3. Lebensjahr

Ein Kleinkind kurz vor seinem 3. Geburtstag ist zu so manchem fähig. Es wird von Monat zu Monat stärker und geschickter und sucht regelrecht die Herausforderungen des Alltags. Daher braucht es Aufgaben, die es zufrieden stellen. Ein wesentlicher Teil seines Alltags ist produktive Arbeit in der es seine Fähigkeiten steigern kann und das Gefühl erlangt, etwas wichtiges für die Gemeinschaft zu verrichten.
"Die Aufgabe des Kindes besteht darin, den Menschen zu schaffen, zu dem es werden muss. Während Erwachsene arbeiten, um ihre Umwelt zu verbessern, arbeiten Kinder, um sich selbst zu verbessern. Haushaltstätigkeiten sind genau das, womit sich Kinder in diesem Alter (1-4 Jahre) gerne beschäftigen wollen: Tätigkeiten, bei denen sie ihre Muskeln anstrengen können und die zu sichtbaren Ergebnissen führen, die sowohl den Kindern selbst als auch den Menschen in ihrer Umgebung nützlich sind."
Julia liebt es bei der Hausarbeit mitzuhelfen. Ganz besonders beim Kochen. Früher hatte sie nur einen Tritthocker vom Möbelschweden in der Küche um den Arbeitstisch zu erreichen, doch aus Platzmangel und wegen ihres zunehmenden Bedürfnisses nach Bewegung ließen wir uns eine andere Lösung einfallen.
Wir richteten ihr direkt neben der Küche ihren eigenen kleinen Arbeitsbereich ein. Er besteht aus 2 NORNÄS von IKEA die genau die passende Höhe haben und die wir zusätzlich mit jeweils einer Holzplatte als Ablage ergänzten. Einige Utensilien stehen ihr in kleinen Körbchen oder auf einem Tablett bereit, Geschirr und Besteck liegen nach wie vor in einer der unteren Schubladen in der Küche. Auch ihr Putz-Kasten findet hier Platz, Kehrwerkzeug und Schürzen hängen auf einer für sie gut erreichbaren Hakenleiste in der Ecke.
Sie liebt ihre eigene kleine Küche sehr. Sie richtet sich alles selbst her was sie zum Arbeiten braucht: holt sich einen Teller und das Schneidebrett aus der Küchenschublade, den Schäler und das Messer aus dem Körbchen und schleppt sogar ihren kleinen Sessel vom Schreibtisch her um bei der Arbeit bequem sitzen zu können.
So kann sie eine Aufgabe in der Küche von Anfang bis zum Ende wirklich selbstständig verrichten. Sie hat hier nicht nur endlich ausreichend Platz, sondern auch mehr Zeit und genügend Bewegungsfreiheit. Ihr Tritthocker steht nach wie vor in der Küche, wird allerdings nur noch benützt zum Wasser holen, den Kühlschrank zu bedienen oder gemeinsam mit mir beim Herd zum Tee oder Suppe zu kochen.
Sie schält Karotten und Weißwurzeln für die Mittagssuppe. Aber für sie ist diese Arbeit eine ganz andere als für mich. Sie tut dies mit Begeisterung, mit Freude, mit allen Sinnen und ganz darauf konzentriert, die kleinen Hände geschickt einzusetzen.
Ich beobachte auch, dass die Bewältigung solcher Aufgaben ihren Charakter von Mal zu Mal stärkt. Sie geht mit den Werkzeugen und mit den Lebensmitteln sehr achtsam um. Sie arbeitet ruhig, mit langsamen Bewegungen und achtet sogar darauf, das Essen ästhetisch anzurichten. Sie gewinnt dadurch einen ganz anderen Zugang zu ihrer Nahrung.
"Praktische Arbeit hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Durch sie erhalten Kinder das Leben in ihrer Umgebung aufrecht und machen sich anderen nützlich. Sie spüren, dass sie gebraucht werden, und entwickeln ein Gefühl der Verantwortung für die Umgebung, in der sie leben und handeln. Ihr Ich entwickelt sich weiter und wird durch ihre wachsenden motorischen Fähigkeiten gestärkt, die auf diese Weise in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Selbstentfaltung der Kinder dienen."
Zitate von Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen
P.S.: Ich möchte mich bei Euch für Eure liebevollen Glückwünsche auf Facebook recht herzlich bedanken! DANKESCHÖN! Dass sich so viele liebe Menschen mit mir freuen, macht diese Freude so viel schöner! Ich kann es kaum erwarten in der Montessori-Schule das Team und die Kinder besser kennen zu lernen! Auch Julia startet gleichzeitig mit mir, allerdings im Kinderhaus, das neue Jahr beginnt also recht vielversprechend.
"Die Aufgabe des Kindes besteht darin, den Menschen zu schaffen, zu dem es werden muss. Während Erwachsene arbeiten, um ihre Umwelt zu verbessern, arbeiten Kinder, um sich selbst zu verbessern. Haushaltstätigkeiten sind genau das, womit sich Kinder in diesem Alter (1-4 Jahre) gerne beschäftigen wollen: Tätigkeiten, bei denen sie ihre Muskeln anstrengen können und die zu sichtbaren Ergebnissen führen, die sowohl den Kindern selbst als auch den Menschen in ihrer Umgebung nützlich sind."
Julia liebt es bei der Hausarbeit mitzuhelfen. Ganz besonders beim Kochen. Früher hatte sie nur einen Tritthocker vom Möbelschweden in der Küche um den Arbeitstisch zu erreichen, doch aus Platzmangel und wegen ihres zunehmenden Bedürfnisses nach Bewegung ließen wir uns eine andere Lösung einfallen.

