15 Monate alt

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Es ist nur wenige Wochen her, dass er seine ersten freie Schritte machte, jetzt trägt er seinen Wäschekorb quer durch die Wohnung bis zur Waschmaschine um den Korbinhalt hineinzufüllen. In der Küche öffnet er sämtliche Schubladen um diese leer zu räumen und wenn er hört, dass ich den Trockner öffne, eilt er zu mir und räumt mit mir gemeinsam die trockene Wäsche aus. Seitdem er nicht mehr krabbeln muss und endlich beide Hände frei hat, ist er voller Tatendrang und hat ganz viel zu tun!

"Mit 15 Monaten hat das Kind das Alter erreicht, das Montessori als 'Phase maximaler Anstrengung bezeichnet'. Es läuft, während es einen schweren Gegenstand festhält, und klettert damit flink auf einen Stuhl und wieder runter. Wie gehen wir mit diesem Kind um, das ständig in Bewegung ist, das die ganze Welt erforschen möchte und voll unglaublicher Energie steckt?

Gut ausbalanciertes Laufen macht nicht nur die Hände frei, sondern befähigt das Kind darüber hinaus dazu, die Hände zur Arbeit in strukturierten Handlungsabläufen zu gebrauchen. Kinder in diesem Alter, die sicher laufen können, sind jetzt endlich unabhängige Individuen und bereit für eine neue Aufgabe in ihrem Selbstaufbau." - Lillard/Jessen, Montessori von Anfang an



Wann immer es geht, versuche ich, ihn in die Alltagsaufgaben miteinzubinden. Während ich einen Teig anrühre, steckt er zum Beispiel die Papierkörbchen in die Vertiefungen der Muffin-Form. In manche steckt er zwei und das Papier ist auch etwas zerknüllt, aber das ist egal, denn er hat so viel Freude am Teilhaben!


Ich biete ihm aber auch auf seinem kleinen Tisch Aufgaben an und bereite dazu alles vor. Während ich in der Küche das restliche Gemüse aufschneide, sitzt er dann hier und putzt mit seiner kleinen Champignon-Bürste* eine Kartoffel oder eine Karotte für die Mittagssuppe.


Er zupft auch liebend gerne Ribisel von der Rispe für seine Jause, wobei jede zweite Beere direkt in seinem Mund landet. 


Auch seine Banane schält er mittlerweile selbst. Damit ihm das Abziehen der Schale auch gelingt, ritze ich die zwei Enden der Banane mit einem Messer etwas ein. Mit einer Hand hält er dann das Obst fest, mit der anderen zieht er die Schale langsam ab, wobei sich auch schon mal seine Hände vor ihm überkreuzen. Das klingt zwar einfach, erfordert aber viel Konzentration für ein so junges Kind.


Wenn er sein Knäckebrot mithilfe seines kleinen Messers mit Frischkäse bestreicht, sitzt er sogar 30 Minuten lang hier und lässt sich nicht einmal von seiner fröhlich und laut singenden Schwester ablenken. 


Ich versuche seinen Arbeitsbereich simpel und praktisch vorzubereiten. Eine kleine Schale für den Frischkäse, eine Essstäbchen-Bank* für das kleine Buttermesser und ein einfacher Teller für das Knäckebrot, in welchem das Brot beim Streichen nicht so schnell wegrutschen kann.


Nach  der Jause ist sein Tisch natürlich recht verschmiert, den er mit einem kleinen Schwamm und etwas Seifenwasser abwischen kann. Zwischendurch drückt er mit nur einer Hand den Schaum und das Wasser aus dem Schwamm. Was dabei daneben geht, verteilt er mit der anderen Hand auf dem Tisch.


Auch beim Ein- und Ausräumen des Geschirrspülers lässt er kaum eine Gelegenheit aus und steckt auf seine Art und Weise alles, was ich ihm hinreiche, in den unteren Korb des Geschirrspülers. Scharfes Besteck gebe ich ihm natürlich nicht zum Einsortieren, das kommt in den oberen Korb.


Er ist auch gerne mit dabei, wenn ich die Pflanzen auf der Terrasse gieße. Ich mit der großen Gießkanne, er mit der kleinen.


