Montessori beginnt bei Dir
Montessori zu Hause kann oft so simpel sein! Manchmal bedeutet es einfach nur, gegenwärtige Momente und spannende Geschehnisse im Familienalltag bewusster zu erleben, gemeinsam zu genießen und nachhaltiger festzuhalten. So zum Beispiel einen Ausflug oder einen Urlaub.

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Seit vielen Monaten ist es hier ganz still. Nicht, dass ich das Schreiben nicht vermisst hätte, diese kleine Blogpause habe ich dennoch dringend gebraucht. Ich merkte, dass ich mich von zu vielen Dingen ablenken ließ, also beschloss ich, ein paar Schritte nach hinten zu gehen um mir wieder einen Überblick zu verschaffen. Und es fühlte sich richtig gut an!

... sage ich mir selbst als ein Mantra, während ich im Vorraum stehe und das Stillleben betrachte, das meine 8-jährige Tochter hinterließ. Ihre Schuhe liegen verstreut auf dem Boden: der linke gleich bei der Eingangstür, der rechte 1 Meter weiter in der Ecke. Ihre Jacke hängt diesmal zwar auf einem Kleiderbügel, gibt aber mit dem, nach innen gestülpten Ärmeln und nur durch die Nackenschlaufe gesteckten Bügelhaken ein recht ramponiertes Abbild her. Und wie der Roller in der Mitte vom Raum zum Stillstand kam, davon scheint eine lange Spur aus Erdklumpen zu zeugen.
09.04.2020
Montessori macht uns nicht zu perfekten Eltern! - Und auch Kinder nicht zu "perfekten" Kindern!

Seit 5 Wochen sitzen wir mittlerweile wegen Corona zu Hause in der Isolation fest. Das heißt, die Kinder und ich, denn mein Ehemann muss nach wie vor in die Arbeit fahren. Tagsüber bin ich also alleine mit den Kindern und versuche, neben dem ganz gewöhnlichen Haushalt, meinem Schulkind Darbietungen zu geben, oder es zu managen, damit es gut alleine arbeiten kann, während ich seinem kleinen Bruder mit möglichst sinnvollen Aufgaben bei Laune zu halten versuche. Und wenn ich dann noch eine halbe Stunde am Tag finde, wo es im Haus tatsächlich etwas ruhiger ist, setze ich mich zum Laptop, um meine Eltern-Webinars zu planen und hier meine Gedanken abzutippen. Randnotiz: Diesen Beitrag habe ich vor gut einer Woche angefangen zu schreiben. So viel zum Thema ruhigere Minuten im Haus...

Vor mehr als einem Jahr pflanzte mir meine Freundin Saskia von "a lovely journey" die Idee in den Kopf, einen eigenen Online-Shop aufzumachen. Einen Ort, wo ich all meine Ideen und Empfehlungen übersichtlich sammeln und einfach auffindbar machen könnte. Ich überlegte lange, wie ich das konkret angehen könnte und welche Möglichkeiten mir überhaupt zur Verfügung stehen.
Ich setzte mich hin und recherchierte nach technischen Möglichkeiten; überlegte genau, welche Struktur ich meinem Shop geben möchte, so dass es Sinn macht und es übersichtlich wird; was ich überhaupt als "Montessorianerin" und Pädagogin empfehlenswert finde. Denn mein Ziel war nicht, mehr Geld mit dem Bloggen zu verdienen, sondern vor allem euch etwas Sinnvolles bereitzustellen.
Ich verbrachte ein halbes Jahr damit, meinen Shop aufzubauen. Jeden Tag saß ich mehrere Stunden vor dem Laptop und recherchierte nach passenden Produkten. Ich sortierte mein Inventar und wählte wirklich mit Sorgfalt und dem Blick auf die kindliche Entwicklung aus, was in meinem Shop einen Platz findet. Und vieles, was nicht im Shop anzufinden ist, ist tatsächlich aus gutem Grund nicht dort. Bei der Erstellung und Pflege dieses Sortiments schöpfe ich vor allem aus dem Wissen, das ich während meiner Ausbildung und der Arbeit in den Montessori-Einrichtungen sowie durch unsere Homeschooling Erfahrung aufgebaut habe.
Ich bin wirklich stolz auf meinen kleinen Affiliate-Online Shop und steckte aus Überzeugung so viel Zeit, Mühe und ja, auch Geld in diesen Shop. Ebenso wie ich es bei meinem Blog tue. Weil die Montessori-Pädagogik für mich viel mehr ist, als nur mein Beruf oder ein Blog-Thema. Mein Blog (und ja, damit auch mein Shop) ist für mich mehr, als eine einfache Online Plattform. Es ist mein persönliches Tagebuch einer jahrelangen Arbeit. All mein Wissen, meine Erfahrung und vor allem meine Begeisterung stecken dort in jeder Zeile. Es ist mein persönliches Wachstum, das ich hier mit Euch teile. Es ist die Essenz dessen, was ich tagtäglich genau so lebe, was mich Tag für Tag bereichert und was ich daher so unglaublich gerne hier zeige und in das ich daher so viel Zeit und Arbeit investiere.
Was mir diese Arbeit hier seit geraumer Zeit so schwer macht sowie immer mehr meine Freude vom Bloggen nimmt und es letzte Woche tatsächlich auf die Spitze getrieben hat, ist, wenn ich sehe, wie dieser Blog und auch mein Shop missbraucht werden.
Wenn Inhalte vom Blog oder gar der gesamte Shop von Menschen als Vorlage genommen wird um dann im Hobbybereich das selbst zu schreiben oder einen quasi identischen Affiliate-Shop aufzumachen. Nicht nur mit den gleichen Kategorien, sondern auch noch mit den selben Produkten. Jedoch ohne qualifizierte Fachkenntnisse über die Montessori-Philosophie und wie sie konkret angewendet wird.
Ja, das trifft mich persönlich sehr!
Nicht, weil ich etwas gegen Inspiration hätte. Im Gegenteil, ich liebe es, wenn mich Texte oder Ideen von anderen auf eigene Ideen oder zu neuen Erkenntnissen führen. Ebenso liebe ich das Gefühl, wenn ich andere durch meine Arbeit hier inspirieren kann. Aber in den letzten Monaten und besonders letzte Woche, wo ich den Eindruck hatte, dass es wirklich auf die Spitze getrieben wurde, weil mein gesamter Affiliate-Shop einfach so als Vorlage für einen eigenen Online-Shop genommen wurde, musste ich doch innenhalten und mich fragen: Wo hört Inspiration auf? Und wo beginnt schamlose Imitation?
Vielleicht kann ich mit diesem Beitrag diejenigen, deren Hemmschwelle im Internet so unverschämt klein geworden ist, gar nicht erreichen. Aber ich möchte dich als Leser sensibilisieren, im Social Media Bereich etwas genauer hinzugucken und dich zu fragen, wer eigentlich hinter einem Blog oder einem Affiliate-Shop steckt?
Hat sie/er eine qualifizierte Ausbildung genossen? Oder wenn nicht das, aber hat sie oder er ein wirklich fundiertes Wissen? Besucht diese Person Vorträge, Kurse oder lässt sich von Fachwissenden beraten? Hat diese Person Erfahrung? Kennt und benennt der Autor seine eigenen Grenzen? Woher nimmt sie/er die Ideen und Informationen? Und kann sie/er tatsächlich dafür einstehen?
Es ist mir wirklich ein Anliegen, das hier zu schreiben. Denn ich möchte, dass du die Chance hast, diese wunderbare Pädagogik besser zu verstehen. Deine Kinder besser zu verstehen und sie in ihrer Entwicklung achtsam zu begleiten. Und auch wenn der Name "Montessori" mittlerweile leider zu einem Modewort geworden ist und auch schamlos missbraucht wird, gibt es hier im Internet tatsächlich noch Menschen, Montessori-Pädagogen, die ihr Wissen, ihre Begeisterung teilen in der Hoffnung, etwas Gutes in dieser Welt beitragen zu können.
Ich setzte mich hin und recherchierte nach technischen Möglichkeiten; überlegte genau, welche Struktur ich meinem Shop geben möchte, so dass es Sinn macht und es übersichtlich wird; was ich überhaupt als "Montessorianerin" und Pädagogin empfehlenswert finde. Denn mein Ziel war nicht, mehr Geld mit dem Bloggen zu verdienen, sondern vor allem euch etwas Sinnvolles bereitzustellen.
Ich verbrachte ein halbes Jahr damit, meinen Shop aufzubauen. Jeden Tag saß ich mehrere Stunden vor dem Laptop und recherchierte nach passenden Produkten. Ich sortierte mein Inventar und wählte wirklich mit Sorgfalt und dem Blick auf die kindliche Entwicklung aus, was in meinem Shop einen Platz findet. Und vieles, was nicht im Shop anzufinden ist, ist tatsächlich aus gutem Grund nicht dort. Bei der Erstellung und Pflege dieses Sortiments schöpfe ich vor allem aus dem Wissen, das ich während meiner Ausbildung und der Arbeit in den Montessori-Einrichtungen sowie durch unsere Homeschooling Erfahrung aufgebaut habe.
Mehr als nur mein Beruf
Ich bin wirklich stolz auf meinen kleinen Affiliate-Online Shop und steckte aus Überzeugung so viel Zeit, Mühe und ja, auch Geld in diesen Shop. Ebenso wie ich es bei meinem Blog tue. Weil die Montessori-Pädagogik für mich viel mehr ist, als nur mein Beruf oder ein Blog-Thema. Mein Blog (und ja, damit auch mein Shop) ist für mich mehr, als eine einfache Online Plattform. Es ist mein persönliches Tagebuch einer jahrelangen Arbeit. All mein Wissen, meine Erfahrung und vor allem meine Begeisterung stecken dort in jeder Zeile. Es ist mein persönliches Wachstum, das ich hier mit Euch teile. Es ist die Essenz dessen, was ich tagtäglich genau so lebe, was mich Tag für Tag bereichert und was ich daher so unglaublich gerne hier zeige und in das ich daher so viel Zeit und Arbeit investiere.
Was mir diese Arbeit hier seit geraumer Zeit so schwer macht sowie immer mehr meine Freude vom Bloggen nimmt und es letzte Woche tatsächlich auf die Spitze getrieben hat, ist, wenn ich sehe, wie dieser Blog und auch mein Shop missbraucht werden.
Wenn Inhalte vom Blog oder gar der gesamte Shop von Menschen als Vorlage genommen wird um dann im Hobbybereich das selbst zu schreiben oder einen quasi identischen Affiliate-Shop aufzumachen. Nicht nur mit den gleichen Kategorien, sondern auch noch mit den selben Produkten. Jedoch ohne qualifizierte Fachkenntnisse über die Montessori-Philosophie und wie sie konkret angewendet wird.
Ja, das trifft mich persönlich sehr!
Inspiration oder Imitation?
Nicht, weil ich etwas gegen Inspiration hätte. Im Gegenteil, ich liebe es, wenn mich Texte oder Ideen von anderen auf eigene Ideen oder zu neuen Erkenntnissen führen. Ebenso liebe ich das Gefühl, wenn ich andere durch meine Arbeit hier inspirieren kann. Aber in den letzten Monaten und besonders letzte Woche, wo ich den Eindruck hatte, dass es wirklich auf die Spitze getrieben wurde, weil mein gesamter Affiliate-Shop einfach so als Vorlage für einen eigenen Online-Shop genommen wurde, musste ich doch innenhalten und mich fragen: Wo hört Inspiration auf? Und wo beginnt schamlose Imitation?
Vielleicht kann ich mit diesem Beitrag diejenigen, deren Hemmschwelle im Internet so unverschämt klein geworden ist, gar nicht erreichen. Aber ich möchte dich als Leser sensibilisieren, im Social Media Bereich etwas genauer hinzugucken und dich zu fragen, wer eigentlich hinter einem Blog oder einem Affiliate-Shop steckt?
Die Frage nach der Quelle
Hat sie/er eine qualifizierte Ausbildung genossen? Oder wenn nicht das, aber hat sie oder er ein wirklich fundiertes Wissen? Besucht diese Person Vorträge, Kurse oder lässt sich von Fachwissenden beraten? Hat diese Person Erfahrung? Kennt und benennt der Autor seine eigenen Grenzen? Woher nimmt sie/er die Ideen und Informationen? Und kann sie/er tatsächlich dafür einstehen?
Es ist mir wirklich ein Anliegen, das hier zu schreiben. Denn ich möchte, dass du die Chance hast, diese wunderbare Pädagogik besser zu verstehen. Deine Kinder besser zu verstehen und sie in ihrer Entwicklung achtsam zu begleiten. Und auch wenn der Name "Montessori" mittlerweile leider zu einem Modewort geworden ist und auch schamlos missbraucht wird, gibt es hier im Internet tatsächlich noch Menschen, Montessori-Pädagogen, die ihr Wissen, ihre Begeisterung teilen in der Hoffnung, etwas Gutes in dieser Welt beitragen zu können.