Wir richteten ihr direkt neben der Küche ihren eigenen kleinen Arbeitsbereich ein. Er besteht aus 2 NORNÄS von IKEA die genau die passende Höhe haben und die wir zusätzlich mit jeweils einer Holzplatte als Ablage ergänzten. Einige Utensilien stehen ihr in kleinen Körbchen oder auf einem Tablett bereit, Geschirr und Besteck liegen nach wie vor in einer der unteren Schubladen in der Küche. Auch ihr Putz-Kasten findet hier Platz, Kehrwerkzeug und Schürzen hängen auf einer für sie gut erreichbaren Hakenleiste in der Ecke.


Sie liebt ihre eigene kleine Küche sehr. Sie richtet sich alles selbst her was sie zum Arbeiten braucht: holt sich einen Teller und das Schneidebrett aus der Küchenschublade, den Schäler und das Messer aus dem Körbchen und schleppt sogar ihren kleinen Sessel vom Schreibtisch her um bei der Arbeit bequem sitzen zu können.
So kann sie eine Aufgabe in der Küche von Anfang bis zum Ende wirklich selbstständig verrichten. Sie hat hier nicht nur endlich ausreichend Platz, sondern auch mehr Zeit und genügend Bewegungsfreiheit. Ihr Tritthocker steht nach wie vor in der Küche, wird allerdings nur noch benützt zum Wasser holen, den Kühlschrank zu bedienen oder gemeinsam mit mir beim Herd zum Tee oder Suppe zu kochen.


Sie schält Karotten und Weißwurzeln für die Mittagssuppe. Aber für sie ist diese Arbeit eine ganz andere als für mich. Sie tut dies mit Begeisterung, mit Freude, mit allen Sinnen und ganz darauf konzentriert, die kleinen Hände geschickt einzusetzen.

Ich beobachte auch, dass die Bewältigung solcher Aufgaben ihren Charakter von Mal zu Mal stärkt. Sie geht mit den Werkzeugen und mit den Lebensmitteln sehr achtsam um. Sie arbeitet ruhig, mit langsamen Bewegungen und achtet sogar darauf, das Essen ästhetisch anzurichten. Sie gewinnt dadurch einen ganz anderen Zugang zu ihrer Nahrung.

"Praktische Arbeit hat einen hohen gesellschaftlichen Wert. Durch sie erhalten Kinder das Leben in ihrer Umgebung aufrecht und machen sich anderen nützlich. Sie spüren, dass sie gebraucht werden, und entwickeln ein Gefühl der Verantwortung für die Umgebung, in der sie leben und handeln. Ihr Ich entwickelt sich weiter und wird durch ihre wachsenden motorischen Fähigkeiten gestärkt, die auf diese Weise in die richtigen Bahnen gelenkt werden und der Selbstentfaltung der Kinder dienen."
Zitate von Silvana Quattrocchi Montanaro: Das Kind verstehen
P.S.: Ich möchte mich bei Euch für Eure liebevollen Glückwünsche auf Facebook recht herzlich bedanken! DANKESCHÖN! Dass sich so viele liebe Menschen mit mir freuen, macht diese Freude so viel schöner! Ich kann es kaum erwarten in der Montessori-Schule das Team und die Kinder besser kennen zu lernen! Auch Julia startet gleichzeitig mit mir, allerdings im Kinderhaus, das neue Jahr beginnt also recht vielversprechend.

Als meine Kleine 15 Monate alt wurde, haben wir ihr einen "Lernturm" gebastelt. Sie wollte immer auf unseren Arm, um zu sehen, was beim Kochen passiert und immer mehr auch selbst mitmachen. Doch so konnten wir beide nicht arbeiten. Wir kauften ihr einen Tritthocker, aber sie fiel davon drei mal herunter und das Möbelstück ist doch sehr hoch. Gemeinsam entspannt zu kochen war also (noch) nicht möglich. Wir recherchierten im Internet und sahen die Idee mit dem "Lernturm" auf mehreren Webseiten. Wir bauten ihn nach, weil wir wollten, dass Julia in der Küche das Geschehen besser beobachten und aktiv mithelfen konnte.
Für uns war dies eine ideale Lösung und seitdem kocht unsere Tochter sehr gerne mit uns mit. Manche Arbeiten betrachtet sie sogar als ihre eigenen Arbeiten, die ausschließlich sie verrichten darf. Sie schob den Turm oft zum Fenster um die Welt vor dem Haus zu beobachten oder zum Regal um den CD-Player
zu bedienen. Sehr oft schob sie ihn auch in der Küche zum Waschbecken oder zum Kühlschrank um sich selbst zu bedienen. Sie entdeckte allerdings auch, dass man auf dem Turm tolle akrobatische Übungen machen kann. Auf dem Markt gibt es viele ähnliche "Lerntürme", die aber das Klettern und Turnen nicht ermöglichen und somit viel mehr Sicherheit bieten. Unser Turm ist aber eine Eigenkreation ohne jegliche Garantie auf Sicherheit! Dies war uns beim Zusammenbauen bewusst.
Wir führten die Regel ein, das auf dem Lernturm nur gestanden werden darf. Dies war übrigens ein sehr weiser und nützlicher Rat von einer Montessori-Pädagogin aus der FB-Gruppe. Wir wiesen unsere Tochter immer wieder auf diese Regel hin und ließen sie auf dem Turm nie alleine im Raum.
Sie ist nun mittlerweile doppelt so alt wie damals und natürlich um einiges geschickter. Mir ist wichtig, dass sie ein Gespür für Grenzen und Eigenverantwortung bekommt, daher haben wir nun das Stützgelände abmontiert. Der "Lernturm" hat somit ausgedient. Spätestens jetzt bin ich richtig froh darüber, dass wir die Regel mit dem "nur stehen auf dem Turm" eingeführt und konsequent durchgezogen haben.
Da Julia schon vieles alleine machen kann und auch beim Aufräumen und Saubermachen in der Küche aktiv dabei ist, richte ich ihre Arbeit des öfteren auf ihrem weißen Tisch her. Es bedeutet für mich mehr Vorbereitung und nachher mehr Abwasch, aber sie hat dort deutlich mehr Platz zu arbeiten. So bietet sich ihr auch die Möglichkeit, sich bei ihrem Tun viel freier zu bewegen.
Wir haben den "Lernturm" nicht bereut, aber wir sind auch froh, dass wir sie ihn nur unter gewissen Bedingungen benutzen ließen. Denn neben Unabhängigkeit und Freude im Tun ist für uns Sicherheit genau so wichtig.

