28.01.2017

Über Kinderscheren und einige Ideen zum Schneiden


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Bereits ganz junge Kinder sind fasziniert von Scheren und ich denke, wenn sie schon selbstständig bei einem kleinen Tisch sitzen können, spricht nichts dagegen, ihnen eine passende Schere anzubieten. Der Umgang mit der Schere ist allerdings eine echte Herausforderung für so kleine Hände. Die Bewegung der Finger um die Scherenblätter auf und zu zu machen braucht Übung, Zeit, einen vertrauensvollen Erwachsenen an der Seite aber auch ein geeignetes Werkzeug:

  • Für ganz junge Kinder (unter 3 Jahren) würde ich eher Scheren empfehlen, die ungefähr 10 cm lang sind und an der Spitze abgerundet. Auch die Griffe sollten klein genug sein, so dass die winzigen Finger die Schere bequem halten können: mit 9 cm Länge und mit 10 cm Länge, mit 10,2 cm Länge sowie mit 10,8 cm Länge.
  • Für Kinder im Kindergartenalter gibt es größere Scheren, die aber an der Spitze ebenso abgerundet sind. Solche Scheren sind zum Beispiel: mit 12,5 cm Länge, mit 13 cm Länge die auch Julia seit über 2 Jahren benutzt, dann  mit 13 cm lang sowie die Kinderschere vom Möbelschweden mit einer Länge von 11,5 cm.
  • Obwohl Julia vorwiegend ihre rechte Hand bevorzugt, benutzt sie auch ab und zu ihre linke Hand und ich mische mich in keinster Weise ein. Jetzt wo sie anfängt zu schreiben, ist ihre Rechtshändigkeit immer klarer, dennoch kaufte ich ihr nicht explizit eine Rechtshänderschere. Ich suchte lieber nach einer Kinderschere, die mit beiden Händen gut funktioniert. Auch vermied ich solche Scheren, die 4 Griffe haben, wo auch ich meine Finger während des Schneidens hineinstecken könnte. Ich wollte, dass sie von Anfang an ein eigenes Gespür für die Schere bekommt und wirklich selbstständig arbeiten konnte. Auch vermied ich selbstöffnende Scheren, die eher einer Zange ähneln, denn bei diesen geht genau diese Bewegung beim Öffnen verloren, die sie eigentlich so motiviert üben wollte.
 
 Erste Schneideübungen

Für ihre allerersten Scheideübungen bot ich Julia damals dünne Papierstreifen an (Siehe Bild ganz oben). Zuerst ohne Markierungen und mit einer Breite von 1 cm, die sie nur mit einer Scherenbewegung durchschneiden konnte, denn mir war nicht nur wichtig, ihren Interessen nachzugehen, sondern auch, dass sie dabei ein Erfolgserlebnis hatte. Die Schere legte ich ihr auf dem Tablett in die Mitte, so konnte sie jedes Mal selbst entscheiden, mit welcher Hand sie die Schere benutzen wollte.


Als sie schon etwas geübter war, stellte ich ihr Papierstreifen mit Markierungen bereit. Ich liebte es, ihr beim Schneiden zuzuschauen und die Konzentration zu beobachten, genau entlang der Markierungen  zu schneiden. Die Papierstreifen sind nicht zu lang, so dass die kleinen Hände diese gut halten können und auch die Breite ist dem Schwierigkeitsgrad angepasst. Die Papierstreifen mit waagerechten und schrägen Markierung sind die einfacheren Übungen, die Streifen mit den Bögen sind schon schwieriger, da dabei das Papier mitgedreht werden muss. So auch beim Zick-Zack-Muster und den größeren Wellen, die sogar schon mehrere Schneidebewegungen zum Abschnipseln benötigen.

Diese wunderbaren, selbstgemachten Vorlagen habe ich von Angelika, einer sehr guten Freundin und Montessori-Pädagogin (6-12 und 0-3) bekommen und sie war auch damit einverstanden, dass ich Euch diese Vorlagen zur Verfügung stelle. Hier könnt ihr die Vorlagen für die ersten Schneideübungen herunterladen.


Als Julia mit der Schere bereits geschickter umgehen konnte, bereitete ich ihr einige ausgedruckte Früchte vor, die sie nach belieben ausschneiden und anschließend auf ein Papier kleben konnte. Hier unsere Vorlage zum Herunterladen.

Ideen für geübtere Kinderhände


Eine wunderbare Arbeit für kleine Hände, die nach mehr Herausforderung suchen, ist diese Schlangen-Spirale. Sie pauste die Spirale auf Seidenpapier ab, schnitt sie aus und gemeinsam steckten wir diese mithilfe einer Pinnadel auf einen runden Bastelstab. Über dem Heizkörper haltend fing die Schlange an sich zu drehen, was Julia ungemein faszinierte. Hier unsere Vorlage zum Mitnehmen.


Solche Scherenschnitte machte sie unzählige und mit immer raffinierteren Mustern. Dazu bereitete ich ihr bunte Notizzettel vor und zeigte ihr auch, wie sie diese auf unterschiedlichste Arten falten konnte um dann beim Schneiden spannende Muster zu erhalten.


Heute, mit fast 5 Jahren, schneidet sie immer noch unglaublich gerne und auch sehr genau. Sie zeichnet bereits selbst ihre Vorlagen und benutzt dazu Bausteine als Schablonen oder ihr Lineal. Neulich zeichnete sie einige Seerosen mithilfe ihrer Mosaiksteine die sie anschließend ausschnitt und die Blüten einzelnd faltete um diese dann auf Wasser wieder aufblühen zu lassen. Falls ihr keine solche oder ähnliche Schablonen habt, könnt ihr gerne unsere Vorlage hier herunterladen.

2 Kommentare

  1. Hallo, mein Bub nimmt die Schere noch in beide Hände. Die Größe der Schere müsste passen. Bisher habe ich ihn machen lassen. Ich halte auch das Blatt für ihn und zeige ihm wie man die Schere in einer Hand hält. Er ist 26 Monate alt und benutzt die Schere seit 6 Monaten. Hast Du einen Tipp wie ich ihn dazubekomme eine Hand zu benutzen und das Papier selbst zu halten? Danke

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  2. Oh vergessen zu schreiben: Das sind wieder wundervolle Bilder, die Du da geschossen hast. Ich mag deinen Blog, da kommt immer dieses soo schööön Gefühl hoch. Danke

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