Ich hoffe, ihr hattet einen guten Rutsch ins neue Jahr 2020! Um ehrlich zu sein, bedeutet für mich der Jahreswechsel weniger einen neuen Zeitabschnitt als vielmehr eine Fortsetzung, dennoch lässt mich Silvester immer wieder über den Begriff Zeit nachdenken. Denn obwohl ich versuche, diese gut einzuteilen und sie mit Dingen zu verbringen, die mir wichtig sind und obwohl ich durch das Internet und Co. eigentlich mehr Zeit gewinnen sollte, habe ich ganz oft das Gefühl, als würde mir besonders eines immer wieder fehlen: genügend Zeit.
Und dann, wenn ich Jakob, der jetzt 2,5 Jahre alt ist, beim Spielen beobachte oder aber bemerke, wie er sich in etwas vertieft, bewundere ich, mit welcher Freude er den Moment lebt. Nur im Hier und Jetzt. Und welches große Geschenk es doch ist, vom Gewicht der Zeit so unbelastet zu sein.
Interessanterweise erlebe ich das sogar noch bei Julia (bald 8 Jahre alt) sowie bei den 6-9-jährigen in der Montessori-Schule. Denn auch wenn sie schon wissen, warum es die Jahreszeiten gibt, was ein Kalender ist und sie auch die verschiedensten Zeitleisten entdecken, und obwohl sie den Tagesplan schon sehr selbstständig einhalten können, haben sie noch diese Gabe, das Hier und Jetzt zu genießen und dabei weder an später noch an früher zu denken.
Und gleichzeitig, wenn ich dann das Schulhaus am Nachmittag wieder verlasse, frage ich mich, ob Kindern in dieser zu turbulenten und schnelllebigen Welt wirklich genug Zeit gelassen wird, alles in ihrem eigenen Tempo zu entdecken. Ob sie das Lesen, Schreiben und das Rechtschreiben tatsächlich in ihrem eigenen Tempo entdecken und erlernen dürfen? Ob ihnen wirklich ausreichend Zeit für mehr Bewegung an der frischen Luft, für spannende Gespräche untereinander, für Ausflüge oder für ihr Streben nach Unabhängigkeit gelassen wird? Ob ihrem inneren Bauplan in dieser, zu sehr auf schnelle Ergebnisse fokussierten Welt überhaupt vertraut wird? Oder ob ihnen reichlich Zeit gelassen wird, diese wunderbare Gabe zu bewahren, im Hier und Jetzt zu leben?
Was ich durch Montessori verstehen und schon so oft erleben durfte, ist die Tatsache, wie unglaublich wertvoll doch Zeit ist. Wie unglaublich wichtig es ist, weniger auf Ergebnisse fokussiert zu sein, vielmehr dem Prozess selbst zu vertrauen. Auch wenn diese über Jahre lang dauern kann. Als Julia vor 3 Jahren, damals noch im Kinderhaus, mit dem Material zur analogen Uhr arbeitete weil diese sie interessierte, sie dennoch die Uhr nicht ablesen konnte, fragte ich mich: Warum kann sie die Uhr nicht ablesen, wenn sie doch im Kinderhaus mit dem Material selbstständig arbeiten kann?
Und Jahre danach machte es einfach bei ihr Klick und sie las die analoge Uhr ab. Aber vielleicht kam es nur mir so vor, als wäre es einfach nur ein Klick bei ihr gewesen und in Wirklichkeit saugte sie all die Jahre alles in sich auf. Stück für Stück. All die kleinen Erkenntnisse durch diese wunderbar durchdachten Montessori- Materialien, oder durch die Erfahrungen mit der Uhr im Alltag, durch mein Vertrauen und ganz einfach... durch mehr Zeit. Denn was ich damals vor 3-4 Jahren nicht bedacht habe, ist, dass das Konzept der Zeit etwas sehr abstraktes ist und es braucht tatsächlich mehr Zeit und vor allem mehr Erfahrung für Kinder, ein Zeitgefühl zu bekommen - zu verstehen, was 10 Minuten, was morgen, gestern und heute bedeuten oder wie die Uhr und wie ein Kalender funktionieren.
Bereits während der Weihnachtszeit wurde ich angeschrieben, ob ich unseren Linear-Kalender für Kinder auch für 2020 hochladen würde. Selbstverständlich, denn ich liebe diesen Kalender und habe ihn auch diesmal für Julia aktualisiert! Wohlgemerkt, einen sogenannten Montessori-Linear-Kalender gibt es eigentlich nicht. Da aber dieser Kalender so schlicht und übersichtlich gestaltet ist (Isolation der Eigenschaft), die Zeit tatsächlich linear darstellt, finde ich ihn ganz im Sinne der Montessori-Pädagogik. Außerdem fand ich es immer so schön, dass Julia den Kalender mit ihren eigenen Zeichnungen (und mit ihren eigenen Ideen) selbst gestalten bzw. wegen der linearen Anordnung der Tage auch immer wieder nachzählen konnte, wie oft sie noch bis zu einem bestimmten Ereignis schlafen musste.
Die 4 bunten Punkte markieren die Tage zur Sonnenwende, die Wochen machte ich durch stärkere Linien sichtbar. Auch die Buchstaben sind in einem anderen Design, die auch für Erstlesekinder geeignet sind, da die Buchstaben "l" und auch "t" besser erkennbar sind. Und da dieses Jahr ein Schaltjahr und daher etwas ganz besonderes ist, habe ich auch den 29. Februar extra markiert. Hier könnt ihr, wie gewohnt, unseren Linear-Kalender für 2020 kostenlos herunterladen.
Und dann, wenn ich Jakob, der jetzt 2,5 Jahre alt ist, beim Spielen beobachte oder aber bemerke, wie er sich in etwas vertieft, bewundere ich, mit welcher Freude er den Moment lebt. Nur im Hier und Jetzt. Und welches große Geschenk es doch ist, vom Gewicht der Zeit so unbelastet zu sein.
Interessanterweise erlebe ich das sogar noch bei Julia (bald 8 Jahre alt) sowie bei den 6-9-jährigen in der Montessori-Schule. Denn auch wenn sie schon wissen, warum es die Jahreszeiten gibt, was ein Kalender ist und sie auch die verschiedensten Zeitleisten entdecken, und obwohl sie den Tagesplan schon sehr selbstständig einhalten können, haben sie noch diese Gabe, das Hier und Jetzt zu genießen und dabei weder an später noch an früher zu denken.