Tiere erfährt man am Besten, indem man sich um sie kümmert, sie beobachtet und im Alltag hautnah erlebt. Obwohl Julia an Kühen, Schweinen und Co. tierisch interessiert ist, haben wir in der Großstadt oder in unserer Umgebung kaum die Möglichkeit sie wirklich so nah und so intensiv zu erleben. Daher entschieden wir uns auch heuer für einen Bio-Bauernhofurlaub in der Heimat und auch diesmal haben wir es nicht bereut.
Seit bereits 3 Tagen genießen wir schon unseren wohlverdienten Urlaub, die frische Bergluft, die herrliche Aussicht und das pure Bauernhofleben. Es ist wirklich ein großartiges Erlebnis für uns alle zu sehen, was es
bedeutet sich um Tiere zu kümmern, sie zu pflegen und diese zu füttern.
Auch wenn man sowas in Kinderbüchern sehen kann oder Streichelzoos besuchen kann, sieht und erlebt man vieles nicht so intensiv wie hier. Die Milchkühe werden 2 mal am Tag gemolken, die Tiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen, das Pony, die Ziegen, die Hühner, Hängebauch- und Hausschweine sowie Schafe gemeinsam von den kleinen aber auch großen Gästen gefüttert. Gestern beobachteten wir ganz lang, wie ein Kalb von der Mutterkuh Milch getrunken hat und heute kam hier auf dem Bio-Bauernhof sogar ein anderes Kalb auf die Welt.

Tiere erleben ist eben etwas wesentlich anderes als diese nur in Büchern
zu sehen. Man kann sie riechen, hören, ihr Verhalten beobachten und sehen, wie sie wirklich leben. Und da Julia sie so hautnah erlebt, ist für sie auch das Schwein bereits nicht nur ein Schwein, sondern ein Hängebauchschwein oder ein rosa Hausschwein und die Kuh die Milch gibt, ist nicht nur einfach eine Kuh, sondern eben eine Milchkuh. Ich
merke aber auch, dass sie den Kühen mit viel Respekt begegnet, ich
glaube, sie hat sich diese etwas kleiner vorgestellt. Ein Grund mehr,
warum mir so ein jährlicher Bauernhofurlaub vorschwebt.

Wir genießen diesen Urlaub trotz dem immer wiederkehrenden Regen und kalten Wind in vollen Zügen. Die Berge sind atemberaubend schön, die Wiesen und Wälder leuchtend grün und die Täler einfach märchenhaft. (Weitere Bilder unter "Foto des Tages".)

Das Leben ohne Windeln ist so viel einfacher. Seit gut 2 Monaten trägt Julia überhaupt keine mehr und dadurch fühlt sie sich (und auch wir uns) sehr befreit. Ich hatte immer Sorgen, es könnte eine schwierige und mühsame Zeit werden von den Windeln wegzukommen, aber wie so oft, hätte ich meiner Kleinen viel mehr vertrauen sollen.
Es begann damit, dass sie im Warteraum beim Zahnarzt zu mir kam und sagte, sie müsste mal und ich soll sie bitte auf die Toilette begleiten. "Da ist es!" dachte ich mir. "Das Zeichen!" und bat am nächsten Tag die Montessori-Pädagogin aus ihrer Kinderkrippe um ein Beratungsgespräch. Dieses Gespräch hat uns enorm viel geholfen, daher möchte ich ihre Tipps auch mit Euch teilen.
Interesse und Bereitschaft
Wann die Kinder bereit sind, sollten sie entscheiden! Wann dieser Zeitpunkt kommt, ist aber von Kind zu Kind ganz unterschiedlich. Es gibt Kulturen, wo die Familien auch ohne Windeln klar kommen und das sogar von Anfang an, aber es gibt auch Kleinkinder, die sich mit dem Töpfchengehen etwas länger Zeit lassen. Was ich jedoch wichtig finde ist, das Zeichen für die Bereitschaft wahr und auch ernst zu nehmen und die Kleinen während ihrer Erfahrungssammlung respektvoll zu begleiten.
Die vorbereitete Umgebung
Damit Julia jederzeit, ganz selbstständig ihre Angelegenheit erledigen kann, richtete ich ihr (erneut) das Töpfchen mit einem Teppich als rutschfeste Unterlage, einen kleinen Eimer und einen Korb mit Toilettenpapier her. Sie hatte oft die Gelegenheit zu beobachten, wozu und wie das Toilettenpapier benutzt wird und deswegen freute sie sich total, als auch sie ihre eigene Papierrolle bekam. Sie rollte sie am Anfang öfters ab, aber nach ein paar Tagen hatte sie genug davon. Heute reißt sie das Papier geschickt ab und verwendet es, wie wir es ihr gezeigt haben.

