4 Jahre alt

Um ihren 4. Geburtstag herum begann Julia, uns jede Menge Fragen über die Zeit zu stellen. Wie lang ist eine Woche? Was kommt nach Sonntag? Wie lange dauert es bis Oma und Opa wieder zu Besuch kommen und wie lange bis zu ihrem nächsten Geburtstag?
Ich habe ihr nichts großartiges angeboten, viel mehr ging ich auf ihre Fragen ein und wir philosophierten gemeinsam und zählten die Tage, aus denen dann Wochen und schließlich Monate wurden. Auch im Alltag versuchte ich mit ihr die Zeit bewusster zu erleben. Wenn wir zum Beispiel das Haus verlassen mussten, so sagte ich ihr nicht einfach nur, dass wir bald gehen müssen, sondern dass wir in 5 Minuten starten und hielt mich auch daran. Wir sprachen auch oft über Geburtstage, wer in welcher Jahreszeit seinen feiert, über Feste und zählten auch die Nächte, die Julia bis zum nächsten Ereignis schlafen muss.
Zeit ist allerdings etwas sehr abstraktes und war für Julia nicht so leicht nachvollziehbar, daher wollte ich ihr auch einen einfachen Kalender basteln, wo wir die Tage und Wochen auch wirklich abzählen konnten. Schon damals fand ich im Internet viele schöne Kalender-Ideen, die schlicht und übersichtlich sind und wo Kinder die Wochen und Monate selbst erstellen und dabei eine Menge entdecken können.
1. // Dieser Holzkalender ist besonders schön doch was mir am besten gefällt, ist, dass Kinder ihn von Monat zu Monat selbst neu auslegen können.
2. // So simpel kann ein selbstgemachter Kalender aussehen. Ich denke, je schlichter er ist, umso nachvollziehbarer bleibt er für junge Kinder. Ich mag Kylies Kalender aber auch, weil ihn Kinder auch ohne Hilfe ablesen und auch beim Auslegen der Tage nur wenig Unterstützung benötigen.

So ein Kalender ist zudem auch einfach zu erstellen, daher habe ich Euch einen zum Herunterladen angefertigt, den ihr nur noch auf A3 großem Papier ausdrucken, laminieren und ausschneiden braucht. Damit die Kärtchen zwar haften aber auch wieder getauscht werden können, habe ich kleine Klettpunkte* verwendet.
3. // So ein Monatskalender zum Auslegen lässt sich aber auch ganz einfach aus Filz herstellen.
4. // Diesen Holz-Kalender finde ich persönlich am schönsten und hätte ich genügend Zeit, würde ich ihn am liebsten selbst für Julia zusägen.
5. // In der Montessori-Schule wurde so eine Jahreskette kreisförmig auf eine Pinnwand gesteckt und die Geburtstage der Kinder auf kleine Kärtchen notiert und zu den passenden Perlen dazugeordnet. Ich finde, auch zuhause kann so eine Kette das Kinderzimmer verschönern, wo die Geburtstage der Familienmitglieder anhand von Bildern darauf markiert werden können. Was ich an diesem "Kalender" besonders mag, ist die auffallende Perle für den Schalttag, die neugierig macht.
6. // Letztendlich gestaltete ich Julia dann doch lieber einen Linear-Kalender, ähnlich wie diesen hier.

Ich wollte ihr einen Kalender gestalten, der ihr einen Überblick über ein ganzes Jahr verschafft und wo sie auch das Vergehen der Zeit optisch sehen kann. Sie liebt ihren Kalender, daher habe ich ihr
auch für dieses Jahr einen erstellt, diesmal jedoch so, dass Julia den Kalnder mithilfe eines Doppelklebebandes selbst gestalten kann.

Die Namen der Monate hat sie dann gleich aufgeklebt, die Streifen mit den Tagen und die leeren Streifen, um Geburtstage und andere Ereignisse zu notieren, aber auch das Klebeband und eine kleine Schere habe ich ihr in einer hübschen Schachtel unter dem Kalender vorbereitet.


Da mich mittlerweile mehrere Nachrichten erreicht haben, ob es auch für 2018 einen Kalender auf dem Blog geben wird: Hier könnt ihr Julias Kalender herunterladen, der aber nicht nur für dieses Jahr, sondern für jedes Jahr passend zugeschnitten werden kann. Aber ihr könnt auch gerne unseren fertig beschrifteten Kalender für das Jahr 2018 mitnehmen. (Update: die aktuellen Linear-Kalender findet ihr immer im Download-Bereich)

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Als Julia zum ersten mal Interesse an Buchstaben zeigte, war sie noch nicht ganz 3 Jahre alt. Wir spielten damals oft 'Ich sehe was, was Du nicht siehst' mit Anlauten statt mit Farben und sangen jeden Tag ihre Lieblingslieder. Ich bot ihr jedoch keine Sandpapierbuchstaben an, sondern Körbchen mit einigen kleinen Gegenständen zum Lautieren.

