Für Zuhause gibt es keine "Methode", keinen "Plan" und auch Eltern brauchen keine Ausbildung, um Montessori zu Hause zu leben. Jede Familie ist anders und hat andere Ressourcen, daher wird auch die Vorbereitete Umgebung von Familie zu Familie unterschiedlich sein. Vielleicht gibt es Familien, die nur ein Bodenbett haben, andere wiederum nur ein übersichtliches Spielregal. Und vielleicht gibt es Familien, die nichts davon haben, aber die die Kinder im Haushalt sehr aktiv miteinbeziehen. Aber zu Hause geht es eigentlich auch nicht (nur) um das Angebot und die hübsch vorbereiteten Spielregale. Was Montessori in der Familie wirklich ausmacht, ist die Haltung.
Es ist diese bedingungslose Liebe zum Kind, die seine Entwicklung beobachtet und versteht, es ermutigt und ihm hilft, sein Leben selbstständig zu meistern. Es ist das Vertrauen, dass es sich auf natürliche Weise entwickelt, dass es einem inneren Bauplan folgt, welcher ihm sagt, wohin die Reise geht.
Es ist aber auch die wertschätzende Art, einander in der Familie zu begegnen. Die Bereitschaft offen, ehrlich, respektvoll und vor allem gewaltfrei miteinander und mit sich selbst umzugehen. Es ist eine Art, die Welt zu sehen und darin zu leben. Mit Kindern gemeinsam die Welt entdecken und bewundern und so die Schönheit, die in Kindern steckt, aufblühen zu lassen. Es bedeutet, sich trauen Fehler zu machen und bereit zu sein, aus diesen zu lernen. Es bedeutet, mit und für die Kinder einen friedlicheren Ort aus dieser Welt zu schaffen. Das hat ganz bestimmt nicht nur in den Einrichtungen Platz und kann auch durch kein Material und kein Spielregal ersetzt werden.
Vielleicht gibt es so gesehen doch DEN Montessori-Weg...
Du hast es wirklich in sehr schönen Worten erklärt. Denn genauso ist es und genauso sehe ich es. :) Danke für immer neue Inspirationen
AntwortenLöschenDanke für den schönen Text. Es gibt nie DEN einen Weg. Schon alleine die Entwicklungen der Kinder sind so unterschiedlich, da hilft es mir nicht, wenn ich genau das mache, was Frau X mir im Internet empfiehlt oder Frau Y in der Spielgruppe gerade für ihr Kleinkind entdeckt hat. Aber Anregungen und Hilfestellungen finde ich immer wichtig, vor allem, wenn man als Familie merkt, dass da gerade ein Punkt ist, wo etwas nicht so gut läuft.
AntwortenLöschenUnsere Tochter hat es in ihrer motorischen Entwicklung anders gemacht, als wir uns das gedacht haben. Ich und mein Mann wollten sie nie an der Hand herumführen. Sie sollte das Laufen selbst lernen. Die Erzieherinnen waren auch dieser Meinung. Was macht unsere Tochter? Sie zieht sich mit 18 Monaten an der Hand der Erzieherin nach oben und läuft mit ihr los. Sie ließ die Hände ihrer Umgebung erst mit 20 Monaten los. Am Schluss war es nur noch ein einzelner Finger oder ein anderes Kind von der Kita. Das hat sie aber einfach gebraucht. Was willst du da denn machen? Da hilft kein dogmatisches: "Du sollst deine Kinder aber nicht an der Hand führen!" Da hilft nur flexibel reagieren und sich bewusst machen, dass das vom Kind kommt und darum gut so ist.
Liebe Anna, wo bekommt man eigentlich den tollen Katzen-Jersey her? Habe diese Darstellung so bisher noch nicht gefunden.
AntwortenLöschenLiebe Anna,
AntwortenLöschendanke für diese liebevollen, einfachen Worte!
Liebe Grüße aus der Schweiz,
Saskia
Anna, du triffst den Nagel auf den Kopf! Montessori hat in meinem Leben so viel verändert und hilft mir jeden Tag, bisher als Lehrerin und jetzt als Mutter. Die positive Grundhaltung zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Konzept und ist so viel mehr wert als ein einzelnes Material. Und doch gehört und fügt sich alles auch wunderbar zusammen. Einfach genial! :-)
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