Zeit lassen und vertrauen
Wie lang Kleinkinder benötigen, ihre Körperfunktionen besser zu spüren und zu kontrollieren, ist auch unterschiedlich. Doch wenn sie Interesse zeigen, sind sie motiviert und wollen dies lernen, dazu brauchen sie aber auch unsere Geduld, Gelassenheit und unser Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Die Pädagogin aus der Kinderkrippe gab mir hierbei den Tipp, die Windeln komplett wegzulassen. Unbedingt auch nächtens! "Es verwirrt die Kleinen, wenn sie einmal Windeln anhaben und dann wiederum keine. Lieber am Anfang das Kind immer wieder daran erinnern, dass es nun keine Windeln anhat." In den ersten 2 Tagen ohne Windeln ging natürlich alles daneben und es störte sie auch. Aber genau das gab ihr letztendlich zu verstehen, dass da was passiert ist und so konnte sie es besser wahrnehmen.
Auch in der Nacht ohne Windeln
Die Nächte ohne Windeln waren am Anfang gar nicht so einfach. In den ersten 2-3 Wochen mussten wir sie nachts immer wieder im Schlaf umziehen. Wir kauften mehrere Nässeschutzunterlagen für ihr Floorbed und auch für unser Familienbett, wir wollten ihr eben trotz des nächtlichen Nässelns keine Windeln anziehen. Ich bekam auch den Rat, darauf zu achten, dass meine Kleine vor dem Schlafengehen nicht allzu viel Wasser oder Tee trinkt, denn dies führt garantiert zu nassen Bettlaken. Ihre Matratze blieb danach nachts tatsächlich trocken und mittlerweile wacht sie sogar auf und geht alleine aufs Töpfchen.
Die Klamotten und das Ausziehen
Wir besorgten ihr eine Menge bequeme Unterhöschen und T-Shirts, die Bodys mit ihren (in der Hitze des Gefechts) umständlichen Druckknöpfen haben somit ausgedient. Anfangs sagte sie immer wieder, dass die Unterhöschen ihre Windeln sind und es musste einige Male daneben gehen, bis sie darauf kam, dass diese eine andere Funktion haben, als die Windeln.
Damals, als ich meine 16 Monate alte Tochter regelmäßig zur Spielegruppe ihrer jetzigen Kinderkrippe brachte, gab mir die Montessori-Pädagogin den Rat, sie im Stehen zu wickeln. "So kann sie nicht nur beobachten was passiert, sondern auch aktiv mitmachen."
Ich muss ehrlich gestehen, damals konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich diese Aufgabe bewältigen sollte, aber ich gab mir viel Mühe. Nach einer Woche lief dann doch alles wie am Schnürchen, ich übte die Handgriffe und Julia dann das Aus- und Anziehen. Es funktionierte wirklich! Und dies kommt ihr natürlich jetzt beim Töpfchengehen zu Gute.
Körperzeichen wahrnehmen
Am Anfang fragte ich sie ziemlich oft, ob sie aufs Töpfchen müsse, auch wenn ich damit etwas lästig war, dies musste sein. Ich war mir nicht immer sicher, ob ihr bewusst war, dass sie nun keine Windeln mehr anhatte. Ich beobachtete sie und wenn sie (zB.) die Kniescheiben zu oft zusammenpresste oder die Knie oft hochhob, ahnte ich schon was kommen wird. Es ging immer wieder was daneben, vor allem, wenn wir unterwegs waren oder sie in ihr Tun sehr vertieft war. Aber auch sie lernte mit der Zeit - vielleicht genau durch diese Erfahrungen - ihren eigenen Körper besser zu beobachten und zu kontrollieren.
Niemals ungeduldig oder verärgert sein, wenn was daneben geht
und schon gar nicht schimpfen oder loben. Es sollte doch kein Trauma auslösen, wenns mal daneben geht, andererseits ist es doch das natürlichste der Welt, seinen Körper kennenzulernen und zu kontrollieren.
Manchmal geht noch was daneben, wenn sie es zu spät signalisiert, dass sie müsste und es nicht mehr halten kann, daher haben wir auch immer noch Wechselgewand dabei. Doch manchmal, wenn wir zum Beispiel im Supermarkt sind, hat sie ihren Körper so gut unter Kontrolle, dass sie sogar die lange Schlange bei der Kassa abwarten kann. Es ist eben ein Lernprozess, der seine Zeit braucht und viel Gelassenheit.

Bewegung ist unerlässlich, um das Leben verstehen und beeinflussen zu können. Ein Kind, das sich bewegt, lernt kontinuierlich etwas über seine Welt. Es lernt Entfernungen einzuschätzen, bekommt ein gutes Gefühl für Abstand und Zeit und nicht zuletzt gewinnt es durch die Eroberung und Perfektionierung seiner Bewegungen ständig an Selbstsicherheit.
Wir erleben jeden Tag, wie viel Spaß und Freude Bewegung unserer Tochter bereitet. Sie klettert, hüpft und springt, rennt und galoppiert und scheint nie genug zu haben. Sie liebt das Gehen und Laufen und seitdem sie das Laufrad für sich entdeckt hat, auch ihr LIKEaBIKE Mini von KOKUA.

Da es für uns enorm wichtig war, dass sie ein Gespür für Gleichgewicht und Krafteinschätzung bekommt und überhaupt ein gutes Körpergefühl, wollten wir ihr ein Laufrad kaufen, wo sie ganz und gar alleine lenken und ohne Stützräder fahren kann. Sie kann so in ihrem eigenen Tempo rollen und jederzeit nach Bedarf bremsen. Es gibt praktisch keinen Hügel, den sie sich entgehen lässt und grinst selbstsicher, wenn ihre Füße beim Abbremsen wieder Boden fassen. Dass es dabei manchmal zu Stürzen kommt, gehört dazu. Ohne Fehler gibt es auch kein Lernen.
Wir kauften ihr das Laufrad auch, damit wir, wenn wir es in der Großstadt eilig haben, zügiger vorankommen können (wie ich Euch im Beitrag über unseren buggylosen Alltag berichtet habe.) Und wir sind von unserem LIKEaBIKE absolut überzeugt. Es sollte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein: ich liebe Holz. Dieses Laufrad ist somit für mich das schönste Laufrad, das ich je gesehen habe. Doch es kann weit mehr!
- Das Lenkrad ist griffig und hat nur einen begrenzten Spielraum zum Einlenken. Am Anfang fand ich das komisch, doch jetzt, wo meine Kleine blitzschnell davonrast und jeden Hügel, den sie sieht, erobern will, wird mir das mit dem Lenkrad absolut klar: Der begrenzte Spielraum gibt ihr enorm viel Halt und Sicherheit. Der Griff am Lenkrad ist mit Gummi überzogen und somit bequem und rutschfest.
- Durch die S-förmige Rahmenform liegt der Sattel um einiges tiefer, sodass bereits Zweijährige problemlos auf das Laufrad aufsteigen können. Der Sattel ist gepolstert, abzieh- sowie auswaschbar, der Sitz selbstverständlich höhenverstellbar (Einstellbereich 28-37 cm).
- Die Räder sind robust und dick, eine gute Federung ist somit garantiert. Es gibt wirklich kaum Plätze, wo man mit dem LIKEaBIKE Mini nicht hinkommen könnte.