Solche Lautier-Spiele vorzubereiten ist nicht wirklich aufwändig, es reichen dazu eine Hand voll kleine Dinge, deren Namen paarweise mit denselben Anlauten beginnen. Damit Kinder auch wirklich selbstständig arbeiten können, ist es sinnvoll, am Anfang die Gegenstände aus dem Korb einzeln zu benennen. Als ich das Spiel damals Julia zum ersten mal zeigte, nahm ich eine dieser Miniaturen, benannte es und betonte dabei den Anlaut (H...H...Hund). Ich sagte Julia, dass ich nun einen weiteren Gegenstand suche, der ebenso mit "h" beginnt. Bei der nächste Paarsuche lud ich sie dann ein, mit zu machen und da sie schon wusste, wie das Spiel geht, ließ ich sie die restlichen Paare finden.


Es müssen aber nicht unbedingt Paare sein, auch mehrere Gegenstände die entweder mit diesem oder jenem Laut beginnen, können sortiert werden. Aber auch hier macht es Sinn, zuerst alle Gegenstände dem Kind zu benennen und dabei den Anlaut zu betonen ("KKKatze. Die Katze lege ich hier hin. AAAnanas. Ananas lege ich unterhalb hin. KKKirsche. Kirsche kommt zu der KKKatze..."). Mein Tipp ist allerdings solche Gegenstände zu nehmen, deren Anlaute nicht allzu ähnlich klingen (wie "b" und "p"). Julia liebte solche Lautier-Spiele. Sie konnte mit diesen
Miniaturen nicht nur etwas spannendes machen, sondern auch lauschen wo die Laute genau zu hören
sind und dann unter diesen Gegenständen Ordnung schaffen.


Ich finde, auch Schleichfiguren eignen sich wunderbar für solche
Anlautkörbchen, zudem die Auswahl an diesen Tierfiguren wirklich groß ist. Solche Figuren können aber nicht nur nach ihrem Anlaut sortiert werden, sondern auch nach dem, ob der Laut im Wort überhaupt zu hören ist. ("Schlange. Bei Schlange höre ich ein sch. Katze. Bei Katze höre ich kein sch.")

Bei manchen Wörtern hörten wir die Laute am Anfang ("Elefant"), bei manchen innerhalb des Wortes ("MuschEl") und wiederum bei manchen ganz zum Schluss ("BlumE"). Zu erkennen, welche Laute wo im Wort zu hören sind, machte Julia nicht nur Spaß, sie konnte die Laute so viel bewusster wahrnehmen, was ihr jetzt beim Schreiben und Lesen einen unglaublich großen Vorteil bringt.

Kinder, die Sprache spannend finden, könnten auch mit diesen Reimkarten eine Menge Freude haben. Diese habe ich letztes Jahr für Julia gemacht und ihr zuerst nur die Hälfte, später dann aber auch die restlichen Paare angeboten. Da damals das "Mascherl" (Fliege) für Verwirrung sorgte, machte ich eine neue Version, die ihr gerne hier herunterladen könnt.
Was die Miniaturen betrifft, so lassen sich solche so gut wie in jedem Geschäft finden. Schlüssel, Löffel, Knöpfe, kleine Strickhauben von den Deckeln von Smoothies oder kleine Plastik und Keramik-Figuren. Manche Miniaturen aus unserer Sammlung habe sogar ich selbst aus weißem Ton* gemacht und mit Wasserfarben angemalt. Aber auch Shops wie dieser, dieser oder dieser verkaufen jede Art von Miniaturen.

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Wir lieben Kinderbücher! Dementsprechend ist unsere Bibliothek in den letzten 5 Jahren recht groß geworden, so dass wir uns etwas überlegen mussten, wo all diese Bücher Platz haben könnten. Manche zogen zu den Großeltern um, andere wurden verschenkt, ein Teil wurde auf dem gemeinsamen Bücherregal einsortiert und eine Auslese von Julias aktuellen Lieblingsbüchern kam in Julias Lese-Ecke. So konnten auch weitere neue Bücher dazukommen.

Da Julia eine begeisterte Gärtnerin ist, war diese Buchempfehlung von einer Freundin ein Volltreffer. Das Tomatenfest* von Satomi Ichikawa ist eines der entzückendsten Kinderbücher die ich bisher gesehen habe. Die Geschichte erzählt von einem jungen japanischen Mädchen, das aus dem Supermarkt unbedingt eine kleine Tomatenpflanze mit nach Hause nehmen möchte welche es dann umsorgt und in den Ferien sogar zu ihrer Großmutter mitnimmt. In dieser Geschichte steckt nicht nur die Liebe eines Mädchens zu einer Pflanze, sondern auch ein Stück japanische Kultur. (Auf diesem Weg bedanke ich mich noch einmal für Deinen tollen Buchtipp, liebe M.!)