Und gleichzeitig, wenn ich dann das Schulhaus am Nachmittag wieder verlasse, frage ich mich, ob Kindern in dieser zu turbulenten und schnelllebigen Welt wirklich genug Zeit gelassen wird, alles in ihrem eigenen Tempo zu entdecken. Ob sie das Lesen, Schreiben und das Rechtschreiben tatsächlich in ihrem eigenen Tempo entdecken und erlernen dürfen? Ob ihnen wirklich ausreichend Zeit für mehr Bewegung an der frischen Luft, für spannende Gespräche untereinander, für Ausflüge oder für ihr Streben nach Unabhängigkeit gelassen wird? Ob ihrem inneren Bauplan in dieser, zu sehr auf schnelle Ergebnisse fokussierten Welt überhaupt vertraut wird? Oder ob ihnen reichlich Zeit gelassen wird, diese wunderbare Gabe zu bewahren, im Hier und Jetzt zu leben?
Was ich durch Montessori verstehen und schon so oft erleben durfte, ist die Tatsache, wie unglaublich wertvoll doch Zeit ist. Wie unglaublich wichtig es ist, weniger auf Ergebnisse fokussiert zu sein, vielmehr dem Prozess selbst zu vertrauen. Auch wenn diese über Jahre lang dauern kann. Als Julia vor 3 Jahren, damals noch im Kinderhaus, mit dem Material zur analogen Uhr arbeitete weil diese sie interessierte, sie dennoch die Uhr nicht ablesen konnte, fragte ich mich: Warum kann sie die Uhr nicht ablesen, wenn sie doch im Kinderhaus mit dem Material selbstständig arbeiten kann?
Und Jahre danach machte es einfach bei ihr Klick und sie las die analoge Uhr ab. Aber vielleicht kam es nur mir so vor, als wäre es einfach nur ein Klick bei ihr gewesen und in Wirklichkeit saugte sie all die Jahre alles in sich auf. Stück für Stück. All die kleinen Erkenntnisse durch diese wunderbar durchdachten Montessori- Materialien, oder durch die Erfahrungen mit der Uhr im Alltag, durch mein Vertrauen und ganz einfach... durch mehr Zeit. Denn was ich damals vor 3-4 Jahren nicht bedacht habe, ist, dass das Konzept der Zeit etwas sehr abstraktes ist und es braucht tatsächlich mehr Zeit und vor allem mehr Erfahrung für Kinder, ein Zeitgefühl zu bekommen - zu verstehen, was 10 Minuten, was morgen, gestern und heute bedeuten oder wie die Uhr und wie ein Kalender funktionieren.

Bereits während der Weihnachtszeit wurde ich angeschrieben, ob ich unseren Linear-Kalender für Kinder auch für 2020 hochladen würde. Selbstverständlich, denn ich liebe diesen Kalender und habe ihn auch diesmal für Julia aktualisiert! Wohlgemerkt, einen sogenannten Montessori-Linear-Kalender gibt es eigentlich nicht. Da aber dieser Kalender so schlicht und übersichtlich gestaltet ist (Isolation der Eigenschaft), die Zeit tatsächlich linear darstellt, finde ich ihn ganz im Sinne der Montessori-Pädagogik. Außerdem fand ich es immer so schön, dass Julia den Kalender mit ihren eigenen Zeichnungen (und mit ihren eigenen Ideen) selbst gestalten bzw. wegen der linearen Anordnung der Tage auch immer wieder nachzählen konnte, wie oft sie noch bis zu einem bestimmten Ereignis schlafen musste.

Die 4 bunten Punkte markieren die Tage zur Sonnenwende, die Wochen machte ich durch stärkere Linien sichtbar. Auch die Buchstaben sind in einem anderen Design, die auch für Erstlesekinder geeignet sind, da die Buchstaben "l" und auch "t" besser erkennbar sind. Und da dieses Jahr ein Schaltjahr und daher etwas ganz besonderes ist, habe ich auch den 29. Februar extra markiert. Hier könnt ihr, wie gewohnt, unseren Linear-Kalender für 2020 kostenlos herunterladen.


Über die Montessori-Philosophie und wie sie zu Hause gelebt werden kann, wird so manches gesagt. Und obwohl einiges davon auch zutrifft, wird auch einiges genauso oft missverstanden. Daher habe ich ein paar dieser Missverständnisse, über die ich bereits oft in Foren und diversen sozialen Medien gestolpert bin, notiert, mit dem Versuch, diese wieder ein wenig ins rechte Licht rücken zu können.