Weil er immer meinen Putzlappen zu ergattern versuchte, wenn ich die kleinen Handabdrücke von der Terrassentür abwischen wollte, bereitete ich ihm sein eigenes Putz-Set vor. Die kleine Box* hat zwei praktische Griffe, so kann er sie gut greifen und tragen und weil sie aus Plastik ist, ist es auch nicht schlimm, wenn sie mal nass wird. Die kleine Sprühflasche* und der Abzieher* waren ein Geschenk von einer lieben Freundin und seitdem Julia Jakob gezeigt hat, wie er diese benutzen kann, sind sie in regem Gebrauch.


Manchmal habe ich weniger Zeit oder muss gleichzeitig mehrere Dinge tun und kann ihn nicht in jede Arbeit rund um den Haushalt miteinbinden. Aber wann immer es geht, lasse ich ihn mitmachen oder bereite ihm etwas auf seinem kleinen Tisch vor.

Ich komme dann mit den Aufgaben nicht gerade schneller voran, denn dann sind auch unter seinem Tisch einige zertretene Ribisel, sogar sein Sessel ist dann mit Frischkäse beschmiert und es sind mehr Handabdrücke auf dem Fenster als zuvor. Aber wesentlich ist, dass er das Gefühl hat, dazuzugehören. Fähig und wichtig zu sein.


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Die Spielsachen sind selbst erworben und ich zeige und empfehle sie aus Überzeugung, aber aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung kennzeichne ich diesen Beitrag mit
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Jakobs Spielsachen tausche ich nicht allzu oft aus. Manche seiner Materialien stehen bereits seit 6-7 Wochen auf seinen Regalen (oder gar noch länger) aber auch wenn er mit diesen eine Zeit lang nicht so oft spielt, ist das für mich noch kein Grund, seine Materialien gleich umzutauschen.

Vielmehr beobachte ich ihn weiter, um herauszufinden, was ihn interessiert, wie er denkt und wie er seine "Probleme" löst. Und das braucht Zeit. Oft kehrt er nach Wochen wieder zu einem bestimmten Material zurück, obwohl er damit schon ein paar mal gearbeitet hat. Aber sein Ziel ist eben nicht nur es zu schaffen, Teile zusammenzustecken oder aufzufädeln, sondern dann durchs Wiederholen sein Können zu perfektionieren. Und nicht selten entdeckt er dabei auch etwas völlig neues für sich.

Bevor ich etwas umtausche, schaue ich genau, ob ich vielleicht nicht nur ein wenig das Material verändern müsste, es weiter reduzieren oder einfach nur woanders am Regal platzieren könnte, um es für Jakob wieder interessant zu machen. Und auch wenn ich dann seine Spielsachen rotiere, tausche ich nicht alles aus, um Jakob nicht mit zu vielen Veränderungen zu verunsichern. Er hat zwar auch ein paar neue Sachen auf seinen Regalen, aber vieles von seinem Regal-Inhalt habe ich hier bereits gezeigt.

Auf seinem Regal im Wohnzimmer stehen zurzeit: handbemalte Matroschka-Puppen*, die ich allerdings auf nur 2 Puppen reduziert habe // ein Korb mit Perlen* und ein Stab zum Fädeln // ein Schälchensatz* // Schleichtiere vom Bauernhof als Sprachmaterial (die ich neulich gezeigt habe) // eine schlichte, wunderschöne Sortierbox // und ein kleiner Brummkreisel*


Die Holzperlen zum Fädeln sind recht groß, so kann Jakob diese besser ergreifen und damit sie nicht so eintönig wirken, habe ich sie mit Lebensmittelfarben aus dem Reformladen angemalt. Der Stab ist eigentlich ein verwahrloster Holzschlegel* der einst zu einem Musikinstrument gehörte, den ich ordentlich mit Schleifpapier abgeschliffen habe, damit die Perlen leichter darauf gleiten und Jakob mehr Erfolg beim Fädeln hat.


Lange habe ich nach einer passenden Sortierbox für ihn gesucht. Nachdem ich von mehreren meiner Freunden den Tipp bekommen habe, entschied ich mich für diese hier. Zur Box gehören 7  Einschübe mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und auch eine Lade zum Auf- und Zuziehen. Die Lade habe ich allerdings fürs erste entfernt, damit er leichter an die reingeworfenen geometrischen Körper kommen kann.