Auch ein entzückendes Buch ist die Geschichte über Gerda Gelse von Heidi Trpak und Laura Momo Aufderhaar. Auf 24 Seiten verrät die Autorin mit einer Ladung Humor viel Interessantes über Stechmücken und auch, wie diese auf 35 Sprachen genannt werden. Ein wahrlich bestechendes (Sach-)Bilderbuch für Kinder ab ca. 4,5-5 Jahren.
Dieses Buch* bekam Julia zu Ostern und obwohl ich auf den ersten Blick befürchtete, der Text wäre zu lang zum Vorlesen, musste ich überrascht feststellen, dass es gar nicht so lang ist. Außerdem lässt sich das Buch auch kapitelweise wunderbar erzählen. Das Buch von Christina Björk und Lena Anderson über das Mädchen Linnéa, das eine leidenschaftliche Gärtnerin ist, macht richtig Lust selbst alles mögliche keimen und grünen zu lassen und gibt auch Tipps, wie Pflanzen gepflegt werden können.
Linnéa zeigt auch einige Experimente mit verschiedenen Pflanzen, so probieren wir uns auch durch sämtliche dieser Ideen und ließen z.B. Bohnen, Linsen und Erbsen gemeinsam keimen, um zu sehen, wie lange sie dazu brauchten.
Vor einigen Jahren habe ich ihr dieses Buch* vorgelesen, diesmal steht es allerdings als Erstlesebuch auf Julias Bücherregal. Da Julia bereits einzelne Wörter liest, ist der Text genau passend: nicht zu viel, dafür in großen Buchstaben gedruckt. Außerdem liebe ich die Zeichnungen von Anne Möller und auch die Art, wie das Wunder des Wachsens und Werdens jungen Lesern nahegebracht wird.
Zur Julias Lieblingsbüchern gehören auch die Geschichten aus der Conni-Reihe*. Was mich auch nicht wundert, immerhin ist die Ähnlichkeit zwischen dem Mädchen aus dem Buch, Conni und Julia recht groß. Auch ich mag die Erzählungen über Conni und ihre Familie, da diese stark aus dem Alltag gegriffen sind und daher über Geschehnisse und Gefühle erzählen, die auch Julia oft beschäftigen.
Um gemeinsam Bücher anzuschauen kann es nie zu früh sein, daher hat auch Jakob bereits sein erstes Buch in seinem Buchkorb stehen. Black & White* von Tana Hoban ist ein Bilderbuch mit einfachen, stark kontrastierenden schwarz-weißen Bildern von Alltagsgegenständen, Tieren und Pflanzen und somit bereits auch für Neugeborene wunderbar geeignet.
P.S.: Zum ersten Mal nehme ich bei einem Online-Kongress als Referentin teil, bei dem ich zum Thema Montessori-Pädagogik und Montessori für zu Hause befragt werde. Dieser Eltern-Kind-Bindungs-Konress startet übrigens am 31. Mai, also morgen (und dauert bis zum 9. Juni), wo ich Euch recht herzlich einladen möchte, aber auch, um den anderen 21 Referentinnen und Referenten rund um das Thema Kind, Eltern und Beziehung zuzuhören. Der Online-Kongress ist am jeweiligen Tag immer kostenfrei. Hier könnt ihr Euch anmelden.

Dieses Buch* bekam Julia zu Ostern und obwohl ich auf den ersten Blick befürchtete, der Text wäre zu lang zum Vorlesen, musste ich überrascht feststellen, dass es gar nicht so lang ist. Außerdem lässt sich das Buch auch kapitelweise wunderbar erzählen. Das Buch von Christina Björk und Lena Anderson über das Mädchen Linnéa, das eine leidenschaftliche Gärtnerin ist, macht richtig Lust selbst alles mögliche keimen und grünen zu lassen und gibt auch Tipps, wie Pflanzen gepflegt werden können.

Linnéa zeigt auch einige Experimente mit verschiedenen Pflanzen, so probieren wir uns auch durch sämtliche dieser Ideen und ließen z.B. Bohnen, Linsen und Erbsen gemeinsam keimen, um zu sehen, wie lange sie dazu brauchten.

Vor einigen Jahren habe ich ihr dieses Buch* vorgelesen, diesmal steht es allerdings als Erstlesebuch auf Julias Bücherregal. Da Julia bereits einzelne Wörter liest, ist der Text genau passend: nicht zu viel, dafür in großen Buchstaben gedruckt. Außerdem liebe ich die Zeichnungen von Anne Möller und auch die Art, wie das Wunder des Wachsens und Werdens jungen Lesern nahegebracht wird.

