25.03.2017

Der Montessori Waschtisch - einige Ideen und Gedanken dazu


Bildquellen: 1. Healthy Beginnings Montessori // 2. The Well Examined Life // 3. privates Foto von einer Montessori-Pädagogin (3-6) und guter Freundin von mir von dem Waschtisch, den sie ihrer damals 14 Monate alte Tochter eingerichtet hat. // 4. Eltern vom Mars // 5. Montessori Design by Nuccia // 6. My Own Montessori // 7. Patchwork Cactus // 8. Maitri Learning

Hände zu Waschen ist etwas alltägliches und etwas, was so gut wie alle Kleinkinder lieben! Daher ist so ein kleiner Waschtisch nach Montessori genau das, woran sie sich lange erfreuen können. Nicht nur, weil sie dadurch aktiv bei der eigenen Körperpflege teil haben dürfen, sondern auch, weil sie dabei dieses spannende Element, das Wasser erforschen und erleben können.

Als meine Tochter 15 Monate alt war, richtete ich ihr auch einen kleinen Waschtisch ein, den sie tagtäglich benutzte. Dort hat sie vor dem Essen ihre Hände, in der Früh und Abends ihr Gesicht gewaschen und ihre Zähne geputzt sowie auch ihre Haare gekämmt. Solange sie den Wasserhahn nicht alleine bedienen konnte, holte noch ich für sie Wasser für ihre kleine Kanne, später machte sie das aber schon selbst, ebenso wie auch das Ausleeren der Schüssel. Ich zeigte ihr auch, wie das Händewaschen geht, begleitete sie bei der Selbstpflege, so dass sie später all das selbstständig machen konnte. Und weil es manchmal richtig lange dauerte, wusste ich, sie liebte es!


Aber so ein Waschtisch bot ihr mehr als Selbstständigkeit und sogar mehr, als das Wasser zu erforschen. Es hat natürlich einen bestimmten Grund, warum diese Waschtische genau so eingerichtet sind, wie man sie oft so in Montessori-Einrichtungen sieht:

  • Die Tische sind in passender Höhe, so dass Kleinkinder sie ohne Tritthocker bedienen können und somit viel Bewegungsfreiheit haben.
  • Alles was auf dem Tisch ist (möglichst wenig!) ist einfach aber schön sowie übersichtlich und praktisch hergerichtet: 
  • Die Kännchen sind nicht zu klein aber auch nicht zu groß, so dass sie von kleinen Kinderhänden leicht greifbar und tragbar sind. Ich weiß, dass viele lieber gleich einen Wasserhahn anschließen wollen, aber das Kännchen bietet so viel mehr, als es scheint: nicht nur, dass Kinder das Gießen lieben, so erfahren sie auch Volumen, Gewicht und ihre Kräfte passend einzusetzen, denn sie müssen gegebenenfalls den Wasserfluss im richtigen Moment stoppen können. Sie erleben auch den ganzen Vorgang von Anfang bis zum Ende, indem sie selbst Wasser holen und das Seifenwasser selbst ausleeren. Und nicht zuletzt wird so auch viel weniger Wasser verschwendet (denn Kleinkinder waschen seeeehr lange ihre Hände und das wiederholen sie auch immer und immer wieder).
  • Ich bevorzuge Schüsseln aus Emaille oder Keramik, weil sie beim Wasser einfüllen viel schöner klingen. Wir haben damals die Schüssel einfach auf dem Tisch stehen gehabt, eine andere Möglichkeit ist auch, diese in der Tischplatte zu versenken. Allerdings würde ich es auf jeden Fall ausprobieren, ob es dem Kind auch wirklich möglich ist, diese Schüssel aus der Vertiefung ohne Hilfe herauszuheben. Kleinkinder lieben es schwere Sachen zu tragen, sich körperlich maximal anzustrengen, daher finde ich Griffe an den Seiten sehr praktisch. Diese erleichtern das Tragen erheblich.
  • Eine kleine, handliche Seife und eine kleine Nagelbürste schön hergerichtet laden nicht nur zum Benutzen ein, sie erfordern auch eine Menge Geschicklichkeit. Ich konnte schon oft kleine Kinder beim Händewaschen beobachten und sah, wie konzentriert und bedacht sie die kleine Seife zwischen den kleinen Händen herumdrehten damit diese ja nicht rausrutscht.
  • Ein Eimer, wo das Wasser ausgeleert werden kann, macht auch Sinn. Wir hatten damals noch keinen Eimer, so dass Julia die Schüssel gleich in der neben stehenden Wanne ausgeleert hatte.
  • Eventuell ein Spiegel in passender Höhe fürs Zähneputzen, Haarekämmen und Gesicht waschen. 
  • Ein kleines Handtuch um Hände und Gesicht ab zu trocknen und zusätzlich ein kleines Trockentuch um den Boden auf- oder den nassen Tisch wieder trocken zu wischen.
  • Um eine Überschwemmung zu vermeiden ist es wirklich wichtig, besonders sehr junge Kinder bei der Selbstpflege noch zu begleiten. Ich war am Anfang immer dabei und beobachtete Julia bei ihrem Tun. Wenn sie versuchte das Wasser auf den Boden zu vergießen, begleitete ich sie indem ich ihr freundlich, geduldig aber bestimmt sagte: "Das Wasser bleibt in der Schüssel." oder "Wenn Du fertig bist, kannst Du das Wasser in die Badewanne kippen." Und sie trug die Schüssel so gerne zur Badewanne, das war wirklich ein Highlight für sie!


