4-6 Monate alt
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Ich weiß noch, damals bei Julia war ich recht unsicher, wann und wie ich ihr zum ersten mal Beikost geben sollte. Ich machte mir zu viele Gedanken darüber, ob sie schon bereit war, oder ob wir noch warten müssten. Was, wenn sie davon nicht satt wird? Im Nachhinein denke ich, dass ich zu sehr mit meinen vorgefassten Meinungen beschäftigt war, anstatt auf meine Tochter zu achten. Dabei ist dieser Prozess des Abstillens ein so großer Schritt im Leben eines Babys. Daher beobachte ich Jakob nun ganz genau und lasse mich von ihm leiten. Ich ließ ihn entscheiden, wann er für die Beikost bereit war und lasse es auch ihm über, wie lange dieser Abstillprozess dauern wird.

"Eltern machen sich oft Sorgen, dass sie mit dem Einführen der Beikost (und somit mit dem Abstillen) zu früh oder zu spät beginnen. Im Idealfall wird das Kind nicht 'abgestillt', sondern ihm wird Unterstützung angeboten, damit es so im richtigen Zeitpunkt sich selbst 'abgewöhnt'. Wir bieten an und dann beobachten wir aufmerksam, um das Interesse und die Fähigkeit des Kindes zu erkennen. So werden das Tempo und der Zeitpunkt des Abstillens vom Kind selbst individuell bestimmt.

Wir versuchen nicht das Baby an einen Erwachsenen- oder gesellschaftlichen Zeitplan anzupassen, oder an irgendwelchen vorgefassten Meinungen darüber, wann ein Kind 'lernen' sollte, sich selbst zu ernähren oder mit dem Stillen aufzuhören. Die Fähigkeit selbstständig essen zu können, wird das Kind zu passender Zeit sich selbst aneignen und sich auch selbst entscheiden, wenn es nicht mehr gestillt werden will." - Susan Mayclin Stephenson (AMI Trainer), How I Weaned Myself 


Er war noch nicht ganz 6 Monate alt, als ich merkte, wie neugierig er uns auf die Lippen starrte während wir kauten. Er konnte noch nicht ohne Hilfe sitzen, darum hielt ich ihn während der Mahlzeiten in meinem Schoß wo er uns beim Essen gut beobachten konnte. Da ich es im Hinterkopf hatte, dass um den 5-6. Monat herum eine Sensible Phase fürs natürliche Abstillen beginnt, und weil Jakob offensichtlich Interesse zeigte, bot ich ihm beim Mittagessen saftige Birnenspalten an. Es war wirklich nur ein Angebot, daher hielt ich die Obstspalte ganz vorsichtig vor seinem Mund und wartete ob er überhaupt reagiert. Er öffnete den Mund um die Birne zu kosten und obwohl ihm der Geschmack noch sehr fremd war, seine Neugier war größer.

Je vertrauter er mit dieser neuen Erfahrung wurde und je geschickter er gleichzeitig mit seinen Händen war, umso mehr Gefallen hatte er daran, die Obstspalten selbst zu halten und sie sich in den Mund zu stecken. Bis ich dann irgendwann merkte, dass das Obststück auch tatsächlich weniger wurde.


Seitdem biete ich ihm, mit nur wenigen Ausnahmen, alles mögliche zum Kosten an. Gegarte Gemüse-Sticks, Gurkenstangen, Birnen-, Mango-, Avocado- und Bananenspalten, aber auch gekochten Fisch, Nudeln und Butterbrot. Mir geht es nicht darum, ihn mit Beikost satt zu kriegen, sondern seinen Hunger nach neuen Sinneserfahrungen zu stillen. Denn auch wenn er nicht alles isst, er kostet und erforscht gerne seinen Tellerinhalt.