Zur Julias Lieblingsbüchern gehören auch die Geschichten aus der Conni-Reihe*. Was mich auch nicht wundert, immerhin ist die Ähnlichkeit zwischen dem Mädchen aus dem Buch, Conni und Julia recht groß. Auch ich mag die Erzählungen über Conni und ihre Familie, da diese stark aus dem Alltag gegriffen sind und daher über Geschehnisse und Gefühle erzählen, die auch Julia oft beschäftigen.
Um gemeinsam Bücher anzuschauen kann es nie zu früh sein, daher hat auch Jakob bereits sein erstes Buch in seinem Buchkorb stehen. Black & White* von Tana Hoban ist ein Bilderbuch mit einfachen, stark kontrastierenden schwarz-weißen Bildern von Alltagsgegenständen, Tieren und Pflanzen und somit bereits auch für Neugeborene wunderbar geeignet.
P.S.: Zum ersten Mal nehme ich bei einem Online-Kongress als Referentin teil, bei dem ich zum Thema Montessori-Pädagogik und Montessori für zu Hause befragt werde. Dieser Eltern-Kind-Bindungs-Konress startet übrigens am 31. Mai, also morgen (und dauert bis zum 9. Juni), wo ich Euch recht herzlich einladen möchte, aber auch, um den anderen 21 Referentinnen und Referenten rund um das Thema Kind, Eltern und Beziehung zuzuhören. Der Online-Kongress ist am jeweiligen Tag immer kostenfrei. Hier könnt ihr Euch anmelden.

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Ich liebe es, sie zu beobachten und ihr zuzuhören! Zu sehen, wie sie von Tag zu Tag heranwächst, darüber zu staunen, was sie bereits alles kann und weiß. Wenn ich mich daran zurückerinnere, wie sie vor 4 Jahren, oder vor einem Jahr oder gerade erst vor 4 Monaten war, bin ich jedes mal fasziniert, wie viel sie in dieser Zeit geschafft hat. Sie hat gelernt sich alleine auf den Bauch zu drehen, die ersten Schritte alleine zu bewältigen, ihre Weste zuzuknöpfen und wurde zu diesem Mädchen heute, das mit größter Sorgfalt Gurkenscheiben in kleine Stücke schneidet. Ich bin einfach überwältigt, wenn ich sie so anschaue und sehe, was sie alles bisher gemeistert hat, wozu sie fähig ist, obwohl sie doch noch so klein ist.

Sie legt wunderschöne Mandalas, bastelt geometrische Körper aus Knete, bereitet uns allen freudestrahlend das Frühstück vor, kocht alleine Tee und liest alle Schilder und Überschriften, die ihr über den Weg laufen. Sie stellt uns gefühlte 100 Fragen am Tag, erzählt uns begeistert von Bindis und Saris, schreibt und zeichnet Einkaufslisten, weint wenn ihr etwas misslungen ist und im nächsten Moment taucht sie total versunken in eine andere Aufgabe hinein. Sie kreiert, sie meistert, sie schafft, ohne jemals wirklich eine Pause zu machen.

Sie ärgert sich lauthals, wenn die Socken nicht genau auf ihre Füße passen, ruft verzweifelt nach uns, wenn es ihr bereits zum 4. mal nicht gelingt, den Endteil des Reißverschlusses in den Schieber zu stecken, vergisst, was ich ihr bereits gestern und vorgestern erzählt habe und auch, was ich ihr schon 3 mal gezeigt habe. Aber es stört mich nicht, ich erzähle und zeige ihr die Welt immer und immer wieder, denn dafür bin ich da: um ihr zu helfen. So wenig wie möglich und so viel wie notwendig, bis sie eines Tages ganz ohne meine Hilfe klar kommt. Und das tut sie stetig!

