klirren: "Aber nix pssiert, hab iss miss nisst wehtan," ;-)), beim Wäschefalten haben sie immer gerne geholfen, etc....

    Zu Montessoris Zeiten war das natürlich ganz anders, aber heutzutage bin ich mir nicht sicher, ob man es wirklich in diesem Ausmaß braucht. Für mich zum Beispiel würde es keinen Sinn ergeben, speziell ein kleines Umfeld zu schaffen, in dem ein Kleinkind sagen wir mit Getreide hantieren kann -- wenn es das genauso gut aus der Situation heraus neben mir in der Küche machen kann, während ich koche, ;-).

    (Jedenfalls gilt das für Haushalte, in denen die Eltern sich eh auseinandersetzen, in den anderen lesen sie wahrscheinlich aber auch keine derartigen Ratgeber, *ggg*).

    Entschuldige bitte, ich weiß, das ist schon wieder sehr kritisch von mir, und bitte versteh' es nicht als Angriff -- ich schätze Dich als sehr aufmerksame Mutter, die sich wirklich gute und sinnvolle Gedanken macht! Und ich habe gestern bei uns zum Beispiel, als Minka ihre kleine nicht weiter spektakuläre Landschaft gebaut hat, gesehen, was so ein kleiner Teppich alles kann, und es im Spiel tatsächlich einen Unterschied machen kann.

    Trotz meiner Worte noch mal vielen Dank für den Link, ich hab' es gerne gelesen!

    So long,
    Corinna

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  2. Liebe Corinna,

    Deine Meinung ist immer willkommen! Ich bin mir sicher, dass viele Mütter, die meinen Blog lesen bzw. durchstöbern, ähnlicher Meinung sind bzw. sich fragen: „Aber wozu?“. Auch meine liebe Schwester (die 3 Kinder hat) fragt mich das hin und wieder.

    Die Erfahrungen, die man als mehrfache Mama hat, habe ich natürlich noch nicht und ich bin mir sicher, bei mehreren Kinder teilt sich auch die Aufmerksamkeit der Eltern auf. Julia hingegen hat mich nur für sich allein. Das ist mir bewusst.

    Du hast schon Recht, damals muss Montessoris Methode wirklich eine Erziehungsrevolution gewesen sein. Dennoch glaube ich, dass den Kindern auch heute noch zu wenig zugetraut wird. Dass ihre Umgebung an sie angepasst wird, finde ich durchaus sinnvoll, zudem alles im Haus in Erwachsenengröße vorzufinden ist (Besen, Waschbecken, Esstisch, Regale, Lichtschalter…). Heutzutage gibt es natürlich mehr Kindermöbel als damals, sprich kleine Betten, Stühle, Tische… aber wenn das Haus so umgestaltet wird, dass sich auch unsere Zwerge (fast) ohne Hilfe zurechtfinden (die Klamotten im Kleiderschrank auf dem unteren Regal lagern, Hocker zu den Waschbecken und unter den Lichtschaltern hinstellen, auf die Schrankknöpfe eine Schnur zum Ziehen binden…), bekommen die Kleinen permanent das Gefühl fähig zu sein, was wiederum zu mehr Selbstvertrauen führt.

    Man muss natürlich nicht streng nach einem Konzept leben (auch wir können/wollen nicht alles von M. umsetzen). Man kann allerdings Anregungen holen (siehe Spielteppich) um den Kleinen das Leben leichter machen. Viele Mütter, wie auch Du (oder meine liebe Schwester) ermöglichen ihren Sprösslingen im alltäglichen Haushalt Teil zu haben. Doch gibt es Kinder, die sich jeden Tag anhören müssen, dass sie „noch zu klein“ sind, dass sie „das und jenes noch nicht können“, dass sie lieber „die Mama machen lassen“ sollten. Oft sieht man Erwachsene, die ihren (älteren) Kindern das Taschentusch auf die Nase drücken, sodass das Kind nur noch stark pusten muss. Dabei könnte es ja das Taschentuch selbst halten, nach der „Arbeit“ zusammenfalten und wegschmeißen. Dass diese Erwachsenen ihren Kindern rein aus Liebe helfen möchten, steht ja gar nicht zur Debatte. Die Worte von Heidi Maier-Hauser finde ich aber hier sehr treffend: „Es gibt eine Hilfe, die keine Hilfe ist!“. Apropos:

    Ein ganz tolles Buch ist Ermutigen, loslassen von Heidi Maier-Hause. Sie schreibt über ihre Erfahrungen als M.-Kindergärtnerin und erzählt sehr interessante Geschichten. Auch Eltern kommen im Buch zu Wort.

    In meinem Blog teile ich Euch meine Erfahrungen mit dieser Methode mit. Und wenn Euch was davon sympathisch ist, sinnvoll erscheint oder Euch vielleicht in einem Dilemma weiterhilft, Euch zum Nachdenken bringt oder eben zum Hinterfragen anregt, so bin ich froh. Genau das ist mein Ziel damit, sonst hätte ich ja keinen Blog angefangen darüber zu schreiben. Also, jede Meinung ist gefragt! ;)

    Liebe Grüße,
    Anna

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