27.08.2018

Am echten Familienalltag teilhaben - Praktisches Leben mit 15 Monaten


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Es ist nur wenige Wochen her, dass er seine ersten freie Schritte machte, jetzt trägt er seinen Wäschekorb quer durch die Wohnung bis zur Waschmaschine um den Korbinhalt hineinzufüllen. In der Küche öffnet er sämtliche Schubladen um diese leer zu räumen und wenn er hört, dass ich den Trockner öffne, eilt er zu mir und räumt mit mir gemeinsam die trockene Wäsche aus. Seitdem er nicht mehr krabbeln muss und endlich beide Hände frei hat, ist er voller Tatendrang und hat ganz viel zu tun!

"Mit 15 Monaten hat das Kind das Alter erreicht, das Montessori als 'Phase maximaler Anstrengung bezeichnet'. Es läuft, während es einen schweren Gegenstand festhält, und klettert damit flink auf einen Stuhl und wieder runter. Wie gehen wir mit diesem Kind um, das ständig in Bewegung ist, das die ganze Welt erforschen möchte und voll unglaublicher Energie steckt?

Gut ausbalanciertes Laufen macht nicht nur die Hände frei, sondern befähigt das Kind darüber hinaus dazu, die Hände zur Arbeit in strukturierten Handlungsabläufen zu gebrauchen. Kinder in diesem Alter, die sicher laufen können, sind jetzt endlich unabhängige Individuen und bereit für eine neue Aufgabe in ihrem Selbstaufbau." - Lillard/Jessen, Montessori von Anfang an



Wann immer es geht, versuche ich, ihn in die Alltagsaufgaben miteinzubinden. Während ich einen Teig anrühre, steckt er zum Beispiel die Papierkörbchen in die Vertiefungen der Muffin-Form. In manche steckt er zwei und das Papier ist auch etwas zerknüllt, aber das ist egal, denn er hat so viel Freude am Teilhaben!


Ich biete ihm aber auch auf seinem kleinen Tisch Aufgaben an und bereite dazu alles vor. Während ich in der Küche das restliche Gemüse aufschneide, sitzt er dann hier und putzt mit seiner kleinen Champignon-Bürste* eine Kartoffel oder eine Karotte für die Mittagssuppe.


Er zupft auch liebend gerne Ribisel von der Rispe für seine Jause, wobei jede zweite Beere direkt in seinem Mund landet. 


Auch seine Banane schält er mittlerweile selbst. Damit ihm das Abziehen der Schale auch gelingt, ritze ich die zwei Enden der Banane mit einem Messer etwas ein. Mit einer Hand hält er dann das Obst fest, mit der anderen zieht er die Schale langsam ab, wobei sich auch schon mal seine Hände vor ihm überkreuzen. Das klingt zwar einfach, erfordert aber viel Konzentration für ein so junges Kind.


Wenn er sein Knäckebrot mithilfe seines kleinen Messers mit Frischkäse bestreicht, sitzt er sogar 30 Minuten lang hier und lässt sich nicht einmal von seiner fröhlich und laut singenden Schwester ablenken. 


Ich versuche seinen Arbeitsbereich simpel und praktisch vorzubereiten. Eine kleine Schale für den Frischkäse, eine Essstäbchen-Bank* für das kleine Buttermesser und ein einfacher Teller für das Knäckebrot, in welchem das Brot beim Streichen nicht so schnell wegrutschen kann.


Nach  der Jause ist sein Tisch natürlich recht verschmiert, den er mit einem kleinen Schwamm und etwas Seifenwasser abwischen kann. Zwischendurch drückt er mit nur einer Hand den Schaum und das Wasser aus dem Schwamm. Was dabei daneben geht, verteilt er mit der anderen Hand auf dem Tisch.


Auch beim Ein- und Ausräumen des Geschirrspülers lässt er kaum eine Gelegenheit aus und steckt auf seine Art und Weise alles, was ich ihm hinreiche, in den unteren Korb des Geschirrspülers. Scharfes Besteck gebe ich ihm natürlich nicht zum Einsortieren, das kommt in den oberen Korb.


Er ist auch gerne mit dabei, wenn ich die Pflanzen auf der Terrasse gieße. Ich mit der großen Gießkanne, er mit der kleinen.


Weil er immer meinen Putzlappen zu ergattern versuchte, wenn ich die kleinen Handabdrücke von der Terrassentür abwischen wollte, bereitete ich ihm sein eigenes Putz-Set vor. Die kleine Box* hat zwei praktische Griffe, so kann er sie gut greifen und tragen und weil sie aus Plastik ist, ist es auch nicht schlimm, wenn sie mal nass wird. Die kleine Sprühflasche* und der Abzieher* waren ein Geschenk von einer lieben Freundin und seitdem Julia Jakob gezeigt hat, wie er diese benutzen kann, sind sie in regem Gebrauch.


Manchmal habe ich weniger Zeit oder muss gleichzeitig mehrere Dinge tun und kann ihn nicht in jede Arbeit rund um den Haushalt miteinbinden. Aber wann immer es geht, lasse ich ihn mitmachen oder bereite ihm etwas auf seinem kleinen Tisch vor.

Ich komme dann mit den Aufgaben nicht gerade schneller voran, denn dann sind auch unter seinem Tisch einige zertretene Ribisel, sogar sein Sessel ist dann mit Frischkäse beschmiert und es sind mehr Handabdrücke auf dem Fenster als zuvor. Aber wesentlich ist, dass er das Gefühl hat, dazuzugehören. Fähig und wichtig zu sein.


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6 Kommentare

  1. Darf ich bitte fragen woher die Gießkanne ist und wie hoch der Besen ist? Ich finde die Griffe bei der Gießkanne sehr gut!!! Alles Gute, Sonja

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    1. Hallo Sonja! Die Gießkanne ist mit diesen Griffen wirklich super praktisch! Ist übrigens vom Möbelschweden (unbezahlte Werbung). Der Besen ist 65 cm lang, einen kleineren konnte ich nicht finden. Alles Liebe, Anna

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  2. Oh man das klingt sehr einleuchtend und 'einfach' logisch bei dir. Ich tue mich hier grad sehr schwer den 13 Monate alten Sohn zu eschäftigen und mithelfen zu lassen. er kann erst ein paar Schritte laufen, aber gerade kann er noch sehr viel nicht was er möchte was zu sehr viel Wut führt.
    Vielen Dank für deine Inspirationen.
    Liebe Grüße
    Viki

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    1. Hallo Viki! Als Jakob seine ersten Schritte machte, war er ganz und gar damit beschäftigt und übte pausenlos, sich hochzuziehen und entlang von Möbeln zu gehen. Das war harte Arbeit für ihn! Er war gerne dabei, wenn ich die Waschmaschine einlud oder bei mir in der Küche während ich kochte, aber sein Interesse, wirklich mitmachen zu wollen, kam erst, als er schon sicher gehen konnte und beide Hände frei hatte. Und auch er ist ganz oft verärgert, aber das gehört dazu. ;) Fühl Dich von mir lieb umarmt! LG, Anna

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  3. Hallo Anna!
    Verrätst du uns, woher der niedliche kleine Wäschekorb kommt? Wir sind noch auf der Suche nach einem leichten, auch gut handlichen Exemplar. Vielen Dank! Nina

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    1. Hallo Nina! Der kleine Wäschekorb ist von Nanu Nana (unbezahlte Werbung, da Markennennung). Ganz liebe Grüße, Anna

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