- Auch, wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so ausschaut, das Holz hält richtig viel aus! Im Regen gehen wir sowieso kaum mit dem Laufrad außer Haus, nach dem Regen allerdings schon! Ist auch mit dem LIKEaBIKE trotz Holzrahmen möglich!
- Und auch ein wichtiges Kriterium: das Gewicht. Ich nahm in Kauf, dass ich das gute Gefährt des Öfteren mal tragen muss. Ich habe schon einige Laufräder diesbezüglich getestet und ich fand das LIKEaBIKE Mini um kein bisschen schwerer, als andere Laufräder (3500 g).
Um einmal alle Missverständnisse aus dem Weg zu schaffen, NICHT WIR wurden von der Firma gebeten, diesen Beitrag zu verfassen. Es war anders herum: die Idee kam von UNS, wir boten der Firma KOKUA an, diesen Erfahrungsbericht zu schreiben, weil wir von unserem Laufrad begeistert sind! Und da wir diese Erfahrungen auch mit Euch teilen wollen, fragten wir auch, ob sie vielleicht eines für Euch sponsern würden. Sie sagten ja und boten sogar noch ein Zweites dazu an!

Ja, hier gibt es 2 LIKEaBIKE Minis zu gewinnen. Um am Gewinnspiel teilzunehmen, solltet ihr in Europa wohnhaft sein (außer der Schweiz, leider) und folgendes tun:
- Schickt uns an elternvommars@gmail.com ein Foto von Euren Kindern (gerne ohne Gesichter), wie sie gerade krabbeln, klettern, balancieren, hüpfen, springen, laufen oder von mir aus rollen, ganz einfach, wie sie durch Bewegung die Welt erobern. Das Foto soll UNBEDINGT mit einem Copyright versehen werden, es ist zu Eurer Sicherheit!
- Schickt uns auch Name, Adresse und E-Mailadresse (wir behandeln diese vertraulich) für den Fall eines Gewinns. Ihr könnt auch gerne kurz hinschreiben, was auf dem Foto zu sehen ist.
- Mit der Teilnahme gebt ihr euer Einverständnis, dass das Foto auf meiner Facebookseite hochgeladen werden darf, wo ihr ja viele Likes einernten solltet. Die Anzahl der Däumchen entscheidet schließlich, wer die 2 Gewinner sind.
Bitte schickt uns nur 1 Foto und habt Verständnis, dass jeder nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen darf. Wir sollten fair bleiben und allen die Chance lassen, eins von den beiden KOKUA Laufrädern zu gewinnen.
Das Gewinnspiel dauert bis einschließlich Dienstag den 3. Juni.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Beobachten und Knipsen und freue mich bereits auf Eure Fotos!


In winzig kleine Öffnungen winzig kleine Gegenstände zu stecken fasziniert sie ungemein. Je kleiner eine Öffnung, desto größer die Herausforderung und umso spannender die Aufgabe. Sie benutzt gerne beide Hände, auch beim Suppenlöffeln und auch für diverse andere Handarbeiten.

Ich besorgte ihr ein paar Wollnadeln in unterschiedlichen Größen (jedoch ohne Spitze) sowie bunten Stickgarn. Die kleine Dose, die ich ihr mit dunkel- und hellbraunen, großen und kleineren Holzperlen und Holzknöpfen befüllt habe, wurde binnen Minuten "leer gefädelt".

Sie arbeitete konzentriert und mit völliger Hingabe. Die Nadel in das kleine Loch stecken, mit einem Finger festhalten, damit sie nicht wieder rausrutscht und gleichzeitig mit der anderen Hand (besser gesagt mit dem Pinzetten-Griff) auf der anderer Seite wieder herausziehen. Feine Fingerarbeit eben, von Perle zu Perle und Knopf zu Knopf.


Das war ihre erste Arbeit mit einer Nadel und ich muss gestehen, ich war selbst überrascht, wie selbstverständlich und mit welchem Geschick sie mit ihr umgehen konnte.

"Wenn Geist und Hand entsprechend dem Plan der Natur als eine Einheit arbeiten - sind die Ergebnisse erstaunlich." - (Lillard / Jessen: Montessori von Anfang an)

