Als Julia zum ersten mal Interesse an Buchstaben zeigte, war sie noch nicht ganz 3 Jahre alt. Wir spielten damals oft 'Ich sehe was, was Du nicht siehst' mit Anlauten statt mit Farben und sangen jeden Tag ihre Lieblingslieder. Ich bot ihr jedoch keine Sandpapierbuchstaben an, sondern Körbchen mit einigen kleinen Gegenständen zum Lautieren.
Solche Lautier-Spiele vorzubereiten ist nicht wirklich aufwändig, es reichen dazu eine Hand voll kleine Dinge, deren Namen paarweise mit denselben Anlauten beginnen. Damit Kinder auch wirklich selbstständig arbeiten können, ist es sinnvoll, am Anfang die Gegenstände aus dem Korb einzeln zu benennen. Als ich das Spiel damals Julia zum ersten mal zeigte, nahm ich eine dieser Miniaturen, benannte es und betonte dabei den Anlaut (H...H...Hund). Ich sagte Julia, dass ich nun einen weiteren Gegenstand suche, der ebenso mit "h" beginnt. Bei der nächste Paarsuche lud ich sie dann ein, mit zu machen und da sie schon wusste, wie das Spiel geht, ließ ich sie die restlichen Paare finden.
Es müssen aber nicht unbedingt Paare sein, auch mehrere Gegenstände die entweder mit diesem oder jenem Laut beginnen, können sortiert werden. Aber auch hier macht es Sinn, zuerst alle Gegenstände dem Kind zu benennen und dabei den Anlaut zu betonen ("KKKatze. Die Katze lege ich hier hin. AAAnanas. Ananas lege ich unterhalb hin. KKKirsche. Kirsche kommt zu der KKKatze..."). Mein Tipp ist allerdings solche Gegenstände zu nehmen, deren Anlaute nicht allzu ähnlich klingen (wie "b" und "p"). Julia liebte solche Lautier-Spiele. Sie konnte mit diesen
Miniaturen nicht nur etwas spannendes machen, sondern auch lauschen wo die Laute genau zu hören
sind und dann unter diesen Gegenständen Ordnung schaffen.
Ich finde, auch Schleichfiguren eignen sich wunderbar für solche
Anlautkörbchen, zudem die Auswahl an diesen Tierfiguren wirklich groß ist. Solche Figuren können aber nicht nur nach ihrem Anlaut sortiert werden, sondern auch nach dem, ob der Laut im Wort überhaupt zu hören ist. ("Schlange. Bei Schlange höre ich ein sch. Katze. Bei Katze höre ich kein sch.")
Bei manchen Wörtern hörten wir die Laute am Anfang ("Elefant"), bei manchen innerhalb des Wortes ("MuschEl") und wiederum bei manchen ganz zum Schluss ("BlumE"). Zu erkennen, welche Laute wo im Wort zu hören sind, machte Julia nicht nur Spaß, sie konnte die Laute so viel bewusster wahrnehmen, was ihr jetzt beim Schreiben und Lesen einen unglaublich großen Vorteil bringt.
Kinder, die Sprache spannend finden, könnten auch mit diesen Reimkarten eine Menge Freude haben. Diese habe ich letztes Jahr für Julia gemacht und ihr zuerst nur die Hälfte, später dann aber auch die restlichen Paare angeboten. Da damals das "Mascherl" (Fliege) für Verwirrung sorgte, machte ich eine neue
Version, die ihr gerne
hier herunterladen könnt.
Was die Miniaturen betrifft, so lassen sich solche so gut wie in jedem Geschäft finden. Schlüssel, Löffel, Knöpfe, kleine
Strickhauben von den Deckeln von Smoothies oder kleine Plastik und Keramik-Figuren. Manche Miniaturen aus unserer Sammlung habe sogar ich selbst
aus weißem Ton* gemacht und mit Wasserfarben angemalt. Aber auch Shops wie
dieser,
dieser oder
dieser verkaufen jede Art von Miniaturen.
*Dieser Beitrag enthält einen Affiliate Link
Ganz toll!:)
AntwortenLöschenDankeschön
Liebe Grüße
Katrin
Wow! Danke für deine Mühe , dass du uns immer an deinem Alltag und Deinen Idee teilhaben lässt. Du bist inspirierend! Vieles konnte ich auch für unsere Dreijährige übernehmen. Jetzt haben wir auch Nachwuchs und ich frage mich, wo du die Zeit findest, neue Anregungen umzusetzen ?! Liebe Grüße Nadin
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