Ich denke, um Montessori besser zu verstehen, kann ein Besuch in qualifizierten Einrichtungen eine große Bereicherung sein. Sowie auch das Lesen von wirklich guten Büchern!
Ich weiß, nicht jeder hat die Möglichkeit, in einer qualifizierten Einrichtung zu hospitieren, aber was gute Bücher betrifft, habe ich hier meine Top 10 zusammengesucht, die einerseits den Einstieg in die Montessori-Philsophie erleichtern und zweitens auch helfen, diese bestimmte Haltung jedermann näher zu bringen. Und weil ich weiß, dass es nicht immer so einfach ist, im Alltag Zeit zum Lesen zu finden, habe ich auch die Hörbuch-Versionen ausfindig gemacht, weil mir wirklich viel daran liegt, euch diese Bücher ans Herz zu legen.
- Das Buch Maria Montessori spricht zu Eltern* beinhaltet eine Sammlung von Maria Montessoris Vorträgen, die sie direkt an Eltern gerichtet hat und das dieses Jahr auf deutsch übersetzt erschienen ist. Ich habe damals noch die englische Ausgabe Maria Montessori Speaks to Parents* gelesen und fand das Büchlein unglaublich wertvoll! Als Hörbuch gibt es dieses Buch auf Deutsch hier*.
- Montessori von Anfang an* von Paula Polk Lillard und Lynn Lillard Jessen ist ein Buch, das ich bei meinen Buchempfehlungen für Eltern nie auslasse. Es hilft nicht nur zu verstehen, welche Entwicklungsbedürfnisse Kinder in ihren ersten Lebensjahren haben, sondern bringt auch diese "montessorische Haltung" dem Leser näher. Das Buch gibt es auch als Hörbuch auf Englisch* (und ich persönlich finde, dass der Text auf Englisch etwas leichter zu verdauen ist).
- Was auf meiner Top 10 Liste nicht fehlen darf: Maria Montessori - Leben und Werk von E. Mortimer Standing. Der Autor war ein Zeitgenosse und pädagogischer Wegbegleiter Maria Montessoris und stand mit ihr mehr als ein Vierteljahrhundert hindurch in engem Kontakt. Standings Buch beruht auf Zitaten, Quellen sowie auf seinen einigen Erinnerungen und beschreibt diese Pädagogik mit seinen eigenen Worten unglaublich treffend und verständlich.
- Ein wunderbares Buch ist auch Das Kind in der Familie* von Maria Montessori selbst. Es legt den Schwerpunkt auf die ersten 6 Lebensjahre von Kindern und ist, wie schon der Titel verrät, nicht nur an Pädagogen gerichtet, sondern ebenso an Eltern. Was ich an den Büchern von Montessori so praktisch finde, ist, dass sie sich auch kapitelweise aufschlagen lassen.
- Auch Simone Davies Buch The Montessori Toddler* gehört zu meiner Liste. Neben praktischen Tipps für zu Hause erzählt Simone mit unglaublich viel Fachwissen und Liebe über Kleinkinder. Eine ganz besondere Ehre war für mich, für Simones Buch mit einigen meiner Fotos beitragen zu dürfen. Das Buch gibt es zurzeit nur auf Englisch, aber ich hoffe, auf eine Deutsche Übersetzung müssen wir nicht mehr allzu lange warten.
- Obwohl das Buch bereits weit bekannt ist, ist es für mich nach wie vor ein Muss, es zu empfehlen. Liebe und Eigenständigkeit - die Kunst bedingungsloser Elternschaft, jenseits von Belohnung und Bestrafung* von Alfie Kohn hinterfragt nicht einfach die Lob-Straf-Strategie, sondern lädt auf Augenhöhe ein, über Beziehung zum eigenen Kind anders zu denken. Ich mag Kohns Schreibstil sehr, weil er Dinge ganz logisch beschreiben kann, ohne jemanden dabei ein schlechtes Gewissen zu vermitteln. Das Buch gibt es auch auf Englisch als Hörbuch*, aber auch Alfie Kohns weitere Bücher, wie zum Beispiel Punished by Rewards: The Trouble with Gold Stars, Incentive Plans, A's, Praise, and Other Bribes* oder The Homework Myth: Why Our Kids Get Too Much of a Bad Thing* sind lesens- und hörenswert!
- Ein Buch, das ich auf jedem meiner Eltern-Vorträge empfehle: Hilfe, meine Kinder streiten: Wie Sie Geschwistern helfen, einander zu respektieren* von Adele Faber und Elaine Mazlish. Gerade, als Jakob zum Laufen begonnen hat und somit viel aktiver wurde, musste ich das Buch immer wieder aufschlagen, um mir Stärkung zu holen. Aber auch jetzt liegt es auf meinem Nachttisch, weil die Autoren so wertvolle Gedanken und Tipps mitgeben, die mir helfen, meine (sich oft streitenden) Kinder achtsamer zu begleiten. Die Englische Ausgabe gibt es hier*. Das Hörbuch hier*.
- Von den gleichen Autoren gibt es das Buch So sag ich's meinem Kind: Wie Kinder Regeln fürs Leben lernen* wobei um ehrlich zu sein, mir der Originaltitel auf Englisch bei weitem mehr gefällt: How to Talk So Kids Will Listen & Listen So Kids Will Talk*. Das Buch gibt es sowohl auf Deutsch* als auch auf Englisch als Audible*.
- Dieses Buch, Gewaltfreie Kommunikation* von Marshall B. Rosenberg hat vieles in meinem Leben verändert. Aber ganz besonders die Art, wie ich mit anderen Menschen (vor allem aber mit meinen Kindern) achtsamer kommunizieren kann. Ich gestehe, es hat Jahre gedauert, bis ich verstanden habe, wo der Knoten bei mir war, aber als ich es endlich verstanden habe, war das so eine Erleichterung und Bereicherung im Alltag! Für alle, die lieber zuhören als lesen: Gewaltfreie Kommunikation gibt es auch als ein Hörbuch*!
- Und nicht zuletzt: Von der Erziehung zur Einfühlung - wie Eltern und Kinder gemeinsam wachsen können* von Naomi Aldort. Auch dieses Buch ist kein Montessori-Buch, jedoch beschreibt es eine Haltung, die der von Montessori ganz nahe kommt. Mit viel Respekt und Liebe Kindern gegenüber, wo aber die eigene Grenzen und die einer Gemeinschaft genauso wichtig sind. Das Buch gibt es leider nicht als Hörbuch, allerdings ein anderes, sehr lesens- und hörenswertes Buch von der gleichen Autorin: Peaceful Parenting*.
* mit Sternchen markierte Links sind
Affiliate. Das bedeutet, dass ich eine Provision erhalte, wenn Du
das Produkt über diesen Link erwirbst, für Dich entstehen dabei jedoch
keine höheren Kosten.