Er bekommt aber auch Apfelmus und Joghurt und wenn es gerade auf unserem Menüplan steht, auch Kartoffelpüree - und dazu auch ein Besteck, so wie alle anderen am Tisch auch. Den Löffel halte ich ihm hin und entweder macht er den Mund auf und nähert sich dem Löffel, oder er schnappt danach und steckt ihn sich selbst in den Mund. So wird er nicht wirklich von uns gefüttert, sondern entscheidet selbst, was in seinen Mund kommt und was nicht.

"Das Kind sollte immer spüren, dass es die Kontrolle über seinen Mund hat und dort nichts ohne sein Verständnis eindringen kann. Wir sollten nie auch nur die geringste Form von Gewalt dabei anwenden, da es sonst passieren kann, dass das Kind negative Assoziationen mit der Nahrungsaufnahme verbindet, die doch eigentlich stets etwas Schönes in unserem Leben sein sollte." - Dr. Silvana Quattrocchi Montanaro, Das Kind verstehen


Ich liebe dieses gemeinsame Essen am Familientisch. Hier teilen wir nicht nur das Essen miteinander, sondern auch unsere Gedanken und Gefühle. Als Jakob alleine sitzen konnte, bekam er daher gleich einen Hochstuhl, der direkt an den Tisch heran geschoben werden kann und wo er später selbst raufklettern wird können. Allerdings ist es mir auch wichtig, Jakob beim Essen viel Selbstständigkeit zu ermöglichen. Und für mich bedeutet das nicht nur, sich das Essen selbst in den Mund zu stecken.


Für mich bedeutet es auch, dass er diese neue Erfahrung auf seiner Höhe erleben kann. Dass er während des Essens den Boden unter seinen Füßen spürt und nicht nur selbst entscheiden kann, wann er genug hat, sondern sich dann auch selbst vom Tisch wegschieben und vom Sessel runterklettern kann. Daher hat er gleich neben der Küche einen kleinen Essbereich passend für seine Größe und wirklich nur für sich. Sein Essplatz besteht eigentlich aus zwei Würfelhocker die ich im Manine Montessori-Shop entdeckt habe. Wenn ich ihm tagsüber ein Glas Wasser oder am Nachmittag ein wenig Obst anbiete, sitzt er hier auf seinem kleinen Sessel bei seinem kleinen Tisch und genießt diese Freiheit.


"Eine gute Bindung ist die beste Voraussetzung für eine gute Trennung"- Dr. Silvana Quattrocchi Montanaro

Er isst seit 2 Monaten feste Nahrung und ich kann wirklich behaupten, dass er es genießt, dennoch stille ich ihn nach wie vor nach Bedarf. Einerseits, weil ich Beikost wirklich als Bei-Kost verstehe aber auch, weil Stillen so viel mehr ist, als seinen Magen zu füllen. Es stillt auch sein Bedürfnis nach Nähe, nach Geborgenheit und Liebe.

Erst als Julia bereits 9 Monate alt war, las ich zum ersten mal über Baby-Led Weaning und Montessori und ich war mir nicht ganz sicher, was der Unterschied zwischen den beiden ist und wie ich Julia beim Abstillen begleiten möchte. Doch je mehr ich Montessori verstehe, umso mehr denke ich, dass BLW und Montessori mehr gemeinsam haben, als ich früher dachte. Daher mache ich mir keine Gedanken mehr darüber, ob es Montessori ist oder BLW, wie ich Jakob beim Abstillprozess begleite. Für mich gibt es kein "entweder oder", sondern nur einen achtsamen, respektvollen und selbstbestimmten Weg.


Während Jakob auf dem Teppich vor seinem Spielregal lag, saß ich in seiner Nähe auf dem Boden, schaute ihm einfach nur zu und dachte über dieses Magda Gerber Zitat nach. Wie viel in diesem kurzen Satz drinnen steckt. Und wie schwer ich mir dabei früher tat, diesen Satz zu verstehen.