Ich liebe es, unsere Wohnung passend für unsere Tochter einzurichten und obwohl ich gerne an neue Ideen tüftele, habe ich selbst mal bei einem Montessori Online-Kurs teilgenommen und holte mir Tipps von der wunderbaren AMI-Pädagogin Simone Davies (von The Montessori Notebook). Und da ihr Online-Kurs für Eltern "Setting Up Your Home Montessori-Style" in wenigen Tagen, am Montag (den 27 März 2017) wieder startet, wollte ich Euch unbedingt darauf aufmerksam machen! Der Kurs ist wirklich empfehlenswert!

Er dauert 4 Wochen. Während dieser Wochen bekommt ihr regelmäßig Newsletters mit tollen Tipps, wie ihr Euer Zuhause "montessorisch" gestalten könnt, viele Bilder und spannende Arbeitsaufträge. Parallel gibt es dazu eine Facebook-Gruppe nur für Teilnehmer, bei der ihr Euch mit Simone und mit den anderen Kursteilnehmern aktiv austauschen könnt. Zurzeit verlost sie auch einen Gratis Kursplatz, also würde ich meinen: JA NICHT VERPASSEN!

Und falls ihr den gratis Kursplatz doch verpassen solltet, könnt ihr Euch HIER oder durch das gelbe Ikon (links oben oder hier unten) beim Kurs anmelden.

http://www.themontessorinotebook.com/?ref=12

8 Kommentare

  1. Liebe Anna,
    was für eine schöne und wunderbar praktische Schüssel mit Henkeln.
    So gerne würde ich genau solch eine Schüssel für unsere kleine Tochter kaufen.

    Magst Du verraten, wo ich diese bekomme?

    Herzlichen Dank und alles liebe für Dich und Deine Lieben

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  2. Liebe Sophia!
    Die Schüssel ist von Reiss. Nicht ganz billig, allerdings eine wirklich gute Qualität.
    Auch Dir und Deiner Familie alles Gute!!! :)
    Anna

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  3. Liebe Sophia!
    Die Schüssel ist von Reiss. Nicht ganz billig, allerdings eine wirklich gute Qualität.
    Auch Dir und Deiner Familie alles Gute!!! :)
    Anna

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  4. Es sieht wirklich sehr lieb aus und sehr liebevoll gestaltet. Und natürlich macht den Kindern das Hantieren mit Wasser viel Freude, :-).

    Aber ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich es etwas bedenklich finde, wirklich immer alles ganz genau auf die Bedürfnisse der Kinder herzurichten.

    Denn damit verpassen die Kinder auch Chancen, etwas ganz anderes zu lernen... Zum Beispiel Risikobereitschaft und Gleichgewichtssinn, das Überwinden von Hindernissen, die sie dabei lernen müssten, wenn man sie am normalen Spülbecken würde hantieren lassen.

    Persönlich erscheint mir das Umfeld, das Du für Deine Tochter schaffst, sehr sehr liebevoll, aber doch sehr stark kontrolliert.

    Liebe Grüße in das schöne Österreich!

    Cheers,
    Corinna

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  5. Hallo sophia, wir haben eine ähnliche schüssel bei "Nostalgie im Kinderzimmer" bestellt. Es gibt sie noch, nennt sich "nostalgische schüssel mit griffen aus emaille". Tatsächlich nicht ganz billig, aber auch bei uns ständig im Einsatz...
    Lieben Gruß!
    Christiane

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  6. Liebe Anna und liebe Christiane,
    was habe ich mich über eure Antworten gefreut. :)

    Habt beide ganz lieben Dank!!!

    Einen sonnigen Dienstag und ganz herzliche Grüße an euch zurück,
    Sophia

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  7. Hallo! Bin ganz neu auf deinem Blog und total begeistert!
    Sag hast du Buchtipps für mich wie ich mich über Montessori noch besser informieren kann?
    Den Waschtisch find ich besonders hübsch, aber ich glaube den Abglagetisch gibt es nicht mehr bei Ikea oder doch?

    Lg Kathrin

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  8. Hallo, der Waschtisch? Ist das Ikea? Wie heisst der? Herzlichen Dank und Grüsse, Katharina

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