Gemäß der Datenschutzverordnung kennzeichne ich diesen Beitrag mit Werbung.
Als ich vor über 6 Jahren zum ersten Mal im Internet nach Montessori für zu Hause stöberte, war ich überwältigt! Ich sah all die schönen "Montessori-inspirierten" Materialien und die Kinder, die damit scheinbar selbstständig "spielten" und war Feuer und Flamme, meiner Tochter dasselbe anzubieten. Ich bastelte und laminierte und kaufte sogar Montessori-Materialien und konnte es kaum erwarten, all das meiner Tochter zu zeigen.
Doch dann kam die bittere Enttäuschung. Denn entweder zeigte sie an all diesen Materialien kein Interesse oder sie zerknitterte die Kärtchen, versteckte sie unter dem Teppich und fing an, die Bauklötze des Rosa Turms quer durch den Raum zu werfen. Manchmal schien es ihr zu gefallen, was ich ihr anbot und sie steckte Stäbchen in Dosen oder ordnete Tiere den Kärtchen zu, aber auch diese Sachen griff sie danach nur selten wieder an. Ich war so enttäuscht, demotiviert und genervt und fragte mich, warum Montessori bei all diesen anderen Familien in den Blogs klappte, nur nicht bei uns?
Heute weiß ich, dass ich mich damals zu sehr auf diese Spielideen und Materialien konzentrierte. Ich dachte, wenn ich meinem Kind all diese schönen Spielsachen und Aktivitäten anbiete, wird es auch so selbstständig und konzentriert handeln, wie die Kinder auf den Fotos. Aber die Wahrheit ist, dass nicht diese Spielideen und Materialien Montessori wirklich ausmachen und auch diese allein meinem Kind nur wenig bieten können, wenn ich dabei die Prinzipien dieser Philosophie ignoriere.
Ich weiß, wie verlockend diese Spielideen sind, aber um die Montessori-Philosophie zu verstehen und zu Hause leben zu können, braucht es weder Klebepistolen, noch ein Laminiergerät und auch keine Montessori-Materialien. Viel sinnvoller ist es, sich davor einige ....
gute Montessori-Bücher zu beschaffen!
Bücher, die mir damals geholfen haben, Montessori besser zu verstehen und die ich bis heute gerne Eltern empfehle, sind vor allem Kinder sind anders* Das Kind in der Familie* und Das kreative Kind* von Dr. Maria Montessori selbst. Aber auch Das Kind verstehen* von Silvana Quattrocchi Montanaro, Montessori von Anfang an* von Paula Polk Lillard / Lynn Lillard Jessen und Lieben-Ermutigen-Loslassen* von Heidi Maier-Hauser gehören für mich zur Liste der lesenswerten Bücher über die Montessori-Haltung.
Doch dann kam die bittere Enttäuschung. Denn entweder zeigte sie an all diesen Materialien kein Interesse oder sie zerknitterte die Kärtchen, versteckte sie unter dem Teppich und fing an, die Bauklötze des Rosa Turms quer durch den Raum zu werfen. Manchmal schien es ihr zu gefallen, was ich ihr anbot und sie steckte Stäbchen in Dosen oder ordnete Tiere den Kärtchen zu, aber auch diese Sachen griff sie danach nur selten wieder an. Ich war so enttäuscht, demotiviert und genervt und fragte mich, warum Montessori bei all diesen anderen Familien in den Blogs klappte, nur nicht bei uns?
Heute weiß ich, dass ich mich damals zu sehr auf diese Spielideen und Materialien konzentrierte. Ich dachte, wenn ich meinem Kind all diese schönen Spielsachen und Aktivitäten anbiete, wird es auch so selbstständig und konzentriert handeln, wie die Kinder auf den Fotos. Aber die Wahrheit ist, dass nicht diese Spielideen und Materialien Montessori wirklich ausmachen und auch diese allein meinem Kind nur wenig bieten können, wenn ich dabei die Prinzipien dieser Philosophie ignoriere.
Ich weiß, wie verlockend diese Spielideen sind, aber um die Montessori-Philosophie zu verstehen und zu Hause leben zu können, braucht es weder Klebepistolen, noch ein Laminiergerät und auch keine Montessori-Materialien. Viel sinnvoller ist es, sich davor einige ....
gute Montessori-Bücher zu beschaffen!
Bücher, die mir damals geholfen haben, Montessori besser zu verstehen und die ich bis heute gerne Eltern empfehle, sind vor allem Kinder sind anders* Das Kind in der Familie* und Das kreative Kind* von Dr. Maria Montessori selbst. Aber auch Das Kind verstehen* von Silvana Quattrocchi Montanaro, Montessori von Anfang an* von Paula Polk Lillard / Lynn Lillard Jessen und Lieben-Ermutigen-Loslassen* von Heidi Maier-Hauser gehören für mich zur Liste der lesenswerten Bücher über die Montessori-Haltung.
Es gibt aber auch neue Bücher die ich ebenso gerne empfehle, wie zum Beispiel eine Sammlung aus Maria Montessoris Vorträgen, bei denen sie direkt die Eltern anspricht* und die bereits auch in Deutsch erschienen sind und auch das wunderbare Buch von der lieben Simone The Montessori Toddler*, voll mit wunderschönen Gedanken und Liebe zu den Kindern.
Beobachte Dein Kind!
Dr. Montessori schreibt, dass diejenigen, die Kinder besser verstehen wollen, die Seele eines Wissenschaftlers haben sollten. Und was machen Wissenschaftler wenn sie etwas erforschen um es besser verstehen zu können? Sie beobachten. Ohne sich ins Geschehen unnötig einzumischen, ohne dabei voreilige Schlüsse zu ziehen und ohne Erwartungshaltung.
Ich weiß, das ist gar nicht immer so einfach. Und schon gar nicht in der häuslichen Umgebung. Sogar nach einer Montessori-Ausbildung, beruflicher Erfahrung und einem zweiten Kind verspüre ich manchmal den Drang, mich unnötig in das Tun meiner eigenen Kinder einzumischen oder sie daran zu behindern, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Ganz besonders dann, wenn meine To-Do Liste im Alltag zu lang ist und ich das Gefühl habe, dass mir die Zeit davonläuft. Sich zurückzunehmen und geduldig abzuwarten bedarf einer Menge Selbstdisziplin und Vertrauen.
Und manchmal ist es auch schwer herauszufinden, worauf beim Beobachten geachtet werden kann. Ich schrieb mal dazu einen Beitrag mit dem Versuch, einige Anhaltspunkte zu finden, aber ich denke, das Kind zu beobachten wird dann einfacher, wenn wir wissen, was wir gerade sehen. Daher macht es wirklich Sinn mehr über die Sensiblen Phasen, den humanen Tendenzen und ähnliche Montessori-Begriffe in Erfahrung zu bringen.
Besuche eine Einrichtung, nimm an Seminaren Teil und knüpfe wertvolle Kontakte zu Gleichgesinnten!Ich weiß, das ist gar nicht immer so einfach. Und schon gar nicht in der häuslichen Umgebung. Sogar nach einer Montessori-Ausbildung, beruflicher Erfahrung und einem zweiten Kind verspüre ich manchmal den Drang, mich unnötig in das Tun meiner eigenen Kinder einzumischen oder sie daran zu behindern, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Ganz besonders dann, wenn meine To-Do Liste im Alltag zu lang ist und ich das Gefühl habe, dass mir die Zeit davonläuft. Sich zurückzunehmen und geduldig abzuwarten bedarf einer Menge Selbstdisziplin und Vertrauen.
Und manchmal ist es auch schwer herauszufinden, worauf beim Beobachten geachtet werden kann. Ich schrieb mal dazu einen Beitrag mit dem Versuch, einige Anhaltspunkte zu finden, aber ich denke, das Kind zu beobachten wird dann einfacher, wenn wir wissen, was wir gerade sehen. Daher macht es wirklich Sinn mehr über die Sensiblen Phasen, den humanen Tendenzen und ähnliche Montessori-Begriffe in Erfahrung zu bringen.
Im Internet gibt es eine Menge Inspirationen, aber ich denke es fällt Eltern schwer, herauszufinden, was davon wirklich Montessori ist und was nicht. In einer qualifizierten Montessori Einrichtung zu hospitieren oder mit dem jungen Kind eine Montessori-Spielgruppe zu besuchen, um sich ein Bild über die Arbeit der Kinder und auch der Pädagogen zu verschaffen, kann daher sehr hilfreich sein!
Ich weiß noch, wie viele Fragen ich am Anfang unseres Montessori-Weges hatte und vieles noch nicht so richtig nachvollziehen konnte, bis ich dann mit meiner damals 15 Monate alten Tochter regelmäßig eine Montessori-Spielgruppe besuchte. Ich sah, was eine vorbereitete Umgebung ausmacht, wie sich Kinder dort offenbaren konnten und wie die Pädagogen bestimmte Situationen begleitet haben.
Ich weiß, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, seine Kinder eine Montessori-Einrichtung besuchen zu lassen. Aber es gibt auch Intensivseminare und Workshops für Eltern (zum Beispiel hier an der Montessori Akademie in Wien, in Innsbruck oder aber auch in Deutschland) die ein Grundverständnis für die Montessori-Philosophie verschaffen können.
Als sehr sinnvoll für Montessori-interessierte Eltern halte ich auch, sich einer Community oder diversen Montessori-Foren anzuschließen um sich dort regelmäßig mit Gleichgesinnten (unter anderem auch Pädagogen) austauschen zu können. Manchmal tut es einfach gut, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die über bestimmte Dinge ähnlich denken oder die einem das Gefühl geben, verstanden zu werden.
Montessori zu verstehen und zu leben ist ein Prozess. Lass es in Dir reifen!Ich weiß noch, wie viele Fragen ich am Anfang unseres Montessori-Weges hatte und vieles noch nicht so richtig nachvollziehen konnte, bis ich dann mit meiner damals 15 Monate alten Tochter regelmäßig eine Montessori-Spielgruppe besuchte. Ich sah, was eine vorbereitete Umgebung ausmacht, wie sich Kinder dort offenbaren konnten und wie die Pädagogen bestimmte Situationen begleitet haben.
Ich weiß, dass nicht jeder die Möglichkeit hat, seine Kinder eine Montessori-Einrichtung besuchen zu lassen. Aber es gibt auch Intensivseminare und Workshops für Eltern (zum Beispiel hier an der Montessori Akademie in Wien, in Innsbruck oder aber auch in Deutschland) die ein Grundverständnis für die Montessori-Philosophie verschaffen können.
Als sehr sinnvoll für Montessori-interessierte Eltern halte ich auch, sich einer Community oder diversen Montessori-Foren anzuschließen um sich dort regelmäßig mit Gleichgesinnten (unter anderem auch Pädagogen) austauschen zu können. Manchmal tut es einfach gut, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die über bestimmte Dinge ähnlich denken oder die einem das Gefühl geben, verstanden zu werden.
Aber trotz guter Lektüre, spannenden Beobachtungen und hilfreicher Community entsteht die Montessorische-Haltung nicht über Nacht. Zum Glück! Denn es ist ein Reifeprozess, eine Veränderung, die es zulässt, Kinder mit anderen Augen zu sehen und die eben Zeit braucht.
Es gab auf unserem Weg zahlreiche Momente an denen ich verunsichert und ratlos war. Denn obwohl ich das Gefühl hatte, die Grundgedanken zu verstehen, wusste ich nicht immer, wie ich diese umsetzen konnte. Nicht nur, was die vorbereitete Umgebung zu Hause betraf, sondern wie ich meinen Kindern in bestimmten Situationen respektvoll begegnen konnte. Besonders dann, wenn ich selbst an meinen eigenen Grenzen ankommen war.
Montessori zu verstehen und zu leben, erfordert viel Selbstreflexion, Selbstdisziplin und auch eine Menge Mut, Dinge anders zu sehen, anders handzuhaben, aber auch um Fehler zu machen und sich diese einzugestehen. So möchte ich allen, die Montessori zu Hause umzusetzen versuchen und dabei jedoch das Gefühl haben, oft daran zu scheitern, ermutigen, Montessori jenseits von Spiel- und Einrichtungsideen zu verstehen. Denn die Veränderung beginnt eben nicht im Kinderzimmer, nicht auf dem Spielregal und schon gar nicht beim Kind, sondern immer zuerst bei sich selbst.
Montessori zu verstehen und zu leben, erfordert viel Selbstreflexion, Selbstdisziplin und auch eine Menge Mut, Dinge anders zu sehen, anders handzuhaben, aber auch um Fehler zu machen und sich diese einzugestehen. So möchte ich allen, die Montessori zu Hause umzusetzen versuchen und dabei jedoch das Gefühl haben, oft daran zu scheitern, ermutigen, Montessori jenseits von Spiel- und Einrichtungsideen zu verstehen. Denn die Veränderung beginnt eben nicht im Kinderzimmer, nicht auf dem Spielregal und schon gar nicht beim Kind, sondern immer zuerst bei sich selbst.
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Heute habe ich einen ganz besonderen Gast und eine liebe Freundin, der ich einige Fragen über Montessori zuhause und über Kleinkinder stellen darf. Die Originalversion des Interviews auf englisch könnt ihr hier lesen.
Liebe Simone, erzähle ein wenig über Dich. Woher kommst Du? Wo lebst Du? Was machst Du, wenn du gerade keine Blogartikel (oder Bücher) schreibst?
Hallo an alle! Ich fühle mich sehr geehrt heute auf Anna's Blog schreiben zu können. Ich liebe Anna's Räumlichkeiten zuhause und mitanzusehen, wie ihre Kinder wachsen. Meine Großeltern sind auch aus Österreich, daher hat es einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Mein Name ist Simone Davies, ich bin eine AMI Montessori Pädagogin und lebe in Amsterdam. Ich bin vor 11 Jahren aus Sidney hierher gezogen (ich bevorzuge Regen und Fahrräder) und habe zwei wundervolle Kinder, Oliver (16) und Emma (15). Unter der Woche leite ich Eltern-Kind-Gruppen bei Jacaranda Tree Montessori für 0-4 Jahre alte Kinder. Die Kinder kommen mit ihren Eltern in eine Montessori-Umgebung wo auch Eltern vom Beobachten ihrer Kinder so viel lernen können und mir Fragen stellen über Probleme, die sie zuhause haben.
Vor 2 Jahren startete ich den Blog The Montessori Notebook für Eltern, die Montessori in ihren Alltag einbringen wollen. Im Sommer habe ich an meinem Buch "Das Montessori Kleinkind" gearbeitet um Eltern zu helfen, ihre Kinder besser zu verstehen. Es war ein tolles Projekt und ich freue mich, es nun veröffentlichen zu dürfen.