Auch wenn sie noch so klein ist, ist sie für mich bereits richtig groß! Weil
ich nicht das sehe, was sie noch nicht kann, sondern darüber staune, was
sie bereits geschafft hat, wozu sie fähig ist. Und sie arbeitet Tag für Tag daran, mehr zu
können.
Vor allem aber bewundere ich sie, weil sie auch mich dazu bringt, ständig an mir selbst zu arbeiten. Sie erinnert mich immer wieder daran, warum es so wichtig ist, geduldig zu sein, warum es wichtig ist, sich immer und immer wieder zu bemühen und durchzuhalten und was es bedeutet, zu vertrauen. Sie zeigt mir, warum es so wichtig ist, einander zuzuhören, neue Lösungswege zu finden und lehrt mich, wie wichtig es ist, mich selbst immer wieder in Frage zu stellen - meine Erwartungen, meine Vorstellungen, meine manchmal zu engstirnige Denkweise.
Ich liebe es, dieses Mädchen dabei zu beobachten, wie sie wächst und darüber zu staunen, was sie bereits kann. Und vor allem staune ich darüber, was sie mit all dem, was sie tut, wie sie ist, bewirkt: Dass ich mich durch sie bemühe ein besserer Mensch zu werden.
Vor allem aber bewundere ich sie, weil sie auch mich dazu bringt, ständig an mir selbst zu arbeiten. Sie erinnert mich immer wieder daran, warum es so wichtig ist, geduldig zu sein, warum es wichtig ist, sich immer und immer wieder zu bemühen und durchzuhalten und was es bedeutet, zu vertrauen. Sie zeigt mir, warum es so wichtig ist, einander zuzuhören, neue Lösungswege zu finden und lehrt mich, wie wichtig es ist, mich selbst immer wieder in Frage zu stellen - meine Erwartungen, meine Vorstellungen, meine manchmal zu engstirnige Denkweise.
Ich liebe es, dieses Mädchen dabei zu beobachten, wie sie wächst und darüber zu staunen, was sie bereits kann. Und vor allem staune ich darüber, was sie mit all dem, was sie tut, wie sie ist, bewirkt: Dass ich mich durch sie bemühe ein besserer Mensch zu werden.


Im Adventkalender von Julia versteckte ich auch einige Bastelideen für selbstgemachte Geschenke, mit welchen sie dann ihre Kinderhauspädagoginnen, Freunde und die Verwandschaft überraschen kann. Es sind Bastelideen, die mit wenig Zeitaufwand verbunden sind, dennoch für viel Spaß sorgen und noch dazu ein wirklich nettes Geschenk abgeben. Solltet ihr noch auf der Suche nach einfachen Geschenkideen sein, hätte ich 4 selbtgemachte, bei deren Umsetzung besonders junge Kinder viel Spaß haben werden.


Wie jedes Jahr bastelten wir einige selbstgerollte Kerzen aus Bienenwachs. Früher fiel Julia es recht schwer, die Kante mit dem Docht am Anfang einzurollen. Damals half ich ihr noch bei diesem Schritt, heuer klappte es jedoch wunderbar und sie rollte eine Kerze nach der anderen. Sie bestand darauf, unterschiedliche Kerzen zu rollen, einige kleinere, einige größere und auch spiralförmige. Auch die kleine Tannenbaum-Dekoration haben wir selbst gemacht und es ist eine wunderbare Fädelarbeit für kleine Hände. Dazu benutzten wir grünen Filzstoff und Holzperlen und fädelten diese abwechselnd mit Hilfe einer Wollnadel auf.

Für unser selbstgemachtes Badesalz benötigten wir 6 Teil grobes Salz, 3 Teil Bittersalz aus der Apotheke um die Muskeln zu entspannen, 1 Teil Backpulver um das Wasser zu mildern aber auch um Hautreizungen zu lindern und ein paar Tropfen ätherisches Öl.


Die Zutaten mischte Julia in einer großen Schüssel zusammen (als Einheit nahm sie ihren größten Messlöffel) und portionierte das fertige Badesalz in kleine Vorratsgläschen mit einem Bügelverschluss (50 ml von Nanu Nana). Zum Schluss bekamen die Gläschen eine schlichte Masche und einige süße Holzfiguren, die wir bei einem Einkaufsbummel entdeckt haben. Das Rezept für das selbstgemachte Badesalz fand ich auf der tollen Webseite von Martha Stewart.

Wir nahmen uns auch selbstgemachte Seifenbällchen vor. Auch diese Idee ist recht einfach und nimmt auch kaum Zeit in Anspruch, dafür sind die kleinen Seifenbällchen richtige Hingucker und ein wunderbares kleines Präsent. Für die Seifenbällchen rieben wir 2 Schafsmilch-Seifen ab, gossen einen Esslöffel Wasser zu den Seifenraspeln und formten mit den Handflächen kleine, kastaniengroße Bällchen.


Anschließend wälzten wir sie in Lavendelblüten, Ringelblumenblüten und Lindenblüten und ließen sie ein wenig an der Luft trocknen.

Ich finde, in einem kleinen Netzsäckchen, dazu mit einem ebenso selbstgemachten Bügelperlen-Stern ergeben sie ein sehr nettes Überraschungspäckchen.
Auch Schoko-Muffins in Gläschen sind nicht nur schön, sondern auch ein besonders nettes Geschenk und in weniger als 10 Minuten fertig gestellt. Dazu nahmen wir größere Vorratsgläser mit Bügelverschluss (250 ml, auch von Nanu Nana), 110 g Bio Dinkelmehl, 2 Esslöffel Kakaopulver, 2 Teelöffel Backpulver und 50 g grobe Haferflocken. Wir bastelten für die "Schoko-Muffins im Glas" auch kleine Rezepthefte, in welchen die genauen Anweisungen und die Flüssigzutaten, die noch benötigt werden, angegeben sind. Die Rezepthefte könnt ihr gerne hier herunterladen.