Letzte Woche besorgte ich ihm diesen kleinen Brummkreisel, seitdem wird er jeden Tag bespielt. Er versucht den Kreisel immer schneller zum Drehen zu bringen, ohne dass dieser dabei umfällt. Das ist gar nicht mal so einfach, aber gerade deswegen so interessant.


Auf seinem Regal im Kinderzimmer stehen: ein Korb mit Gegenständen, die unterschiedlich zum Öffnen sind // ein Korb mit 2 Musikinstrumenten // winzige Kochutensilien als Sprachmaterial, dazu eine kleine Unterlage // ein Korb mit einigen unterschiedlichen Bällen // ein Korb mit wenigen Bausteinen // und ein Holzkasten mit Schublade und einem Ball


Ein kleiner Tiegel mit Schraubdeckel. eine selbstgenähte Tasche mit Reißverschluss und ein Gläschen mit Korkdeckel - mehr braucht es nicht, um kleine Hände sinnvoll zu beschäftigen. So einen ähnlichen Tiegel zum Auf- und Zuschrauben findet ihr auch hier*, ein kleines Glas mit Korkdeckel zum Beispiel hier* und wenn ihr keine Lust habt, so eine Tasche selbst zu nähen, findet ihr eine ähnliche auch hier*.


Für seine ersten Sprachmaterialien biete ich Jakob keine Karten an. Diese wären für ihn noch zu abstrakt als das er Gegenstände solchen Abbildungen zuordnen könnte. Die winzigen Kochutensilien nehmen wir, wie auch die Schleichtiere, einzeln aus der Schale, ich benenne Jakob diese und gemeinsam räumen wir die Utensilien wieder zurück. Klingt simpel, ist aber für ein so junges Kind, das gerade seine ersten Wörter spricht, ungemein spannend und hilfreich! Weiter oben im Beitrag habe ich diese Kochutensilien verlinkt, aber so ähnliche findet ihr auch hier*.


Er stapelt zurzeit alles mögliche aufeinander: meine Cremedosen im Badezimmer während ich mir die Haare föhne, sein Geschirr in der Küche oder die geometrischen Körper aus seiner Sortierbox. Auch wenn Julia im Wohnzimmer mit Bausteinen baut, ist Jakob gleich mit dabei und baut seine eigenen kleinen Türme.


Allerdings mag er die Türme auch gerne umwerfen, was Julia nicht immer so recht ist. Darum stellte ich ihm 4 einfache, leicht aufeinander stapelbare Bausteine bereit, die ich noch vor Jahren selbst zugeschnitten und abgeschliffen habe. Die kann er nach Herzenslust aufeinanderbauen und wieder umwerfen.

Der Kasten mit der Lade und dem Ball ist ein Montessori-Material aus der Kleinkindgruppe und zugegeben, ziemlich teuer, dafür aber so genial! Der Ball rollt nur dann vorne in die Schublade, wenn diese zugeschoben ist. So lange sie aber offen ist, bleibt der Ball nach dem Einwerfen oben stecken. So wird die Schublade möglichst oft auf- und zugeschoben und die kleinen Finger fleißig beschäftigt. Den Kasten gibt es etwas preisgünstiger auch hier oder aber auch hier und hier*, allerdings würde ich bei den letzten 2 Links den Ball auf einen etwas leichteren umtauschen.


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"Mit einem Jahr sagt das Kind seine ersten absichtlichen Worte. Es stammelt wie zuvor, aber dieses Stammeln hat einen Sinn, und diese Absicht bedeutet bewusste Intelligenz. [...] in seinem Inneren geschieht viel mehr, als die geringen Äußerungen seiner Fähigkeiten zeigen. Es wird sich immer mehr klar darüber, dass sich die Sprache auf seine Umgebung bezieht, und in ihm wird der Wunsch immer größer, diese bewusst zu beherrschen." - Maria Montessori, Das kreative Kind: Der absorbierende Geist

Jakob kann zwar außer "Mama" und "Danke" noch nicht viele Wörter sagen, aber er versteht bereits eine Menge und will sich so sehr mitteilen! Er entdeckt auch gerade, dass alle Dinge um ihn herum einen Namen haben und zeigt auf Gegenstände oder reicht uns diese entgegen, damit wir ihm alles benennen.