Wenn ich nicht arbeite, verbringe ich gerne Zeit mit meinen eigenen Kindern. Obwohl sie schon Teeneger sind, machen wir das Beste aus unserer gemeinsamen Zeit und spielen Brettspiele, machen Spaziergänge, kochen und essen gemeinsam und führen tolle Gespräche - den Teil mag ich am liebsten. Jugendliche sind wirklich eine gute Gesellschaft!
Ich liebe es, durch Amsterdam zu radeln, verbringe gerne Zeit mit Freunden bei einem Tee, mache Yoga und Meditation und in letzter Zeit habe ich einen grünen Daumen entwickelt und kümmere mich um eine immer größer werdende Sammlung von Hauspflanzen. Um mich zu entspannen, gönne ich mir jeden Abend ein Bad, gefolgt von einem guten Buch im Bett.

Was beeindruckt Dich an der Altersgruppe 0-3?
Die meisten Montessori-Pädagogen haben eine "Lieblings-Altersgruppe" und meine ist definitiv die der Kleinkinder. Ich denke, ich könnte im Herzen noch ein Kleinkind sein. Sie sind sehr authentisch, sie sagen genau, wie sie sich fühlen und können nur im Hier und Jetzt leben (nicht in der Zukunft und auch nicht in der Vergangenheit). Sie erden mich und ich lerne von ihnen jeden Tag. Sie zeigen mir, wie ich langsamer werden kann, die Welt um mich herum mit anderen Augen zu sehen und ihr Kuscheln ist das süßeste Geschenk.
Niemals später in ihrem Leben werden sie so viele Veränderungen
durchmachen, wie in diesen frühen Jahren. Sie nehmen alles unbewusst mit
Leichtigkeit auf und beginnen zu gehen, zu reden und unabhängig zu
werden. Als Erwachsene haben wir ein enormes Potenzial um ihnen zu
helfen und die Grundlagen zu legen, mit denen wir in den darauf folgenden
Jahren arbeiten werden.