Damals, vor gut einem Jahr, hätte ich mir den Alltag ohne unseren Buggy nicht vorstellen können. Ich trug meine Kleine gerne und oft im Manduca und auch in unserem Tragetuch, aber bei den Einkäufen war der Buggy einfach viel praktischer.
Doch eines Tages, als sie zu gehen anfing, fing sie auch an, den Buggy abzulehnen und weigerte sich schließlich gänzlich hineinzusteigen. Ich versuchte das Ding auch leer mitzuschieben, aber der Buggy wurde so zum absoluten Hindernis. Es blieb mir nicht viel anderes übrig, als sie zu tragen oder eben spazieren zu lassen, wenn es die Zeit zuließ. Ich trug sie im Tuch, wenn ich einen Termin einhalten musste, morgens in der U-Bahn (wo viele Menschen zur Arbeit eilten) und ich trug sie, wenn sie schon erschöpft war. Das Tragetuch schien für sie ein guter Kompromiss zu sein, aber sie bevorzugte das Gehen und genoß jeden einzelnen Schritt, den sie machen konnte. Die Zeit schien dann jedoch stehen zu bleiben, wir brauchten für eine 5 Minuten-Strecke mindestens eine halbe Stunde.
Ich gebe zu, der Anfang war nicht immer einfach aber diese Buggylosigkeit war und ist eine absolute Bereicherung für uns beide:
Sie konnte ihre neue Errungenschaft, das Gehen üben und genoss die Bewegung sichtlich. Sie übt auch heute noch gerne das Hüpfen vom Gehsteig, das Runterlaufen von kleinen Hügeln, genießt das Beschleunigen beim Laufen und findet das Rückwärtsgehen besonders lustig. So wurden ihre Bewegungen Monat für Monat geschickter.
Sie kann jederzeit stehen bleiben, wenn sie etwas genauer beobachten will, wie zB. Bauarbeiter oder Ameisen bei ihrer Arbeit oder Tauben die nach Futter suchen und kleine Regenwürmer, die nach einem Regen vor der Wasserflut aus dem Boden fliehen. Sie kann die Welt in ihrem eigenen Tempo entdecken und tatsächlich: ihr entgeht nur selten etwas.
Sie kann nach Lust und Laune alles mögliche sammeln, wie Tannenzapfen, Stöcke und Kieselsteine, die sie dann durch Gitterzäune steckt. Und Kleinkinder stecken bekanntlich unglaublich gerne irgendwo etwas rein um dabei ihre Feinmotorik und Logik zu fördern.
Sie wurde mit dem Straßenverkehr vertraut und weiß, wo sie lieber nicht hingehen und wo sie stehen bleiben soll. Auch in der U-Bahn und in der Straßenbahn setzt sie sich hin und beobachtet ihre Umgebung oder, sollte kein Platz frei sein, hält sie sich geschickt an, da sie bereits erfahren konnte, dass der Zug bei der Fahrt unter ihren Füßen ziemlich arg wackelt.
Die Einkäufe wurden mit der Zeit immer entspannter. Wenn sie zu erschöpft war nahm ich einen großen Einkaufswagen im Supermarkt, wo ich sie hineingesetzt habe, um unnötige Konflikte zu vermeiden. Sonst nahm und nimmt sie einen kleinen Kindereinkaufswagen. Ich lasse sie beim Einkauf aktiv teilhaben und bin jedes Mal verwundert, wie einfach es sein kann, wenn man selbst ruhig und geduldig bleibt. Ich halte das Sackerl, sie steckt die Äpfel hinein und schleppt das Obst zur Waage. Ich gebe ihr das Joghurt in die Hand und sie stellt es ins Wagerl. Ich bestelle die Wurst bei der Theke und sie darf sie kosten. Sie bedient sich auch schon selbst, da sie sich im Supermarkt absolut auskennt. Manchmal landet ein kleiner Kakao im Einkaufswagerl, ein anderes mal eine Packung Butter (sie liebt Butter). Bei der Kassa räumen wir alles gemeinsam auf das Förderband und sie darf ihren Kakao selbst bezahlen. Es gab Tage, wo es nicht immer so harmonisch klappte und ich ins Schwitzen kam, aber ich wusste dann, ich habe sie an diesem Tag falsch eingeschätzt. Vielleicht hatte sie wenig Lust oder war schon zu müde und ich hätte lieber einen großen Wagen nehmen sollen.
Und heute, wo ich sie nicht mehr trage, nehmen wir ein Laufrad mit, wenn wir es eilig haben oder eine längere Strecke in Kauf nehmen müssen.
Auch mir hat es viel gebracht, diese Buggylosigkeit, auch wenn ich mir dies damals, vor einem Jahr niemals hätte vorstellen können. Ich lernte ihr Tempo zu berücksichtigen und mich ihr anzupassen und wurde mit der Zeit um einiges geduldiger und gelassener.
Ich hatte viel mehr Gelegenheiten sie genauer zu beobachten und lernte die Welt mit ihren Augen zu sehen.
Da sie ständig nach allem fragt, musste ich mir ein paar Tier- und Pflanzenführer zulegen (auch um gefährliche Tiere und giftige Pflanzen zu vermeiden) und lernte so einiges dazu.
Ich lernte ihr mehr zuzutrauen und sie an meinem Alltag auch außerhalb unserer eigenen vier Wände aktiv teilhaben zu lassen.
Ich weiß nicht, wie ich getan hätte, wenn ich Zwillinge oder wenn ich bereits noch ein kleines Baby hätte. Das wäre sicherlich nicht ganz so einfach gewesen, keine Ahnung. Aber ich bin unendlich froh, dass ich ihren Wunsch damals respektiert habe und dadurch diese Erfahrung machen konnte.

"Schau, ein Stern!" rief sie heute voller Begeisterung beim Frühstückzubereiten. Ihr entgeht nur selten ein Detail, sollte es noch so klein und unbedeutend für mich wirken.

Sie sucht sich permanent echte, produktive Arbeit. Mit oder ohne uns. Erstaunlich, wozu ein zweijähriges Kleinkind alles fähig ist.

Alles was andere machen und was für sie nicht ganz alltäglich erscheint, macht sie richtig neugierug. "Was hat der Mann da?"- wollte sie wissen und schaute ihm noch lange nach.

Ganz besonders ist sie von größeren Kindern fasziniert...

... und von kaputten Gegenständen. Das Dinge kaputt gehen und manchmal wieder repariert werden können beschäftigt sie schon seit Monaten.

So viele Farben und so interessante Strukturen. Überall.

Sie erforscht zur Zeit mit Vorliebe ihre körperlichen Grenzen, ihren Gleichgewichtsinn und auch ihre Stärke. Was ist möglich und was zu Risikovoll? Und wozu können Sachen sonst noch verwendet werden?