In ihrem Buch: 'Das Kind verstehen'* spricht Silvana Quattrocchi Montanaro über eine sensible Phase für das Lernen von Wörtern, bei dem Kinder in ihrem 2. Lebensjahr eine besondere Vorliebe für Substantive haben. Sie schreibt: "... wenn Eltern bewusst ist, dass es eine 'sensible Phase für das Lernen von Wörtern' gibt und sie auf den Lernhunger der Kinder angemessen reagieren, können sie ihnen zu einem umfangreichen, präzisen Wortschatz verhelfen ..."


Ich denke, das Beste was ich jetzt tun kann um Jakobs immer größer werdenden Interesse an Wörtern gerecht zu werden, ist, ganz viel mit ihm zu sprechen und die Dinge, mit denen er im Alltag in Berührung kommt, benennen. Wenn ich ihn an- und ausziehe, sage ich ihm jedes Mal, wie seine Körperteile heißen, die er gerade durch die Öffnungen seiner Klamotten steckt oder wie die Klamotten heißen, die er gerade angezogen oder ausgezogen hat.


Wenn wir einkaufen gehen, benenne ich ihm das Obst, das Gemüse oder das Gebäck, das wir in den Korb legen und im Park, bei unserem Spaziergang, die Pflanzen, die Kieselsteine und die Tiere, die er entdeckt und bestaunt. Er zeigt mir auch oft ganz stolz seine Fundstücke und wenn ich ihm dann sage, was er da gefunden hat, versucht er die Wörter zu wiederholen. Es sind dann noch keine deutlichen Worte, aber sein Stammeln klingt den Wörtern, die er zu wiederholen versucht, oft ziemlich ähnlich.


Ich fand, dass es auch der perfekte Zeitpunkt ist, um ihm seine ersten Sprachmaterialien anzubieten, wie zum Beispiel diese Schale mit einigen Schleichtieren. Dies sind aber nicht zufällig ausgewählte Tiere. Es sind solche, die Jakob bereits real erlebt hat. In den letzten Wochen waren wir nämlich ganz oft auf einer Tierfarm hier bei uns in der Nähe, wo Kinder die Tiere füttern und streicheln konnten und wo Jakob diese hautnah erleben durfte. In die Schale kamen daher: ein Pferd, ein Schwein, ein Hund, eine Katze und eine Gans - Tiere, von denen er bereits ein "inneres Bild" hat.


Dann spielen wir ein einfaches "Benennen-Spiel": 1) Zuerst legen wir dabei alle Tiere einzeln auf den Tisch und ich benenne diese 2-3 mal ("Gans...Gans...Gans"). 2) Dann bitte ich Jakob die Tiere einzeln wieder in die Schale zurückzulegen, indem ich diese noch einmal bei ihrem Namen nenne ("Bitte lege die Gans zurück").


So simpel, aber es macht ihm unglaublich viel Spaß und wenn wir alle Tiere zurückgelegt haben, fängt er immer wieder von vorne an.


Wir verbringen viel Zeit in der Küche, wo ich ihm auch oft einen Korb mit 2-3 Gemüse- oder Obstsorten anbiete, was er zurzeit ebenso sehr spannend findet. Nicht nur, wie diese Obst- und Gemüsesorten heißen, sondern auch, wie sich diese anfühlen, wie sie riechen und wie sie schmecken.


Es gibt so vieles im Haushalt, was sich als erstes Sprachmaterial eignet: Blumen, Kleidungsstücke, Bürsten oder das Besteck. Eigentlich kennt Jakob seinen Löffel und seine Gabel gut, immerhin benutzt er diese fast jeden Tag. Aber diese Gegenstände so nebeneinander auszulegen und dessen Namen zu hören und dann wieder beim Einräumen die Namen den Gegenständen zuzuordnen ist für ihn so spannend und macht einfach Spaß!