Als Julia noch ein Baby war, hatte ich immer diesen Impuls, ihr sofort zur Hilfe zu eilen, wenn sie bei etwas nicht weiterkam und ihr etwas in die Hand zu drücken um sie zu beschäftigen. Auch sämtliche Spielsachen, die davon gerollt sind, gab ich ihr sofort zurück. Ich dachte, ich tue ihr damit was Gutes und dass sie noch bei so vielem meine Hilfe braucht. Ich habe zu viel getan und ihr weniger zugetraut - und dadurch eine Menge verpasst.


Ich habe verpasst zu sehen, wie spannend für ein Baby seine eigenen Hände sein können und mit welcher Konzentration es diese erforscht. Wie viel es sich bewegt, sich wendet, was nicht nur viel Arbeit für ihn ist, sondern auch wesentlich, denn dadurch erfährt es unglaublich viel über seinen eigenen Körper.


Mir war nicht bewusst, dass ich mein Kind nicht beschäftigen brauche, ihm lediglich nur eine passende Umgebung mit einigen wenigen spannenden Materialien vorzubereiten habe, die es mit seinen Händen, mit seinen Sinnen und mit seinem Körper erforschen kann.


Weil ich zu viel tat und weniger zuschaute, konnte ich damals nicht sehen, was der Unterschied ist, wenn es selbst nach seinen Spielsachen greifen kann. Dass es so nicht nur selbst entscheiden kann, was es erforschen möchte, sondern dies auch in seinem eigenen Tempo.


Ich verpasste vor allem zu sehen, dass es gar nicht so oft meine Hilfe braucht, wie ich es angenommen habe. Dass es zwar auch mal frustriert ist, damit dennoch sehr oft alleine klar kommt und für seine Probleme selbst eine Lösung findet. Sei es eine Hand, die unter seinem Bauch fest klemmt, ein Spielzeug was es zu ergreifen versucht oder eine Bewegung, die es gerade dann entdeckt. Wenn ich ihm nicht sofort zur Hilfe eile sondern weiter beobachte, auch wenn ich ihm nur mit einer Handbewegung helfen könnte und dann doch lieber abwarte, gebe ich ihm die Möglichkeit, manche Hürden selbst zu meistern und so Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu gewinnen. Und daran wächst es unglaublich viel.


Ich sah damals auch nicht, wie spannend für ein Baby so ein rollender Gegenstand sein kann. Dieses Staunen in seinen Augen zu sehen, wenn es entdeckt, dass manches davon ... aber nicht wieder zurück rollt. Und welch ein Ansporn es ist, diesen Gegenstand wieder selbst zu erobern zu versuchen. Ich habe schlichtweg verpasst, die Welt durch seine Augen zu sehen.

Aber heute verstehe ich dieses Zitat und schaue Jakob oft einfach nur zu während er die Welt entdeckt. Und ich sehe so viel mehr als damals. Wie er mit seinen Augen meinen Blick sucht um sich zu vergewissern, dass ich bei ihm bin. Dass er bereits jetzt eine Persönlichkeit ist und sich zwar kurz über sein Misslingen ärgert, sich von seinem Ärger aber kein bisschen aufhalten lässt. Ich sehe seine Interessen, seine Bemühungen und Errungenschaften - aber was ich ganz besonders dabei lerne, ist, über seine Entwicklung zu staunen.


Ich liebe es, unser Zuhause nach Montessori zu gestalten und das Beste daran ist: Ideen dazu lassen sich überall finden! Vom Möbelschweden und Gartencenter bis hin zum kleinsten Trödelladen. Und oft kann ein einfaches Einrichtungsstück eine Menge bieten, wie auch dieser kleine  Kinderhocker (FLISAT) den wir weniger als eine Sitzgelegenheit, vielmehr als einen kleinen Tisch verwenden.


Ich benutzte ihn als Ablagetisch neben dem Stillsessel in Jakobs Babyzimmer, wo ich während des langen Stillens bequem meinen Tee abstellen konnte. Heute dauert das Stillen nicht mehr so lange, so dient der kleine Hocker wegen seiner niedrigen Höhe als Nachttisch neben Jakobs Bodenbett.


