05.06.2013

Hinter den Kulissen


Eine wirklich gute Frage die mir Isa (Menschenskinder!) zu meinem Post "15 Monate + Regen = ???" gestellt hat. Und eigentlich auch ein wichtiges Thema, wenn wir schon über die Montessori-Methode sprechen: Wie bekomme ich Julia dazu bei einem Spiel mit zu machen?

Bevor wir mit einem Spiel anfangen, bereite ich alles sorgfältig vor. Über die Spielteppiche und Tabletts wisst ihr ja schon Bescheid, aber auch auf dem Tablett schaue ich, dass alles übersichtlich aufgelegt wird und kleinere Teile in einem Korb gesammelt werden. Erstens, weil es ihr so leichter angewöhnt wird, dass kleine Gegenstände gesammelt werden (Es funktioniert wirklich! Sie selbst sammelt alles wieder ein was wegrollt oder rausfällt! Ich glaube, eine "innere Ordnung" beginnt bereits hier.), zweitens, weil es so einfach übersichtlicher und handlicher ist.

Als nächstes zeige ich ihr langsam vor, was zu tun ist. Ganz langsam. Ich versuche dabei so wenig wie möglich zu reden, am besten mal gar nichts. Das würde sie nur vom Wesentlichen ablenken. Auch meine Position ist nicht unwesentlich, (vor allem Volkschullehrer wissen genau, dass das mit dem spiegelverkehrten Vorzeigen für Kleinkinder äußerst verwirrend ist) also setze ich mich neben sie hin statt gegenüber und versuche so die Bewegung(en) vorzuzeigen.

Wenn sie soweit ist, greift sie nach dem Spiel und versucht es selbst. Es kommt aber auch manchmal vor, dass ihr das Spiel gar nicht gefällt und mich einfach samt meinem Spielvorschlag liegen lässt. Dann räume ich ohne einen weiteren Versuch alles wieder weg und biete ihr das Spiel ein paar Wochen oder Tage später wieder an.

Wie spielen Eure Kleinen? Was sind Eure Erfahrungen?

5 Kommentare

  1. Danke für die kleine Anleitung!

    Der Punkt, dass viele mündliche Erklärungen gar nicht wichtig sind, wenn man es einfach vormacht, war für mich nochmal gut zu lesen. Ich tendiere nämlich dazu, vorher möglichst genau zu erklären, wie es gemacht werden soll ;).

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  2. Huhu

    Genauso machen wir es mit unseren Sonnenschein auch... ;)
    Keine großen Reden schwingen, weniger ist oft mehr. Das stimmt viel gerede kann die kleinen nur verwirren. Gerade wenn sie sowieso schon Probleme in der Verarbeitung haben, wie bei unserer kleinen.
    Es ist schön das deine Maus deine Spielideen so gut an nimmt. Meine ist da eher wählerisch und macht lieber ihr eigenes Ding. ;-)

    lg Nicole

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  3. Das hast du sehr gut erklärt! Ich denke inzwischen darüber nach, das Töchterchen beim Essen neben mir zu platzieren, anstatt sie über Eck sitzen zu haben.
    Liebe Grüße,
    Judith

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  4. Ich liebe deine Denkanstöße! :)

    Paul nimmt zur Zeit noch alles in den Mund und liebt es Dinge runterfallen zu lassen. Er kann sich aber auch mal 10 Minuten mit einer Rassel o.ä. beschäftigen, wenn das schon als spielen zählt. ;)

    Liebste Grüße,

    Laura

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  5. Interessant... wahrscheinlich ist Julia auch einfach schon daran gewöhnt, dass du ihr Dinge vormachst und sie es dann nachmacht - bei meinem würde das wahrscheinlich auch nicht viel bringen, zumindest nicht lange. Bestimmt würde er es ein, zweimal nachmachen und dann sein ganz eigenes Spiel damit spielen. Aber das wäre ja auch nicht schlimm und wahrscheinlich sogar wünschenswert. :)

    Danke jedenfalls für die ausführliche Antwort! :)

    Liebe Grüße
    Isa

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