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Das Erlangen der Windelfreiheit ist ein sehr langwieriger Prozess und von Kind zu Kind unterschiedlich. Wie lange dieser Lernprozess dauert, liegt allerdings auch bei mir, bzw. bei uns als Eltern, denn wir können es ihr mit ein wenig Hilfe erheblich einfacher machen. Ich glaube, die beste Zeit damit anzufangen ist, wenn das Kind Interesse signalisiert, wie das auch bei uns nun der Fall ist. Seit 1-2 Wochen merke ich, dass sie ein Gespür für "das Geschehen" bekommen hat: 
  • Sie zeigt hin und sagt uns ganz deutlich, was sie in ihrer Windel zu haben vermutet. 
  • Ihre Geschäfte erledigt sie zu bestimmten Zeiten.
  • Sie hat ein Verständnis für gewisse Abläufe erlangt.
  • Sie kann stehen und gehen.
Sie steckt sozusagen bis zum Hals in der sensiblen Phase fürs "Toiletten-Lernen". :) Wir haben uns also entschlossen mit dem Training dem probeweise aufs Töpfchen setzen anzufangen. Es ist ja auch für sie eine Befreiung, wenn sie windelfrei sein kann, das Leben ist dann so viel einfacher!


Erste Vorkehrungen

Ausstattung, die wir nun brauchen:
  • viele Trainingshöschen (auch von Gerber, aber auch ein paar von Imse Vimse), die sie am Anfang nur Zuhause anhaben wird (statt denWindeln)
  • ein Töpfchen fürs WC, einen Mülleimer und ein Körbchen mit frischen Gerber Unterhöschen, sowie Toilettenpapier oder weiche Tücher und eine wasserdichte Matte als Unterlage.
  • ein Nässeschutz fürs Bett (zum Beispiel diesen)
  • Teppichreiniger (für den Fall)
  • die Bettwäsche-Austattung aufstocken

Schon ab dem Moment, wo sie krabbeln konnte, wickelten wir auf dem Boden (im Badezimmer), so konnte sie sich beim Aus- und Anziehen, ja, sogar beim Sauberwischen aktiv beteiligen (sie bekommt auch ein Tüchlein und wischt fleßig mit). Wir wickeln teils auch während sie steht, damit sie alles mitbekommt.

Ich bin schon sehr gespannt, wie sie auf das Töpfchen reagieren wird. Über die Höschen wird sie sich vermutlich freuen, die Windel mag sie jetzt schon nicht besonders und das kann ich gut verstehen. Also, lass uns beginnen, die Dinger an den Nagel zu hängen! ;)

Da wir ja endlich einen Lernturm haben, steht dem gemeinsamen Kochen nichts mehr im Wege. Heute hat also sie die Karotten für die Mittagssuppe geputzt. Mit dem Gemüseschäler hätte ich sie - glaube ich - etwas überfordert, also besorgte ich ihr eine kleine, handliche Gemüsebürste. Und damit ich in Ruhe fotografieren konnte, zeigte diesmal der Papa vor, wie man die Bürste benutzt.


Heute kam sie mit ihren Matroschkapuppen und einem aufgerollten Montessori-Spielteppich zu uns, sie möchte spielen. :)
Heute bekam ich zu meinem Lernturm-Post von Gestern tolle Kommentare (Danke Euch!), so auch von der lieben Sara (du Soleil dans le Coeur). Sie sprach unter anderem die Problematik des Hoch- und Runterkletterns von diesem Lernturmes an und auch, dass das natürlich nicht wirklich der Montessori-Philosophie entsprechen würde, wenn man die Kleinen ständig rein- und rausheben würde. Ja, das stimmt, das würde gar nicht in den Rahmen der Montessori-Methode passen. Für mich war das natürlich keine Frage: Das Hochklettern und Runtersteigen muss Julia ganz alleine schaffen und das geht so:

raufklettern


und wieder runter


Ist das Schutzgeländer nicht ein wenig übertrieben?

Vor allem die, die sich mit der Montessori-Methode mehr auseinandergesetzt haben, könnten meinen, dass so ein Schutzgeländer doch ein wenig übertrieben ist. Und ich gebe ihnen sogar Recht wenn man dabei bedenkt, dass mein Kind so nicht die Möglichkeit hat, die Gefahr, runterzufallen kennenlernt. 