Wir haben eine Menge Zimmerpflanzen, um die sich Julia und auch ich mich mit Hingabe kümmern. Einige sind recht groß und stehen daher am Boden, andere wiederum sind kleiner, die entweder auf einem Regal, einem Schrank oder auf der Durchreiche zwischen Küche und Esszimmer stehen. Damit Julia auch kleinere Pflanzen gießen kann, stellte ich einige davon auf so einen Hocker.


So kann sie die Pflanzen nicht nur ohne Hilfe gießen, sondern auch die Blätter von allen Seiten abstauben. Ich finde, der Hocker hat eine perfekte Höhe als Pflanzentisch bereits für ganz junge Kinder. So wird auch Jakob, wenn er gehen kann,  die Pflanzen pflegen können.


Der Hocker passt bei uns allerdings auch als Frisiertischchen wunderbar. Neben einem Spiegel, mit einer Haarbürste und Julias Spangen und Haargummis in einem Korb, kann sie sich morgens vor dem Kindergarten selbst frisieren.


"Diese erste Zeit im Leben eines jungen Kindes sind für Kind und Eltern am meisten beeindruckend. Das ist die Zeit, in der die Grundinstinkte der Erziehung geweckt werden und die Bindung beginnt. Es ist die Zeit, in der das Kleinkind Vertrauen in seine Umgebung entwickelt und das Gefühl, dass unsere Welt ein glücklicher Ort ist. Das wichtigste Element in der Umgebung eines jungen Kindes ist die Weisheit des Erwachsenen. Kein Material kann in diesen frühen Monaten und Jahren die Zeit und die Aufmerksamkeit ersetzen." - frei nach Susan Mayclin Stephenson

Auch wenn ich die Montessori Mobiles durch Jakob neu schätzen gelernt habe, ist es für mich ganz klar: die allerwichtigsten Sinneserfahrungen erfährt er durch die Menschen, die ihn umgeben. Seine Familie, deren Stimmen er bereits in meinem Bauch hörte, deren Gesichter er tagtäglich sieht, deren Hände, die ihn tragen und ihn liebevoll berühren und deren Geruch ihm mittlerweile sehr vertraut ist. Er hat zwar auch einige wenige Greiflinge aus Holz, Baumwolle, Metall und Filz, aber zu seinen Vorlieben gehört noch immer, die eigenen Finger mit seinem Mund zu erkunden.


Er liebt es unsere Stimmen zu hören. Wenn ich zu ihm spreche oder ihm was vorsinge, beobachtet er ganz aufmerksam die Bewegung meiner Lippen. Ich erzähle ihm gerne, was um ihn herum gerade passiert und auch Julia erzählt ihm, was es alles in seinem schwarz-weißen Büchlein zu sehen gibt. Ich denke, es ist nie zu früh, bereits mit so jungen Kindern Bücher gemeinsam anzuschauen.

Ein liebevoller, sanfter und respektvoller Umgang von Anfang an gibt einem jungen Kind ein tiefes Vertrauen in seine Umgebung. Besonders, wenn es um Kommunikation und seine Pflege geht, denn für ihn bedeuten diese die Welt. Daher erzähle ich ihm oft, was um ihn herum passiert oder was ich mit ihm gerade tue. Ich teile ihm mit wenn ich ihn hochhebe oder hinlege und auch wenn ich ihm sein Gewand an- und ausziehe. Seine Pflege ist so wichtig für ihn. Nicht nur körperlich, sondern auch für unsere Bindung, für sein Selbstwertgefühl. Daher hängt auch kein Mobile über seinem Wickelplatz, damit wir auch hier aufeinander eingehen können.