Da in unserer Gruppe immer wieder die Frage auftaucht, wie Kinder in der Küche begleitet werden können um mit scharfen Schneidewerkzeugen sicher umgehen zu können, stellte ich diesmal einige Fotos von Julias Schneidewerkzeugen zusammen um zu zeigen, wie ich ihr diese immer vorbereitet habe. Je strukturierter ich diese für sie bereit stellte und je bedachter ich ihr vorzeigte, wie sie mit diesen arbeiten kann, umso sicherer und selbstständiger konnte sie mit diesen umgehen.
Der vorbereitete Arbeitsbereich
Was ich allerdings genau so wichtig finde, wie gut funktionierendes Küchenwerkzeug für Kinder, ist auch ein eigener, geeigeneter Bereich, wo sie bequem arbeiten können. Sie hat zwar einen Tritthocker um das Waschbecken, den Küchlschrank und (in meiner Anwesenheit) auch den Herd zu erreichen, aber zum Arbeiten hat sie ihren eigenen kleinen Tisch. Als sie noch etwas jünger und auch kleiner war, hatte sie 2 NORNÄS Beistelltische. In der neuen Wohnung stellte ich ihr dann einen etwas höheren HEMNES Beistelltisch bereit. An diesem Tisch kann sie jederzeit selbstständig arbeiten und für mich ist dabei der absolute Pluspunkt, dass sie so auch viel Bewegungsfreiheit hat. Hin und wieder stellt sie sich auch einen kleinen Hocker dazu, damit sie bei manchen Arbeiten auch sitzen oder knien kann.

Zu ihrem Arbeitsbereich gehören auch 2 der untersten Schubladen, wo sie ihre eigenen Werkzeuge und ihr Geschirr finden kann (mehr dazu hier und hier), sowie ein kleiner Haken mit 2 Schürzen. Ich liebe diese Schürzen! Nicht nur, weil sie hübsch sind, viel mehr, weil Julia diese auch ganz alleine anziehen kann. Und das bereits, seit sie ca. 2 Jahre alt ist. Da die Schürzen nur ein langes Band statt zwei haben, kann sie dieses bequem einmal um ihre Hüfte wickeln und dann vorne, für sie gut sichtbar mit einem Klettverschluss fixieren. In dem oberen Teil, wo sie den Kopf hineinsteckt, wurde ein Gummiband hineingenäht, so dass die Schürze nicht bis zum Boden runterhängt. Früher habe ich ihr die Schürzen selbst gemacht, diese zwei hat aber meine liebe Schwester für sie genäht und näht solche auf Bestellung auch gerne für Eure Kinder. Hier ihre Webseite und Erreichbarkeit.
Arbeiten mit dem Eierschneider und Apfelteiler

Bereits als sie 18 Monate alt war, schälte sie liebend gerne und mit Ausdauer gekochte Eier. Ich achtete darauf, die Eier richtig gründlich abzuschrecken, damit die Schale für sie leichter zum abziehen war. Sie bekam auch einen kleinen Mokkalöffel dazu und ich zeigte ihr, wie sie damit die Eierschale rund herum aufbrechen konnte um es dann Stück für Stück runterzupicken. Das "Herumklopfen" um das Ei macht ihr bis heute genauso viel Spaß, wie das Schälen selbst. In das andere Schälchen kamen dann die Eierschalen, somit entstand auch kein Chaos.
Im Grunde genommen sind das zwei Arbeiten, aber auch den Eierschneider bediente sie schon damals mit Begeisterung, also stellte ich ihr auch gleich immer ein Schneidebrett, den Eierschneider und einen weiteren Teller zum Anrichten bereit. Unseren Eierschneider benutzen wir schon seit vielen Jahre und haben ihn einst beim Möbelschweden erworben.

