Manchmal langweilt sie sich auch ein wenig und ich finde das großartig, wenn ich ehrlich bin. Ich beobachte sie aus der Küche oder dem Badezimmer während ich die Hausarbeit erledige und bin immer wieder fasziniert, welch kreative Ideen genau aus dieser Langeweile heraus erfunden werden.
Aber im Großen und Ganzen ist sie immer beschäftigt. Entweder schließt sie sich mir in der Hausarbeit an oder geht ihren eigenen Interessen nach. Zurzeit sucht sie sich wieder vermehrt Tätigkeiten aus, bei denen sie ihre Fingerfertigkeit üben kann. Vor ein paar Wochen habe ich deshalb ihr Regal umgeräumt:
1.
Selbstgemachtes Sinnesmaterial: jeweils 2 Stoff-Rechtecke aus Leder, Baumwolle, Cord, Satin und diversen anderen Materialien, die gepaart werden. Sie befühlt gerne die kleinen Rechtecke und fragt auch gelegentlich, wie diese heißen.
2.
Auch selbstgemacht: eine Holzplatte mit 5x5 Schrauben drinnen, dazu eine kleine Schale mit Gummiringen. Sie spannt die Gummiringe absolut begeistert rauf, nebenbei entstehen die verschiedensten geometrischen Figuren. Die Gummiringe sind nicht gleich groß, damit auch wirklich unterschiedliche Figuren in unterschiedlichen Größen gespannt werden können.
3.
Stoffservietten aufrollen und in einen Serviettenring stecken fasziniert sie auch. Ich weiß, es wirkt etwas zu unkompliziert, aber das Aufrollen per se scheint sie sehr zu fesseln. Auch Palatschinken werden des öfteren auf- und wieder eingerollt.
4.
Eine kleine Holzschachtel, die ich mit relativ großen naturfarbenen Holzperlen und Holzknöpfen befüllt habe. Dazu ein kleiner Korb mit 3 unterschiedlich großen Wollnadeln (mit abgerundeten Spitzen) und natürlich Garn zum Fädeln.
5.
Ein Nagel-Spiel mit echten kleinen Nägeln, einem Korkbrett und einem Holzhammer. Im Korb befinden sich verschiedene geometrische Figuren aus dünnen Holzscheiben mit einem winzigen Loch in der Mitte. Sie legt keine Bilder aus, sie will dabei einfach nur die kleinen Nägel durch das Loch ins Brett hämmern.
6.
Sie probierte bei Gelegenheit, Knöpfe von Hemden und Blusen zuzumachen, schaffte es aber nicht die feinen Handbewegungen koordiniert durchzuführen. Ich stellte ihr dann den selbstgemachten Knopfrahmen auf ihren Tisch und am nächsten Tag kam sie mit dem Rahmen tatsächlich zu mir: "Ich brauch Hilfe!". Ich setzte mich hin, so dass sie mich gut beobachten konnte und begann, die großen Knöpfe mit ruhigen Bewegungen zuzuknöpfen. Ich sprach dabei kein Wort, nicht dass ich sie damit unnötig ablenkte. Ich musste 12x auf- und zuknöpfen bis sie sagte, dass nun sie will. Und sie arbeitete damit konzentriert ohne Übertreibung 20 Minuten lang. Alles aufmachen und dann wieder zuknöpfen, immer und immer wieder.
7.
Dominosteine aus Holz. Ein Mitbringsel aus Thailand. Sie legt sie gerne aus (Farbe zu Farbe, nicht Zahl zu Zahl) oder sie baut mit den Dominosteinen einfach Türme.
8.
Sie liebt ihr neues Atelier, ganz besonders ihre Aquarellstifte und ihre Pinseln.
9.
Ihre Schleichfiguren sind nach wie vor sehr beliebt. Auch ich habe sie gerne, muss ich zugeben. Sie sind richtig gut und naturtreu angefertigt, was mir sehr wichtig ist. Tiere sind in dem Alter ein interessantes Thema und sie will wirklich alles genau wissen:
Es interessiert sie, wo das Gorillababy bei seiner Mama Milch trinken kann. Heute hat sie beobachtet, dass die Gorillamama ihre Brüste, wie wir Menschen, "oben" hat, die Zebramama hingegen eher "weiter hinten" am Bauch. Diese Figuren sind wirklich detailliert dargestellt, so dass sie alles genau beobachten und auch nachspielen konnte: "Schau Mama, das kleine Zebra trinkt Milch!".
Hach, das Nagelbrett ist so genial und einfach. Danke für die Inspiration!
AntwortenLöschenHallo Anna,
AntwortenLöschenvielen Dank für deine tollen Ideen und Anregungen!
Ich lese deinen Blog sehr sehr gerne!
Eine kleine Idee noch zum "Geobrett" (zum Spannen der Gummis). Wir haben es in der Schule mit Holzdübeln gebaut - eine Alternative zu den Nägeln!
Herzliche Grüße - Vanessa
Liebe Marsmama
AntwortenLöschenIch lasse mich sehr gerne von den tollen Ideen, wunderschönen Materialien und Fotos inspirieren für meine Arbeit. Vielen Dank dafür!
Etwas ist mir schon ein paar Mal aufgefallen und ich kann's nicht lassen (du kannst meine Anmerkung bei Bedarf ernst nehmen oder gleich wieder vergessen :-) : Deine Tochter muss, damit sie malen kann, eine wohl etwas unbequeme Arm-/Handstellung einnehmen. Das Handgelenk kann bei dem hohen Rand des Tabletts nicht abgelegt werden. Momentan stört sie das wohl noch nicht so, da der Dreipunktegriff noch nicht aktuell ist. Mit der Zeit würde ich ihr aber ein Tablett ohne Rand anbieten...
Liebe Grüsse
Nicole
Wie hast du denn den Knopfrahmen gemacht, der sieht ja toll aus... kannst du mir da eine Anleitung geben?
AntwortenLöschenSehr cooler Artikel!
AntwortenLöschenLiebe Anna,
AntwortenLöschenwirklich sehr einfach und sieht am Ende sehr schön aus! Bin auf neue Ideen gespannt!
LG,
Sasha
echt interessant!
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