Ich trage ihn sehr gerne im Tragetuch, dennoch verbringt Jakob zu Hause viel Zeit auf seiner Krabbeldecke am Wohnzimmerboden. Als Julia so alt war, war der Gedanke, mein Baby auf den Boden zu legen, noch sehr befremdlich. Diesmal jedoch fühlt es sich für mich ganz natürlich an. Von hier aus kann er nicht nur uns und den Raum besser beobachten, sondern auch seinen Körper besser spüren.

Hier liegt er, wenn ich das Mittagessen koche oder die Wäsche zusammenlege und ab und zu schläft er sogar hier ein. Er strampelt viel und dabei dreht er sich auch mal auf die Seite. Damit ihm seine Kleidung dabei kein Hindernis ist, kaufe ich ihm Babyklamotten ohne große Knöpfe und ohne Kragen. Ich persönlich mag auch keine Strampler mit Fußenden. Viel mehr nutze ich die Jahreszeit aus und lasse seine Füße nackt, damit er den Boden besser spüren kann.


Mittlerweile habe ich für ihn einen Wickelplatz im Badezimmer eingerichtet und wickle ihn ausschließlich hier. In seinem Zimmer hat er zwar auch eine Wickelunterlage, aber nur, um ihn dort an- oder umzuziehen. Ich denke, diese Ordnung hilft ihm, sich darauf einzustellen, was als nächstes mit ihm passieren wird. Außerdem ist es so auch viel klarer, welcher Raum welche Funktion hat.

Ich beobachte ihn auch sehr oft und sehr gerne. Wie er an seinen Fingerchen lutscht, einen Gegenstand mit beiden Händen festhält, wie er mit den Füßen strampelt und wie er seinen Papa und seine Schwester anlächelt. Es ist nicht immer ruhig bei uns und mit einem zweiten Kind sind auch die Bedürfnisse in unserer Familie mehr geworden, aber ich tue mein Bestes, ihm das Gefühl zu vermitteln, dass er geschätzt wird und diese Welt ein sicherer Ort ist.

"Bereits in diesem ersten Lebensjahr entwickelt ein junges Kind ein Vertrauen in sich selbst, wenn es mit seiner Umwelt interagieren kann. Es lernt, in die Welt hinaus zugehen, zu spüren und zu begreifen und Dinge, die es gesehen hat, durch eigene Anstrengung zu erreichen. Mit der liebevollen und verständnissvollen Hilfe von Erwachsenen und älteren Kindern und in einer Umgebung, die seinen Bedürfnissen gerecht wird, wird es erfahren, dass es fähig ist, dass seine Entscheidungen klug sind, dass es eine wunderbare Person ist." - frei nach Susan Mayclin Stephenson



Ich habe es zwar versucht die Mobiles hier auf dem Blog einzeln zu zeigen, aber neben dem Familienalltag habe ich es einfach nicht geschafft, mich selbst einzuholen. Also zeige ich lieber gleich alle Mobiles auf einmal, die ich Jakob angeboten habe. Dies ist aber nicht nur eine Zusammenfassung, sondern auch ein Erfahrungsbericht. Doch bevor ich die Mobiles kurz zeige, möchte ich etwas, für mich wirklich wichtiges anmerken:

  • Ich liebe diese Mobiles und sehe auch, was sie einem Baby bieten können. Dennoch sind es meiner Meinung nach nicht wirklich diese Mobiles, die Montessori für Babys in erster Linie ausmachen. Es kann sein, dass einige Familien nur einige dieser Mobile dem Neugeborenen anbieten und es gibt auch Familien, die keines von diesen haben. Und das ist in Ordnung.
  • Diese Mobile hängen weder über dem Bett noch über dem Wickeltisch, denn sie dienen nicht als Ablenkung und auch nicht als Einschlafhilfe. Sie werden dem Baby in einem Bereich angeboten, wo es diese konzentriert beobachten und sich dabei frei bewegen kann.
  • Es ist ratsam pro Mobile die Figuren auf 5 zu beschränken und dabei solche auszuwählen, über die das Baby etwas von der realen Welt erfahren kann, wie etwa Schmetterlinge, Vögel oder Heißluftballons.