Andererseits kann sie sich beim Helfen in der Küche auf das Wesentliche konzentrieren, ohne dabei von uns ständig abgelenkt zu werden um sie darauf immer wieder hinzuweisen, dass sie sich zu nah am Rand bewegt. Auch ich kann mich nun besser auf sie konzentrieren. Beim Hochklettern und wieder runtersteigen kann sie sich viel besser anhalten und ja, ich gebe ganz ehrlich zu, mein Mutterherz ist dadurch auch viel beruhigter.

Andere selbstgemachte Lerntürme findet Ihr übrigens hier, hier, sowie hier und auch hier.


Wenn ich in der Küche etwas koche, backe, kommt sie sofort zu mir. Früher wollte sie, dass ich sie auf den Arm nehme, damit sie sehen kann, was da "oben" passiert. Bisher musste ich also etweder mit einer Hand weiterkochen, was dann natürlich auf Dauer nicht funktionierte, oder sie ablenken, was mir allerdings auch nicht gefiel, denn sie zeigte Interesse und diese Neugierde wollte ich nicht im Keim ersticken lassen. Was tun?

Unsere Lösung: der sogenannte "Lernturm" (orig.: Learning Tower). Selbstgemacht, versteht sich. Man nehme diesen Tritthocker und bastelt ein wenig daran (das heißt, ein Schutzgeländer zusammenbauen und daraufschrauben, sodass für genug Sicherheit gesorgt ist, wenn die Kleinen oben stehen). Et voilà!


Insgesamt hat uns der Turm 30 Euro gekostet und einen lustigen Bastelnachmittag an einem wunderschönen Sonntag. Ja gut, die Stehfläche ist nicht höhenverstellbar, wir sind dennoch sehr zufrieden mit unserem Turm. Sie kann nun nicht nur zuschauen was wir in der Küche machen, noch besser: sie kann nun ganz aktiv mithelfen! Perfekt!

Wenn wir spazieren gehen, scheint die Zeit komplett stehen zu bleiben. Zumindest scheint mir das so, für sie natürlich nicht. Wenn ich irgendwo hingehe, habe ich ein bestimmtes Ziel vor Augen zu welchem ich hinkommen möchte. Wenn sie unterwegs ist, ist der Weg das Ziel. Sie bleibt immer wieder stehen, schaut sich um, beobachtet das Geschehen auf der Straße oder auf der Wiese, nimmt die Hand mit Kieselsteinchen voll und begutachtet die fleißigen Ameisen am Rande des Gehsteiges.
Sie hat Freude am Gehen und lässt sich gar nicht mehr tragen, sie will nicht einmal meine Hand halten. Sie will alleine laufen und sich hinhocken, stehen bleiben wenn sie das möchte und die Richtung einnehmen, die ihr sympathisch erscheint.

Montessori schreibt dazu in ihrem Buch "Kinder sind anders" (als Erwachsene):

Die mit "Freude begrüßten ersten Schritte stellen tatsächlich einen Triumph dar und kennzeichnen den Übergang vom ersten zum zweiten Lebensjahr. Er bedeutet sozusagen die Geburt des aktiven Menschen, der an die Stelle des untätigen tritt. Mit ihm hebt für das Kind ein neues Leben an. [...]

Nur durch lange Übung kann die Sicherheit des Ganges und der Gleichgewichtserhaltung gewonnen werden und so kommt es hier auf das individuelle Bemühen des Kindes an. Man weiß, mit welchem unwiderstehlichen Schwung und Mut sich das Kind in seine Gehversuche stürzt. Es will gehen, kühn, um jeden Preis [...]. Der Erwachsene sucht das Kind vor der Gefahr zu beschützen und umgibt es daher mit Schutzvorrichtungen, die richtige Hindernisse darstellen. Da wird das Kind in Laufställchen eingeschlossen oder im Kinderwagen festgeschnallt und herumgefahren, obwohl es schon längst stramme Beine hat.
Das geschieht deshalb, weil der Schritt des Kindes kürzer ist als der des Erwachsenen und weil es auf längeren Spaziergängen weniger Ausdauer besitzt. Der Erwachsene aber ist nicht imstande, auf seinen eigenen Gehrhythmus zu verzichten.