Wenn mich jemand vor zwei Jahren gefragt hätte, wann ein Kind in der Lage sei, Blumen in eine Vase zu stecken und sie dann auf einem Tisch zu platzieren, hätte ich wahrscheinlich geantwortet, mit drei oder vielleicht erst mit vier. Kann man überhaupt ein kleines Kind für so etwas, wie Blumen arrangieren jemals begeistern? Na, ich weiß nicht.
Aber ja, doch, sowas ist doch möglich. Vor allem, wenn dieser Vorschlag vom Kind selbst kommt. Bei einem unserer Spaziergänge pflückten wir einen wundeschönen Fliederstrauß, den sie unbedingt zu Hause angekommen, in eine Vase stecken wollte. Ich richtete ihr also alles, was sie brauchte her: Eine kleine Gießkanne, ein kleines Trockentuch, eine kleine Vase und ein Tablett, sollte das Wasser doch daneben gehen.






Ich weiß, es ist keine große Sache, aber sie machte das sehr stolz. Den Strauß in der Vase bewunderte sie noch einige Male im Laufe des Tages und ich wusste, was sie dabei dachte: Ja! Das habe ich gemacht!

Kinder haben (noch) eine sehr ausgeprägte Sinneswahrnehmung. Wahrscheinlich nicht ganz ohne Grund, immerhin nehmen sie die Welt durch all ihre Sinne wahr. Sie greifen liebend gerne die Gegenstände um sie herum an, kleinere Kinder nehmen die Sachen sogar auch in den Mund (der Mundbereich ist sehr lange das Lernwerkzeug Nummer eins bei Babys und Kleinkindern). Alles fühlt sich so interessant an: ein Gegenstand ist weich, der andere eher hart, und andere wiederum fühlen sich zart und filigran an.
Um diesen Tastsinn spielerisch zu fördern sind die Montessori-Tasttücher eine wunderbare Idee. (Es gehört auch noch eine Augenbinde zum Spiel, die aber ausschließlich auf Wunsch des Kindes benutzt wird und keines Falls aufgezwungen werden sollte!)

Einige Stoffreste hatte ich bereits im Reststoff-Korb aus meiner Nähecke übrig, andere, wie Leder oder Filzstoff, habe ich von meiner Schwester erworben, man kann sie aber auch in Nähgeschäften als Stoffreste bekommen. Von allen Stoffen schneidete ich zwei gleich große Rechtecke zu und legte sie gemischt in den Korb. Man kann auch 2 Körbchen oder Schachteln nehmen, jeweils für eine Serie.
Das Memoryspiel ist simpel: Stoff nehmen, fühlen, das passende Paar suchen und das Paar zusammenlegen. Sollten ältere Kinder mit Augenbinde (oder mit geschlossenen Augen) das Spiel spielen wollen, kann man alle Stoffe auf den Boden auslegen und durch Ertasten die Paare bilden.

Auch die Sprache kommt bei dem Spiel nicht zu kurz: neue Wörter wie weich, fein, rau oder dick, Leder, Kord, Seide oder Filzstoff (usw.) können beim Spiel "erfühlt" werden.

Seit dieser Blog online ist, stehe ich meiner Frau bei
jedem ihrer Beiträge mit Rat und Kritik zur Seite. Doch jetzt würde ich gerne
selbst ein paar Worte schreiben, als Laie und dennoch als Papa vom Mars.
Bevor ich meine Frau kennenlernte hatte ich nie wirklich über den Umgang mit Kindern nachgedacht, nicht einmal dann als ich später meine Frau heiratete und den Wunsch verspürte, eine eigene Familie zu gründen. Ich muss schon sagen, einerseits vertraute ich darauf, ein wenig aus der eigenen Kindheit mitgenommen zu haben, andererseits vertraute ich darauf, dass meine Frau als Pädagogin schon wissen würde, was zu tun ist. Doch vor 26 Monaten, als ich dann meine Tochter gleich nach der Geburt in den Armen gehalten und bewundert habe, wurde mir klar: "so alter Junge, jetzt trägst Du Verantwortung....und zwar richtige Verantwortung!" und mir wurde die Wichtigkeit meiner Rolle als Vater das erste Mal so richtig bewusst.
Jedoch war es aber erst mal so, dass vorwiegend meine Frau mit unserer Tochter Zeit verbrachte (ich musste ja arbeiten) und deshalb lies ich mich von ihr, was unsere Tochter angeht, leiten. Ich muss schon ehrlich gestehen, dass ich mich im Gegensatz zu meiner Gattin nicht sooo intensiv mit Montessori beschäftigt habe, doch wir redeten sehr viel darüber (bzw. redete meine Frau darüber) und deshalb wurden wir uns einig: Versuchen wir diesen Weg zu gehen. Tja, leichter gesagt als getan, wie geht man so einen Weg (als Laie)?
Bevor ich meine Frau kennenlernte hatte ich nie wirklich über den Umgang mit Kindern nachgedacht, nicht einmal dann als ich später meine Frau heiratete und den Wunsch verspürte, eine eigene Familie zu gründen. Ich muss schon sagen, einerseits vertraute ich darauf, ein wenig aus der eigenen Kindheit mitgenommen zu haben, andererseits vertraute ich darauf, dass meine Frau als Pädagogin schon wissen würde, was zu tun ist. Doch vor 26 Monaten, als ich dann meine Tochter gleich nach der Geburt in den Armen gehalten und bewundert habe, wurde mir klar: "so alter Junge, jetzt trägst Du Verantwortung....und zwar richtige Verantwortung!" und mir wurde die Wichtigkeit meiner Rolle als Vater das erste Mal so richtig bewusst.
Jedoch war es aber erst mal so, dass vorwiegend meine Frau mit unserer Tochter Zeit verbrachte (ich musste ja arbeiten) und deshalb lies ich mich von ihr, was unsere Tochter angeht, leiten. Ich muss schon ehrlich gestehen, dass ich mich im Gegensatz zu meiner Gattin nicht sooo intensiv mit Montessori beschäftigt habe, doch wir redeten sehr viel darüber (bzw. redete meine Frau darüber) und deshalb wurden wir uns einig: Versuchen wir diesen Weg zu gehen. Tja, leichter gesagt als getan, wie geht man so einen Weg (als Laie)?