Das Munari Mobile

Die ersten 2 Wochen nach der Geburt waren die Zeit des Ankommens. Besonders für Jakob, aber auch für mich war diese Zeit eine große Umstellung. Daher bot ich ihm das Munari Mobile erst in seiner 3. Lebenswoche an. Was ich über das Munari Mobile weiß und wie ich es gebastelt habe, schrieb ich bereits hier.

Ich hing das Mobile zwar ca. 25 cm hoch über seinen Bauch, aber ich wollte wissen, was er von unten eigentlich sieht und legte mich auch selbst mal unter das Mobile. Zu meiner Überraschung sah ich viel weniger von den Figuren, als von der Seite betrachtet und plötzlich fiel mir ein, dass Jakob das Munari mit Vorliebe durch den Spiegel angeschaut hatte. Er hatte so einen völlig anderen Blick darauf.


Die Oktaeder

Die Oktaeder bot ich ihm an, als er bereits 6 Wochen alt war. Ein wirklich wunderschönes Mobile das er gerne betrachtet hatte. Hier ein Video über Jakob mit dem Oktaeder-Mobile und auch einige Gedanken sowie eine Bastelanleitung dazu.


Das Gobbi Mobile

Dieses Mobile (nach Gianna Gobbi benannt) besteht aus 5 Styroporkugeln (jeweils 4 cm Durchmesser) die in 5 Abstufungen der gleichen Farbe an einem Stab (32 cm) hängen. Jakob war 2 Monate alt, als ich ihm das Mobile angeboten habe und er verfolgte den dunkelsten Ball am liebsten mit seinem Blick. Die Styroporkugeln wurden durch ein Loch durch die Kugel mithilfe einer langen Nadel  fest mit Garn umwickelt, bis das Loch oben und unten nicht mehr sichtbar war. Der dunkelste Ball hängt am längsten, der hellste Ball am kürzesten. Die Steigung beträgt 45°. Es ist ein visuelles Mobile, das Erfahrungen mit Farbabstufungen bietet. Das Mobile hing, wie auch die anderen Mobiles bisher, ca. 25-30 cm über der Brust von Jakob.


Die Tänzer

Wie die Wochen so vergingen, merkte ich, dass er seine Umgebung immer interessierter beobachtete und unsere Bewegungen im Wohnzimmer mit zu verfolgen versuchte. Daher wechselte ich auch das Mobile. Er war 9,5 Wochen alt, als ich ihm die Tänzer gezeigt habe. Dieses visuelle Mobile bewegt sich mehr und auch schneller als die bisherigen, denn die einzelnen Teile der Figuren bewegen sich alle unabhängig von einander. 

Die Tänzer lassen sich wirklich einfach herstellen. Sie bestehen aus metallischem Papier* in 3 Farben, wobei immer 2 Farben aufeinander geklebt werden, so dass die Vorder- und Rückseite der Figuren unterschiedlich sind. Damit die Tänzer sich wirklich schön bewegen, würde ich einen dünnen Perlonfaden* empfehlen. Hier noch eine Vorlage zum Ausdrucken.


Das Mobile mit den 3 primärfarbenen Bällen

Ich wollte Jakob eigentlich noch ein Mobile mit schönen Vögeln basteln, doch er beschloss lieber, seine Hände zu entdecken. So ließ ich es mit dem Vogel-Mobile lieber bleiben und bastelte ihm sein erstes taktiles Mobile. Wie ich bereits hier schrieb, ist dieses Mobile eigentlich aus Holz, doch ich bastelte es aus dickem Filz (3 mm)*. Benötigt habe ich noch eine Puppennadel*, festen Garn, einen Zirkel und Schere, ein Stück Gummiband*, einen Holzstab und Perlonfaden* sowie einen D-Ring oder Schlüsselring. Und da ich es versprochen habe, hier eine Anleitung dazu:


(2) Kreis-Schablonen aus Pappe anfertigen (mit 4 cm Durchmesser) und den Umriss auf das Filz aufbringen. Ausschneiden. (3) Bei jedem Kreis jeweils einen Radius mit der Schere einschneiden. (4) Die 2 Scheiben zusammennähen, sodass die Nadel einmal durch den 3mm dickem Filzstoff geführt wird (praktisch durch den Durchmesser). (5) Die Scheiben ineinanderfügen (6) und den Garn mit der Nadel ein paar mal um den Stab wickeln, sowie fest zuknoten. Der Mittlere Ball hängt dabei etwas tiefer, als die anderen zwei. (7) Damit die ineinander gefügten Scheiben nicht wegrutschen, die Nadel wie am Bild einmal durch den Stoff und wieder zurück führen, die Garnenden gut miteinander verbinden. Dasselbe auch am "anderen Ende" wiederholen. (8) Wichtig ist, das das Mobile an einem Gummiband befestigt wird. Denn wenn das Baby es ergreift und daran zieht, soll das Mobile nachgeben können.


Das Mobile wird klarerweise so aufgehängt, dass das Baby die Bälle ergreifen kann. Wenn ihr nur einige dieser Mobile nachbasteln möchtet, dann würde ich euch gerne dieses hier ans Herz legen. Es war so schön zu beobachten, mit welchem Eifer Jakob die Bälle zu erreichen versuchte und wie sich diese dabei gedreht haben. Hier noch das Video von Jakob unter diesem Mobile.


Die Schelle und der Ring am Band

Aktuell (mit 3,5 Monaten) sind bei Jakob die Schelle und der Ring am Band. Er liegt gerne unter diesen Mobiles und versucht mit wirklich viel Ausdauer mit seiner Faust die Schelle zu erwischen. Er ist so fasziniert davon, so ein schönes Geräusch selbst erzeugen zu können. Den Ring versucht er mit offenen Händen zu ergreifen und wenn ihm das gelingt, rüttelt er wild daran. Daher ist es auch bei diesen beiden Mobiles wichtig, dass am Ende des Bandes zusätzlich ein Gummiband angenäht wird.

Ich habe beide Mobiles hier gekauft, doch im Grunde genommen lassen sie sich auch einfach selbst herstellen. Oder ihr bestellt welche bei meiner Schwester, die die Schelle und Ring am Band ebenfalls anfertigt (mit Versand aus Österreich. Aber bitte habt ein wenig Geduld wenn sie nicht sofort antwortet, sie ist noch mit ihrer Familie im Urlaub).

Wann, wie oft und für wie lange?

Die Mobiles bot ich Jakob dann an, wen ich den Eindruck hatte, dass es gerade passen könnte. Vielleicht 1-3 mal am Tag. Mal war das direkt nachdem er wach wurde, oder aber nach dem er bereits 3 Stunden wach war. Einmal schlief er sogar unter einem der Mobiles binnen weniger Sekunden ein, ohne einen Mucks zu machen und ohne dass ich es sofort gemerkt hätte. Wenn ihn die Mobiles sichtbar interessierten, blieb ich zwar in seiner Nähe, bemühte mich aber, still zu sein um ihn nicht abzulenken. Da lag er dann unter dem Mobile mal 10 Minuten, mal nur 5 Minuten und mal sogar eine halbe Stunde lang.

Es gab aber auch Tage, wo er überhaupt kein Interesse zeigte und sofort den Kopf weggedreht hatte und sein Unbehagen kund tat. Die meiste Zeit verbringt er ohnehin im Wohnzimmer unter uns auf seiner Krabbeldecke und obwohl ich diesen Spiegel in seinem Bewegungsbereich mag, finde ich einen schlichten aber robusten Spielbogen für diese Mobiles im Wohnzimmer, wo das Baby bei der Familie sein kann, als eine wunderbare Idee.

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