Auch Äpfel zu teilen begann sie schon recht früh und bereitete liebend gerne ihre eigene Jause vor. Ihre erste Aufgabe war jedes mal, den Apfel zu waschen. Erst dann kam das Schneiden. Um den Apfelteiler (auch vom Möbelschweden) von oben mit beiden Händen runter drücken zu können, braucht man ganz viel Kraft und sie hätte damals keine Chanche gehabt, ihn zu benutzen. Also schnitt ich den Apfel 3-4 mal quer durch, so konnte sie problemlos ihre Jause vorbereiten. Das Messer neben dem Schneidebrett diente also für mich als Werkzeug, um das Obst vor ihren Augen aufzuschneiden. So konnte sie gleich beobachten, wie ich mit dem Messer umgehe. In den kleinen Korb ganz rechts kam der Abfall, auf den Teller in der Mitte die geteilten Apfelstücke.
Eine wunderbare Arbeit ist auch die Arbeit mit dem Sparschäler. Am Anfang bot ich ihr dazu nur Karotten an, damit sie mit dem Werkzeug vertrauter werden konnte. Obwohl ich selbst das Gemüse eher in der Luft haltend schäle, zeigte ich ihr das Schälen, indem ich die Karotte auf das Schneidebrett hinlegte, mit einer Hand an einem Ende festhielt und mit der anderen Hand mit dem Sparschäler die Schale runterschälte. So war die Gefar, dass sie ihre Finger mitschälte, viel geringer. Wenn ich ihr zeige, wie ich mit einem Werkzeug arbeite, achte ich auf klare, langsame Bewegungen und überlege schon im vorhinein, wie ich ihr was zeigen werde.
Später schälte sie dann auch Äpfel und Kartoffel und hielt diese beim Schälen in der Luft, aber dann konnte sie mit dem Sparschäler schon wunderbar umgehen und auch der Apfel und die Kartoffel waren groß genug, so dass sie sich nicht wirklich schneiden konnte. Ich überlege mir bis heute jedes mal, was sie alles zu so einer Küchenarbeit braucht. Wohin kommen die fertigen Gemüse- oder Obststücke? Wohin der Abfall? Auch hier: In die Schüssel rechts kamen dann die Schalen (oder wurden zumindest zum Schluss darin eingesammelt).
Das erste, was sie in der Montessori-Kleinkindgemeinschaft geschnitten hat, war eine Banane, da diese auch mit einem etwas stumpfen Messer leicht zu teilen ist. Auch für zu Hause besorgte ich ihr ein ganz stumpfes Gemüsemesser (vom Flohmarkt) und auch das Kindermesser von WMF
, das ich euch schon so oft gezeigt habe. Für die ersten Schneidearbeiten finde ich auch diese bunten Buttermesser
und dieses kleine Buttermesser
aus Edelstahl und mit ergonomischen Griff empfehlenswert (siehe auch in dem Artikel über Messer für Kinder).* Der Korb rechts im Bild dient für die Bananenschale, die aufgestückelten Bananen wurden dann wieder auf dem Keramikteller angerichtet.
Die Arbeit mit dem Wellenschneider ist eine ganz andere, als die mit dem Messer, da dieser mit ganz viel Kraft mit beiden Händen von oben bedient wird, ohne dies typischen Sägebewegungen, wie beim Messer. Damit das Gemüse und Obst nicht so leicht unter der Klinge wegrutschen konnte, halbierte ich diese schon vorher für Julia und erinnerte sie hin und wieder daran, den Wellenschneider mit beiden Händen zu benutzen. Ich entschied mich damals für dieses Modell
, weil der Griff mit beiden Händen gut greifbar aber die Klinge nicht allzu groß ist.*
Die Arbeit mit dem Sparschäler

Eine wunderbare Arbeit ist auch die Arbeit mit dem Sparschäler. Am Anfang bot ich ihr dazu nur Karotten an, damit sie mit dem Werkzeug vertrauter werden konnte. Obwohl ich selbst das Gemüse eher in der Luft haltend schäle, zeigte ich ihr das Schälen, indem ich die Karotte auf das Schneidebrett hinlegte, mit einer Hand an einem Ende festhielt und mit der anderen Hand mit dem Sparschäler die Schale runterschälte. So war die Gefar, dass sie ihre Finger mitschälte, viel geringer. Wenn ich ihr zeige, wie ich mit einem Werkzeug arbeite, achte ich auf klare, langsame Bewegungen und überlege schon im vorhinein, wie ich ihr was zeigen werde.

Später schälte sie dann auch Äpfel und Kartoffel und hielt diese beim Schälen in der Luft, aber dann konnte sie mit dem Sparschäler schon wunderbar umgehen und auch der Apfel und die Kartoffel waren groß genug, so dass sie sich nicht wirklich schneiden konnte. Ich überlege mir bis heute jedes mal, was sie alles zu so einer Küchenarbeit braucht. Wohin kommen die fertigen Gemüse- oder Obststücke? Wohin der Abfall? Auch hier: In die Schüssel rechts kamen dann die Schalen (oder wurden zumindest zum Schluss darin eingesammelt).
Die Arbeit mit der Reibe