Im Alter von anderthalb bis drei Jahren vermag ein Kind kilometerweit zu Fuß zu laufen und dabei schwierige Strecken, Steigungen und Treppen zu überwinden. Nur ist der Zweck seines Gehens von dem unseren völlig verschieden. Der Erwachsene geht, um ein äußeres Ziel zu erreichen, und strebt dieses unentwegt an. [...] Hingegen geht das Kind, um seine Gehfunktion zu entwickeln, und sein Zweck liegt somit im Gehen selber. Es ist langsam, es hat weder einen Schrittrhythmus noch ein Ziel. Die Dinge ringsum ziehen es von Fall zu Fall an und treiben es weiter. Die Hilfe, die ihm der Erwachsene zu gewähren hat, besteht darin, dass er auf den eigenen Rhythmus, auf die gewohnte Zielstrebigkeit ein für allemal verzichtet."


Okay, ich weiß, ich habe viel aus dem Buch zitiert, wollte aber nichts weglassen. Denn ein zu eins erlebe ich das mit ihr, hier und jetzt. Sie will einfach nicht getragen werden, sie will gehen und entdecken. Sie hat so viel Freude am Gehen und an ihrer neu erworbenen Freiheit, dass man das glatt beneiden müsste.

Ganz so einfach ist das aber in einer Großstadt nicht. Denn es gibt viel zu viele Menschen, viel zu viele Autos und das Leben in so einer Stadt ist viel zu schnell. Manchmal sogar für mich. Also unternehmen wir so gut wie jeden Tag Spaziergänge verbunden mit viel Natur und Ruhe. Und während für sie die Welt immer spannender wird und in ihr eine Art Lernexplosion stattfindet, heißt das für mich auf "Standbymodus" schalten.
Auch wenn man noch so klein ist, braucht man manchmal ein kleines Ventil um überflüssige Energie und aufgestaute Gefühle, um Wut los zu werden. Aber wie, wenn man noch nicht hüpfen, springen oder schnell herumrennen kann? Ein ziemlich einfacher Weg ist das "Rausschreien" (wird bei uns auch ganz gerne praktiziert). Auch das Polstertreten, -schmeißen, -hauen kann helfen, Dampf abzulassen und auch so kann man sich etwas auspowern:


Papier in kleine Stücke reißen.

Sie möchte unbedingt beim Geschirrspüler Ein- und Ausräumen mithelfen. Damit sie zum Beispiel einen Kochlöffel wieder auf seinen Platz in diese Sammelbox stecken kann und das Besteck in den Besteckkorb, lud ich sie zum Üben ein. Hier, bei ihrem Tisch konnte sie in aller Ruhe üben.

Diese ganzen Montessori-Übungen sehen auf den ersten Blick sicher für Einige etwas komisch aus. Wozu  soll das Löffeln von Mais oder das Sortieren von Knöpfen denn gut sein? Und wozu diese Tabletts, wo alles sorgfältig vorbereitet ist? Warum nicht alles dem Zufall überlassen? Darüber möcht ich beim nächsten Post erzählen. Bis dahin: meine Seite über Montessori habe ich einem kleinen Update unterzogen.

Dieses Foto habe ich vorgestern zu meinem 'Foto des Tages' Album hinzugefügt, wollte aber doch mehr darauf eingehen. Dieser Moment, wo sie das davon gerollte Hirsebällchen wieder aufsammelte und auf ihren Teller zurücklegte faszinierte mich. Ich weiß, dass das an und für sich nichts Beeindruckendes ist, für sie ist das aber ein großer Entwicklungsschritt.


Am Nachmittag passierte dann etwas, was mich viel mehr faszinierte. Sie baute eifrig den rosa Turm auf und legte dann oben wie gewohnt den letzten Baustein darauf. Der aber ragte zur Hälfte heraus und drohte runterzufallen worauf sie ihn mit einer gezielten Handbewegung zu Recht rückte. Es hat mich umgehauen. Wenn sie spielt und übt, mische ich mich nur dann ein, wenn sie wirklich Hilfe benötigt. Bei dem rosa Turm war das noch nie der Fall. Dass sie also ihr Tun korrigierte, kam ganz alleine von ihr.

Nach Montessori gibt es 4 Stufen des Tuns:
  1. Tun um des Tuns willen
  2. Tun um der Genauigkeit willen
  3. Tun um des Ergebnisses willen
  4. Tun um der Gemeinschaft willen