Nicht jeder kann es sich leisten, die schönen Montessori-Materialien für zuhause anzuschaffen und viele haben auch kaum Zeit, solche selbst zu erstellen. Können sie Montessori zuhause dennoch umsetzen?
Unbedingt! Ich glaube, bei Montessori zuhause geht es mehr darum, wie wir mit den Kindern leben, den Respekt, den wir ihnen geben, wie wir sie bei ihrer Neugierde und Unabhängigkeit unterstützen und ihnen dabei helfen, Verantwortung für sich Selbst zu tragen. Dazu braucht es keine Materialien.
Hier einige Ideen für die Umsetzung zuhause:
- Langsame, kind-geleitete Spaziergänge in der Nähe des Hauses - lass Dich von deinem Kind leiten und es wird dir Blumen zeigen, die am Bürgersteig wachsen und Flugzeuge, die über Eure Köpfe fliegen usw.
- Verbringe mit deinen Kindern viel Zeit in der Natur, im Park, im Wald oder am Meer.
- Gemeinsam backen oder gemeinsam das Abendessen zubereiten - junge Kinder können das Gemüse waschen, mit einem Buttermesser schälen und schneiden und dabei helfen, den Tisch zu decken.
- Wenn du beobachtest, dass sie gerne Schubladen auf- und zumachen, kann das eine wunderbare Aktivität werden - leere eine Schublade aus, die sie benutzen können und lege spannende Sachen hinein um diese zu entdecken.
Die Möglichkeiten sind endlos, wenn Du seinen Interessen folgst und mit ihm in Verbindung bleibst.
Einige Eltern sind enttäuscht, wenn sie sehen, dass das Kind die Vorbereitete Umgebung nicht annimmt oder etwas ganz anderes damit macht, wie erwartet. Was können diese Eltern tun?
Beim Montessori-Ansatz gibt es die Ansicht, "das Kind dort zu treffen, wo es gerade steht". Das bedeutet, das Kind zu sehen welche Interessen es gerade hat und mit und für es Aktivitäten ausdenken, die seinen Interessen folgen. Dann werden Kinder viel wahrscheinlicher in eine Arbeit versinken. Sie sind von Natur aus von Aktivitäten angezogen, die sie auch meistern können.

Also wäre mein Rat, auf alle Aktivitäten zu verzichten, die nicht genutzt oder nur herumgeworfen werden und nur ein paar Aktivitäten anzubieten, die das Kind liebt. Dann sind sie auf diese Aktivitäten wahrscheinlich viel mehr fokussiert und an diesen mehr interessiert.
Das Prinzip "weniger ist mehr" gilt definitiv für Zuhause bei der Umsetzung. Entferne das überladene Mengenangebot, beschaffe einige Pflanzen und Kunstwerke, platziere diese auf Augenhöhe des Kindes und mach nur so viele Dinge für das Kind zugänglich, so viel Du bereit bist, danach auch weg zu räumen. So wird die Umgebung viel schöner, einladender und fesselnder für Dein Kind.
Und wenn alles andere scheitert, geht nach Draußen! Es ist die ultimative Vorbereitete Umgebung mit Möglichkeiten zum Entdecken, Klettern und sich zu bewegen.

Es heißt ja, den Kindern so viel helfen, wie notwendig, und so wenig, wie möglich. Ich denke, manche Eltern tun sich dabei sehr schwer. Was würdest du ihnen raten?
Ja, die Balance ist eine Herausforderung. Wenn Du das Gefühl hast, dich zu schnell in das Tun deines Kindes einzumischen, kannst Du den Tipp von Dr. Montessori nehmen. Sie pflegte einen Rosenkranz zu tragen und die Perlen zu zählen, um sich davon abzuhalten, etwas für ein Kind zu tun, was das Kind für sich selbst tun konnte. Ich sitze manchmal sogar auf meinen Händen. Es fällt uns schwer, nicht sofort zu helfen und sogar nach fast 15 Jahren Montessori-Arbeit fällt es mir manchmal schwer, nicht gleich aufzuheben, was ein Kind fallen ließ, ihm den Wasserhahn gleich aufzudrehen oder ihm beim Schuheanziehen zu helfen.
Eine weitere Idee ist, ihnen nur bei dem Bisschen zu helfen, womit sie wirklich Schwierigkeiten haben. Sage ihnen, dass Du es bemerkt hast, dass sie sich schwer tun, das Schloss zu öffnen. Du kannst eingreifen, um ihnen zu zeigen, wie sie den Schlüssel im Schloss drehen können und dann einen Schritt zurücktreten, um ihnen zu erlauben, den Rest selbst zu schaffen.

Die Fähigkeiten zu stärken ist auch ein guter Weg um das Gleichgewicht zwischen nicht zu viel und nicht zu wenig zu finden. Als ich das erste Mal von Montessori hörte, dachte ich, Kinder müssten sich sofort alleine anziehen können. Doch allmählich erkannte ich, dass ich sie unterstützen und ihnen helfen muss. Gib ihnen ein wenig Hilfe wenn sie nicht weiter können, zum Beispiel, das T-Shirt über den Kopf zu ziehen und dann ihnen aber Zeit lassen, die Arme selbst hineinzustecken. Du wirst sehen, sie werden allmählich mehr und mehr Schritte übernehmen, bis sie schließlich alles selbst schaffen.
Wem möchtest Du Dein Buch empfehlen?
Mein Buch hat den Titel "The Montessori Toddler" (Das Montessori Kleinkind) und ist ein umfassender Leitfaden um Kleinkinder auf dem Montessori-Weg zu begleiten. Es ist voll mit praktischen Tipps für die Umsetzung des Montessori-Ansatzes zuhause, wie Aktivitäten erstellt werden können, wie Du das Chaos loswerden und Deinem Kind eine passende Umgebung schaffen kannst, wie Du seine Neugier stillen kannst und gleichzeitig es begleiten, wenn es Hilfe braucht.

Es ist ideal für engagierte Eltern, Betreuer und Großeltern. Für diejenigen, für die Montessori noch neu ist, die bereits versucht haben Montessori umzusetzen oder einfach nicht die Möglichkeit haben, ihre Kinder eine Montessori-Einrichtung besuchen zu lassen. Es kann von vorne bis hinten gelesen werden oder nur kapitelweise, um Tipps und Ideen zu finden, die gleich ausprobiert werden können.
Liebe Simone, ich Danke Dir für deine wertvollen Gedanken und Tipps und natürlich auch für die wunderschönen Fotos von deinem Gruppenraum. Ich kann mir vorstellen, dass hier nicht nur Kinder sich wohlfühlen und entfalten können, sondern auch Eltern eine Menge von ihren Kindern aber auch von Dir lernen können.
Ich danke Dir, Anna, dass Du mich eingeladen hast, meine Gedanken mit Deinen Lesern zu teilen. Ich hoffe, sie können Montessori zuhause umsetzen um Ruhe, Frieden und Freude in ihr Zuhause zu bringen.
Anmerkung: Simone findet ihr auch auf Facebook und auf Instagram. Sie gibt tolle Eltern-Workshops online, wie Montessori zuhause umgesetzt werden kann, so dass Eltern überall auf der Welt dies machen können. Ihr wunderbares, frisch erschienenes Buch ist HIER erhältlich!


Über diese Frage habe ich in den letzten Tagen öfters nachgedacht. Einerseits, weil mich eine Freundin genau mit dieser Frage konfrontierte, aber auch, weil diese Frage mich am Anfang unseres Montessori-Weges selbst verunsicherte. Und je mehr ich jetzt darüber nachdenke, umso mehr komme ich für mich zu folgenden Antworten: Ja, es gibt ihn und nein, es gibt ihn nicht.
In den Montessori-Einrichtungen gibt es ein klares Konzept. Dazu gehören die Altersmischung der Kinder, die Vorbereitete Umgebung samt den genialen Materialien aber auch die ausgebildeten Pädagogen, die den Kindern zeigen, was diese Materialien können. So, dass Kinder mit Begeisterung, konzentriert und selbstständig arbeiten können, jedoch ohne ihnen die Möglichkeit zu nehmen, eigene Entdeckungen zu machen. Nicht ohne Grund bestand Maria Montessori selbst auf eine Ausbildung, wenn es um diese Entwicklungsmaterialien ging.