Am Anfang tat ich mir ziemlich schwer, eine gewisse, sagen wir mal "Lockerheit" und Ruhe an den Tag zu legen. Ich kann mich noch erinnern, als meine Frau unserem Krabbelbaby ein Glas Wasser in die Hand gab. (Ein GLAS!) "Wie soll das gut gehen?" - waren meine ersten Gedanken. "Was, wenn das Glas runterfällt und in tausend Stücke zerbricht...?".
Ebenso schwer
konnte ich mir vorstellen, komplett auf das Gitterbett zu verzichten: "Wie?
Nicht einmal tagsüber soll sie dort schlafen? Dafür aber auf einer Matratze auf
dem Boden? Na das gibt sicher eine Katastrophe, wenn sie selbstständig von
ihrem 'Bett' runterkrabbeln kann.". Nun gut, man möge mir zu Gute halten,
ich habe es nicht anders gekannt und es war schwer, manche Sachen mit anderen
Augen zu sehen.
Nun im Endeffekt passierte gar nichts, weder Gläser sind zerbrochen (lediglich ein Teller), noch wurde das Gitterbett vermisst. Im Gegenteil, das Schlafengehen wurde absolut stressfrei, denn sie kroch ganz von alleine unter ihre Decke. (Dies war eine echte Überraschung für mich, ich hätte nie gedacht, dass ein Kind sowas machen WILL. Ich hörte bisher immer nur das Gegenteil.) Sie wurde ruhiger, genauer, konzentrierter und vor allem fröhlicher denn je. Langsam aber sicher änderte ich also meine Meinung über die Ansätze von Frau Montessori und dadurch änderte sich auch meine Einstellung unserer Kleinen gegenüber. Ich wollte bei dieser "Montessori-Sache" mitmachen und besorgte und baute Möbel zusammen, sägte Stuhlbeinchen ab, damit die Größe passt und half beim Umräumen und Gestalten der Wohnung, damit unser Blondschopf zu Hause selbstständiger sein und im alltäglichen Haushalt mithelfen konnte.
Nun im Endeffekt passierte gar nichts, weder Gläser sind zerbrochen (lediglich ein Teller), noch wurde das Gitterbett vermisst. Im Gegenteil, das Schlafengehen wurde absolut stressfrei, denn sie kroch ganz von alleine unter ihre Decke. (Dies war eine echte Überraschung für mich, ich hätte nie gedacht, dass ein Kind sowas machen WILL. Ich hörte bisher immer nur das Gegenteil.) Sie wurde ruhiger, genauer, konzentrierter und vor allem fröhlicher denn je. Langsam aber sicher änderte ich also meine Meinung über die Ansätze von Frau Montessori und dadurch änderte sich auch meine Einstellung unserer Kleinen gegenüber. Ich wollte bei dieser "Montessori-Sache" mitmachen und besorgte und baute Möbel zusammen, sägte Stuhlbeinchen ab, damit die Größe passt und half beim Umräumen und Gestalten der Wohnung, damit unser Blondschopf zu Hause selbstständiger sein und im alltäglichen Haushalt mithelfen konnte.

Als meine Frau mir sagte, wie viel monatlich die Montessori-Kinderkrippe kostet, wurde mir zuerst heiß, dann regelrecht schwindelig, aber sie duldete als Pädagogin (und auch wie eine Pädagogin) keine Widerrede. Wir strichen also unseren Strandurlaub am Meer (aua!) und meldeten unsere Kleine in der Krippe an. Doch ich muss ehrlich gestehen, kein Strandurlaub der Welt hätte mich glücklicher machen können, als der Anblick meiner Tochter heute. Sie ist so ein offenes, fröhliches, tüchtiges kleines Mädchen, das gerne Butterbrote schmiert, Eier pellt und schneidet, Blumen in Vasen arrangiert und ganz und gar höflich ist. Und nie habe ich sie diese Sachen gelehrt oder von ihr erwartet. Ja klar bin ich total befangen, aber was Montessori (und auch die Kinderkrippe) angeht, bin ich absolut überzeugt.

Mittlerweile hat sogar die Großfamilie verstanden, dass es bei Montessori nicht darum geht, das Kind grenzenlos machen zu lassen, was es will, sondern ihm die Freiheit zu lassen, sich so zu sagen selbst zu bilden. Obwohl die Familie zuerst nichts damit anzufangen wusste, dass wir diesen Weg einschlagen wollten, ist sie mittlerweile ziemlich offen und akzeptiert unsere Einstellung mit wachsender Neugierde.
Natürlich muss ich auch manche Sticheleien von meinen Kollegen einstecken, aber ich nehme es absolut gelassen und schmunzle mit ihnen sogar mit, immerhin war ich noch vor gut 14 Monaten ja genau so skeptisch. Meine Kleine ist für mich der beste Beweis für meinen Irrtum. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ein kleines Kind mit seinen Handlungen zu Verstehen geben kann, dass das Leben ein wahres Wunder ist.
Natürlich muss ich auch manche Sticheleien von meinen Kollegen einstecken, aber ich nehme es absolut gelassen und schmunzle mit ihnen sogar mit, immerhin war ich noch vor gut 14 Monaten ja genau so skeptisch. Meine Kleine ist für mich der beste Beweis für meinen Irrtum. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ein kleines Kind mit seinen Handlungen zu Verstehen geben kann, dass das Leben ein wahres Wunder ist.
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