Am Anfang fiel es mir recht schwer, ihr bei der Arbeit mit der Reibe ohne eine gewisse innere Unruhe zuzuschauen. Aber jedes mal, wenn sie mich etwas reiben sah, holte sie voller Begeisterung ihren Tritthocker, um mir zuschauen zu können und sagte strahlend "Ich auch!". Da die große Reibe für ihre Hände unpassend war, besorgte ich ihr eine kleinere - für sie handlichere Vierkantreibe, die sie mit einer Hand oben gut greifen und festdrücken konnte, so konnte diese nicht so leicht wegrutschen. Ich machte mir darüber Gedanken, mit welchen einfachen aber sicheren Bewegungen ich ihr zeigen konnte, wie sie das Werkzeug benutzen konnte.
Für den Anfang bereitete ich ihr immer ein Stück Käse zum Reiben vor, weil dieser weich genug war und somit leichter zu "drücken". Sie hat mittlerweile viel Übung im Umgang mit der Reibe und reibt nun auch Karotten, Äpfel, Kartoffeln und eigentlich alles mögliche (und auch mein mulmiges Gefühl ist längst verschwunden). Geeignete Reiben für Kinder finde ich diese Vierkantreibe (im Doppelpack erhältlich)
, diese kleine Gemüsereibe aus Edelstahl
(mit der auch Julia arbeitet) und auch diese kleine Quadro Reibe mit einem praktischen Knopf als Griff
zum Halten.*

Für den Anfang bereitete ich ihr immer ein Stück Käse zum Reiben vor, weil dieser weich genug war und somit leichter zu "drücken". Sie hat mittlerweile viel Übung im Umgang mit der Reibe und reibt nun auch Karotten, Äpfel, Kartoffeln und eigentlich alles mögliche (und auch mein mulmiges Gefühl ist längst verschwunden). Geeignete Reiben für Kinder finde ich diese Vierkantreibe (im Doppelpack erhältlich)
Schneiden mit unterschiedlichen Messern

Das erste, was sie in der Montessori-Kleinkindgemeinschaft geschnitten hat, war eine Banane, da diese auch mit einem etwas stumpfen Messer leicht zu teilen ist. Auch für zu Hause besorgte ich ihr ein ganz stumpfes Gemüsemesser (vom Flohmarkt) und auch das Kindermesser von WMF

Die Arbeit mit dem Wellenschneider ist eine ganz andere, als die mit dem Messer, da dieser mit ganz viel Kraft mit beiden Händen von oben bedient wird, ohne dies typischen Sägebewegungen, wie beim Messer. Damit das Gemüse und Obst nicht so leicht unter der Klinge wegrutschen konnte, halbierte ich diese schon vorher für Julia und erinnerte sie hin und wieder daran, den Wellenschneider mit beiden Händen zu benutzen. Ich entschied mich damals für dieses Modell

Zu ihrem 4. Geburtstag bekam sie dieses Kindermesser vom Opinel
. Ich habe lange nach einem guten Schneidewerkzeug Ausschau gehalten und einige Modelle gefunden, aber dieses hier hat mich sofort überzeugt. Eines der besten Messer für Kinder, das ich bisher gesehen habe. Es hat die passende Größe, der Holzgriff liegt wunderbar in der kleinen Hand und die rostfreie Klinge schneidet sogar hartes Gemüse problemlos in dünne Scheiben. Mit der Packung wurde auch ein Schäler und ein Fingerschutz mitgeliefert, die allerdings von Anfang an von Julia links liegen gelassen wurden. Der Fingerschutz stört sie bei der
Arbeit und der Schäler tut leider nicht ganz das, was er sollte.
Jetzt, wo sie bald 5 Jahre alt wird, muss ich ihren Arbeitbereich nicht mehr so oft für sie vorbereiten, denn gößtenteils macht sie das schon selbst. Und sollte sie doch was vergessen haben, fällt es ihr spätestens während der Arbeit ein und sie holt noch eine Schüssel oder anderes Werkzeug aus ihrer Schublade.
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Jetzt, wo sie bald 5 Jahre alt wird, muss ich ihren Arbeitbereich nicht mehr so oft für sie vorbereiten, denn gößtenteils macht sie das schon selbst. Und sollte sie doch was vergessen haben, fällt es ihr spätestens während der Arbeit ein und sie holt noch eine Schüssel oder anderes Werkzeug aus ihrer Schublade.
Zeit einplanen
In der Hektik des Alltages habe ich nicht immer Zeit und Lust, Julia in alles, was ich in der Küche mache, miteinzubinden und ich habe deswegen auch kein schlechtes Gewissen. Anders wie in der Kleinkindgemeinschaft oder im Kinderhaus muss zu Hause mal ein Abendessen in aller Eile zubereitet oder gleichzeitig auch viele andere Aufgaben erledigt werden. Daher plane ich gemeinsame Arbeiten mit Julia lieber dann ein, wenn ich genügend Zeit dafür habe. Denn was ich durch sie und auch durch andere Kinder, die ich beobachten und begleiten durfte gelernt habe, ist, mich mit meiner ganzen Person auf eine Aufgabe zu konzentrieren um es auch wirklich genießen zu können.

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