Für Zuhause gibt es keine "Methode", keinen "Plan" und auch Eltern brauchen keine Ausbildung, um Montessori zu Hause zu leben. Jede Familie ist anders und hat andere Ressourcen, daher wird auch die Vorbereitete Umgebung von Familie zu Familie unterschiedlich sein. Vielleicht gibt es Familien, die nur ein Bodenbett haben, andere wiederum nur ein übersichtliches Spielregal. Und vielleicht gibt es Familien, die nichts davon haben, aber die die Kinder im Haushalt sehr aktiv miteinbeziehen. Aber zu Hause geht es eigentlich auch nicht (nur) um das Angebot und die hübsch vorbereiteten Spielregale. Was Montessori in der Familie wirklich ausmacht, ist die Haltung.

Es ist diese bedingungslose Liebe zum Kind, die seine Entwicklung beobachtet und versteht, es ermutigt und ihm hilft, sein Leben selbstständig zu meistern. Es ist das Vertrauen, dass es sich auf natürliche Weise entwickelt, dass es einem inneren Bauplan folgt, welcher ihm sagt, wohin die Reise geht.
Es ist aber auch die wertschätzende Art, einander in der Familie zu begegnen. Die Bereitschaft offen, ehrlich, respektvoll und vor allem gewaltfrei miteinander und mit sich selbst umzugehen. Es ist eine Art, die Welt zu sehen und darin zu leben. Mit Kindern gemeinsam die Welt entdecken und bewundern und so die Schönheit, die in Kindern steckt, aufblühen zu lassen. Es bedeutet, sich trauen Fehler zu machen und bereit zu sein, aus diesen zu lernen. Es bedeutet, mit und für die Kinder einen friedlicheren Ort aus dieser Welt zu schaffen. Das hat ganz bestimmt nicht nur in den Einrichtungen Platz und kann auch durch kein Material und kein Spielregal ersetzt werden.
Ich weiß, dass nicht alle Familien alles umsetzen können, was die
Vorbereitete Umgebung betrifft. Aber ich denke, das ist auch nicht
wirklich wichtig. Ich verstehe "Montessori" vielmehr als etwas, was ich tagtäglich tue. Ein Verb das weit mehr ist, als Spielideen und Spielregale und das nur gelebt werden kann.
Vielleicht gibt es so gesehen doch DEN Montessori-Weg...
Vielleicht gibt es so gesehen doch DEN Montessori-Weg...

Montessori bedeutet, dem Kind folgen. Darauf zu vertrauen, dass es intuitiv weiß, was das Beste für es ist. Was Jakob betrifft, bedeutet das für mich, ihn zu beobachten um zu verstehen, was er gerade braucht. Daher stille ich ihn nach Bedarf anstatt mich an irgendwelche Zeitangaben zu halten und lasse ihm über, wann und wo er einschlafen will.
Tagsüber schläft er recht viel und am liebsten auf seinem Schafsfell auf dem Boden, doch nachmittags, wenn auch seine lebhafte Schwester zu Hause ist, muss ich darauf achten, dass er sich trotz des lauten Singens und Herumhüpfens um ihn herum ausruhen kann. Manchmal lege ich ihn dann auf sein "Floorbed" oder binde ihn an mich in einem Tuch, so kann er wenigstens ein kurzes Powernapping machen.
In der Nacht schläft er eigentlich auch, wird nur lediglich dann unruhig, wenn er Hunger bekommt, schläft aber nach dem Stillen wieder weiter.
Zu meiner Erleichterung klappt auch das Stillen wunderbar. Ich biete ihm die Brust dann an, wenn er das Bedürfnis danach hat und überlasse es ihm auch, die Brust zu nehmen und wieder loszulassen, wenn er satt ist oder eine Pause benötigt. Das Stillen dauert daher recht lange, aber ich kann mich erinnern, dass es damals bei Julia auch so war. Sogar das ewige Spucken nach dem Trinken erinnert mich an diese Zeiten. Daher ist unser Topponcino ständig in der Wäsche und somit riecht es eher nach Waschmittel statt nach mir. Das finde ich schade.
Tagsüber schläft er recht viel und am liebsten auf seinem Schafsfell auf dem Boden, doch nachmittags, wenn auch seine lebhafte Schwester zu Hause ist, muss ich darauf achten, dass er sich trotz des lauten Singens und Herumhüpfens um ihn herum ausruhen kann. Manchmal lege ich ihn dann auf sein "Floorbed" oder binde ihn an mich in einem Tuch, so kann er wenigstens ein kurzes Powernapping machen.
In der Nacht schläft er eigentlich auch, wird nur lediglich dann unruhig, wenn er Hunger bekommt, schläft aber nach dem Stillen wieder weiter.

Zu meiner Erleichterung klappt auch das Stillen wunderbar. Ich biete ihm die Brust dann an, wenn er das Bedürfnis danach hat und überlasse es ihm auch, die Brust zu nehmen und wieder loszulassen, wenn er satt ist oder eine Pause benötigt. Das Stillen dauert daher recht lange, aber ich kann mich erinnern, dass es damals bei Julia auch so war. Sogar das ewige Spucken nach dem Trinken erinnert mich an diese Zeiten. Daher ist unser Topponcino ständig in der Wäsche und somit riecht es eher nach Waschmittel statt nach mir. Das finde ich schade.

Die Abende ziehen sich oft in die Länge. Denn trotz frischer Windeln, trotz vollem Magen, sanfter Bauchmassage und ganz viel Körpernähe fängt er an bitterlich zu weinen. Ich denke, er verarbeitet lediglich seinen Tag. Auch wenn dieser meinem Empfinden nach recht ruhig war, sind für ihn der Rasenmäher im Hof, die Stimme des Nachbars oder die Geräusche eines Müllautos ganz neue Eindrücke. Auch Julia weinte in diesem Alter abends und damals machte mich ihr Weinen nervös. Ich dachte, ich müsste dafür sorgen, dass das Weinen aufhörte und zwang ihr die Brust auf, wickelte sie lieber 3 mal und lief mit ihr im Arm ganz besorgt auf und ab.
Vielleicht, weil ich in den letzten 5 Jahren durch Julia vieles erfahren durfte, macht mich Jakobs Weinen nicht mehr nervös. Ich beobachte ihn, ob er vielleicht doch Hunger bekommt, ob er ein größeres Bedürfnis nach Körpernähe hat oder von Bauchweh geplagt ist. Aber ich bleibe geduldig, versuche ihn nicht vom Weinen abzuhalten, höre ihm liebevoll zu und versuche ihm so die nötige Geborgenheit zu geben. Ich lasse ihn seinen Kummer erzählen und versichere ihm auch, dass ich für ihn da bin.
Ich finde es wichtig, auf sein eigenes Gefühl zu hören um sein Baby zu verstehen und ihm zu vertrauen. Dennoch möchte ich diese drei hilfreichen Bücher allen frischgebackenen Eltern ans Herz legen: Dein Baby zeigt Dir den Weg* und Ein guter Start ins Leben* von Magda Gerber sowie das Buch Warum Babys weinen* von Aletha J. Solter ermutigen nicht nur dem natürlichen Rhythmus des Babys zu folgen, sondern auch, sich auf diese wunderbare gemeinsame Reise mit ihm entspannt einzulassen.
Ich finde es wichtig, auf sein eigenes Gefühl zu hören um sein Baby zu verstehen und ihm zu vertrauen. Dennoch möchte ich diese drei hilfreichen Bücher allen frischgebackenen Eltern ans Herz legen: Dein Baby zeigt Dir den Weg* und Ein guter Start ins Leben* von Magda Gerber sowie das Buch Warum Babys weinen* von Aletha J. Solter ermutigen nicht nur dem natürlichen Rhythmus des Babys zu folgen, sondern auch, sich auf diese wunderbare gemeinsame Reise mit ihm entspannt einzulassen.

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